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Für den frauenfeindlichen Beitrag des letzten Fernsehjahres

"Saure Gurke 2002" geht nach Bayern

"Männer - das diskriminierte Geschlecht?" - diese im Januar ausgestrahlte Sendung des BR-Magazins "Familienzeit" wird mit der Sauren Gurke 2002 "gekrönt". Seit 1980 wird der Wanderpreis jährlich zum Ausklang des Herbsttreffens der Medienfrauen von ARD und ZDF an einen frauenfeindlichen Beitrag des letzten Fernsehjahrs vergeben - und noch ist er aktuell, wie das Beispiel zeigte. Voraus schickten die Progammbeobachterinnen, dass sich auch erfreuliche Entwicklungen vollzogen haben und Sportkollegen zunehmend fair über Athletinnen berichten. Im Unterschied zu früher sei kaum noch die Rede vom "optischen Leckerbissen" oder dem "ganz besonders fröhlichen Mädel, in das man sich verlieben muss". In den Politik-Redaktionen ließe das Umdenken allerdings noch auf sich warten. Vor allem in weltpolitischen Krisensituationen gelänge es den Kollegen, das Männergespräch einseitig auf Waffenpotentiale und stereotype Feindbilder zu focussieren.

Landesweite Kampagne gegen zuviel Pfunde geplant

Thüringer beim Übergewicht bundesweit Spitze

Die Thüringer stellen alle anderen Deutschen in den Schatten - ganz einfach durch ihre Körperfülle. "Die Thüringer sind einfach zu fett", sagt Gerhard Jahreis, Chef der Thüringer Sektion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. 54 Prozent der Menschen zwischen Eisenach und Altenburg sind übergewichtig, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. "Damit verweisen die Thüringer alle anderen Bundesländer auf die hinteren Plätze", sagt Jahreis. In Rheinland-Pfalz bringen immerhin noch 48 Prozent der Einwohner Übergewicht auf die Waage, in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen sind es dagegen nur rund 40 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 47 Prozent. "Die Spitzenstellung unseres Freistaates ist wahrlich kein Grund zur Freude, sondern sollte uns vielmehr schwer im Magen liegen", sagt der Ernährungswissenschaftler von der Jenaer Universität.

Nach dem Geiseldrama von Moskau

Deutsche Geiseln aus Münchner Klinik entlassen

Die beiden deutschen Überlebenden des Moskauer Geiseldramas sind aus dem Münchner Krankenhaus entlassen worden, wo sie wegen der Folgen des Gaseinsatzes des russischen Einsatzkommandos behandelt worden waren. Schon am Montagabend hätten die junge Frau aus Bayern und der Mann aus Baden-Württemberg das Uniklinikum "Rechts der Isar" verlassen, teilte die Toxikologische Abteilung mit.

Weltweiter Aktionstag

Bundesweit Demonstrationen gegen Irak-Krieg

Gegen einen Irak-Krieg wollen bundesweit Tausende Anhänger der Friedensbewegung am Samstag protestieren. Die Demonstrationen im Rahmen eines weltweiten Aktionstages richten sich besonders an die Bundesregierung, ihr Wahlversprechen zu halten und einem militärischen Einsatz der USA die Unterstützung zu verweigern. Die Veranstalter rechnen für die Demo in Berlin mit rund 30 000 Teilnehmern. Nach ihren Angaben sind am selben Tag in 70 deutschen Städten Demonstrationen, Kundgebungen und Mahnwachen geplant.

Friedensnobelpreis

Früherer US-Präsident Carter ausgezeichnet

Den Friedensnobelpreis erhält in diesem Jahr der frühere US-Präsident Jimmy Carter. Der 78-Jährige bekommt die Ehrung nach Aussage des Nobelpreiskomitees vom Freitag für seinen unermüdlichen Einsatz, friedliche Lösungen für internationale Konflikte zu finden. Carter hatte während seiner Präsidentschaft von 1977 bis 1981 eine wichtige Vermittlerrolle im Konflikt zwischen Israel und Ägypten im Zuge der Friedensverhandlungen von Camp David eingenommen.

Mutmaßlicher Helfer der Selbstmordattentäter vernommen

Beihilfe zum mehrtausendfachen Mord vorgeworfen

Der am Donnerstag in Hamburg verhaftete mutmaßliche Helfer der Selbstmordattentäter vom 11. September Abdelghani Mzoudi bleibt in Haft. Vor dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe schwieg der 29-Jährige Marokkaner am Freitag zu den gegen ihn erhobenen Beschuldigungen. Mzoudi habe "nichts gesagt", berichtete eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Dem am Donnerstag in Hamburg festgenommenen Mann wird zur Last gelegt, die Mitglieder der Hamburger Terrorzelle um den Todespiloten Mohammed Atta logistisch unterstützt zu haben.

Trierer Bündnis gegen Krieg

Friedenskundgebungen am 26.10. in Trier und Spangdahlem

Das Bündnis gegen Krieg wird am bundesweiten Aktionstag gegen den Irakkrieg teilnehmen, der in Solidarität - zeitgleich am 26. Oktober zu us-amerikanischen Friedensdemonstrationen stattfindet. In Trier gibt es am 26.Oktober eine Auftaktkundgebung, anschließend wird zum Miltärflughafen Spangdahlem gefahren um dort mit anderen Friedensgruppen der Region zu demonstrieren. Bei der Hauptkundgebung ab 14 Uhr in Spangdahlem wird u.a. Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund sprechen.

Katastrophale Dürre im Süden Afrikas

terre des hommes: "Jetzt den hungernden Kindern helfen!"

Die Hungersnot im Süden Afrikas spitzt sich zu: 14 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Um schnelle Hilfe für hungernde Kinder bittet das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes. "Die Kinder leiden am schwersten unter den Folgen der Dürre", erklärt Ulrich Tietze, terre des hommes-Koordinator im südlichen Afrika. "Etwa die Hälfte der Betroffenen sind Kinder. Die Unterernährung hat für sie besonders fatale Folgen: Die Widerstandskräfte werden geschwächt; Krankheiten wie Masern, Malaria und Aids breiten sich schnell aus."

Berufsarmee scheint möglich

Wehrpflicht auf dem Prüfstand

Die Wehrverfassung soll „zum Ende der Legislaturperiode“ auf den Prüfstand kommen. Damit eng verbunden ist die Frage der allgemeinen Wehrpflicht. Damit ist das Unmögliche plötzlich denkbar: Deutschland könnte im kommenden Jahrzehnt eine Berufsarmee bekommen. "Ich spüre diesen Druck", räumt selbst der Vorsitzende des Bundeswehr-Verbandes, Bernhard Gertz, ein. Von den Gegnern der Wehrpflicht wird auf die europäischen Nachbarn verwiesen. So sind bereits Großbritannien, die Niederlande und Belgien auf eine Freiwilligenarmee umgeschwenkt, Frankreich und Spanien wollen die Wehrpflicht vom Jahre 2003 an aussetzen.

Friedensratschlag gegen Irak Krieg

Internationale Friedensdemonstrationen am 26. Oktober

Auf der Tagung des Bundesausschusses Friedensratschlag am Samstag den 28.09. in Kassel diskutuerten 35 Vertreter aus regionalen Initiativen und bundesweiten Organisationen teil. Sie beschlossen, die bundesweite "Achse des Friedens", fortzusetzen, die am 21. und 22. Mai die großen Demonstrationen anlässlich des Deutschlandbesuchs von George W. Bush veranstaltet hatte.Am 26. Oktober sollen im ganzen Land Aktionen, Mahnwachen, Demonstrationen oder Kundgebungen gegen den Krieg veranstaltet werden - parallel zu den beiden Anti-Kriegs-Manifestationen in Washington und San Francisco.

Verhältnis USA-Bundesrepublik

Abkühlung in deutsch-amerikanischen Beziehungen sei "behebbar"

Die Bundesregierung ist zuversichtlich, dass sich das abgekühlte deutsch-amerikanische Verhältnis wieder verbessert. Der Koordinator für die deutsch-amerikanischen Beziehungen im Auswärtigen Amt, Karsten Voigt (SPD), räumte am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin" zwar ein, dass Schaden im bilateralen Verhältnis entstanden sei. Dieser Schaden sei aber "behebbar". Es gehe hier nicht um Antiamerikanismus, sondern um Meinungsunterschiede zwischen den USA und Deutschland in einer spezifischen Frage, nämlich dem Irak-Konflikt. Deutschland habe ein "ungeheures Interesse an engen und guten Beziehungen zu den USA", fügte Voigt im Inforadio Berlin-Brandenburg hinzu.

Verbraucherverbände fordern: Acrylamid-Belastung offenlegen

Krebsgefahr aus Fritten und Chips?

Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) hat Lebensmittelhersteller aufgefordert, Verbraucher über die Acrylamid-Belastung ihrer Produkte zu informieren. "Angesichts der möglichen gesundheitlichen Risiken dürfen wir nicht darauf warten, bis alle ungelösten Fragen geklärt sind und dabei in Kauf nehmen, dass die Verbraucher womöglich langfristig gesundheitlich geschädigt werden", so vzbv-Ernährungsreferentin Angelika Michel-Drees. Der vzbv kritisierte außerdem, dass Verbrauchervertreter von den Gesprächen zur Risikobewertung von Acrylamid ausgeschlossen wurden.

40 Prozent weniger Energieverbrauch

Fahren mit Brennstoffzellen

Forscher des Schweizer Paul-Scherrer-Institut (PSI) haben auf dem Umweltgipfel in Johannesburg ein Auto mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt, das 40 Prozent weniger Energie verbraucht als sein Pendant mit Benzinmotor. Das gemeinsam mit der ETH Zürich und Lausanne sowie Industriepartnern entwickelte Fahrzeug stößt, da es mit Wasserstoff angetrieben wird, weder CO2 noch andere Luftschadstoffe aus. Nach erfolgreichen Testfahrten ermittelte das Entwickler-Team den Energieverbrauch. Das Ergebnis zeigte, dass der Brennstoffzellen-Antrieb auf 100 km jene Wasserstoffmenge konsumiert, die einer Benzinmenge von 5,2 Liter entspricht. Da sind 40 Prozent weniger als 8,5 Liter des konventionellen Modells.

Oppositionelle Gruppe will Irak befreien - Irakische Botschaft in Berlin besetzt

Berlin Notizen

Die irakische Botschaft in Berlin-Zehlendorf ist am Dienstagnachmittag offenbar von Oppositionellen besetzt worden. Die Berliner Polizei ist mit einem Großaufgebot von Kräften vor dem Botschaftsgebäude vorgefahren. Nähere Einzelheiten wurden von der Polizei zunächst nicht mitgeteilt.

World Vision

Fahrradtour gegen AIDS

Aids-Aufklärung muss nicht todernst sein. Ermutigt durch den großen Erfolg im vergangenen Jahr, hat die Hilfsorganisation World Vision wieder einen Fahrrad-Marathon durch das südliche Afrika organisiert. In zwei Wochen fällt in Mosambik der Startschuss für eine rund 5000 Kilometer lange Tour. Nicht eine Handvoll Spitzensportler, sondern Tausende Radfans aus vielen Ländern machen mit, um in Sachen Aids die Öffentlichkeit zu mobilisieren.

Vergewaltigung in Kaserne

Staatsanwältin fordert sieben Jahre Haft

Im Prozess um die Vergewaltigung in einer Münchner Bundeswehrkaserne fordert die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft für den 22-jährigen Angeklagten. Das 17-jährige Opfer habe ihn bei einer Gegenüberstellung identifiziert, betonte die Anklägerin am Montag vor dem Münchner Landgericht. Dem ehemaligen Obergefreiten in der Sanitätsakademie wird vorgeworfen, in der Nacht zum 30. März vorigen Jahres die Bundeswehrbewerberin rund vier Stunden lang mit Gewalt zum Sex gezwungen zu haben. Die Vergewaltigung sei "brutal und sadistisch" gewesen, sagte die Staatsanwältin. Das Opfer habe stundenlang unter Todesangst gelitten.

Fünf Monate nach Friedensschluss

Tausende in Angola kämpfen ums Überleben

Fünf Monate nach dem Friedensschluss in Angola ist die Ernährungssituation noch immer dramatisch. Nach Angaben der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen benötigen Hunderttausende Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Der Organisation zufolge läuft die Hilfe in den Demobilisierungslagern für ehemalige UNITA-Kämpfer und ihre Familien langsam an. Die Nahrungsmittelprogramme für die Zivilbevölkerung seien jedoch noch immer vom Zufall abhängig. Für diejenigen, die mindestens bis zur Ernte Anfang 2003 auf externe Hilfe angewiesen sind, sehe die Zukunft düster aus.

Bundeswehrdienst

Anzahl der Kriegsdienstverweigerer steigt auf neue Rekordhöhe

Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer könnte in diesem Jahr erstmals die Rekordzahl von 200.000 erreichen: Dies ergibt sich aus den Zahlen des ersten Halbjahres. Von Januar bis Juni 2002 wurde mit 93.309 Anträgen auf Kriegsdienstverweigerung eine neue Höchstmarke erreicht. Im ersten Halbjahr des Vorjahres waren es noch 88.587, mithin rund 5.000 weniger. "Dabei war schon das Jahr 2001 ein Rekordjahr hinsichtlich der Kriegsdienstverweigerung", erklärt Erwin Eisenhardt, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft.

Inuit: Homepage als Sprachrohr für Kultur und Herkunft

Indigene Bevölkerung erzählt ihre 5.000-jährige Geschichte

Die Inuit, Ureinwohner in Kanadas nördlichsten Regionen, haben eine eigene Website eingerichtet. Die Ureinwohner haben die modernste Form der Kommunikation gewählt, um von sich aus über ihre eigene Geschichte und Kultur zu berichten. "Unsere 5.000 Jahre alte Geschichte, unsere Herkunft und die kulturelle Einheit, unsere Ursprünge, unsere Ahnen und der erste Kontakt mit der Außenwelt, sind Themen, die wir auf der Homepage beschreiben", so Jose Kusugak, Präsident der kanadischen Inuit-Organisation.

Beschuldigter nicht mehr verhandlungsfähig

Letztes Brandenburger Verfahren wegen NS-Morden eingestellt

Das letzte in Brandenburg noch anhängige Verfahren wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen während des Zweiten Weltkrieges ist eingestellt worden. In dem Verfahren ging es um den Mord an 1200 jüdischen Häftlingen des "KZ-Außenlagers Lieberose" in Jamlitz (heute Dahme-Spreewald). Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft sagte in der Dienstagausgabe der "Berliner Zeitung", ein früherer SS-Unterscharführer habe im Verdacht gestanden, an dem Mord an den Häftlingen beteiligt gewesen zu sein. Dem heute 90-jährigen Beschuldigten, der in Niedersachsen lebt, sei eine dauerhafte Altersdemenz bescheinigt worden. Der Mann sei daher nicht verhandlungsfähig.