DIE Internet-Zeitung

Nachrichten politik

Innovation

Neue Technik bietet Textilgestaltung mit Energiespargang

"Hip", "cool" und "in" sein: Schon die ersten Vorfrühlings-Sonnenstrahlen verlocken dazu, sich mit frechen Farben, mutigen Mustern und spleenigen Sprüchen zu präsentieren. Aber: Frische Mode hat ihren Preis - auch für die Umwelt. Denn das Bedrucken von T-Shirts oder Hemden war bis jetzt eine äußerst energieintensive Angelegenheit. Die Firma CSC Schäfer aus Radolfzell (Baden-Württemberg) hat mithilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück) eine neue Presse für den Textildruck entwickelt, die den Energieverbrauch um fast 85 Prozent verringert.

Medizinische Ethik

"Bürgervotum" fordert: Forschung mit adulten Stammzellen verstärken

Mehrheitlich für die Verstärkung der Forschung mit adulten Stammzellen haben sich 12 durch Zufallsprinzip ausgewählte Bürger der ersten "Bürgerkonferenz zur Stammzellforschung" in Deutschland ausgesprochen. Zum Abschluss der knapp sechs Monate dauernden Konferenz überreichten sie dem Schirmherrn der Tagung, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, am 15. März 2004, in Berlin ihr "Bürgervotum. In ihrem Gutachten votiert eine Hälfte zudem für die Beibehaltung des Embryonenschutz- sowie des Stammzellgesetzes und spricht sich dafür aus, dass "diese gesetzgeberische Entscheidung in internationalen Gremien entschlossen vertreten" wird.

Europäische Investitionsbank

NGO kritisieren fehlende Transparenz und Rechenschaftspflicht der EIB

Am Dienstag diskutiert der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments einen kritischen Bericht der spanischen Abgeordneten Moníca Ridruejo zur Europäischen Investitionsbank (EIB). Der Report bescheinigt der EIB fehlende Transparenz, mangelhafte Informationsweitergabe, unzureichende Verantwortlichkeit gegenüber den europäischen Kontrollorganen und Versäumnisse in der Finanzaufsicht. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisationen WEED und urgewald sehen sich durch den Bericht in ihrer Kritik an der EIB bestätigt.

Debattiertunier in Berlin

Studenten messen sich im diskutieren über EU- Erweiterung

Vom 11. bis 14. März 2004 veranstaltet DIE ZEIT in Kooperation mit der Berlin Debating Union zum dritten Mal das Central and Eastern European Debating Tournament (CEET III) in englischer Sprache. 120 Teilnehmer aus Mittel- und Osteuropa werden am Debattier-Turnier für Studenten unter der Schirmherrschaft des Vizepräsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses Christoph Stölzl teilnehmen. Ziel ist es, mit rhetorischem Können um die Gunst des Publikums zu werben und mit überzeugenden Argumenten in die Finaldebatte zu gelangen. Höhepunkt des Turniers ist das englischsprachige Finale der besten acht Redner am Sonntag, 14. März 2004, 14 Uhr im Maxim-Gorki Theater.

Seit 1921

83 Jahre Weltfrauentag

Verschieden Organisationen und Institutionen nehmen den Weltfrauentag zum Anlass, auf Frauen in der Welt hinzuweisen. Pro Asyl macht darauf aufmerksam, dass bei den Verhandlungen um das Zuwanderungsgesetz ein Kompromiss zu Lasten schutzsuchender Frauen droht und fordert daher die Parteien der Regierungskoalition auf, bei dem Thema der geschlechtsspezifischen Verfolgung keinen Schritt zurückzuweichen. Die Welthungerhilfe würdigt anlässlich des Frauentages den Einsatz von Großmüttern von Aids-Waisen in Afrika. Derzeit gibt es 11 Millionen Aids-Waisen in Afrika; bis 2010 werden 20 Millionen Kinder ihre Eltern oder einen Elternteil verloren haben. Damit sind Großmütter häufig die letzte Rettung vor Obdachlosigkeit; sie bilden das soziale Sicherungsnetz für Tausende von Kindern.

Gewinne als Spende

Bill Bryson unterstützt mit seinem Buch Hilfsprojekte

Bill Bryson, der "witzigste und beliebteste Autor über Menschen und Orte" (Sunday Times, London) entdeckt Afrika: auf Einladung der Hilfsorganisation CARE International bereist er nach Kenia. Mit gewohntem Humor und Scharfblick beschreibt er die extremen Gegensätze dieses Kontinents. Und das Besondere an diesem Buch: Tantiemen und Verlagsgewinne gehen als Spende an CARE international und unterstützen ausgewählte Hilfsprojekte.

Berichterstattung nicht möglich

Regierungssprecher schließt Journalisten von Kanzler-Reisen aus

Regierungssprecher Bela Anda will auch künftig einzelne Journalisten gezielt von Auslandsreisen des Kanzlers ausschließen. Dies kündigte er in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem Fernsehmagazin "Monitor" an. Anda hatte jüngst sowohl zwei Journalisten des "Stern" als auch zwei Reporter der "Bild"-Zeitung von den Reisen Gerhard Schröders in die Türkei und die USA ausgeschlossen. Dies war offiziell mit "Platzgründen" gerechtfertigt worden. Die Chefredakteure von sechs Zeitungen und Zeitschriften protestierten scharf gegen den Ausschluss von Journalisten von Auslandsreisen des Bundeskanzlers. Auch der Vorstand der Bundespressekonferenz (BPK) kündigte an, Anda aufzufordern, "zu der bewährten Praxis des freien Zugangs zu allen Informationsmöglichkeiten zurückzukehren".

Sommerwärme heizt im Winter

Reichstagsgebäude beweist die Machbarkeit von Wärmespeichern

Thermische Energie kann im Untergrund gespeichert werden. Noch Monate später lassen sich Wärme - oder Kälte - wieder an die Erdoberfläche fördern. Das Berliner Reichstagsgebäude ist das wohl bekannteste Pilotprojekt in Deutschland für die Nutzung von Grundwasserleitern (Aquifere) als saisonale Wärme- und Kältespeicher. In einem begleitenden Forschungsprojekt wird die Anlage mehrere Jahre unter die Lupe genommen: Energiebilanz, Umweltverhalten und Wirtschaftlichkeit dieser kostengünstigen Form der saisonalen Kälte- und Wärmespeicherung werden ausgewertet.

Artenschutz

Satelliten-Überwachung soll Delfine retten

Mit drastischen Mitteln wollen die Umweltbehörden in Neuseeland zwei vom Aussterben bedrohte Delfinarten schützen: Satellitenmarkierungen sollen den Meeressäugern Schutz geben. Das Schutzsystem wird derzeit vom neuseeländischen Department of Conservation (DOC) an drei Hector-Delfinen ausprobiert. Diese Delfin-Spezies ist mit rund 7.000 Tieren massiv vom Aussterben bedroht. Ziel des DOC ist es, mehr über die Lebensgewohnheiten der Delfine zu erfahren. Lokale Umweltaktivisten laufen gegen die Idee Delfine mit den elektronischen Etiketten zu versehen Sturm.

Studierendenanzahl steigt

Fast drei Viertel der Schulabgänger wollen studieren

Nach kontinuierlichem Rückgang in den 90er Jahren ist die Studierbereitschaft der studienberechtigten Schulabgänger wieder erheblich angestiegen. Nahezu drei Viertel (73 Prozent) haben sich "sicher" für einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss als Ziel der beruflichen Qualifizierung entschieden. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern sehr groß: Zwischen dem Land mit der höchsten und dem mit der niedrigsten Studierneigung liegen 19 Prozentpunkte. Dies sind die Ergebnisse der von der Hochschul-Informations-System GmbH Hannover durchgeführten Befragung.

Gegen Atomexport

Prominente und Politiker wollen Hanau kaufen

Prominente wie Hermann Scheer, Winfried Nachtwei, Andrea Nahles, Hans-Christian Ströbele, Konstantin Wecker, Peter Sodann, Erich Loest, Martin Buchholz, Angelika Zahrnt (BUND), Greenpeace und die IPPNW machen Siemens das bessere Angebot: Sie wollen die Hanauer Plutoniumfabrik für 50 Millionen und einen Euro kaufen bevor sie nach China geht. China bietet bloß 50 Millionen Euro. "Wir wissen nicht, was China mit der Apparatur machen wird. Auf irgendwelche Garantien gebe ich gar nichts", sagt Schriftsteller Erich Loest.

Frauenförderung

Gesellschaft Deutscher Chemiker fördert Chemie-Interesse von Mädchen

Seit dem Jahr 2000 setzt sich die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mit ihrem Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie (AKCC) für mehr Frauen in der Chemieindustrie ein. Ihren Angaben zufolge würden an den Hochschulen immer mehr Professuren durch Frauen besetzt, auch die Industrie zeigt sich offener für Frauenkarrieren. Besonders erfolgreich verliefen die Bemühungen um die Mädchenförderung. Schülerinnen wurden z.B. spezielle Chemie-Experimentalkurse angeboten, die zeigten, dass Mädchen durchaus für die Chemie zu begeistern sind. Positive Folge: die Zahl der Studienanfängerinnen steigt.

Krebsforschung

Injizierte Viren können Tumore sichtbar machen

Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, mit Hilfe injizierter gentechnisch veränderter Bakterien und Viren, Krebstumore in blaugrünem Licht leuchten zu lassen. Im Versuch an Mäusen konnten dabei sogar Metatasen mit einem Durchmesser von weniger als einen Millimeter sichtbar gemacht werden, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Nature Biotechnology". Wenn sich das Verfahren in klinischen Tests bestätigen sollte, könnten in Zukunft bei Krebsverdacht zum Beispiel Spritzen mit ungefährlichen genetisch veränderten Darm-Bakterien verabreicht werden.

Astronomie

Kometen-Mission Rosetta geht an den Start

Mit dem Start der europäischen Kometen-Mission Rosetta baut die Europäische Raumfahrtorganisation ESA ihre starke Position weiter aus. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hob den bedeutenden Beitrag der deutschen Wissenschaft an Rosetta hervor. "Deutsche Technik ermöglicht erstmals die Landung auf einem Kometen", sagte Bulmahn am Donnerstag in Berlin. Deutschland leistet mit rund 280 Millionen Euro finanziell den größten Beitrag an den Kosten der Mission von etwa einer Milliarde Euro.

Naturkatastrophen

Prävention billiger als Hilfe nach der Katastrophe

Naturkatastrophenprävention bringt mehr als die Hilfe danach. Zu diesem Schluss kommt die britische Hilfsorganisation Tearfund. Westliche Regierungen sollten daher in den ärmeren Ländern schon vorher dafür Sorge tragen, dass die Schäden durch Naturereignisse so gering wie möglich bleiben, erklärte die Organisation in dem aktuell veröffentlichten Report "Before Disaster strikes". Katastrophenvorsorge müsse dabei nicht notwendigerweise teurer sein, so die Autorin des Reports Sarah La Trob. Westliche Regierungen und andere internationale Hilfsorganisationen gäben für nachträgliche Unterstützung wesentlich mehr aus.

Rätsel gelöst?

Bleibelastungen könnten Schizophrenie auslösen

Forscher der Columbia Universität in New York haben Hinweise dafür gefunden, dass Bleibelastungen zu Schizophrenie führen können. Dies berichten die Wissenschaftler beim Treffen der American Association for the Advancement of Scienes (AAAS) das derzeit in Seattle stattfindet. Die Daten beziehen sich auf Untersuchungen von schwangeren Frauen in den 60-er Jahren. Damals waren in den USA ebenso wie in den meisten anderen Staaten der Welt bleihaltige Treibstoffe üblich.

Leben auf dem Mars

Australische Forscher belegen Milliarden Jahre alte Marsbakterien

Forscher der im australischen Brisbane gelegenen University of Queensland konnten die lange bestehende Theorie bestätigen, dass es einmal Leben auf dem Mars gab. Dr. John Barry vom Universitätszentrum für Mikroskopie und Mikroanalyse fand zusammen mit Dr. Tony Taylor, ehemals auch Wissenschaftler an der University of Queensland, den Beweis in einem Wasserhindernis am neunten Loch des Howestern Golfplatzes in Birkdale.

Bis 2010 nicht mehr Schlusslicht?

Familienministerin will Kinderbetreuung auf Mittelmaß heben

Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) will die Kinderbetreuung in Deutschland bis 2010 auf westeuropäisches Durchschnittsniveau ausbauen. "Derzeit sind wir absolutes Schlusslicht", sagte Schmidt am Dienstag in Berlin. "Deutschland hat einen Rückstand gegenüber dem westeuropäischen Durchschnitt von zehn Jahren", betonte sie.

Atomkraft

Kernenergiebetreiber sehen ihre Kraftwerke europaweit im Aufwind

Das Deutsche Atomforum e.V. (DAtF) sieht die Kernenergie europaweit im Aufwind. Das ist die zentrale Botschaft der Wintertagung des DAtF in Berlin, die in diesem Jahr unter dem Motto "Kernenergie und Versorgungssicherheit in der erweiterten Europäischen Union" steht und an der rund 200 internationale Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik teilnehmen. Mit durchschnittlich rund 35 Prozent stelle die Kernenergie nach fossilen Brennstoffen die zweitwichtigste Stromquelle in der Europäischen Union (EU) dar.

Urwald- und Meeresschutz

"Kids for Forests" übergeben Trittin Schatzkarte zum Artenschutz

Mit einer Schatzkarte wiesen heute 25 Greenpeace-"Kids for Forests" (Kinder für den Urwald) Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) den Weg zu mehr Artenschutz. Urwälder und Meere seien die Schatzkammern der Erde. Der Lebensraum von Orang-Utans, Gorillas und Schweinswale solle erhalten bleiben. Mit der Schatzkarte wollen die Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren den Minister auf die nächste Woche beginnende Artenschutzkonferenz (CBD) in Malaysia vorbereiten, an deren Abschluss er vom 18. bis 20. Februar teilnehmen wird.