Schlechte Luftqualität in Europa
Die meisten europäischen Länder liegen, was die Luftqualität anlangt, unter den vorgegeben Qualitätskriterien. Zu diesem Schluss kommen Forscher bei dem derzeit in Exeter stattfindenden Festival of Science. Ohne effektivere Maßnahmen, so das Urteil, werde sich die Luft in den kommenden Jahren noch weiter verschlechtern. Alleine was die Luftqualität in britischen Städten angehe, würden die Fälle von Atemwegserkrankungen in den Städten noch weiter zu nehmen. Am schlimmsten seien dabei die Verunreinigungen durch Stickoxide, Ozon und Feinpartikel aus Motoren, berichtet der Experte Mike Pilling, Umweltchemiker von der University of Leeds.
Energiemarkt soll entflechtet werden
Änderungen des Energie-wirtschafts-gesetzes werden morgen im Bundestag und Bundesrat beraten. Ziel ist es, Regeln zu finden, die neuen Energieanbietern den Zugang zu Strom- und Gasnetzen ermöglichen und diesen Zugang durch staatliche Kontrollen zu garantieren. Es geht darum, dass die Bedingungen zur Nutzung von Stromnetzen vereinfacht und erleichtert werden und die Netzentgelte sinken - in diesem Zusammenhang also auch die Verbraucherpreise. Laut Gesetzgeber sei es Ziel "einen diskriminierungsfreien Netzzugang und Wettbewerb zu gewährleisten". Daneben wird es auch um die "Entflechtung von Netz und Betrieb" gehen.
Pestizid-Modell soll Wasserqualität verbessern
Mit Hilfe eines Forschungsmodells der Universität Gießen soll die Pestizid-Belastung in Gewässern künftig exakter bestimmt werden. Das Programm ist speziell für die Auswirkung von Pestiziden in der Landwirtschaft entwickelt worden, um genauer auf die Probleme der Belastung eingehen zu können. Durch das elektronische Datenprogramm können Simultationen vorgeführt werden, die ähnlich wie Klimasimulationen ein Bild von den Auswirkungen geben, wenn natürliche Ökosysteme gestört werden. Der Auftraggeber des Modells, das Umweltbundesamt, hatten Messwerte durchgeführt, die in den Jahren 2000 bis 2002 nachwiesen, dass von 38 Pestiziden nur acht ihre Grenzwerte für die Wasserbelastung einhielten und die anderen über den festgelegten Werten lagen und umliegende Gewässer belasteten.
Schulweg selber gehen übt sicheres Verhalten im Straßenverkehr
Eltern sollten mit ihren Kindern möglichst frühzeitig den Schulweg üben, um sicheres Verhalten im Straßenverkehr zur lernen. Dazu rät der Verkehrsclub Deutschland (VCD). "Der Schulweg ist jeden Tag eine kleine Entdeckungsreise, wenn Kinder ihn selbstständig zurücklegen.", erklärt Monika Ganseforth vom VCD-Bundesvorstand. So lernten die Kinder ihre Umgebung besser kennen, schulten Ihren Orientierungssinn und sammelten wichtige Erfahrungen im Verkehr. Drüber hinaus könnten sie ihre soziale Kompetenz im Umgang mit Freundinnen und Freunden erweitern. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, würden diese Chancen vertun, so die Kritik.
Schätzungen der Demonstrantenzahlen beeinflussen politisches Verhalten
Mit den seit Wochen anhaltenden Protesten gegen Hartz IV ist auch ein Streit um die Zahl der Demonstranten entbrannt. Die Angaben, wieviele Menschen sich an den Montagsdemonstrationen beteiligen, widersprechen sich zum Teil erheblich. Während die einen vom "Abebben" der Protestwelle sprechen, verkünden andere einen Zuwachs an Demonstranten. Dieter Rucht, Protestforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), fordert jetzt ein Ende dieser Zahlenspiele. "Es könnten Zählverfahren angewendet werden, um diesen politisch motivierten Schätzungen entgegen zu wirken", fordert er.
Kritik an neuer Holzcharta der Bundesregierung
Der WWF sieht die Verbraucherministerin Renate Künast mit ihrer am Freitag in Bonn vorgelegten "Charta für Holz" auf dem Holzweg. Mit dem Papier setzt sich die Ministerin für eine stärkere Nutzung von Holz aus nachhaltiger Erzeugung ein. "Das Ziel der Ministerin begrüßen wir, aber der vorgeschlagene Weg führt in eine Sackgasse", erklärt WWF-Waldexpertin Nina Griesshammer. Die Naturschutzorganisation kritisiert, dass die Verbraucherministerin nur schwache Kriterien an eine nachhaltige Waldnutzung anlegt. Auch vermisst der WWF wirksame Maßnahmen gegen die Einfuhr illegalen Holzes aus anderen Ländern.
Demonstrationsrecht bleibt vor Gericht weiter eingeschränkt
Obwohl Bezirksregierung Lüneburg und Polizei in Zusammenhang mit CASTOR-Transporten reihenweise fehlerhafte und nicht nachvollziehbare Gewaltprognosen zur Begründung eines weitreichenden Versammlungsverbots im Rahmen einer "Allgemeinverfügung" heranziehen, ist dies vor Gericht faktisch nicht beklagbar. In einer Entscheidung hat am 2. 9. 04 das Verwaltungsgericht Lüneburg im Hauptverfahren die Klagen der "BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg" und von X-Tausendmalquer gegen die Allgemeinverfügungen aus den Jahren 2001, 2002 und 2003 abgewiesen.
Soja-Anbau in Südamerika wäre auch ohne massive Naturzerstörung möglich
Die wachsende Weltmarkt-Nachfrage nach Soja zerstört den südamerikanischen Regenwald. Bis zum Jahr 2020 drohen weitere 22 Millionen Hektar ursprünglicher Savannen und Wälder neuen Soja-Plantagen zum Opfer fallen. Dies entspricht der Fläche Großbritanniens. Eine am Freitag veröffentlichte WWF-Studie zeigt nun Alternativen auf. "Der wachsende Soja-Hunger kann zu großen Teilen ohne Raubbau an natürlichen Lebensräumen gestillt werden. Statt Tropenwälder in Plantagen umzuwandeln, könnten die Farmer auf bestehenden Weiden im Wechsel Gras für das Vieh und Soja anbauen", erläutert WWF-Waldexperte Michael Evers. Der Verlust von Wäldern und Savannen ließe sich so in den kommenden Jahren von 22 auf etwa 3,7 Millionen Hektar senken.
Fleischhersteller scheitert mit Schadensersatzforderungen gegen Umweltschützer
Die Klage des Fleischherstellers Hermes gegen Greenpeace wurde gestern vom Landgericht Köln abgewiesen. Hermes hatte Schadensersatz gefordert, weil der Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Gentechnik" vor Produkten des Unternehmens warnt. Neben 450 anderen Lebensmittelherstellern und -händlern ist Hermes von Greenpeace nach der Verwendung von genmanipulierten Pflanzen für die Produktion von Milch, Fleisch und Eiern befragt worden. Nach dem Kölner Urteil ist die Bewertung dieser Firmen im Ratgeber durch die im Grundgesetz verbürgte Meinungsäußerungsfreiheit zulässig.
Neues Faltblatt listet Sparsame Hausgeräte auf
Ein neues Faltblatt des Bundes der Energieverbraucher bringt Verbrauchern Orientierung beim Kauf sparsamer Hausgeräte. Dort sind die jeweils sparsamsten Geräte aufgeführt. Berücksichtigt sind alle 2004/05 in Deutschland am Markt erhältlichen Geräte. Kühlschränke sollten mindestens "A+"-Klasse haben. In Deutschland werden derzeit im Handel etwa 2.400 unterschiedliche Kühl- und Gefrierschränke, 670 Waschmaschinen, 750 Spülmaschinen, 200 Wäschetrockner und 65 Waschtrockner angeboten. Einige Modelle sind besonders sparsam, andere haben einen hohen Strom- und Wasserverbrauch.
Forderungen der Finanzminister gefährden Naturprojekt "Grünes Band"
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat an die Finanzminister von und und Ländern appelliert, die andauernde Blockade des Biotopschutzes im früheren innerdeutschen Grenzgebiet - dem sogenannten "Grünen Band" - endlich zu beenden. Beim morgigen Treffen der Finanzstaatssekretäre der Ost-Bundesländer in Berlin müssten die Weichen gestellt werden, damit 15 Jahre nach dem Grenzfall eines der bedeutendsten Naturschutzvorhaben in Deutschland umgesetzt und die Artenvielfalt entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze erhalten werden könne.
Bildungsausgaben sollen vorrangiges Staatsziel werden
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) begrüßt den überparteilichen Vorstoß des Mitgliedes des CDU-Bundesvorstandes, Barbara von Wnuk-Lipinski, den Artikel 20 des Grundgesetzes ergänzen zu wollen. Ihre Forderung, den Staatsausgaben für Bildung und Erziehung Vorrang vor allen anderen Etats zu geben, da Deutschland mit seinem Bildungsanteil an den Staatsausgaben sowieso noch unter dem OECD-Schnitt liege, könne das Deutsche Studentenwerk uneingeschränkt unterstützen. "Für den Bereich der Bildung würde diese Gesetzesänderung eine langfristige finanzielle Planungssicherheit bedeuten", sagte der Generalsekretär des DSW, Achim Meyer auf der Heyde.
Vorsicht vor Cholesterinsenkern im Kühlregal
Seit einigen Wochen tummeln sich neben Diätmargarine auch Milchgetränke, Joghurts und Joghurtdrinks im Kühlregal, die damit werben, dass sie den Cholesterinspiegel senken., denn sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe mit positiven aber auch unerwünschten Wirkungen. Der Nebeneffekt: Bei regelmäßigem Verzehr können sie auch den Beta-Carotin-Spiegel im Blutserum reduzieren. Natürliches Beta-Carotin aus Obst und Gemüse gilt jedoch als wertvolles Antioxidans, das bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen eine Rolle spielt. Der Wissenschaftliche Ausschuss "Lebensmittel" der EU empfiehlt daher aufgrund seiner Untersuchungen, nicht mehr als drei Gramm Pflanzensterine pro Tag aufzunehmen.
Kinder brauchen keine funktionellen Lebensmittel mit Zusatzvitaminen
Viele Nahrungsmittel werden speziell für Kinder beworben und mit angeblich gesundheitsfördernden Zusätzen wie Vitaminen oder Mineralien versehen. Laut einer Untersuchung des Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund (FKE) wird meistens mit Vitaminen der B-Gruppe und Calcium, gefolgt von den Vitaminen C und E beziehungsweise Eisen angereichert. Aus wissenschaftlicher Sicht bestehen Zweifel, ob zugesetzte Substanzen in gleicher Weise vom Körper aufgenommen werden wie Wirkstoffe, die von Natur aus in Lebensmitteln enthalten sind. Außerdem kann es, je nach Verzehrsmenge, zu einer Überversorgung und damit verbunden zu unerwünschten Wirkungen kommen.
Zahlen belegen wie Gaswirtschaft Verbraucher täuscht
Mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegt der Bund der Energieverbraucher für die vergangenen zwölf Jahre: Der Erdgasimport aus dem Ausland ist zwar in Anlehnung an den Ölpreis teurer geworden. Die Erdgaspreise der Haushalte wurden aber um etwa das Doppelte angehoben. Dass Erdgaspreise mit höheren Importpreisen ansteigen, ist unvermeidlich. Um wieviel die Erdgaspreise ansteigen dürfen, das ist die entscheidende Frage. Die Kopplung der Gas- an die Ölpreise kann deshalb nicht das Thema sein.
Umweltverbände begrüßen neue Studie zur Chemiepolitik (REACH)
Die Industrie sollte ihren Widerstand gegen die neue EU-Chemikalienpolitik aufgeben. Das fordern die Umweltverbände WWF, BUND, Greenpeace und DNR anlässlich der heutigen Vorstellung einer neuen Studie des Umweltbundesamts zu den Auswirkungen des geplanten REACH-Gesetzes (Registrierung, Evaluation und Autorisierung von Chemikalien). REACH sei nicht nur gut für Umwelt und Gesundheit - auch Unternehmen könnten profitieren. Vor allem die Datenlage über die gesundheits- und umweltbezogenen Eigenschaften von Chemikalien würden durch die neue Chemikalienpolitik entscheidend verbessert. Am Beispiel der Branchen "Lacke" und "Wasch- und Reinigungsmittel" werde deutlich, dass REACH fortschrittlichen Unternehmen zu Innovationsvorsprüngen, Planungssicherheit und langfristig zufriedenen Kunden verhilft.
Ratgeber gegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung
Feuchtigkeit und Schimmelbildung in Wohnräumen ist häufig die Folge des kalten und feuchten Wetters im Herbst und Winter in Verbindung mit Lüftungs- und Heizungsfehlern. Auch undichte Wände, Dächer oder Fenster können die Ursache sein. Schimmel verschwindet nicht von alleine und kann schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Ein Ratgeber der Verbraucherzentralen gibt nützliche Tipps. Die Energieberater stehen aber auch für die persönliche Beratung zur Verfügung.
Kampagne "Schritte zur Abrüstung" greift in heißen Herbst ein
Im Rahmen der Kampagne "Schritte zur Abrüstung" startet die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) zum Antikriegstag am 1. September, dem 65. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen, die Aktion "Rüstungshaushalt senken". Mit Unterstützung bundesweiter und regionaler Organisationen - u.a. Kooperation für den Frieden, attac, GEW Baden-Württemberg, Pax Christi, NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für Frieden und Zukunftsfähigkeit, Bundesjugendwerk der AWO ruft die DFG-VK dazu auf, im September und Oktober einige Zehntausend Protestpostkarten an Bundeskanzler Schröder zu schicken und so der Forderung einer Senkung des Rüstungshaushaltes Nachdruck zu verleihen. Damit greift die älteste deutsche Friedensorganisation aktiv in den "heißen Herbst" ein.
Nationalpark Unteres Odertal nicht leichtfertig aufs Spiel setzen
Angesichts der für Mittwoch angekündigten Wahlkampfkundgebung der SPD in Schwedt warnt der Brandenburger Naturschutzbund NABU davor, den Nationalpark Unteres Odertal im Wahlkampf zu verheizen. Der uckermärkische SPD-Landtagskandidat Mike Bischoff hatte zu Protesten gegen den Nationalpark aufgerufen. "Mit solchem Verhalten beschädigt Bischoff nicht nur die eigene Regierung, sondern fügt auch der Region schweren Schaden zu" sagt NABU-Landesvorsitzender Tom Kirschey.
Der Wald leidet als Open-Air-Fitnessstudio
Jährlich suchen viele Millionen Menschen im Wald Erholung vom Alltagsstress. Dabei wird längst nicht mehr nur klassisch gewandert, sondern es sind gerade die Trendsportarten wie Walking, Jogging, Mountainbiking und Hiking, die sich einer steigenden Beliebtheit erfreuen. Dies ist im deutschen Wald alles erlaubt und kostenfrei möglich, seitdem 1975 das freie Betretungsrecht im Bundeswaldgesetz festgeschrieben wurde. Doch führt die Vielzahl der Waldbesucher auch zu Schäden, die in der Regel durch Unkenntnis und Achtlosigkeit hervorgerufen werden, beklagt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, AGDW.