DIE Internet-Zeitung

Nachrichten nachrichten

Gesünder leben

EU im Kampf gegen Krebs

Bestimmte Krebskrankheiten können vermieden werden und der allgemeine Gesundheitszustand liesse sich verbessern, wenn die Menschen gesundheitsbewusster leben. Zu diesem Schluss kommt David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz bei der Unterzeichnung des neuen Kodex zur Krebsbekämpfung. Der Schwerpunkt setze die EU erneut beim Rauchen. Darüber hinaus enthalte der Kodex drei neue Empfehlungen zu Vorsorgeuntersuchungen für die Früherkennung von Brust-, Gebärmutterhals- und Dickdarmkrebs. Werde das Programm umgesetzt, könne die Zahl der Krebstoten in den kommenden Jahrzehnten signifikant sinken.

Bunia von der Versorgung abgeschnitten

Flüchlinge im Kongo ohne Nahrungsmittel

Die Deutsche Welthungerhilfe befürchtet, dass Tausende kongolesischer Flüchtlinge in Bunia bald von dringend benötigter Hilfe abgeschnitten sind, wenn keine humanitären Korridore in die Stadt eröffnet werden. Die Vorräte an Nahrungsmitteln reichten nur noch bis Ende des Monats und bisher könne kein LKW unbeschadet die Straßen benutzen. Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Öl wären schon jetzt explodiert und die Menschen könnten nichts mehr auf den Feldern anbauen. Einzig eine Versorgung aus der Luft sei derzeit möglich, die aber viel zu teuer sei.

Weniger Hummeln

Blütenarmut bedroht Insekten

Der Naturschutzbund NABU hat vor einem alarmierenden Rückgang blütenbestäubender Hummeln, Wildbienen und anderer Insekten gewarnt. Das Ausmaß der Bestandsrückgänge könne für einige heimische Pflanzen in eine „Bestäubungskrise" führen. Betroffen hiervon wäre nicht nur ein Großteil der einheimischen Pflanzenarten, deren Fortpflanzung auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist, sondern auch der Obstbau, zumal die Imkerei im Rückgang begriffen sei. Bestandseinbrüche wurden laut der Organisation vor allem bei den auf blütenreiche Wiesen und Feldsäume angewiesenen Hummelarten festgestellt, die heute in Folge der intensiven Landwirtschaft fast ausnahmslos gefährdet seien. Von den in Deutschland nachgewiesenen 547 Wildbienenarten stünden bereits mehr als die Hälfte auf der Roten Liste.

Pufferzonen reichen nicht

Gen-Samen verteilen sich durch den Menschen

Nach einer französischen Studie werden genmanipulierte Pflanzen eher durch Samen, der haften bleibt, weiter verteilt als durch Pollenflug. Nach Berichten von BBC-online gelangten Samen von genetisch veränderten Pflanzen durch Arbeitsmaschinen über weite Strecken in andere Felder. Dadurch könnten sie sich mit anderen konventionellen Saaten mischen. Die Wissenschaftler der Universität von Lille hatten genmanipulierte Pflanzen in mehr als 1,5 Kilometer Entfernung zum ursprünglichen Feld gefunden.

Eine Stunde sterben

Walfangpraktiken lösen Entsetzen aus

Auf der derzeit in Berlin stattfindenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) wurden nun Einzelheiten aus den Walfangpraktiken verschiedener Länder bekannt. Sie würden die unglaubliche Grausamkeit der Jagd auf Wale und Delfine belegen, so die Artenschutzorganisation Pro Wildlife. So sei im vergangenen Jahr in Russland kein einziger der 133 gejagten Grau- und Grönlandwale sofort durch den ersten Harpunenschuss gestorben, sondern alle hätten "nachbehandelt" werden müssen. "Bis zu 100 Gewehrkugeln wurden auf die verletzten Wale geschossen, bis endlich der Tod nach bis zu einer Stunde eintrat", berichtet Dr. Sandra Altherr, die für Pro Wildlife an der IWC-Tagung teilnimmt. In Grönland litten manche Tiere sogar bis zu zwei Stunden, bis sie endlich von ihren Qualen erlöst würden. Auch die Tötungsmethoden der japanischen Walfänger, der dänischen Färöer und der Ureinwohner Alaskas stehen in der Kritik vieler IWC-Teilnehmer.

Walschutz

Berliner Initiative verabschiedet - Alle Risiken für die Meeresriesen im Visier

Am Eröffnungstag der 55. Tagung der Internationalen Walfangkommission verabschiedeten die Mitgliedsländer mit 25 zu 20 Stimmen die sogenannte Berliner Initiative, eine neue Schutzstrategie für die Wale. Damit kann jetzt im Rahmen der Konvention nach Lösungen für viele Bedrohungen der Wale gesucht werden. "Das ist ein großartiger Erfolg und ein historischer Tag für den Walschutz", freut sich WWF-Walexperte Volker Homes in Anbetracht der dramatischen Ereignissen vor Ort. "Neben dem kommerziellen Walfang kann sich die IWC jetzt endlich auch den anderen Gefahren stellen, die Wale in ihrer Existenz bedrohen."

Hoffeste der Ökohöfe

Feiern und genießen: Aktionstage Öko-Landbau laden zum Ausflug ein

Öko-Sommer in Deutschland: Von Juni bis in den Herbst hinein laden Öko-Bauern in ganz Deutschland zum Feiern und Genießen ein. Bunt, vielfältig, informativ und ein Ereignis für alle, die gerne gut essen, sind die Veranstaltungen der Naturland-Höfe. Das Angebot reicht von Hoffesten mit Live-Band und Kinderprogramm über Bauernmärkte, Kräuterhexen-Führungen und einer Koch-Aktion mit frisch geerntetem Öko-Gemüse bis zu Betriebsbesichtigungen und Felderbegehungen.

55. Tagung der Internationalen Walfangkommission

Islands Forschungsprogramm als Walfang enttarnt

Mit einem Paukenschlag hat heute in Berlin die Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) begonnen: Auf seinen eingereichten Antrag auf "Wissenschaftswalfang" hat Island vernichtende Reaktionen erhalten: 40 renommierte Wissenschaftler aus 25 Ländern bescheinigen dem nordischen Inselstaat in einem gemeinsamen Statement, dass der Antrag auf die geplante Forschung an 200 Finn-, 100 Sei- und 200 Zwergwalen ein Täuschungsmanöver sei, um das kommerzielle Walfangverbot zu umgehen. Island erhoffe sich so Millionenumsätze durch den Export von Walfleisch nach Japan, so Biologin Dr. Sandra Altherr von Pro Wildlife.

Neue Studie des Umweltbundesamtes

Abbau von Subventionen spart Milliarden und hilft der Umwelt

Eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) gibt den Forderungen, umweltschädliche Subventionen abzubauen, neuen Rückenwind. Das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München, und das Wuppertal-Institut fürKlima, Umwelt, Energie weisen am Beispiel der Wohnungswirtschaft und der Agrarwirtschaft nach, dass eine umweltorientierte Subventionspolitik die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden um mehrere Milliarden Euro entlasten könnte - und zudem positive Umwelteffekte hätte. Allein im Wohnungswesen ließen sich jährlich mindestens sechs Milliarden Euro und bis zum Jahr 2005 zwischen 18 und 25 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid einsparen. "Die Studie zeigt, dass wir gezielt an die umweltschädlichen Subventionen herangehen sollten. So bekommen wir eine dreifache Dividende: Wir sparen Steuergelder, entlasten die Umwelt und schaffen finanzielle Spielräume zur Förderung nachhaltiger Produktions- und Konsumweisen", so Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes.

Kinderrechte

Fehlende Geburtsurkunden begünstigen Kinderhandel

Die Bedeutung von Geburtsurkunden muss vor allem in Afrika stärker ins Bewusstsein rücken. Das fordert das international tätige Hilfswerk Plan, das sich für die Umsetzung der Kinderrechte einsetzt, zum Tag des afrikanischen Kindes am 16. Juni 2003. Vor allem in den Ländern südlich der Sahara sei die Situation katastrophal. Sieben von zehn Neugeborenen erhielten keine Geburtsurkunde. Damit habe die Region die weltweit höchste Rate nicht registrierter Kinder. Die seien ohne Recht und so häufig Opfer von Missbrauch und Kinderhandel.

Wale im Supermarkt

Isländische Fischer töten Buckelwal

Isländische Fischer haben erneut einen Buckelwal getötet. Angeblich handelte es sich bei dem diese Woche getöteten neun Meter langen und sechs Tonnen schweren Tier um einen Beifang der Fischerei, berichtet die Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Allein in den letzten Monaten seien weitere Fälle von "Beifang-Walen" in Island bekannt geworden. Daher vermutet die Organisation, das es sich auch in diesem Fall genaugenommen um illegalen Fang handelt.

55. IWC-Tagung

Mehr Netze als Harpunen töten Meeressäuger

Vor Beginn der 55. Tagung der Internationalen Walfangkommission IWC in Berlin warnt der WWF vor der größten Bedrohung für die weltweiten Walbestände: Durch den Beifang in Fischernetzen sterben jedes Jahr mehr als 300.000 Wale und Delfine. Das bedeute, dass alle zwei Minuten ein Wal sterben würde, so die Tierschutzorganisation. Allein vor der deutschen Nordseeküste verendeten jährlich 7.500 Schweinswale in den Stellnetzen der Fischerei. "Jedes Jahr sterben mehr Wale und Delfine in Fischernetzen als durch Harpunen", sagt WWF-Experte Volker Homes. Die IWC tagt vom 16. bis 19. Juni zum ersten Mal in Deutschland und soll den festgefahrenen Verhandlungen zwischen Walfängern und Walschützern eine entscheidende Wende geben.

Saale-Kanal

BUND übergibt 22000 Unterschriften für naturnahe Flüsse

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund NABU und der World Wide Fund For Nature (WWF) lehnen die Flussbauprojekte im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans ab. Eine der absurdesten Fehlplanungen sei beispielsweise der geplante Saale-Elbe-Kanal, der nicht nur ökologisch fragwürdig sei, sondern auch ökonomisch keinen Sinn mache. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe erhielt heute 22 000 vom BUND gesammelte Unterschriften gegen den Flussausbau. Am Morgen hatten Mitarbeiter der Umweltorganisation ein Riesen-Bauschild vor dem Bundesverkehrsministerium installiert: "Die Regierung baut Mist! 80 Millionen Euro für den sinnlosen Saale-Elbe-Kanal - Natur wird zerstört und Millionen gehen den Bach runter!"

15 Prozent der Tiere bedroht

Bevölkerungswachstum verursacht Artensterben

Wenn die Weltbevölkerung im gleichen Maß ansteigt, werden in den kommenden 50 Jahren weitere 15 Prozent der Tiere zu bedrohten Arten. Betroffen davon seien nicht nur Lebewesen in Entwicklungsländern, sondern überall auf der Welt, berichtet der Anthropologe Jeffrey McKee von der Ohio State University in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins "Biological Conservation". Der Wissenschaftler hat die Bevölkerungszahlen von 230 Staaten genauer untersucht, um demografische Daten wie Wachstum und Bevölkerungsdichte zu ermitteln. Nach Angaben des Wissenschaftlers lassen sich danach 88 Prozent der gefährdeten Spezies ablesen. Das bedeutet, dass die Forscher genau vorhersagen könnten, welche Arten speziell gefährdet seien, wenn die Bevölkerung weiter um den Faktor x wachse.

Ohne Strom und Wasser

Kämpfe vertreiben Einwohner aus Liberias Hauptstadt

Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat einen Teil des Personals aus der seit Tagen umkämpften liberianischen Hauptstadt Monrovia abgezogen. Die Helfer blieben aber weiterhin mit einem dreiköpfigen Team vor Ort, berichtet die Organisation. Nach eigenen Angaben funktioniere die Wasserversorgung nicht mehr, und die Krankenhäuser hätten keinen Strom. Viele Bewohner Monrovias seien geflohen, um sich vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen.

EU-Mitgliedsstaaten tagen

NGOs fordern Ende der Argrarsubventionen

Aus Anlass der Tagung der Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten vom 11. bis zum 13. Juni fordern Nichtregierungsorganisationen, die Subventionierung von Exporten in Entwicklungsländer einzustellen. Auf dem Treffen sollen die Minister die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Abschluß bringen. Grundlage dafür sind die Vorschläge von Agrarkommissar Fischler vom Januar 2003, für den die Entkoppelung der Subventionen von der Produktion einer der Grundpfeiler seiner Reformvorschläge ist. Das sei zwar „ein Schritt in die richtige Richtung“, aber das Problem des Dumping sei damit nicht gelöst, kritisiert Marita Wiggerthale, Agrarreferentin bei Germanwatch.

Kinder haben Rechte

Daumenabdrücke gegen Kinderarbeit

Zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni startet das Deutsche NROForum Kinderarbeit die „Aktion Daumenabdrücke“: Auf Postkarten sollen „Daumenabdrücke“ zur Unterstützung der Forderungen des Forums gesammelt werden, das für einen Politikwandel eintritt. Es sei höchste Zeit, dass auch die Welthandelsorganisation WTO, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank auf eine Politik verpflichtet würden, die den Kindern diene. In diesem Sinne müsse die Globalisierung politisch gestaltet werden. Es dürfe keine schrankenlose Liberalisierung des Welthandels und des internationalen Finanzsystemes geben, so die Kritik. Allerdings werde ein generelles Verbot von Kinderarbeit keinen Erfolg haben.

Vorgetäuschter Geldtransfer

E-Mail-Betrüger verurteilt

Ein niederländisches Gericht hat sechs Amsterdamer wegen E-Mail-Betruges zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren verurteilt. Zwei der Täter müssen Berichten niederländischer Medien zu Folge auch je 205.702 Euro an eines ihrer Opfer zurückzahlen, berichteten die niederländischen Behörden. Ihre Tricks seien die seit den 80er-Jahren bekannten Täuschungen mit angeblichen Lotterie-Gewinnen oder Bitten um Hilfe beim Transfer grösserer Geldmengen gewesen.

700 000 Gäste

Karneval der Kulturen nach Unfall abgebrochen

Ein tragischer Unfall hat den Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende in Berlin überschattet. Drei Menschen wurden bei einem Unwetter am Sonntagabend lebensgefährlich verletzt, als auf einem Straßenfest in Kreuzberg eine Windböe ein als Eingangsportal genutztes Gerüst umwarf. Die "Werkstatt der Kulturen" als Veranstalter brach daraufhin den Karneval ab. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit dem Bezirksamt getroffen worden, sagte ein Sprecher. Ursprünglich war das multikulturelle Fest bis Pfingstmontag geplant.

Lärmschutz

Flughafen Zürich will Flugbeschränkungen gerichtlich aushebeln

Die Fluggesellschaft Swiss International und der Flughafen Zürich wollen mit einstweiligen Anordnungen die von deutschen Behörden erlassenen Beschränkungen im Luftverkehr aushebeln. Die Anträge gingen in der vergangenen Woche beim 8. Senat des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg ein, wie das Mannheimer Gericht am Dienstag mitteilte. Entschieden werde darüber nach dem 15. Juli. Bis dahin hat die Bundesrepublik Zeit zur Stellungnahme.