DIE Internet-Zeitung

Artikel Seite 366
Problem dicke Kinder

Übergewicht | Gesundheitsrisiko der Wohlstandsgesellschaft

Kaum sind Felder und Wälder begrünt, bevölkern wieder Jogger, Inline-Skater und Radfahrer ihre Wege. Ältere Männer mit Waschbrettbauch joggen ohne Pause auf kilometerlangen Touren. Frauen im mittleren Alter rasen unermüdlich in Rollschuhen umher und überholen Altersgenossinnen, die auf dem Weg ins Fitnessstudio sind. Eine allgemeine Sportlichkeit ist nicht zu übersehen und vermittelt den Eindruck, dass die Deutschen immer trainierter und schlanker werden. Dich das Bild trügt. Denn der Nachwuchs wird immer dicker.

Globalisierung ökologisch begrenzen

Umweltschützer und Globalisierungskritiker rücken zusammen

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) arbeiten in Zukunft enger zusammen. Beide haben dazu heute in Frankfurt die bundesweite Attac-Arbeitsgruppe "Ökologie und Globalisierung" initiiert. Mehr als 60 Einzelpersonen und Vertreter von Umweltverbänden und -initiativen kamen zusammen, um über die Folgen der wirtschaftlichen Globalisierung für die Umwelt zu diskutieren und gemeinsame Aktionen abzustimmen.

Geld und Kindergärten

Familienverband kritisiert Wahlprogramme von SPD und CDU

Der Deutsche Familienverband (DFV) kritisiert die Wahlprogramme von SPD und CDU. In der Donnerstagausgabe der "Neuen Osnabrücker Zeitung" forderte der scheidende DFV-Präsident Günther Koolmann die politischen Parteien auf, ihre "vagen familienpolitischen Wahlversprechen" nachzubessern und zu konkretisieren, "damit die Familien genau wissen und einklagen können, was ihnen zusteht".

Fünf-Jahresprogramm der EU zur Verbraucherpolitik

Verbraucherschützer begrüßen Schritt in Richtung Verbraucher-Binnenmarkt

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat das von der EU-Kommission vorgelegte Fünf-Jahresprogramm zur Verbraucherpolitik in einer ersten Stellungnahme begrüßt. "Vor allem freut uns das formulierte Ziel einer umfassenden bereichsübergreifenden Verbraucherpolitik, wonach Verbraucherinteressen in allen Politikfeldern systematisch und gezielt berücksichtigt werden sollen", so vzbv-Vorstand Edda Müller. Damit setze die Kommission eine seit Jahren hartnäckig vertretene und bisher kaum aufgenommene Forderung um. Weiter begrüßte Müller das Ziel einer stärkeren Einbeziehung der Verbraucherverbände in die EU-Politik. In diesem Zusammenhang wies sie jedoch darauf hin, dass für eine effektive Beteiligung ausreichend Kapazitäten und Ressourcen unabdingbare Voraussetzung seien. Sie warnte aber vor einer Angleichung des Verbraucherschutz-Niveaus in den fortschrittlichen EU-Ländern an das der rückständigeren.

Erfurter Amok-Lauf

Defekte Pumpgun verhinderte offenbar noch schlimmeres Massaker

Ein technischer Defekt hat möglicherweise ein noch schlimmeres Blutbad am Erfurter Gutenberg-Gymnasium verhindert. Der Todesschütze Robert Steinhäuser benutzte seine Pumpgun offenbar nur deshalb nicht, weil sie beim ersten Schuss versagte. Eine Schrotkugel hatte sich im Lauf der Waffe verklemmt, die so umgebaut war, dass sie statt der üblichen zwei Patronen acht Schuss aufnehmen konnte, sagte Erfurts Polizeichef Rainer Grube am Mittwoch.

Weltkindergipfel beginnt

USA sollen Widerstand gegen Kinderrechtskonvention aufgeben

Am Mittwoch hat in New York der zweite UN-Weltkindergipfel begonnen. Bis zum 10. Mai stehet die Verabschiedung eines Aktionsplanes auf der Agenda, mit dem der Schutz von Kindern vor Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch verbessert werden soll. Darüber hinaus sollen Massnahmen zur Verbesserung in den Bereichen Gesundheit und Bildung sowie bei der AIDS-Bekaempfung beschlossen werden. Bereits im Vorfeld haben einige Staaten ihren Widerstand gegen einzelne Punkte des Abschlussdokuments angekündigt. Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes kritisiert in diesem Zusammenhang die Haltung der USA, die jeden Bezug der Abschlusserklärung auf die UN-Kinderrechtkonvention verhindern wollen. Bis auf die USA und Somalia haben bisher alle UN-Mitgliedsstaaten diese Konvention unterzeichnet.

6,8 Millionen süchtige Raucher in Deutschland

Folgen der Qualmerei kosten die Allgemeinheit 40 Milliarden Euro jährlich

Die Folgen des Rauchens kosten die Gesellschaft bis zu 40 Milliarden Euro im Jahr. Allein die Kosten für direkt vom Rauchen ausgelöste Erkrankungen betrügen 13 bis 14 Milliarden Euro jährlich, sagte der Leiter der Deutschen Gesellschaft für Nikotinforschung, Knut-Olaf Haustein, am Mittwoch anlässlich der 5. Nikotinkonferenz. Dem stünden Einnahmen des Staates aus der Tabaksteuer in Höhe von nur elf bis zwölf Milliarden Euro gegenüber.

Sex als normale Dienstleistung

Bundesverband kämpft für Gleichberechtigung des ältesten Gewerbes

Der erste öffentliche Auftritt des "Bundesverbandes Sexuelle Dienstleistungen" sollte eigentlich in einem Berliner Hotel stattfinden. Als man dort allerdings erfuhr, dass es bei dem Termin um die - natürlich medienwirksame - Vorstellung des neu gegründeten Berufsverbandes von Prostituierten und Bordellinhabern gehen sollte, standen die Räume kurzerhand doch nicht mehr zur Verfügung. Das sei nur ein kleines Beispiel der alltäglichen Diskriminierungen, mit denen ihr Gewerbe noch immer zu kämpfen habe, betont Stephanie Klee, die 1. Vorsitzende des Verbandes am Mittwoch in Berlin.

Pflichtpfand für Milchkartons?

Verpackungsverordnung soll wieder mal geändert werden

Für Milchverpackungen wird es kein Zwangspfand geben. Die Bundesregierung will dafür sorgen, dass die jetzt gültige Verpackungsverordnung, die unter bestimmten Voraussetzungen ein solches Pfand vorsieht, rechtzeitig geändert wird. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sagte am Mittwoch in Berlin, das am 1. Januar 2003 in Kraft tretende Pfand gelte ausschließlich für Bier, Mineralwasser und Erfrischungsgetränke. Einen Bericht der Mittwochausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wonach die Bundesregierung ein Zwangspfand für Milchkartons plane, wies Trittin als "Absurdität" zurück. Das Blatt hatte berichtet, künftig werde ein Pfand von 25 Cent pro Karton fällig. Damit setze die Bundesregierung die seit 1991 bestehende Verpackungsverordnung um. Der Naturschutzbund NABU forderte Handel und Industrie auf, endlich das Jammern zu lassen und sich auf das Pflichtpfand für Dosen und Einwegflaschen vorzubereiten.

Konfrontationskurs - IG Metall will auch in Berlin und Brandenburg streiken

Berlin Retrospektive

Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie zeichnet sich auch nach dem dritten Streiktag keine Annäherung ab. Während die Streiks in Baden-Württemberg am Freitag fortgesetzt werden sollen, beschloss die IG Metall für Montag eine Ausweitung des Arbeitskampfes auf Betriebe in Berlin und Brandenburg. Zudem sollen die begleitenden Warnstreiks auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt werden.

FlowTex-Prozess

Das Schweigen der Zeugen

Die ersten Zeugen vor dem FlowTex-Untersuchungsausschuss im Stuttgarter Landtag haben nur wenig Licht in das Dunkel gebracht. Bei der Sitzung am Mittwoch verweigerten vier Finanzbeamte mit Blick auf laufende Ermittlungsverfahren gegen sie die Aussage. Lediglich der frühere Konzernbetriebsprüfer der FlowTex-Gruppe machte ausführlich Angaben zur Sache. Aus seiner Sicht hat die Betriebsprüfung des Finanzamts Karlsruhe korrekt gehandelt. Gegen alle fünf geladenen Zeugen wird wegen Strafvereitelung im Amt ermittelt.

Ausbildung

Thüringen plant Änderung des Schulrechts

Thüringens Kultusminister Michael Krapp will als Konsequenz aus dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium das Schulrecht ändern. Krapp plant, an den Gymnasien im Freistaat eine obligatorische Zwischenprüfung nach der 10. Klasse einzuführen. Damit solle verhindert werden, dass durch eine bundesweit einmalige Lage künftig Abiturienten nach nicht bestandener Reifeprüfung mit völlig leeren Händen dastehen, sagte Krapp.

Nach dem Amoklauf von Erfurt

Kanzler und Ministerpräsidenten beraten - Gutenberg-Schüler lernen wieder

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Montagabend in Berlin über die politischen Konsequenzen aus dem Blutbad von Erfurt. Dabei sollen auch die Vorschläge von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) zu einer Verschärfung des Waffenrechts diskutiert werden. Zentraler Punkt ist die Heraufsetzung der Altersgrenze für den Erwerb von Sportwaffen von 18 auf 21 Jahre. Das Gespräch soll zudem Gelegenheit bieten, eine breite Initiative gegen Gewalt auf den Weg zu bringen.

"Sehsüchte"

Gewinner des Potsdamer Studentenfilmfestival

Beim Potsdamer Studentenfilmfestival "Sehsüchte" sind am Sonntag die Gewinner gekürt worden. Insgesamt wurden Preise in neun Kategorien mit Dotierungen im Gesamtwert von 27 500 Euro vergeben, wie Anke Bergmann von der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) sagte. Der Spielfilmpreis mit 5000 Euro ging an "Lotus Style" von Birgit Möller (Berlin). Den ebenfalls mit 5000 Euro dotierten Produzentenpreis holte sich der Film "Die rote Jacke" von Kai Lichtenauer (Hamburg). Den Publikumspreis erhielt "Treitum" von Javier Ruiz (Spanien). 2500 Euro waren der Lohn für seine Arbeit. An den sechs Festivaltagen hatten über 10 000 Besucher 173 Streifen von Filmstudierenden und Amateurfilmern aus 28 Ländern gesehen. Das Internationale Studentenfilmfestival gehört zu den größten seiner Art in Europa.

Metallarbeiterstreik

Schon 30.000 im Ausstand

In der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie beginnen nach wochenlangen ergebnislosen Tarifverhandlungen die Streiks. Zu ersten Ausständen kam es bereits am Sonntagabend in der Spätschicht bei DaimlerChrysler in Sindelfingen. Zum eigentlichen Streikbeginn am Montag ruht auch bei den Autoherstellern Audi und Porsche die Arbeit. Im Laufe der Woche sollen nach Angaben der IG Metall rund 50 weitere Betriebe in den ersten Metall-Streik seit sieben Jahren einbezogen werden. Die so genannten Flexi-Streiks, kurzzeitige Arbeitsniederlegungen in strategisch wichtigen Unternehmen, sollen möglichst viele Betriebe treffen.

Drogenbericht 2001

Zehn Prozent weniger Tote, mehr Ecstasykonsumenten

Die Zahl der Rauschgifttoten ist im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent zurückgegangen. Insgesamt starben bundesweit 1.835 Menschen an den Folgen ihres Rauschgiftkonsums, wie aus dem Drogen- und Suchtbericht hervorgeht, der am Montag in Berlin von der Drogenbeauftragten Marion Caspers-Merk (SPD) vorgelegt wurde. Erstmals seit drei Jahren ist die Zahl der Todesfälle damit rückläufig.

Grosses Umweltfestival am 2. Juni

Grüne Liga Berlin

Als ein Höhepunkt der Berliner Aktionstage unter dem Motto "Zukunft für alle! Mitmachen - Bewegen - Verändern" verwandelt das Festival wir von 11 bis 20 Uhr gemeinsam mit den Besuchern den Bereich Unter den Linden in eine Bummelzone. Mit seiner bunten Vielfalt wird das Umweltfestival auch in diesem Jahr für zehntausende Berlinerinnen und Berliner ein eindrucksvolles Erlebnis werden. Originelle Aktionen informieren und mobilisieren für Klimaschutz und alternative Angebote.

DDR-Grenzoffiziere vor Gericht

Prozess um Ermordung von Regimegegner Gartenschläger

Rund 26 Jahre nach dem Tod des DDR-Regimegegners Michael Gartenschläger müssen sich ab Dienstag drei frühere DDR-Grenzoffiziere im Alter von 61 bis 90 Jahren wegen gemeinschaftlichen Totschlags vor dem Landgericht Berlin verantworten. Gartenschläger war in der Nacht zum 1. Mai 1976 von einem Sondereinsatzkommando der Staatssicherheit bei dem Versuch erschossen worden, vom Westen aus einen Selbstschussautomaten an der Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg zu demontieren.

Nach dem Amoklauf von Erfurt

Kanzler und Ministerpräsidenten beraten über Konsequenzen

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Montagabend in Berlin über die politischen Konsequenzen aus dem Blutbad von Erfurt. Dabei sollen auch die Vorschläge von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) zu einer Verschärfung des Waffenrechts diskutiert werden. Zentraler Punkt ist die Heraufsetzung der Altersgrenze für den Erwerb von Sportwaffen von 18 auf 21 Jahre. Das Gespräch soll zudem Gelegenheit bieten, eine breite Initiative gegen Gewalt auf den Weg zu bringen.

Regisseur Wedel

Zensur gegen Gewalt im Fernsehen hilft nicht weiter

Der Regisseur Dieter Wedel hält die Mediendebatte über eine Zensur von Gewaltdarstellung als Konsequenz aus dem Erfurter Amoklauf für überflüssig. Die tägliche Gewalt im Fernsehen sei "nicht in erster Linie die Ursache für eine schleichende gesellschaftliche Verrohung", sagte Wedel im Interview der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Gesprächsgipfel wie zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und den Fernseh-Verantwortlichen über die Eindämmung von Gewaltdarstellungen seien daher wenig hilfreich. Wedel nannte dies ein weiteres Beispiel für "bloßes Reagieren der Politik, wenn gesellschaftliche Probleme hochkochen". Die wirklichen Ursachen lägen aber an anderer Stelle.