Konkrete Zahlen über die Entwicklung der Straftaten seit Einführung des freien Grenzverkehrs mit Polen und Tschechien nennt auch das Innenministerium in Dresden noch nicht. Der Zeitraum von drei Monaten sei einfach zu kurz, um "seriöse und verlässliche Zahlen" zu liefern, sagte Ministeriumssprecher Lothar Hofner. Dies sei erst im Sommer möglich.
Nach dem bisherigen Trend habe sich die Zahl der Delikte nach Einschätzung des Ministeriums nicht generell erhöht. Dennoch gebe es einzelne Regionen, wo Straftaten wie Kfz-Diebstahl signifikant gestiegen seien. Dies betreffe neben Görlitz auch teilweise die Region um Zittau. "Aber auch vor der Grenzöffnung hat es solche lokalen Brennpunkte gegeben", sagte Hofner.
Allein in Görlitz wurden seit Grenzöffnung im Dezember 2007 bis Ende Februar mehr als 40 Fahrzeuge entwendet, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es nur drei. Für die Aufklärung dieser Taten wurde die Sonderkommission "Mobile" eingesetzt.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) beklagte am 1. April, die Innenminister der angrenzenden Bundesländer informierten nicht ausreichend über das Ausmaß der Straftaten. Die Zahlen über angezeigte Straftaten würden nicht herausgegeben, obwohl sie vorlägen, sagte BDK-Chef Klaus Jansen im Deutschlandfunk.