DIE Internet-Zeitung

Nachrichten artenschutz

Schutz von Bewuchs

Schiffsfarben ohne Gift wirken auch

Das Ergebnis eines fünfjährigen Forschungsprojektes beweist: Schiffsfarben können auch ohne aggressive Gifte wirksam vor Bewuchs schützen. Das berichtet der World Wide Fund for Nature (WWF). Die Umweltschutzorganisation ließ mit Fördermitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Wirksamkeit von umweltverträglicheren Schiffsanstrichen testen. Auf über 20 weltweit operierende Schiffe wurden ungiftige (biozidfreie) Antihaftbeschichtungen, selbstpolierende Anstriche und Mikrofaserbeschichtungen aufgetragen. Diese hemmten den Bewuchs mit Hilfe physikalischer Mechanismen.

Gejagt

Mehr Reiseveranstalter gegen Walfang in Island

Mehr als 40 europäische Reiseveranstalter, darunter Unternehmen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Frankreich und England fordern von Island ein Ende seiner Walfangaktivitäten. Damit hat sich die Zahl der Reiseveranstalter, die Mitte August dem Aufruf der Artenschutzorganisationen WDCS (Whale & Dolphin Conservation Society), Pro Wildlife und der ASMS (Arbeitsgruppe zum Schutz der Meeressäuger Schweiz) gefolgt sind, verdoppelt. Der Tourismus ist die zweitwichtigste Einnahmequelle Islands, doch die jüngsten Walfangaktivitäten der Insel gefährden das bislang boomende Geschäft. Trotz Bekundungen der Walfänger, keine Tiere in Walbeobachtungsgebieten zu töten, berichten Whale-Watching-Schiffe das Gegenteil.

Umweltschutz

262 Millionen Euro Förderung für 2.200 Projekte in der Umwelttechnik

Die "Entsorga" will der Umwelt-Branche "die wohl umfassendste und internationalste Präsentations-Plattform ihrer Geschichte" bieten, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, ist mit am Start: Vom 23. bis 27. September präsentiert die größte Umweltstiftung Europas in Halle 11.2 (Stand G/H 5859) die Ideen von vier umweltentlastenden innovativen Entsorgungs- und Recyclingprojekten aus Deutschland, die sie gefördert hat.

Schon 20 Wale tot

Diplomatische Proteste gegen Walfang in Island

23 Staaten, darunter Deutschland, Australien, Großbritannien und Österreich haben, die isländische Regierung aufgefordert, umgehend die Walfangaktivitäten einzustellen. Die Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS), begrüßte den diplomatischen Protest, da er den Druck auf den Inselstaat erhöhe. Mitte August hatte Island trotz eines Beschlusses der Internationalen Walfangkommission (IWC), in dem Island auffordert wird, Walfangaktivitäten unter Vorwand der wissenschaftlichen Forschung nicht zu beginnen, die Jagd auf 38 Zwergwale begonnen. Mehr als 20 Wale seien bereits getötet worden.

Windpark im Schutzgebiet

Offshore-Windpark bedroht Fauna

Der Deutsche Naturschutzbund (NABU) und der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) haben Einwände gegen einen geplanten Offshore-Windpark vor der Insel Sylt haben erhoben: Die Umweltorganisationen wollen den Bau der Offshore-Anlage verhindern, da der Windpark in einem ausgewiesenen Schutzgebiet für Wale und Seevögel liegt. "Es scheint relativ klar zu sein, dass Windanlagen Vögel beim Brüten stören", so Musiol. Zusätzlich falle das Gebiet als Schutzzone unter die Flora-und-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU. "Auch Windparks müssen dort gebaut werden, wo die Störung am geringsten ist", fordert Frank Musiol, Experte für Klima und Energie beim Natuschutzbund.

Zu früh gelb

Heißer Sommer schwächt die Wälder

Das saftige Grün der Bäume wechselt nach Ansicht der Naturschutzorgaganisation WWF in diesem Jahr besorgniserregend früh in herbstliches Gelb. Die Umweltschützer machen darauf aufmerksam, dass der Laubfall aufgrund der ungewöhnlich starken und lang andauernden Hitze- und Trockenperiode in diesem Sommer in den europäischen Wäldern bereits bis zu acht Wochen früher als gewöhnlich eintrat. Den extremen Wetterbedingungen könnten vor allem "unnatürliche" Wälder nicht trotzen, da sie besonders anfällig für äußere Einflüsse seien. Gefährdet für den frühen Herbsteinbruch seien zum Beispiel standortfremde Fichtenwälder, die auf Flächen stünden, auf denen eigentlich Laubbäume wachsen sollten.

Mehr Ökologie in der Flusspolitik gefordert

Naturschutzbund freut sich über Mitgliederzuwachs

Der Naturschutzbund NABU freut sich über steigende Mitgliederzahlen freuen: Über 390.000 Menschen gehören dem Verband derzeit an. In der Umweltpolitik seien in jüngster Zeit mit dem Inkrafttreten des Bundesnaturschutzgesetzes, dem Beginn der Sicherung von Naturschutzflächen aus dem ehemals volkseigenen Vermögen der DDR oder dem 5-Punkte-Programm zur Flusspolitik der Bundesregierung beachtliche Signale gesetzt worden, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke bei der Vorstellung des NABU-Jahresberichtes 2002. Er warnte jedoch davor, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen: "Die Umsetzung des neuen Bundesnaturschutzgesetzes durch die Bundesländer kommt nur schleppend voran, und auch die Ausweisung von Flächen für das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 erfolgt bestenfalls widerwillig."

Naturschutz

BUND bekam 2002 mehr Spenden und fand neue Förderer

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) konnte im Jahr 2002 seine Einnahmen steigern: Die Spenden stiegen um über elf Prozent auf über 6,7 Millionen Euro, die Mitgliedsbeiträge von 4,7 auf 5,4 Millionen Euro. Damit stammen neun von zehn Euro, die der BUND für die Umweltarbeit ausgab, aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Die Zahl der Mitglieder, Förderinnen und Förderer stieg leicht auf 393.017, so der BUND bei der Veröffentlichung seines Jahresberichts am Montag.

Beratungen in Montecatini

Ein Prozent weniger Energieverbrauch in der EU

Am heutigen Mittwoch treffen sich im italienischen Montecatini die Wirtschafts- und Umweltminister der EU-Länder, um die künftige europäische Klimaschutzstrategie zu besprechen. Die Umweltorganisation WWF begrüßt das Treffen. Die EU müsse alles tun, um den weltweiten Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf unterhalb von zwei Grad Celsius zu begrenzen. Entscheidend sei es, die erneuerbaren Energie weiter konsequent auszubauen und endlich mit der Energieeinsparung Ernst zu machen. Darüber hinaus müsse der Energieverbrauch innerhalb der EU jährlich um mindestens ein Prozent gedrosselt werden.

Deutsch-deutsche Grenze

Grünes Band geht an die Länder

Die Bundesregierung wird ihre Flächen auf dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen unentgeltlich den Ländern übertragen. Betroffen sind zwei Drittel der Gesamtfläche des so genannten Grünen Bandes. Damit setze die Bundesregierung den Koalitionsvertrag um und schaffe die entscheidende Grundlage für den Schutz des Grünen Bandes, begrüßte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Entscheidung. Hätte die Bundesregierung die bislang bundeseigenen Flächen an private Investoren verkauft, wäre die einmalige Vielfalt dieses Naturraums rasch zerstört worden.

Förderung ökologischer Publizistik

Preis für Umweltberichterstattung

Der Verein zur Förderung ökologischer Publizistik vergibt zum siebten Mal den Hans-Kronberger-Umweltjournalistenpreis für hervorragende Umweltberichterstattung. Finanziert wird der Preis von Hans Kronberger, Abgeordneter zum Europäischen Parlament, aus seinem Mehreinkommen als Abgeordneter im Vergleich zu seinem einstigen ORF-Verdienst. Der Preis ist mit 11.000 Euro dotiert. Einreichschluss ist der 30. September 2003. Die Preisverleihung findet im November 2003 statt.

Kein enger Zeitplan für Endlagersuche

Milliarden der Atomindustrie in Fonds überführen

Der Bund vor Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor atompolitischen Fehlentscheidungen im Bundesrat. In der Ratssitzung am heutligen Freitag stehe die Zukunft der Endlagersuche und der zurückgestellten Milliarden der Atomindustrie auf dem Spiel. Die Empfehlungen der zuständigen Bundesratsauschüsse, das Geld zu sparen nicht in einen Fonds zu überführen und die Endlagersuche in einen engen Zeitplan zu zwängen, wiesen den falschen Weg.

Weniger Hummeln

Blütenarmut bedroht Insekten

Der Naturschutzbund NABU hat vor einem alarmierenden Rückgang blütenbestäubender Hummeln, Wildbienen und anderer Insekten gewarnt. Das Ausmaß der Bestandsrückgänge könne für einige heimische Pflanzen in eine „Bestäubungskrise" führen. Betroffen hiervon wäre nicht nur ein Großteil der einheimischen Pflanzenarten, deren Fortpflanzung auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist, sondern auch der Obstbau, zumal die Imkerei im Rückgang begriffen sei. Bestandseinbrüche wurden laut der Organisation vor allem bei den auf blütenreiche Wiesen und Feldsäume angewiesenen Hummelarten festgestellt, die heute in Folge der intensiven Landwirtschaft fast ausnahmslos gefährdet seien. Von den in Deutschland nachgewiesenen 547 Wildbienenarten stünden bereits mehr als die Hälfte auf der Roten Liste.

Eine Stunde sterben

Walfangpraktiken lösen Entsetzen aus

Auf der derzeit in Berlin stattfindenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) wurden nun Einzelheiten aus den Walfangpraktiken verschiedener Länder bekannt. Sie würden die unglaubliche Grausamkeit der Jagd auf Wale und Delfine belegen, so die Artenschutzorganisation Pro Wildlife. So sei im vergangenen Jahr in Russland kein einziger der 133 gejagten Grau- und Grönlandwale sofort durch den ersten Harpunenschuss gestorben, sondern alle hätten "nachbehandelt" werden müssen. "Bis zu 100 Gewehrkugeln wurden auf die verletzten Wale geschossen, bis endlich der Tod nach bis zu einer Stunde eintrat", berichtet Dr. Sandra Altherr, die für Pro Wildlife an der IWC-Tagung teilnimmt. In Grönland litten manche Tiere sogar bis zu zwei Stunden, bis sie endlich von ihren Qualen erlöst würden. Auch die Tötungsmethoden der japanischen Walfänger, der dänischen Färöer und der Ureinwohner Alaskas stehen in der Kritik vieler IWC-Teilnehmer.

Walschutz

Berliner Initiative verabschiedet - Alle Risiken für die Meeresriesen im Visier

Am Eröffnungstag der 55. Tagung der Internationalen Walfangkommission verabschiedeten die Mitgliedsländer mit 25 zu 20 Stimmen die sogenannte Berliner Initiative, eine neue Schutzstrategie für die Wale. Damit kann jetzt im Rahmen der Konvention nach Lösungen für viele Bedrohungen der Wale gesucht werden. "Das ist ein großartiger Erfolg und ein historischer Tag für den Walschutz", freut sich WWF-Walexperte Volker Homes in Anbetracht der dramatischen Ereignissen vor Ort. "Neben dem kommerziellen Walfang kann sich die IWC jetzt endlich auch den anderen Gefahren stellen, die Wale in ihrer Existenz bedrohen."

Wale im Supermarkt

Isländische Fischer töten Buckelwal

Isländische Fischer haben erneut einen Buckelwal getötet. Angeblich handelte es sich bei dem diese Woche getöteten neun Meter langen und sechs Tonnen schweren Tier um einen Beifang der Fischerei, berichtet die Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Allein in den letzten Monaten seien weitere Fälle von "Beifang-Walen" in Island bekannt geworden. Daher vermutet die Organisation, das es sich auch in diesem Fall genaugenommen um illegalen Fang handelt.

55. IWC-Tagung

Mehr Netze als Harpunen töten Meeressäuger

Vor Beginn der 55. Tagung der Internationalen Walfangkommission IWC in Berlin warnt der WWF vor der größten Bedrohung für die weltweiten Walbestände: Durch den Beifang in Fischernetzen sterben jedes Jahr mehr als 300.000 Wale und Delfine. Das bedeute, dass alle zwei Minuten ein Wal sterben würde, so die Tierschutzorganisation. Allein vor der deutschen Nordseeküste verendeten jährlich 7.500 Schweinswale in den Stellnetzen der Fischerei. "Jedes Jahr sterben mehr Wale und Delfine in Fischernetzen als durch Harpunen", sagt WWF-Experte Volker Homes. Die IWC tagt vom 16. bis 19. Juni zum ersten Mal in Deutschland und soll den festgefahrenen Verhandlungen zwischen Walfängern und Walschützern eine entscheidende Wende geben.

15 Prozent der Tiere bedroht

Bevölkerungswachstum verursacht Artensterben

Wenn die Weltbevölkerung im gleichen Maß ansteigt, werden in den kommenden 50 Jahren weitere 15 Prozent der Tiere zu bedrohten Arten. Betroffen davon seien nicht nur Lebewesen in Entwicklungsländern, sondern überall auf der Welt, berichtet der Anthropologe Jeffrey McKee von der Ohio State University in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins "Biological Conservation". Der Wissenschaftler hat die Bevölkerungszahlen von 230 Staaten genauer untersucht, um demografische Daten wie Wachstum und Bevölkerungsdichte zu ermitteln. Nach Angaben des Wissenschaftlers lassen sich danach 88 Prozent der gefährdeten Spezies ablesen. Das bedeutet, dass die Forscher genau vorhersagen könnten, welche Arten speziell gefährdet seien, wenn die Bevölkerung weiter um den Faktor x wachse.

Haushaltsdiskussion

Abbau von Subventionen kommt Umwelt zugute

Der Naturschutzbund NABU hat die Vorschläge zum Abbau umweltschädlicher Subventionen im Rahmen der jüngsten Haushaltsdiskussionen ausdrücklich begrüßt. Die Bewältigung des ungebremsten Flächenverbrauchs müsse als eine der vorrangigsten umweltpolitischen Aufgaben begriffen werden. Im Bereich der Eigenheimzulage für Neubauten auf der grünen Wiese etwa könnten mit einer Kürzung Ausgaben in Milliardenhöhe eingespart werden. „Wenn das Loch im Bundeshaushalt tatsächlich dazu genutzt würde, alte Tabus zu brechen und subventionierte Umweltschädigung endlich abzuschaffen, hätte die Misere wenigstens eine gute Seite", sagte NABU-Präsident Christian Unselt.

Weltumwelttag

Verantwortung gegenüber Umweltproblemen fehlt

Mehr Verantwortung bei der Lösung globaler Umweltprobleme von Seiten weltweit operierender Unternehmen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Weltumwelttag am morgigen Donnerstag verlangt. Neun Monate nach dem Weltumweltgipfel von Johannesburg gebe es noch keine Anzeichen für entscheidende Fortschritte bei der Umsetzung der dort verabredeten Vorhaben. Eine Trendwende bei globalen Umweltschäden, Problemen des Zugangs zu sauberem Trinkwasser, der Klimaerwärmung und zunehmenden Armut sei nicht in Sicht. Es fehle ein wirksamer Kodex für die sozialen und ökologischen Pflichten von Großunternehmen. Den müssten die Regierungen schnellstens beschließen. Die Staatengemeinschaft brauche dringend internationale Abkommen zur Unternehmensverantwortung.