Hände weg von exotischen Tier- und Pflanzensouvenirs
Die Ferienzeit geht zu Ende. Aus Unwissenheit nehmen viele Urlauber exotische Tiere und Pflanzen mit, die eigentlich geschützt sind. "Mehr als 40 000 Pflanzen und 8 000 Tierarten sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) geschützt" so Laura Zimprich von der Tier- und Artenschutzvereinigung animal public. Jeder Urlauber, der derartige Souvenirs kauft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er damit zum Artensterben beiträgt. Zudem werden damit skrupellose Wilderer und Geschäftemacher unterstützt. Wird dem Käufer vom Händler eingeredet, dass dies alles erlaubt sei oder erstellt er gar eine Ausfuhrgenehmigung aus, ist Vorsicht geboten. Nur die Behörden des jeweiligen Urlaubslandes dürfen amtliche Bescheinigungen ausstellen.
Kormoranabschuss soll vor Gericht verhindert werden
Der Naturschutzbund (NABU) Landesverband Brandenburg wird gerichtlich gegen den vom Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung (MLUR) beabsichtigten Umgang mit dem Kormoran in Brandenburg vorgehen, wenn dieser wie geplant umgesetzt werden sollte. Dies machte NABU-Landesvorsitzender Tom Kirschey auf einem Treffen mit Minister Wolfgang Birthler am Mittwochabend deutlich. "Der NABU sieht die EG-Vogelschutzrichtlinie in eklatanter Weise verletzt und sieht gute Möglichkeiten, die geplante Vergrämung und Reduzierung des Kormoranbestandes gerichtlich zu stoppen," so Kirschey.
Gericht untersagt Tierversuch unter Hinweis auf Staatsziel Tierschutz
Das Staatsziel Tierschutz (Artikel 20 a / Schutz der Tiere) zeigt Wirkung. Der 11. Senat des Hessischen Verwaltungsgerichtshof gibt jetzt ein Urteil bekannt, in dem ein Tierversuch u.a. mit Hinweis auf das seit 2002 existierende Staatsziel untersagt wird. (Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, AZ 11 ZU 3040 / 03) Die Begründung: Die Versuche seien ethisch nicht vertretbar und es bestehe keine Notwendigkeit. Vorgenommen werden sollten Versuche an Ratten, um die Gewichtszunahme bei Menschen als Nebenwirkung bei Einnahme des Antipsychotikums Clozapin zu untersuchen. Der Deutsche Tierschutzbund wertet dieses Urteil als Durchbruch.
Ehrenamtliches Engagement für Tier und Umwelt soll ausgezeichnet werden
Zum dritten Mal veranstalten "ZDF.umwelt" und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutzwettbewerb "muna" (Mensch und Natur). Hierbei werden Privatpersonen und -initiativen ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich für Projekte zur Erhaltung und Förderung der Natur engagieren. Aber auch Menschen, die sich in besonderer Weise für die Kommunikation von Naturschutzthemen einsetzen, können zu den Preisträgern gehören. Der Startschuss zum diesjährigen Wettbewerb fiel heute Nachmittag in der Sendung "ZDF.umwelt". Fünf Preisträger wird es bei der "muna 2004" geben, von denen jeder mit 5000 Euro belohnt wird.
Unterschriftsaktion kämpft für Stopp der Tierversuche in Tierversuchslabor
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte will am 14. Juli zusammen mit den Vereinen „Münsteraner Initiative für Tierrechte“ und „die tierbefreier“ rund 20.000 Unterschriften für den sofortigen Stopp aller Tierversuche der Firma Covance Laboratories/Münster an Umweltministerin Bärbel Höhn übergeben. Die Unterschriften wurden im vergangenen halben Jahr gesammelt, nachdem das ZDF im Dezember 2003 in der Sendung "Frontal 21" undercover aufgenommene Bilder ausstrahlte, die einen brutalen Umgang mit den Versuchsaffen und katastrophale Haltungsbedingungen im Münsteraner Tierversuchslabor Covance demonstrierten. Bundesweit seien über 100 Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet worden.
Havarierter Tanker verliert Säure
Der Umweltschaden durch den havarierten Schwefelsäure-Tanker im Hamburger Hafen ist möglicherweise sehr viel größer als ursprünglich angenommen. Nach Expertenschätzungen könnte bereits mehr als die Hälfte der 960 Tonnen umfassenden Säureladung ausgetreten und in die Elbe gelaufen sein, sagte ein Sprecher des Schiffseigners Norddeutsche Affinerie am Donnerstag in Hamburg. Als Indiz dafür wird die plötzlich veränderte Lage des Schiffes gewertet. Der kieloben liegende Tanker hatte aus bislang ungeklärten Gründen Auftrieb bekommen.
Anreize schaffen beim Kauf kraftstoffsparender Pkw's
Die vom französischen Umweltminister Serge Lepeltier geplante Sondersteuer auf Autos mit hohem Kraftstoffverbrauch ist nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe e. V. eine "Steilvorlage für die deutsche Verkehrspolitik". In einer gemeinsamen deutsch-französischen Initiative der Regierungen solle der europäischen Automobilindustrie die dringend notwendige Orientierung für die Entwicklung moderner und effizienter Autos gegeben werden, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V.
Tierschutz: Sea Life Centre Speyer zum Schutz der Wale
Am 20. Juni informiert Greenpeace über den Schutz der Wale und das nächste Treffen der Internationalen Walfangkomission (IWC) vor dem Sea Life Centre Speyer. Besucher des Aquariums sollen Informationen zur aktuellen Entwicklung bei der Eindämmung des Walfangs erhalten. Erwachsene können sich vor Ort mit ihrer Unterschrift für den Schutz der Meeressäuger einsetzen. Greenpeace will die IWC bei ihrem nächsten Treffen in Sorrento/Italien endgültig dazu bringen, sich um den Schutz aller Walarten mit all ihren Bedrohungen zu kümmern.
BUND kritisiert Bundesrats-Politik zur Luftreinhaltung
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wirft dem Bundesrat "eklatante Widersprüche" bei seiner Luftreinhalte-Politik vor. In der Bundesratssitzung am Freitag werde in einer Vorlage eine Begrenzung der Luftverschmutzung durch Feinstäube empfohlen. Eine andere Vorlage zur Bundes-Immissionsschutzverordnung für Großfeuerungs- und Gasturbinenanlagen plane jedoch Sonderregeln für Raffinerien durch das Heraufsetzen des für diese Industrie erlaubten Staub-Grenzwertes.
Tierhalter sollen ihre Schützlinge vor Hitzetod bewahren
Nachdem die ersten richtig warmen Tage einen Vorgeschmack auf den Sommer gegeben haben, gibt der Deutsche Tierschutzbund Tipps für alle Heimtierbesitzer, wie ihre Lieblinge die Hitze gut überstehen. Denn nach wie vor sterben Jahr für Jahr Tiere, weil ihre Halter nicht bedenken, dass auch Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. unter der Hitze leiden. Insbesondere das Auto kann für Tiere zur tödlichen Falle werden: Sauerstoffmangel, Übelkeit, Kreislaufprobleme und Kreislaufversagen führen im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert daher an alle Tierhalter entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um ihre Tiere vor den Folgen der Hitze zu schützen. "Passanten, die ein Tier entdecken, das in einem in der prallen Hitze stehenden Auto zurückgelassen wurde, sollten keine Hemmungen, haben die Polizei zu verständigen", appelliert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Bund der Energieverbraucher warnt vor Konferenz-Euphorie
Laut Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher, sei "die Wende zu erneuerbaren Energien noch nicht geschafft - auch nicht durch die Bonner Konferenz." Die Forderung fast aller Konferenzteilnehmer nach fairen Wettbewerbschancen für erneuerbare Energien sei noch sehr weit von der Wirklichkeit entfernt, da weltweit mehr als 90 Prozent aller Investitionen, Subventionen und Forschungsmittel auf Öl, Gas, Kohle und Atomenergie entfallen würden. Obwohl die Konferenz diesen zentralen Fehler der derzeitigen Energiepolitik benannt hätte, wäre jedoch weder weltweit noch in Deutschland eine Verbesserung zu erkennen. Verbesserungsvorschläge würden laut Energieverbraucherbund "massiv behindert durch die Interessen der etablierten Energiewirtschaft". Auf der Tagung sei dieser Konflikt nicht thematisiert oder bearbeitet worden.
"Task Force" soll Artenschmugglern das Handwerk legen
Die Bundesländer sind nur unzureichend auf den Einsatz gegen den zunehmenden Artenschmuggel in Europa vorbereitet, kritisiert der WWF. Die weltweite Naturschutzorganisation fordert die Schaffung einer Sonderkommission Wildartenhandel. Mit einer solchen "Wildlife Trade Task Force" sollen Bund, Länder, Zoll und Polizei gemeinsam das illegale Geschäft mit bedrohten Arten bekämpfen. Der Vollzug des Artenschutzes müsse durch die Einrichtung zentraler und kompetent besetzter Fachbehörden in den Ländern gestärkt werden. Der WWF richtet seine Forderungen an die Umweltminister der Länder, die am 6. und 7. Mai im hessischen Bad Wildungen über Föderalismus und Handlungskompetenzen im Naturschutz beraten.
Die ersten Schreiadler kehren nach Deutschland zurück
Der Schreiadler (Aquila pomarina) ist wieder in seine Brutgebiete in Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt. An der Recknitz balzen bereits die ersten Paare. Nur wenige Menschen wissen, dass unsere kleinste Adlerart zu den Zugvögeln gehört und die Tiere auf ihrem Zug drei Kontinente überqueren. Die "Pommernadler" werden in Europa geboren und ziehen über Asien zu ihren Winterquartieren ins südliche Afrika. Über die Hälfte des Jahres sind sie auf ihrer Zugroute unterwegs oder befinden sich in ihren afrikanischen Winterquartieren. Auf diesen Reisen sind die stark bedrohten Tiere vielen Gefahren ausgesetzt und nicht alle kehren zurück.
Schreiadler gilt als stark gefährdet
Der Schreiadler ist wieder in seine Brutgebiete in Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt. An der Recknitz balzen bereits die ersten Paare. Nur wenige Menschen wissen, dass diese kleine Adlerart zu den Zugvögeln gehört und die Tiere auf ihrem Zug drei Kontinente überqueren. Die "Pommernadler" werden in Europa geboren und ziehen über Asien zu ihren Winterquartieren ins südliche Afrika. Nach der "Roten Liste der Brutvögel Deutschlands" gilt der Schreiadler inzwischen als "stark gefährdet". Nur noch rund 130 Paare brüten bei uns. Auch europaweit zählt der Pommernadler, der seine Beute auch zu Fuß verfolgt, zu den besonders bedrohten Vogelarten.
Kunsstoffrecycling schont Ressourcen und ist energiesparend
Den Tag der Erde feiern seit 1990 jährlich um den 22. April weltweit mehrere hundert Millionen Menschen. Mit der täglichen Arbeit der Gesellschaft für Kunststoff-Recycling mbH (DKR) leistet sie einen konkreten Beitrag zur Ressourcenschonung in Deutschland. Allein in 2002 wurde mit der Verwertung gebrauchter Kunststoffverpackungen so viel Primärenergie eingespart, dass damit umgerechnet alle Privathaushalte einer Stadt wie München ein Jahr lang mit Strom versorgt werden könnten.
EU-Vorschlag zu Tiertransporten ist untragbarer Rückschritt
Letztes Jahr im Juli hatte die EU-Kommission nach monatelanger Verzögerung endlich den Entwurf einer neuen EU-Gesetzgebung zum Schutz der Tiere beim Transport vorgelegt. "Schon damals kritisierte der Deutsche Tierschutzbund die Gesetzesvorlage als völlig unzureichend, um die Situation für die Tiere bei tagelangen zermürbenden Transporten nachhaltig zu verbessern", kommentiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die Entwicklung. Monatelang wurde nun in verschiedenen Arbeitsgruppen auf EU-Ebene über den Vorschlag diskutiert, dessen Verabschiedung noch vor der EU-Osterweiterung im Mai geplant ist. "Wie es derzeit aussieht - mit niederschmetterndem Ergebnis" , so Apel.
Transportzeitbegrenzung gefordert
Der Deutsche Tierschutzbund bezeichnet die aktuelle Diskussion zum bereits letzten Juli vorgelegten EU-Vorschlag zum Schutz der Tiere beim Transport als einen untragbaren Rücktritt. "Schon damals kritisierte der Deutsche Tierschutzbund die Gesetzesvorlage als völlig unzureichend, um die Situation für die Tiere bei tagelangen zermürbenden Transporten nachhaltig zu verbessern", kommentiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Seit einigen Monaten wurde nun in verschiedenen Arbeitsgruppen auf EU-Ebene über den Vorschlag diskutiert. Der Deutsche Tierschutzbund, die Tierärztliche Vereinigung Europas und das Europäische Parlament fordern eine Transportzeitbegrenzung auf Acht Stunden.
Zweite Runde der Sympathiekampagne für Artenvielfalt in Hessen
Nach dem Feldhamster präsentiert der NABU in seiner Sympathiekampagne für Artenvielfalt den seltenen Moorfrosch (Rana arvalis). Der Moorfrosch - gelegentlich auch "Blaumann" genannt - ist eine von 25 bedrohten FFH-Arten (geschützt nach der FFH-Richtlinie der EU), die als Teil des hessischen Naturerbes in "Steckbriefen" vorstellt werden. Die europaweit über die FFH-Richtlinie geschützten "Blaumänner" sind in Hessen akut vom Aussterben bedroht. Die NABU Stiftung Hessisches Naturerbe will mit dem Ankauf neuer Schutzrefugien einen Beitrag zum Überleben der Art leisten.
Vorhandene Messnetze und Beobachtungsprogramme besser nutzen
Mit globalen Umweltveränderungen, zum Beispiel dem Klimawandel oder dem Verlust biologischer Vielfalt, steigen die Risiken für den Menschen und den Naturhaushalt. Veränderungen zu erfassen, die sich langfristig und schleichend vollziehen, stellt neue Anforderungen an die Umweltbeobachtung. Bislang sind die Daten für eine in sich geschlossene Umweltpolitik nur schwierig interpretierbar, denn: Die Beobachtungsprogramme des Bundes und der Länder sind - aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte - räumlich und inhaltlich unzureichend abgestimmt.
"Grünes Band" darf nicht an Berlin scheitern!
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und andere Umweltverbände demonstrierten am Donnerstag vor dem Roten Rathaus in Berlin-Mitte für den Schutz des "Grünen Bandes". "Grünes Band" wird der rund 1400 Kilometer lange Verbund von Biotopen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze genannt, in dem sich aufgrund seiner Abgeschiedenheit viele seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten haben. BUND-Mitarbeiter hängten ein sieben Meter hohes Transparent mit Kinderzeichnungen vor das Gebäude, auf dem "Grünes Band hängt am Roten Rathaus - Wowereit muss im Naturschutz Farbe bekennen!" zu lesen ist.