DIE Internet-Zeitung

Artikel Seite 325
Robin Cook

Warum der britische Aussenminister das Kabinett verließ

Der ehemalige britische Außenminister begründet seinen Rücktritt als Fraktionsvorsitzender der Labor-Partei im Freitag vom 28.03.2003.

Robert Fisk

Augenzeugenbericht aus Bagdad - das amerikanische Waffenarsenal

Der amerikanische Journalist will mit seinem Bericht aus Bagdad den Opfern ein Gesicht geben. Und er listet die US-amerikanischen Waffen auf, die im Irak eingesetzt werden. Aus dem Freitag vom 28.03.2003.

Treibstoff ohne Zündstoff

Motoröl aus Pflanzen ist zukunftsfähig

Das Motoröl der Zukunft ist pflanzlicher Herkunft, behaupten Forscher des US- Landwirtschaftsministeriums. Chemikern sei es gelungen, eine chemisch modifizierte Version von Speiseöl herzustellen. Es solle eine "grünere" Alternative zu herkömmlichen Motorölen, die auf Petroleum basieren, darstellen. Dessen schützenden Eigenschaften übertreffe es sogar. Das Öl könne bereits in fünf Jahren auf dem Markt sein, berichtet der Chemiker Atanu Adhvaryu auf dem 225. Treffen der American Chemical Society in New Orleans.

Gewalt im Fernsehen

Kein Krieg mehr in Musikvideos

MTV Europe will den Krieg aus seinem Programm verbannen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, sei der europäische Ableger des Musiksenders in einem internen Memo aufgefordert worden, Videos und Songs mit heiklem Inhalt zu vermeiden. Damit seien nicht nur direkte Bezüge zum Irak-Konflikt gemeint, sondern auch die Vermeidung jeden Bezugs zu Krieg und Gewalt. Sowohl Videos mit diesbezüglichen Inhalt als auch Songs mit entsprechenden Texten sollen während des Irak-Krieges auf MTV nicht gespielt werden.

Tierversuche

Mehr als zwei Millionen Versuchstiere in Deutschland

Die Zahl der Versuchstiere steigt weiter und liegt inzwischen bei mehr als zwei Millionen. So lautet die die jüngste Bilanz des Tierschutzberichts der Bundesregierung. Damit sei erstmals seit Anfang der 90er Jahre die Zahl der Versuchstiere wieder auf mehr als zwei Millionen gesteigen, so das Ergebnis des am Mittwoch in Berlin vorgelegten Berichts. Tiere würden immer noch in zu kleinen Ställen gehalten, unter schlechten Bedingungen transportiert und ohne Grund gequält. Eine große Zahl würde immer noch Opfer von Versuchen im Dienste von Wissenschaft und Forschung.

Zahlen zum Verkehr

Etwas weniger Personen in öffentlichen Verkehrsmitteln

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes nutzten im Jahr 2002 in Deutschland 0,2% weniger Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel auf Straßen und Schienen als im Vorjahr. Im Linienverkehr mit Omnibussen und Straßenbahnen seien 7.880 Millionen Fahrgäste befördert worden (+ 0,2% gegenüber dem Jahr 2001), den Reiseverkehr mit Omnibussen nutzten 76 Millionen Personen, das sind rund fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Im Eisenbahnpersonenverkehr wurden 1.971 Millionen Fahrgäste (-1,7%) befördert, wobei 1.843 Millionen Personen (- 1,4%) Züge des Nahverkehrs und 128 Millionen (- 5,7%) Fernverkehrszüge benutzten.

Geltow

Deutschland ist viertgrößte Kriegspartei

Die Bundesrepublik Deutschland sei die viertgrößte Kriegspartei. Insgesamt unterstützten mehr als 4.600 Soldaten der Bundeswehr den Angriffskrieg auf den Irak, errechnete die Kampagne gegen die Wehrpflicht. In Geltow bei Potsdam befindet sich das Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Dieser Generalstab ist seit Ende 2001 im Dienst. Im Rahmen des Umbaus der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee hat er eine zentrale Aufgabe: Von hier aus werden Auslandseinsätze zentral geplant und geführt. Auch die deutschen Soldaten, die sich am Irak-Krieg beteiligen, bekommen von hier ihre Befehle. Nach Auffassung der Kampagne gegen die Wehrpflicht beteiligt sich Deutschland umfassend am völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Krieg. Daher treffen sich Demonstranten am Samstag, 29. März, um 14 Uhr, am Bahnhof Park Sanssouci in Potsdam.

Flussausbau

Weserausbau geht ohne Rücksicht auf die Natur weiter

Die Umweltorganisationen Aktionskonferenz Nordsee und ROBIN WOOD fordern, dass der Referentenentwurf des Bundesverkehrswegeplans keine weiteren Ausbauvorhaben an der Weser ausweist. "Dabei drohen die Auswirkungen auf Natur und Umwelt nicht beachtet zu werden", so die Umweltorganisationen. Die weseransässige Häfenwirtschaft möchte aus Konkurrenzgründen die Unterweser zwischen Bremen und Bremerhaven ausbauen. Schiffe mit bis zu 11.10 m sollen tideunabhängig bis Bremen-Osterort (heute 10.50 m) fahren können, Schiffe bis zu 12.80 m Tiefgang (heute 11.90 m) bis Brake.

Musik

Songs zum Download künftig kostenpflichtig

Die fünf großen Labels der Musikindustrie haben sich in Deutschland auf den digitalen Online-Vertrieb ihres Repertoires geeinigt. Damit solle deutschen Musikliebhabern ab dem 1. Juni 2003 eine Alternative zu illegalen Tauschbörsen geboten werden, berichtet die Financial Times Deutschland am Dienstag. Ab diesem Zeitpunkt sollen User die Songs ihrer Wahl von den Webportalen der Labels sowie einiger Partner laden können. Die Musik werde nur in Form einzelner Songs angeboten werden, nicht als gesamte Alben.

Das Recht zu trinken

Umweltschützer und Annan fordern Menschenrecht auf Wasser

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat gemeinsam mit Umweltschützern ein weltweites Menschenrecht auf Wasser gefordert. Solange die Landwirtschaft den größten Anteil der Wassers ineffizient verbrauche, werde die Nachfrage weiterhin das Bevölkerungswachstum übersteigen. Gleichzeitig kritisierte er, das das Problem oft den Auslöser für bewaffnete Konflikte bilde. "Wasserprobleme haben auch schon als Katalysator für die Zusammenarbeit von Menschen und Nationen gedient", sagte er. Staaten mit Fachwissen etwa zur Tropfenbewässerung könnten sich mit anderen austauschen.

Gleicher Preis

EU einigt sich auf Angleichung der Energiesteuern

Nach einem sechsjährigen Streit hat sich die EU auf eine Angleichung der Energiesteuern in den 15 Mitgliedstaaten geeinigt. In Zukunft seien nun die Mindestsätze zur Besteuerung von Benzin, Diesel und Heizöl, sowie für Erdgas, Kohle und Strom, die neu eingeführt wurden, einheitlich. Damnach betrage der Mindestsatz für Diesel soll 0,302 Euro pro Liter, so die Kommission.

Bundeswehrverband

Defensive Awacs-Einsätze sind "Fiktion"

Nach Auffassung des Vorsitzenden des Deutschen Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, ist der von der Bundesregierung als defensiv bezeichnete Einsatz der Awacs-Aufklärungsflugzeuge in der Türkei unter Beteiligung der Bundeswehr eine "Fiktion". Man könne nicht zwischen rein defensiven und anderen Aufgaben unterscheiden.

Friendly Fire

Journalist durch britisch-amerikanische Streitkräfte getötet

In den vergangenen Tagen wurden 2 Journalisten getötet und weitere verletzt. Der australische Kameramann, Paul Moran, der für den australischen Sender ABC berichtete, wurde am 22. März durch eine Autobombe im kurdischen Teil des Irak getötet. Einer der drei seit dem 22. März vermissten Journalisten, Terry Lloyd, wurde tot aufgefunden. Zwei seiner Kollegen, die ebenfalls für den britischen Fernsehsender Independent Television News (ITN) im Südirak arbeiteten, werden noch vermisst. Zwei Reporter erlitten bei den Vorfällen Verletzungen.

10jähriges Jubiläum

Bürgerinitiative verhinderte größten Müll- und Recycling-Center Europas

Vor 10 Jahren wurde der Bürgerinitiative Nordostraum e.V. gegründet, als bekannt wurde, dass Planungen des Senats durchaus zutrafen, die in der Nähe Berlin-Buchs, damals noch respektabeler Krankenhausstandort, einen der größten Müll- und Recycling-Center Europas errichten zu wollen. Getragen von dem Protest einer ganzen Region wurden über 60 BürgerInnen aktiv, die Senatsvisionen von der Behandlung von hunderttausend Tonnen Siedlungsabfall an einem Standort als gefährlich und unverhältnismäßig zu charakterisieren und sich entsprechend in die Planungen einzumischen. Denn ohne ausreichende Information, ohne wirklich gewollte Bürgerbeteiligung sollte der gesamte Nordosten Berlins umstrukturiert werden.

Krieg der Umwelt

Umweltkatastrophe durch militärische Zerstörung

Aus Protest gegen den Angriff der USA auf den Irak haben 20 Greenpeace-Aktivisten in der Nacht ein 3,5 Meter hohes Friedenszeichen vor der US-Botschaft in Berlin errichtet. Seit zwei Uhr werde für jede Stunde, die der Krieg andauert, eine Kerze an dem Zeichen entzündet, so die Umweltorganisation. Damit warnt Greenpeace auch vor den Folgen, die der aktuelle Krieg nicht nur für die Menschen, sondern auch für den sie umgebenden Lebensraum haben werde. Schon Der Golfkrieg 1991 hätte die größte Umweltkatastrophe der Geschichte verursacht. Durch die Zerstörung von Chemieanlagen, durch Ölbrände und Rückstände von Uran-Munition seien Wasser, Luft und Boden in der ganzen Region massiv verseucht worden.

Biotechnologie

EU-Bürger lehnen Gentechnik in Lebensmitteln ab

44 Prozent der EU-Bürger glauben, dass Biotechnologie ihren Lebensstandard verbessern wird, nur 17 Prozent stünden dem Einsatz der Biotechnologie skeptisch gegenüber. Dies geht aus der aktuellen Eurobarometer-Umfrage "Europäer und Biotechnologie 2002" hervor. Die Erhebung stütze sich auf die Befragung von 16.500 Europäern, rund 1.000 je Mitgliedstaat. Nach wie vor würden Europäer deutlich zwischen den Anwendungsfeldern der Biotechnologie unterscheiden, so die Studie. Biotechnologie zu medizinischen Zwecken werde von vielen befürwortet, aber die Mehrheit der Europäer sei gegen ihren Einsatz im Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich, der als "riskant" erachtet werde.

Internet

Online-Banking immer beliebter

Das Online-Banking in Europa nimmt zu. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Marktforschers Forrester Research habe 2002 bereits jeder fünfte Europäer schon einmal Bankgeschäfte über das Internet abgewickelt. Das entspreche rund 65 Millionen Usern. Bis 2007 solle sich dieser Wert auf 130 Millionen Nutzer verdoppeln. Das größte Wachstum sei im vergangenen Jahr in Südeuropa verzeichnet worden.

Abhören

Wanzen im Ministerrat der EU

Im Ministerratsgebäude der EU sind vor dem Treffen der EU- Außenminister Abhörgeräte entdeckt worden. Das berichtet die französische Zeitung Le Figaro. Demnach wurden in den Büros von sechs Delegationen elektronische Überwachungsgeräte im Telefonsystem entdeckt. Neben Frankreich und Deutschland sollen auch Großbritannien, Spanien, Italien und Österreich betroffen sein. In der augenblicklich angespannten Situation zwischen Teilen der EU und den USA habe die französische Tageszeitung sofort den US-Geheimdienst beschuldigt. Wie die EU allerdings mitteilt, hätte der Urheber noch nicht festgestellt werden können.

Kunststoffindustrie

Umweltverbände fordern Stop der Phosgenproduktion

Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. kritisieren in einem Brief an die Landesregierung die Erweiterung der Phosgenproduktion im Bayer-Werk Uerdingen. Die Umweltverbände fordern Informationen über die umstrittene Anlage und Einblick in die Sicherheitsanalyse des Unternehmens. Phosgen habe im 1. Weltkrieg zur ersten Generation von Giftgasen gehört und zähle heute zu den giftigsten Industrie-Chemikalien überhaupt. Der Stoff werde hauptsächlich von der Bayer AG als Vorprodukt in der Kunststoffproduktion eingesetzt. Die Phosgenproduktion gehöre nach Atomkraftwerken zu den risikoreichsten Industrie-Anlagen in Deutschland, so die Verbände.

Bush, Saddam und Schröder sollen vor Gericht

Bush greift an, Zehntausende demonstrieren

Mit Luftangriffen auf Bagdad haben am Donnerstag um 3:30 Uhr US-amerikanische und britische Truppen den Irak-Krieg begonnen. Eineinhalb Stunden zuvor war das US-Ultimatum an den iraktischen Diktator Saddam Hussein und seine Söhne abgelaufen, das Land zu verlassen. Zehntausende Menschen demonstrierten bereits am Vormittag in verschiedenen Städten gegen den Angriffskrieg und dessen Unterstützung durch die Bundesregierung. Für den Abend hat die Friedensbewegung Demonstrationen in praktisch allen größeren Städten Deutschlands angekündigt. Auch am Wochenende sollen die Aktionen weitergehen. Zahlreiche Organisationen jeglicher Couleur kritisierten den Angriff. Die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär verwies darauf, dass jede deutsche Beteiligung an einem Angriffskrieg ein verfassungs- und völkerrechtswidriges Verbrechen sei. Verteidigungsminister Struck sei als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr persönlich und Bundeskanzler Schröder als Inhaber der Richtlinienkompetenz der Bundesregierung dafür verantwortlich. Die an diesen Einsätzen beteiligten Soldaten der Bundeswehr hätten die Pflicht, entsprechende Einsatzbefehle zu verweigern. Die Deutsche Friedensgesellschaft verlangte, sowohl Saddam Hussein, als auch George Bush und Tony Blair vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu stellen.