Kyoto-Protokoll Entwicklung und Rückblende
Auf dem 30. BundesÖkologieTreffen von Umweltschutzgruppen und Ökologiereferaten der Universitäten wurde am 26./27. Mai in Augsburg eine brisante Resolution gegen das Kyoto-Protokoll und die bevorstehende Bonner Klimakonferenz verabschiedet. Wir dokumentieren die Resolution im Wortlaut.
Sigmar Gabriel "erneuerbare energie" und Alternativen
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich gegen eine Verstaatlichung der Energienetze ausgesprochen. "In der Europäischen Union wird es keinen geben, der einer Verstaatlichung der Netze zustimmt", sagte Gabriel am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Die Erfahrung sei, "dass der Staat das noch viel schlechter kann, dass er nicht investiert, dass die Netze im Ergebnis marode sind", so das für staatliches Handeln verantwortliche Regierungsmitglied. "Gucken sie sich die deutschen Straßen an, dann wissen Sie, was passiert, wenn der Staat Eigentümer der Infrastruktur ist."
EnBW Online Nachrichten Rückblick
Die Panne im Atomkraftwerk Philippsburg zieht bei der Betreibergesellschaft Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) weitere personelle Konsequenzen nach sich. Der technische Vorstand der EnBW, Klaus Kasper, trat von seinem Posten zurück, wie das Unternehmen mitteilte. Der Aufsichtsrat halte diesen Schritt für richtig und respektiere die Entscheidung. Kasper werde jedoch in anderen Funktionen weiter für die EnBW zur Verfügung stehen. Am Freitag hatte bereits der technische Vorstand der Tochterfirma EnBW Kraftwerke AG, Ulrich Gräber, seinen Rücktritt erklärt. Sowohl Gräber als auch Kasper zogen damit die Konsequenzen aus Fehlern im Sicherheitsmanagement.
Stromerzeugung Nachrichten 1
Will ein Tarifkunde zu einem anderen Stromversorger wechseln, darf der bisherige Lieferant keine Wechselgebühren verlangen. Das hat das Landgericht Düsseldorf in einer Entscheidung erneut klargestellt, das am Dienstag bekannt gegeben wurde. Die Düsseldorfer Stadtwerke wurden dazu verurteilt, der ebenfalls in Düsseldorf ansässigen Yello Strom GmbH die zu Unrecht erhobene Wechselgebühren in Höhe von 49.300 Mark zu erstatten. Das Landgericht entsprach damit in vollem Umfang einer entsprechenden Klage von Yello Strom. Darüber hinaus wurde den Stadtwerken auch untersagt, von ihren Tarifkunden bei einem Wechsel zu einem anderen Stromversorger ein Entgelt für den Aufwand wie Zählerstandserfassung und Rechnungsstellung zu fordern.
Stromerzeugung Atomkraftwerke Rückblende
Der Naturschutzbund NABU hat den Antrag der Betreiber des französischen Atomkraftwerks Cattenom auf veränderte Einleitungsgrenzwerte radioaktiver Abwässer in die Mosel scharf kritisiert. "Mit der scheinbaren Absenkung von Einleitungen betreibt die französische Atomindustrie reine Augenwischerei", sagte Ulrich Heintz, Landesvorsitzender des NABU Saarland. Im Zuge einer Genehmigung für den Einsatz neuer Brennelemente sei für Cattenom zwar die Absenkung der Einleitungsgrenzwerte einiger radioaktiver Elemente beantragt worden, für Tritium solle der Wert jedoch um 25 Prozent angehoben werden.
Stromverbrauch Nachrichten
Mit dem Jahreswechsel werden über 430 Gemeinden in Baden-Württemberg ihren Strombedarf über den bundesweit tätigen Anbieter LichtBlick - die Zukunft der Energie GmbH beziehen. LichtBlick wird damit zwei Jahre lang nicht nur Kindergärten, Schulen, Verwaltungsgebäude, Rathäuser und Festhallen versorgen, sondern auch den Energiebedarf der örtlichen Straßenbeleuchtung decken. Der Stromverbrauch dieser insgesamt 20.000 öffentlichen Abnahmestellen in Höhe von rund 170 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entspricht dem von über 60.000 Haushalten. LichtBlick konnte sich in einer öffentlichen Ausschreibung des Gemeindetages Baden-Württemberg gegen die örtliche Konkurrenz - insbesondere EnBW und Energiedienst - durchsetzen.
Strom | Stromverbrauch Nachrichten Rückblende I
Der Stromversorger darf künftig säumigen Zahlern möglicherweise den Strom 14 Tage nach einer Mahnung ohne weiteres abschalten. Das sieht nach Informationen des Bundes der Verbraucher der Entwurf einer Novelle zur Verordnung über die Stromversorgung von Haushalten vor, die noch nicht offiziell veröffentlicht wurde. Der Vorsitzende des Bundes, Aribert Peters, appelliert an die Umwelt- und Verbraucherverbände, konzertiert auf Änderungen im Entwurf zu dringen. Die bisherige Fassung benachteilige die privaten Stromverbraucher und räume den örtlichen Stromversorgern eine Reihe von Privilegien ein, die Kunden- und Bürgerechte beschneiden würden.
Klimaschutz Strom Nachrichten Rückschau
Mit den Stimmen der Regierungsfraktionen hat der Bundestag am Freitag ein Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz verabschiedet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bemängelt, dass mit dem neuen Gesetz der Ausbau der klimafreundlichen Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, in denen aus fossilen Brennstoffen gleichzeitig Strom und Wärme gewonnen wird, kaum gefördert wird. Der aus der Energiewirtschaft stammende Bundeswirtschaftsminister Werner Müller habe durchgesetzt, dass fast nur die Anlagen der etablierten Stromversorger gefördert werden würden.
Atomkraftwerk Biblis eine Rückschau II
Die Umweltschutzorganisation Robin Wood hat Ankündigungen des Energiekonzerns RWE, eine Laufzeitverlängerung für den Atomreaktor Biblis A zu beantragen, scharf verurteilt. "RWE will Atomausstieg abwürgen, bevor er richtig begonnen hat", so Robin Wood. Die Minister Gabriel und Glos sowie Kanzlerin Merkel fordert die Organisation auf, einen entsprechenden Antrag von RWE abzulehnen. Statt längerer Laufzeiten fordern die Umweltschützer die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks Biblis. Auch alle anderen Atomanlagen in Deutschland müssten vom Netz, da anders eine sichere, umweltfreundliche und effiziente Energieversorgung in Deutschland nicht zu gewährleisten sei.
ATOMKRAFT NEIN DANKE
Nach Auffassung des atomkritischen "Forum Gemeinsam gegen das Zwischenlager" hat es die "manipulative PR-Arbeit der RWE AG" geschafft, dass der schwere Unfall, der vor 30 Jahren den Betrieb von Deutschlands erstem Großkernkraftwerk beendet habe, "nicht im öffentlichen Bewusstsein unseres Landes verankert" ist. Es geht um einen Unfall im Atomkraftwerksblock Gundremmingen A am 13. Januar 1977. Dort kam es nach Angaben der Bürgerinitiative um 18:44 Uhr in der nach Meitingen führenden 220-Kilovolt-Leitung durch Raureifbildung und kältebedingten Isolatorenbruch zum Kurzschluss. Um 21.17 Uhr sei es dann auch noch in der zweiten Stromtrasse aus den gleichen Gründen zum Kurzschluss gekommen. Damit habe keine Stromleitung mehr zum Abtransport des mit 237 Megawatt elektrischer Nettoleistung im Gundremminger Block A erzeugten Stroms zur Verfügung gestanden. In der weiteren Folge sei es zum "Totalschaden" und später zur endgültigen Stilllegung des von RWE betriebenen Atomkraftwerks gekommen.
Solarstrom Nachrichten
Die S.A.G. Solarstrom AG hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 224 Prozent abgeschlossen. Das berichtet das Unternehmen am Dienstag. Das Jahresergebnis liege allerdings bei einem Verlust von vier Mio. Euro, verursacht durch die Rückabwicklung der im vergangenen Jahr auf Grund eines Formfehlers stornierten Kapitalerhöhung. Die S.A.G. Solarstrom zählt in Deutschland, Österreich und Schweiz zu den größten Solarstromproduzenten.
Solaranlage Nachrichten
Auf dem Dach des Nationalstadions Wankdorf in Bern wird die BKW FMB Energie AG die grösste Fotovoltaikanlage der Schweiz errichten. Diese Anlage soll entsprechend der Nachfrage etappenweise aufgebaut werden, in Zusammenarbeit mit den interessierten Gemeinden und Elektrizitätsunternehmen, vorab der Region Bern. Als Energiepartnerin der Wankdorf Nationalstadion AG wird die BKW FMB Energie AG für den gesamten Sport-, Kultur- und Geschäftskomplex auch das Energiemanagement besorgen.
CO2 Retrospektive II
Erstmals wurden in Mauna Loa letzte Woche auf Hawaii eine CO2 Konzentration von über 400 parts per million (ppm) gemessen. Ein Rekordhoch, welches letztmals vor etwa drei Millionen Jahren im Pliozän vorkam. Damals waren Grönland und die Arktis eisfrei, in Kanada gab es tropische Wälder und der Meeresspiegel war etwa 40 Meter höher als heute. Da die Erdtemperatur zeitverzögert dem Anstieg des CO2-Gehaltes folgt, kann man nur ahnen wohin die Mutter Erde steuert.
CO2 Steuer
Pünktlich zum UN-Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg veröffentlichen Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) und GERMANWATCH die aktuelle Entwicklung der globalen energiebedingten Kohlendioxidemissionen in einem gemeinsamen Arbeitspapier. "Im letzten Jahr stieg der CO2-Ausstoß weltweit um weniger als ein Prozent. Damit hat sich der letztjährige Anstieg der weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen in weit geringerem Maße fortgesetzt als in den vorangegangenen Jahren," fasst Dr. Werner Zittel (LBST) das zentrale Ergebnis des Papiers zusammen. "Das bedeutet jedoch, dass der CO2-Ausstoß weiterhin steigt," warnt Dr. Manfred Treber von GERMANWATCH. "Seit 1990 sind die weltweiten CO2-Emissionen insgesamt um ca. 9 Prozent angestiegen."
Erneuerbare Energien und der Klimaschutz | Rückschau
In einem Schreiben an die Vorsitzenden der Fraktionen des Bundestags hat der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Hubert Weinzierl, davor gewarnt, die weitere Förderung der erneuerbaren Energien und damit den Klimaschutz in Frage zu stellen. "Ganz offensichtlich", kritisierte Weinzierl, "gibt es interessierte Kreise, die die Diskussion um den Abbau von steuerlichen Subventionen dazu missbrauchen wollen, um schon erzielte klima- und energiepolitische Fortschritte auf kaltem Wege wieder zu kappen."
Fukushima Nachrichten
Eine Explosion ist das japanische Atomkraftwerk Fukushima 1 explodiert. Der schlimmste aller Fälle ist eingetreten. Es muss weltweit ein Ende dieser letztlich unkontrollierbaren Technik gemacht werden.
Kinderarmut Nachrichten
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)fordert stärkere Initiativen zur Bekämpfung von Armut unter Kindern. In Deutschland seien von Armut rund zwei Millionen Kinder betroffen, die durch die schlechte Lebensqualität allgemein auch krankheitsanfälliger seien, stellte der Verband anlässlich seines 5. Forums für Gesundheits- und Sozialpolitik am Mittwoch in Berlin fest.
Energiepolitik Nachrichten
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat den Dienstag veröffentlichten Energiebericht von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller scharf kritisiert. Er argumentiere auf dem Niveau von vorgestern, erteile der Atomenergie klimapolitische Absolution, vernachlässige die vielfältigen Energiesparmöglichkeiten und ignoriere die Chancen des Umbaus im Energiesektor.