NGO DIE Internet-Zeitung

Nachrichten nachrichten

Tag der Landlosen

Bundesregierung soll brasilianische Agrarreform unterstützen

Vierzehn Nichtregierungsorganisationen und Hilfswerke haben die Bundesregierung aufgefordert, Brasilien bei der Agrarreform und Umsetzung des Rechts auf Nahrung zu unterstützen. Insbesondere müsse die Bundesregierung deutlich gegen die Politik der Weltbank Stellung beziehen, denn diese höhle staatliche Agrarreformen aus. Am Samstag soll zum "Internationalen Tag der Landlosen" ein "Marsch der Landlosen" zum Berliner Reichstagsgebäude führen und den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva an seine Versprechen zu Hungerbekämpfung und Landreform erinnern.

Wahlfreiheit

Ab Montag ist Gen-Food gekennzeichnet

Zahlreiche Verbände fordern Verbraucher dazu auf, die Möglichkeiten der neuen Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel zu nutzen. Durch ein entsprechendes Konsumverhalten könne sich der einzelne bewusst für oder gegen Gentechnik entscheiden. Als Ärgernis bezeichnen die Verbände allerdings die Kennzeichnungslücken für tierische Produkte. So müssten zwar künftig die Futtermittel, nicht jedoch die Erzeugnisse von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden, gekennzeichnet werden. Auch Zusatzstoffe, Vitamine, Aromen und Enzyme, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt wurden, müssten nicht gekennzeichnet werden. Die neue Kennzeichnungspflicht tritt am kommenden Montag - mit Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen - in Kraft. Grundlage ist die europäische Verordnung zur Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Organismen in Lebensmitteln.

Computer-Sicherheit

Sicherheitslöcher bei Windows bleiben lange offen

Der Software-Hersteller Microsoft hat am Mittwoch neue Sicherheits-Updates bereitgestellt, die 20 schwere Sicherheitslöcher in Windows beheben sollen. Der Computer-Informationsdienst heise online wies nun darauf hin, dass der kürzeste Zeitraum zwischen Veröffentlichung des Sicherheitslochs und dem Bereitstellen eines Patches durch Microsoft bei fast zwei Monaten liege. Eine Studie des Marktforschers Forrester Research hatte dem Marktführer bei PC-Betriebssystemen dagegen kürzlich eine durchschnittliche Reaktionszeit von 25 Tagen bescheinigt.

Gesundheitsreform

Arme verzichten auf notwendige Arztbesuche

Der erhöhte Kostendruck auf die Patienten durch die Gesundheitsreform lässt viele Deutsche seltener zum Arzt gehen und weniger Medikamente kaufen. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins "Stern". Demnach gab etwa jeder Achte (13 Prozent) an, wegen der Praxisgebühr auf notwendige Arztbesuche zu verzichten. Ebenfalls 13 Prozent verzichteten demzufolge wegen der höheren Zuzahlungen bei Medikamenten auf den Kauf von Arzneien.

Norddeutsche Saat- und Pflanzgut AG

Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Nitrofen-Skandal eingestellt

Die Ermittlungen gegen die Norddeutsche Saat- und Pflanzgut AG (NSP) im Zusammenhang mit dem Nitrofen-Skandal sind eingestellt worden. Das berichtet die Verbraucherorganisation Foodwatch unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg. Die Staatsanwaltschaft begründet die Einstellung des Verfahrens damit, dass gemäß den Vorschriften des Futtermittel- und Lebensmittelrechtes entweder eine konkrete Gesundheitsgefährdung von Verbrauchern oder Vorsätzlichkeit nachgewiesen werden müsse. Für beide Vorwürfe seien jedoch keine hinreichenden Beweise erbracht worden. Lediglich Anhaltspunkte für fahrlässiges Verhalten lägen vor, weshalb das Verfahren nun an die zuständigen Verwaltungsbehörden zur Überprüfung gehe. Die NSP war Mieterin einer Lagerhalle in Malchin, die zu DDR-Zeiten als Lager für Pflanzenschutzmittel diente.

Studie

Magnetbahn-Lärm störender als Schnellzug-Lärm

Magnetschwebebahnen verursachen wesentlich mehr Lärm als herkömmliche Intercity-Züge. Zu diesem Ergebnis sind Joos Vos und sein Forschungsteam von der niederländischen Forschungseinrichtung TNO Human Factors Soesterberg gekommen. Die Lärmverschmutzung der Magnetschwebezüge wird vor allem von Anrainern als besonders störend empfunden, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature. Bei hohen Geschwindigkeiten seien die Magnet-Züge so laut wie ein Flugzeug.

Artenschutz

Exotische Tier-Souvenirs bleiben oft beim Zoll

Die Schnitzerei aus Elfenbein oder der farbenprächtige Schmetterling hinter Glas: Exotische Urlaubsmitbringsel sind bei Touristen beliebt, können aber bei der Einreise nach Deutschland für erhebliche Probleme sorgen. "Haben Sie etwas anzumelden?" lautet die entscheidende Frage der Zoll-Beamten am Münchner Flughafen. Unter Umständen heißt es dann: Koffer und Taschen öffnen. Ausgestopfte Tiere und präparierte Pflanzen, die beschlagnahmt werden, landen in der Asservatenkammer des Airports.

EU-Vorschrift tritt in Kraft

Gen-Food bald gekennzeichnet

Am 18. April tritt die EU-Vorschrift zur Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln in Kraft. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat daher die Verbraucher aufgerufen, auf die Kennzeichnung von Gen-Food zu achten. Die Hinweise auf gentechnische Veränderung werden laut BUND in Zutatenlisten und auf Speisekarten stehen. Allerdings seien noch nicht alle mit Gentechnik hergestellten Produkte als solche zu erkennen.

Teures Erhitzen

Wäschewaschen verschleudert Energie

Beim Wäschewaschen verschenkt ein durchschnittlicher Privat-Haushalt Jahr für Jahr rund 45 Euro. Das berichtet die Aktion Klimaschutz. Hauptkostenpunkt sei beim Waschen ist immer noch das energieaufwändige Erhitzen des Waschwassers. Obwohl moderne Waschmittel heute in der Regel nicht mehr als 60 Grad C benötigten, um ihre volle Reinigungskraft zu entfalten, würden viele Verbraucher bei 95°C waschen. Dennoch könne das Energiesparpotential einfach ausgeschöpft und gleichzeitig die klimaschädlichen CO2-Emissionen vermindert werden.

Wohlfahrtsverband

Gesundheitsreform für schwer Kranke fatal

Die Gesundheitsreform verschlechtert auf drastische Weise die gesundheitliche Versorgung von Menschen, die von einer Behinderung, Suchterkrankung oder Obdachlosigkeit betroffen sind oder in einem Alten- bzw. Pflegeheim leben. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Da diese Menschen nur wenig Geld hätten, könnten viele sich schon jetzt - selbst bei Notfällen - nicht mehr den Gang zum Arzt leisten oder müssten auf notwendige Medikamente, Zahnersatz oder Brille verzichten. Der Verband forderte, Alte, Obdachlose, Behinderte und Suchtkranke von den Zuzahlungen grundsätzlich zu befreien. Dies sei kostenneutral möglich.

Studie

Zierfische sind gefährlichste Bio-Invasoren

Anders als bisher angenommen sind nicht Organismen aus Ballastwassertanks die größten Gefahren für die amerikanischen Gewässer, sondern der Mensch, der sich Pflanzen und Tiere in seinem Heimaquarium oder Gartenteich hält. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam im Fachmagazin "Frontiers in Ecology and the Environment", berichtet die Ecological Society of America im Wissenschaftsmagazin Sciencedaily. Erforderlich sei eine Kotrolle über die Einfuhrt von Zierfischen.

Keine Regelungen vorhanden

Experten warnen vor Gesundheitsgefahren durch Tattoo-Farben

Farbstoffe in Tattoos und Permanent-Make-up können gesundheitsschädlich sein. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind diese Farbstoffe im Gegensatz zu Kosmetika zum Auftragen auf die Haut wie Rouge, Lidschatten oder Eyeliner hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Auswirkungen nicht geprüft. Schwere allergische Hautreaktionen sowie Entzündungen seien deutschen Hautärzten zufolge die häufigsten unerwünschten Folgen.

Bundesumweltministerium - Dioxin-Belastung von Ostsee-Fisch seit langem bekannt

Bundesumweltministerium Nachrichten

Die Dioxinbelastung von Lachsen aus Teilen der Ostsee ist deutschen Behörden bereits seit Jahren bekannt. Besonders Fische aus der östlichen Ostsee wiesen mit großer Wahrscheinlichkeit einen hohen Gehalt an Dioxinen auf, sagte die zuständige Referentin des Bundesumweltministeriums, Christa Solbach, am Donnerstag. Hiervon hätten auch die für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Bundesländer bereits seit Jahren Kenntnis.

Tempodrom-Affäre und Wahlkampf-Sponsoring

Berliner SPD-Chef Strieder zurückgetreten

Der seit Monaten heftig kritisierte Berliner SPD-Chef und Stadtentwicklungssenator Peter Strieder gibt alle seine politischen Ämter auf. Der 51-Jährige verkündete am Mittwoch in Berlin seinen Rücktritt. Er zog damit die Konsequenz aus seiner Verstrickung in die umstrittene öffentliche Finanzierung der privaten Berliner Kulturstätte Tempodrom. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen Strieder wegen des Verdachts der Untreue und der Vorteilnahme.

Verluste

Musikindustrie sieht sich weiter im Sinkflug

Die weltweiten Musikverkäufe sind im Jahr 2003 um 7,6 Prozent gefallen. Auf dem globalen Musikmarkt würden noch 32 Milliarden Dollar umgesetzt. Die Anzahl der verkauften Einheiten lag bei 2,7 Milliarden. Das teilte der internationale Verband der Musikindustrie IFPI am heutigen Mittwoch mit. Verantwortlich für den Rückgang im vierten Jahr in Folge macht der Verband vor allem Tauschbörsennutzer und Musikpiraten sowie konkurrierende Produkte der Unterhaltungsindustrie.

Gefährlich

Täglich 3.000 Tote im Straßenverkehr

Jedes Jahr sterben weltweit bei Unfällen im Straßenverkehr mehr als 1,2 Millionen Menschen. WHO und Weltbank gehen zusätzlich von jährlich 50 Millionen Verletzten aus. Die aktuelle Studie warnt laut BBC, dass Unfälle im Straßenverkehr bis 2020 den Schlaganfall und HIV als vermeidbare Todesursachen überholt haben könnten. Damit würden täglich mehr als 3.000 Menschen in Unfällen getötet. Laut Verkehrsclub Deutschland (VCD) sind das auf deutschen Straßen rund 18 Tote und 1.300 Verletzte am Tag. Die meisten Todesopfer seien zwischen 15 und 44 Jahre alt.

Islamische Organisationen in Deutschland verurteilen islamistischen Terror

Terrorismus - Strafen und Bekämpfung

13 islamische Spitzenorganisationen und Dachverbände in Deutschland sprachen sich in jeweils eigenen Stellungnahmen gegen jede Vermischung von Islam und Terrorismus aus. Sie vertreten über 250.000 organisierte Muslime in Deutschland. Die einzelnen Stellungnahmen wurden in der April-Ausgabe der Muslim-Zeitung abgedruckt. So erklärte der Vorstand der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) für 780 angeschlossene Vereine mit ca. 150.000 Mitgliedern: "Unter dem Deckmantel des Islams haben die Mörder ohne Gewissen und entgegen jeglicher islamischer Werte die Tötung von Muslimen, Christen und Juden zu verantworten. Damit haben sie auch der Weltöffentlichkeit bewiesen, dass es ihnen nicht um die Werte des Islams geht."

Verkehrssicherheit

Staatssekretärin verhindert mit schwachen Ausreden Schutz der Radfahrer

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Berlin hat die Äußerungen der Parlamentarischen Staatssekretärin Iris Gleicke in einer Pressemitteilung des Bundesverkehrsministeriums zum Problem des "toten Winkels" an Lkw mit größter Verwunderung zur Kenntnis genommen und kritisiert diese scharf. Gleicke behauptet in ihrer Pressemitteilung, der so genannte DOBLI-Spiegel an niederländischen Lastwagen löse das Problem nicht ausreichend, da er die direkte Sicht durch die Windschutzscheibe auf die Straße beeinträchtige und sich an vielen Lkw nicht vibrationsfrei festmachen lasse.

Gentechnik und Ethik

Erstes "Baby-Patent" vom Europäischen Patentamt erteilt

Über 100 Greenpeace-Aktivisten haben am Montag die Türen des europäischen Patentamtes in München symbolisch mit Eisblöcken zugemauert. Mit den Blöcken, in denen Babypuppen eingefroren sind, protestieren die Umweltschützer gegen ein Patent auf menschliches Leben (EP 1121015). Das im November 2003 erteilte Patent umfasst menschliche Eizellen, Sperma und Embryonen, die nach einem bestimmten Verfahren tiefgekühlt und im Rahmen der künstlichen Befruchtung verwendet werden. Auch Embryonen, die in die Gebärmutter eingepflanzt werden sollen, unterliegen dem Patentschutz.

Afrika

Völkermord wie vor 10 Jahren in Ruanda darf sich nicht wiederholen

"Den Völkermord in Ruanda dürfen wir nicht vergessen. Es muss alles getan werden, damit sich so etwas nicht wiederholt!" Diese Forderung stellte Günther Bitzer, Direktor von WORLD VISION Deutschland, aus Anlass des 10jährigen Jahrestages des Genozids von Ruanda. "Wenn wir vergessen, wie hilflos und tatenlos die Völkergemeinschaft damals zugeschaut hat, als sich Hunderttausende von Menschen gegenseitig abschlachteten, werden sich solche Geschehnisse irgendwann wiederholen", sagte Bitzer. Er forderte auch höhere Investitionen für Konfliktprävention und Friedensförderung. "Konfliktverhütung ist besser und billiger, als Frieden schaffende Truppen zu entsenden, nachdem ein Konflikt voll entbrannt ist und mit Waffen geführt wird."