Bürgerinitiative erklärt bisheriges Endlagerverfahren für ungültig
Nachdem bekannt wurde, dass der Leiter des atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens, der Spitzenbeamte Dr. Thomauske vom Bundesamt für Strahlenschutz, das dem Bundesumweltministerium direkt unterstellt ist, per 1. September zum Stromkonzern Vattenfall Europe gewechselt ist, müsse die Neutralität im bisherigen Genehmigungsverfahren für das Zwischenlager Gundremmingen bezweifelt werden. Darum erklärt das Forum "Gemeinsam gegen das Zwischenlager" das bisherige Verfahren für ungültig und fordert einen Neubeginn.
200 Jungjournalisten zum Lernwochenende erwartet
Die Medienbranche fasziniert viele junge Menschen, Journalist gilt als Traumjob. Aber oft haben Jugendliche und junge Erwachsene keine Ahnung, wie Fernsehen, Zeitungen, Radioprogramme oder Internetangebote überhaupt entstehen. Diesen vagen Vorstellungen wollen der Verband junger Medienmacher Baden-Württemberg (VJM BW) und Technology Communications e.V. mit dem Kongress Training@Media am Wochenende vom 21. bis 23. November 2003 begegnen. 200 Schülern, Studierenden und andere junge Leuten zwischen 15 und 25 Jahren ermöglichen die Veranstalter in Workshops und Seminaren einen Blick hinter die Kulissen der schillernden Medienwelt.
"Nobelpreis für Menschlichkeit" am Sonntag in Stuttgart verliehen
Die "Club of Budapest Awards 2003" - oft als "Nobelpreis für Menschlichkeit" tituliert - wurden am 11. Oktober in Stuttgart verliehen. Der Club of Budapest zeichnet mit dem Preis herausragende Persönlichkeiten und wegweisende Projekte aus, die dazu beitragen, eine lebenswertere Welt zu schaffen. In diesem Jahr fand die Verleihung erstmals gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart statt.
Gentechnik kann durch die Hintertür in unser Essen gelangen
200 Maiskolben mit Halloween-Fratzen haben 50 Greenpeace-Aktivisten heute morgen vor dem Bundestag in Berlin aufgestellt. Sie warnen damit vor der unkontrollierten Ausbreitung genmanipulierter Pflanzen. Die Ausbreitung droht durch einen Vorschlag der EU-Kommission: Sie will die Verunreinigung von bis zu 0,7 Prozent des Saatguts mit Gentechnik erlauben, ohne dass entsprechend gekennzeichnet werden muss. Auf einem Maisfeld wäre jede 200ste Pflanze genmanipuliert, Lebensmittel ohne gentechnische Verunreinigung wären dann kaum noch zu garantieren.
Freier Lauf für Havel und Spree - Verkehrsprojekt 17 beenden
Aktive des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) demonstrierten am Freitag bei der Eröffnung der Elbe-Schiffsbrücke östlich von Magdeburg durch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe. "Die Schiffe den Flüssen anpassen, nicht die Flüsse den Schiffen" forderten die Umweltschützer. Die Brücke ermögliche ein wirtschaftliches Befahren der Ost-West-Verbindung für die Binnenschifffahrt. Der weitere Ausbau von Havel und Spree sei daher ökologisch und ökonomisch nicht vertretbar.
"ZDF.umwelt", DBU und "Frosch" vergeben Preis für aktiven Naturschutz
Zum zweiten Mal verleihen "ZDF.umwelt", die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Werner & Mertz GmbH ("Frosch"-Produkte) gemeinsam einen Preis für aktiven Naturschutz, die "muna 2003". Mit dem Preis, der mit je 5000 Euro dotiert ist, zeichnen die Initiatoren fünf Privatpersonen und -initiativen für ihr ehrenamtliches Engagement im Naturschutz aus. Die Gewinner der diesjährigen Auszeichnung werden in der "ZDF.umwelt"-Sendung am Sonntag, 12. Oktober 2003, 13.15 Uhr bekannt gegeben und geehrt.
Urwaldschutz auf Frankfurter Buchmesse
Eine neue Initiative zum Schutz der letzten Urwälder stellt Greenpeace heute auf der Frankfurter Buchmesse vor. "AutorInnen und Verlage fuer die Urwälder" fordern gemeinsam mit Greenpeace den verstärkten Einsatz von urwaldfreundlichem Papier im Buchdruck. Zum deutschen Start der Initiative haben unter anderen Elke Heidenreich, Michael Juergs und Kirsten Boie erklärt, künftig Recyclingpapier für ihre Bücher zu verwenden. Im Ausland hat sich neben anderen Autoren Margaret Atwood ("Oryx and Crake") der in Kanada, Italien, Österreich, England und den USA bereits laufenden Kampagne angeschlossen.
Freie Fahrt für Schiffe auf Kanälen - Elbe als naturnahen Fluss bewahren
Mit der bevorstehenden Einweihung der Trogbrücke am Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist die ganzjährig freie Fahrt für Europaschiffe zwischen den Ballungszentren Ruhrgebiet/Hamburg einerseits und Berlin andererseits gegeben. Der Kanalweg bietet verlässliche und konstante Bedingungen, um künftig alle Gütermengen per Schiff zu transportieren, die das Binnenschifferherz begehrt. Es gibt keinen Engpass mehr, sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Neue Texte zur Liberalisierungskritik erschienen
Rechtzeitig zum Beginn der Frankfurter Buchmesse hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac neue Bücher und Angebote vorgestellt. So sind in der erfolgreichen Taschenbuch-Reihe "AttacBasisTexte", die wichtige Attac-Themen in komprimierter Form darstellt, drei neue Bände erschienen.
Reeder können giftige Schiffsfarben ersetzen
Die am Mittwoch vom WWF und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Hamburg vorgestellten Forschungsergebnisse beweisen: Schiffe, beispielsweise moderne Kreuzfahrtschiffe, können ohne umweltschädliche Gifte gegen unerwünschten Bewuchs auskommen. Das Vorbild des Delfins, mit einer gelartigen Oberfläche Algen und Seepocken abzuwehren, hat sich in Form von Silikonanstrichen für schnell fahrende Schiffe bewährt, die sich nur kurz in Häfen aufhalten.
Tageseinrichtungen für Kinder sollen Priorität bekommen
Zur aktuellen Studie des Bundesfamilienministeriums „Perspektiven zur Weiterentwicklung des Systems der Tageseinrichtungen für Kinder in Deutschland“ erklärten der DGB-Vorsitzende Michael Sommer und die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am Dienstag in Berlin: „Die Studie zeigt deutlich: Im europäischen Vergleich macht Deutschland von den Fördermöglichkeiten in der frühkindlichen Erziehung und Bildung zu wenig Gebrauch. Deshalb sollten Bundesregierung und Länder beim Ausbau und bei der Verbesserung der Tageseinrichtungen für Kinder im Elementarbereich an einem Strang ziehen und dieses Ziel ganz oben auf die politische Agenda setzen."
Atomkraftwerk Cattenom
Die Initiative für Atomausstieg (IfAT) protestierte am 2.10.03 anläßlich der nicht-öffentlichen Informationsveranstaltung im Robert Schumannhaus in Trier und fordert zu Einwendungen und Widerstand gegen die Atomindustrie und die vertuschenden Behörden auf. "Unter Ausschluß der Öffentlichkeit soll dieser Atomskandal weiter verschleiert und verschleppt werden" so die Kritik der Initiative für Atomausstieg Trier (IfAT). "Auch mit den bereits bestehenden Einleitungen wird die Mosel radioaktiv verseucht, aus medizinischer Sicht müßten die Grenzwerte bei Null liegen. Bis 15.10.2003 sollen alle besorgten Bürger ihre Einwendungen schicken.
Freie-Heide-Aktivistin vorübergehend festgenommen
Innerhalb von zwei Nächten kam es kürzlich zu mehreren Sabotageakten gegen das geplante Bombodrom der Bundeswehr in der Freien Heide zwischen Wittstock, Kyritz und Neuruppin. Nach Presseangaben (z.B. Märkische Allgemeine Zeitung) wurde ein Radarwagen der Bundeswehr beschädigt, Zäune zerschnitten sowie zahlreiche Warnschilder mit Anti-Bundeswehr-Parolen bemalt. Inzwischen wurde eine 51-jährige Freie-Heide-Aktivistin zeitweilig festgenommen. Die Bürgerinitiative hat sich sowohl von den Zerstörungen am Bundeswehr-Gelände als auch von falschen Briefen distanziert.
Greenpeace-Tests belegen erneut hohe Pestizidwerte bei Obst und Gemüse
In Trauben und Paprika der Supermarkt-Ketten hat das Greenpeace-EinkaufsNetz bei einer Kontrolle erneut Besorgnis erregende Pestizid-Cocktails gefunden. Sieben Wochen nach den ersten Messungen der Greenpeace-Verbraucherorganisation erreichen oder überschreiten 20 Prozent der untersuchten Paprika und 25 Prozent der Trauben die gesetzlichen Grenzwerte.
Symbolische Räumung der kolumbianischen Botschaft in Berlin geplant
Mit einer symbolischen Räumung der kolumbianischen Botschaft in Berlin wird die Menschenrechtsorganisation FIAN am Welternährungstag die vielfachen Verletzungen des Rechts auf Nahrung in Kolumbien anprangern. In einer Petition werden FIAN und andere deutsche Nichtregierungsorganisationen eine umfassende Agrarreform und ein konsequentes Vorgehen gegen die gewaltsamen Vertreibungen fordern.
Reisebericht Irak | Land Leute und der Zustand nach dem Krieg
In den vergangenen drei Monaten hatten mehrere Mitarbeiter von Haukari e.V. die Gelegenheit, den Irak zu bereisen und sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Dabei erfuhren wir immer wieder, dass ganz elementare Sorgen um sauberes Trinkwasser, Strom, ausreichend Gas für den Herd und die öffentliche Sicherheit besonders für Frauen und Kinder den Alltag der meisten Menschen im Irak beherrschen. Dies insbesondere in den Städten, die bis vor wenigen Monaten vom Baath-Regime kontrolliert wurden.
Beispieltext einer Einwendung
Ich erhebe hiermit im Rahmen des öffentlichen Anhörungsverfahrens Einspruch gegen die Genehmigung von Ableitungen und Wasserentnahmen des Atomkraftwerks Cattenom.
Menschenrechtsverletzungen in kolumbianischen Blumenfarmen
An diesem Wochenende hält der deutsche Blumenimportverband BGI seinen Verbandstag in Dresden ab - dekoriert mit kolumbianischen Blumen. „Alle sollen sich an Blumen freuen. Die Freude kann allerdings nicht ungeteilt sein, wenn in kolumbianischen Blumenplantagen Gewerkschaften brutal verfolgt werden,“ bemängelt Frank Braßel von der internationalen Menschenrechtsorganisation FIAN.
Testkäufe ergaben über 95 Prozent korrekte Rücknahme leerer Verpackungen
Eine positive Bilanz zieht die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) am ersten Tag des bundesweit einheitlichen Pflichtpfandes auf Getränke-Einwegverpackungen. "Das einheitliche Pfand hat die Generalprobe bestanden. Mehrere hundert Testkäufer haben heute im Bundesgebiet die gegenseitige Anerkennung der Systeme überprüft. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In über 95 Prozent der besuchten Läden wurden anstandslos die neuen mit dem P-Logo markierten Verpackungen angenommen und das Pfand ausbezahlt, auch wenn beispielsweise das rücknehmende Geschäft am konkurrierenden VfW System beteiligt war.", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V.
Prominente unterstützen Forderung nach Bleiberecht für langjährig Geduldete
Zum bundesweiten Tag des Flüchtlings am 3. Oktober 2003 fordern zahlreiche prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein Bleiberecht für Geduldete. Im Aufruf "Wer lange hier lebt, muss bleiben dürfen" fordern sie angesichts der gegenwärtig laufenden Verhandlungen, im Vermittlungsausschusses eine Bleiberechtsregelung im Zuwanderungsgesetz zu verankern.