Französische und deutsche Anti-Atomkraft-Initiativen wollen ein Widerstandshaus
Vom 25. - 30.8.2004 veranstaltete der Verein "Bure Zone Libre" bei Bure ein deutsch-französisches Widerstandscamp gegen ein geplantes Atommüll-Endlager. Im Rahmen des Protestcamps hielt der Verein "Bure Zone Libre" in Bonnet (Lothringen) seine Mitgliederversammlung ab und wählte zwei Atomkraftgegner aus Deutschland in den neunköpfigen Vereinsbeirat. Zum Abschluss des Camps versammelten sich die Atomkraftgegner am Sonntag vor der Versuchslager-Baustelle zu einer Protestaktion.
Bildungsausgaben sollen vorrangiges Staatsziel werden
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) begrüßt den überparteilichen Vorstoß des Mitgliedes des CDU-Bundesvorstandes, Barbara von Wnuk-Lipinski, den Artikel 20 des Grundgesetzes ergänzen zu wollen. Ihre Forderung, den Staatsausgaben für Bildung und Erziehung Vorrang vor allen anderen Etats zu geben, da Deutschland mit seinem Bildungsanteil an den Staatsausgaben sowieso noch unter dem OECD-Schnitt liege, könne das Deutsche Studentenwerk uneingeschränkt unterstützen. "Für den Bereich der Bildung würde diese Gesetzesänderung eine langfristige finanzielle Planungssicherheit bedeuten", sagte der Generalsekretär des DSW, Achim Meyer auf der Heyde.
Klage gegen niederländische Atomfabrik Urenco eingereicht
Am Sonntag (5. September) finden bei den Uranfabriken der Urenco in Gronau und Almelo grenzüberschreitende Protestaktionen gegen die Ausbaupläne beider Anlagen statt. Seit fast 20 Jahren treffen sich Anti-Atomkraf-Initiativen an jedem ersten Sonntag im Monat an der bundesweit einzigen Urenanreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau, direkt an der niederländischen Grenze, zu einem Sonntagsspaziergang. Damit protestieren sie gegen den Betrieb dieser Atomfabrik, die auch noch ausgebaut werden soll.
Sparpolitik löst nicht die Finanzierungsprobleme der Kommunen
In diesem Jahr dürfte das Defizit der Gebietskörperschaften mit 83 Milliarden Euro höher als im Vorjahr ausfallen. Für das kommende Jahr ist dagegen mit einem niedrigeren Fehlbetrag zu rechnen (59 Milliarden Euro), insbesondere weil der Bund umfangreiche Privatisierungen plant. In Abgrenzung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) errechnen sich - unter Einbeziehung der Sozialversicherungen - Defizitquoten von 3,9 Prozent bzw. 3,3 Prozent, so der aktuelle Wochenbericht 36/2004 des DIW Berlin.
Vorsicht vor Cholesterinsenkern im Kühlregal
Seit einigen Wochen tummeln sich neben Diätmargarine auch Milchgetränke, Joghurts und Joghurtdrinks im Kühlregal, die damit werben, dass sie den Cholesterinspiegel senken., denn sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe mit positiven aber auch unerwünschten Wirkungen. Der Nebeneffekt: Bei regelmäßigem Verzehr können sie auch den Beta-Carotin-Spiegel im Blutserum reduzieren. Natürliches Beta-Carotin aus Obst und Gemüse gilt jedoch als wertvolles Antioxidans, das bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen eine Rolle spielt. Der Wissenschaftliche Ausschuss "Lebensmittel" der EU empfiehlt daher aufgrund seiner Untersuchungen, nicht mehr als drei Gramm Pflanzensterine pro Tag aufzunehmen.
Kinder brauchen keine funktionellen Lebensmittel mit Zusatzvitaminen
Viele Nahrungsmittel werden speziell für Kinder beworben und mit angeblich gesundheitsfördernden Zusätzen wie Vitaminen oder Mineralien versehen. Laut einer Untersuchung des Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund (FKE) wird meistens mit Vitaminen der B-Gruppe und Calcium, gefolgt von den Vitaminen C und E beziehungsweise Eisen angereichert. Aus wissenschaftlicher Sicht bestehen Zweifel, ob zugesetzte Substanzen in gleicher Weise vom Körper aufgenommen werden wie Wirkstoffe, die von Natur aus in Lebensmitteln enthalten sind. Außerdem kann es, je nach Verzehrsmenge, zu einer Überversorgung und damit verbunden zu unerwünschten Wirkungen kommen.
Zahlen belegen wie Gaswirtschaft Verbraucher täuscht
Mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegt der Bund der Energieverbraucher für die vergangenen zwölf Jahre: Der Erdgasimport aus dem Ausland ist zwar in Anlehnung an den Ölpreis teurer geworden. Die Erdgaspreise der Haushalte wurden aber um etwa das Doppelte angehoben. Dass Erdgaspreise mit höheren Importpreisen ansteigen, ist unvermeidlich. Um wieviel die Erdgaspreise ansteigen dürfen, das ist die entscheidende Frage. Die Kopplung der Gas- an die Ölpreise kann deshalb nicht das Thema sein.
Umweltverbände begrüßen neue Studie zur Chemiepolitik (REACH)
Die Industrie sollte ihren Widerstand gegen die neue EU-Chemikalienpolitik aufgeben. Das fordern die Umweltverbände WWF, BUND, Greenpeace und DNR anlässlich der heutigen Vorstellung einer neuen Studie des Umweltbundesamts zu den Auswirkungen des geplanten REACH-Gesetzes (Registrierung, Evaluation und Autorisierung von Chemikalien). REACH sei nicht nur gut für Umwelt und Gesundheit - auch Unternehmen könnten profitieren. Vor allem die Datenlage über die gesundheits- und umweltbezogenen Eigenschaften von Chemikalien würden durch die neue Chemikalienpolitik entscheidend verbessert. Am Beispiel der Branchen "Lacke" und "Wasch- und Reinigungsmittel" werde deutlich, dass REACH fortschrittlichen Unternehmen zu Innovationsvorsprüngen, Planungssicherheit und langfristig zufriedenen Kunden verhilft.
Ratgeber gegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung
Feuchtigkeit und Schimmelbildung in Wohnräumen ist häufig die Folge des kalten und feuchten Wetters im Herbst und Winter in Verbindung mit Lüftungs- und Heizungsfehlern. Auch undichte Wände, Dächer oder Fenster können die Ursache sein. Schimmel verschwindet nicht von alleine und kann schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Ein Ratgeber der Verbraucherzentralen gibt nützliche Tipps. Die Energieberater stehen aber auch für die persönliche Beratung zur Verfügung.
Kampagne "Schritte zur Abrüstung" greift in heißen Herbst ein
Im Rahmen der Kampagne "Schritte zur Abrüstung" startet die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) zum Antikriegstag am 1. September, dem 65. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen, die Aktion "Rüstungshaushalt senken". Mit Unterstützung bundesweiter und regionaler Organisationen - u.a. Kooperation für den Frieden, attac, GEW Baden-Württemberg, Pax Christi, NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für Frieden und Zukunftsfähigkeit, Bundesjugendwerk der AWO ruft die DFG-VK dazu auf, im September und Oktober einige Zehntausend Protestpostkarten an Bundeskanzler Schröder zu schicken und so der Forderung einer Senkung des Rüstungshaushaltes Nachdruck zu verleihen. Damit greift die älteste deutsche Friedensorganisation aktiv in den "heißen Herbst" ein.
"Rollendes Gesprächsangebot" startet Tour durch Skandinavien und Baltikum
Ein "rollendes Gesprächsangebot" wirbt für eine Volksabstimmung über die Europäische Verfassung: Nach einer längeren Reparatur ist der Mehr Demokratie-Kampagnenbus wieder unterwegs. Am morgigen Mittwoch startet der Bus in Stockholm eine Rundreise durch Skandinavien und die baltischen Staaten. Bis zum 17. September sind Aufenthalte in Schweden, Finnland, Lettland und Estland geplant.
Nationalpark Unteres Odertal nicht leichtfertig aufs Spiel setzen
Angesichts der für Mittwoch angekündigten Wahlkampfkundgebung der SPD in Schwedt warnt der Brandenburger Naturschutzbund NABU davor, den Nationalpark Unteres Odertal im Wahlkampf zu verheizen. Der uckermärkische SPD-Landtagskandidat Mike Bischoff hatte zu Protesten gegen den Nationalpark aufgerufen. "Mit solchem Verhalten beschädigt Bischoff nicht nur die eigene Regierung, sondern fügt auch der Region schweren Schaden zu" sagt NABU-Landesvorsitzender Tom Kirschey.
SPD entscheidet sich für Abstimmung über EU-Verfassung
Die Bürgeraktion Mehr Demokratie begrüßt den Kurswechsel der SPD in der Frage einer Volksabstimmung über die Europäische Verfassung. Der Vorstand der Sozialdemokraten hatte am vergangenen Wochenende auf einer Klausurtagung beschlossen, mit der Einführung bundesweiter Volksbegehren und Volksentscheide auch die Grundlagen für ein EU-Referendum in Deutschland zu schaffen. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll dem Bundestag im Herbst vorgelegt werden.
200 Millionen Euro zuviel im Zivildiensthaushalt ?
Die Bundesregierung hat einen Haushaltsentwurf für den Zivildienst vorgelegt, der nicht plausibel ist, wie die Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen e.V. feststellt. Öffentlich werde bekundet, Wehr- und Zivildienstpflichtige gleich zu behandeln, intern werde aber vorbereitet, Kriegsdienstverweigerer in sehr viel größerem Umfang als Wehrpflichtige zum Dienst heranzuziehen. Während Verteidigungsminister Struck im nächsten Jahr 66.700 Wehrpflichtige einberufen will, sollen zum Zivildienst 105.000 Zivildienstpflichtige herangezogen werden. Das jedenfalls sieht der Haushaltsentwurf von Jugendministerin Renate Schmidt vor, den die Haushaltsfachleute der SPD-Fraktion auf einer Klausur vom 29. bis 31.8.2004 im Schloss Krickenbeck in Nettetal beraten.
Der Wald leidet als Open-Air-Fitnessstudio
Jährlich suchen viele Millionen Menschen im Wald Erholung vom Alltagsstress. Dabei wird längst nicht mehr nur klassisch gewandert, sondern es sind gerade die Trendsportarten wie Walking, Jogging, Mountainbiking und Hiking, die sich einer steigenden Beliebtheit erfreuen. Dies ist im deutschen Wald alles erlaubt und kostenfrei möglich, seitdem 1975 das freie Betretungsrecht im Bundeswaldgesetz festgeschrieben wurde. Doch führt die Vielzahl der Waldbesucher auch zu Schäden, die in der Regel durch Unkenntnis und Achtlosigkeit hervorgerufen werden, beklagt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, AGDW.
Energiesparberatung vor Ort bis 2006 verlängert
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderte Projekt "Energiesparberatung Vor Ort" wird um 2 weitere Jahre fortgeführt. Es bietet dem Eigenheim- oder Mehrfamilienhausbesitzer die Möglichkeit sich ein umfassendes energetisches Bild von seinem Gebäude anfertigen zu lassen und dabei in den Genuß einer Förderung von mindestens 300 € zu kommen. Die Beratung beinhaltet die Erhebung des Ist-Zustandes, einen ausführlichen Beratungsbericht sowie ein eingehendes, persönliches Beratungsgespräch vor Ort, teilt der Bundesverband für Umweltberatung mit.
Internationaler Gedenktag der Verschwundenen
Amine Amrouche "verschwand" am 30. Januar 1997. Auf Polizeirevieren, in Gefängnissen und Kasernen, in Kranken- und Leichenschauhäusern hat seine Mutter nach ihm gesucht. Doch von Amine fehlt jede Spur. Ebenso von 4.000 anderen "Verschwundenen", deren Fälle Amnesty International (ai) dokumentiert hat. An deren Schicksal erinnert ai anlässlich des Internationalen Tages der "Verschwundenen" am 30. August.
Ende des Gen-Futters bei Müllermilch gefordert
Mitglieder der Greenpeace-Gruppe Karlsruhe protestierten am Sonnabend auf dem Marktplatz von Karlsruhe dagegen, dass der Molkereikonzern Theo Müller GmbH weiter zulässt, dass seine Vertragsbauern genmanipuliertes Futter an ihre Milchkühe verfüttern. Die Aktivisten stellen eine hölzerne Milchkuh mit Müller-Logo auf, die aus einem Trog "Gen-Futter" frisst. Verbraucher, die gegen Gentechnik im Futter protestieren wollten, konnten sich mit Sprechblasen "Muh gegen Gen-Futter" oder "Gen-Futter - nein Danke" neben der Kuh fotografieren lassen.
Auch Tiere sind Athleten - Olympiafans sollen Meere schützen helfen
Olympiafans können durch Spenden der Umweltstiftung WWF helfen, Athleten der Meere zu schützen. Der WWF engagiert sich für eine nachhaltige Fischereipolitik und ökologische Fischereimethoden. Der schnellste Fisch ist der Schwarze Marlin, ein Schwertfisch mit bis zu 4,5m Länge. Er schwimmt dreieinhalb Mal so schnell wie ein '100 Meter in 10 Sekunden' - Weltklassesprinter. "In Sachen Fair Play können wir von dem Pistolenkrebs lernen: Er ist zwar laut, hält aber beim Kräftemessen mit seinen Artgenossen immer den Sicherheitsabstand ein, so dass so gut wie nie ein anderer Krebs zu Schaden kommt. Die Natur ist darauf angewiesen, dass wir ebenso fair mit ihr umgehen", sagt Kirsten Andrä, WWF-Pressereferentin.
Peru braucht sofort einen nationalen Menschenrechtsplan
Einen nationalen Menschenrechtsplan mit konkreten Maßnahmen hat Amnesty International (ai) von der peruanischen Regierung gefordert. Anlass ist der erste Jahrestag der Veröffentlichung des Berichts der Wahrheits- und Versöhnungskommission (CVR) am 28. August. Der Bericht belegt, dass im bewaffneten Konflikt zwischen Regierung und Guerilla zwischen 1980 und 2000 fast 24.000 Menschen ums Leben gekommen oder "verschwunden" sind. Die CVR schätzt, dass die tatsächliche Zahl der Opfer drei Mal höher liegt.