Bei dem Untersuchungsprogramm in Baden-Württemberg wurden Gönner zufolge in 47 von 157 einbezogenen Kläranlagen Werte von über 100 Mikrogramm PFT pro Kilogramm Trocken-Klärschlamm gefunden. Das hohe Vorkommen sei "besorgniserregend" und deute darauf hin, dass die Chemikalie in der Umwelt weiter als bisher angenommen verbreitet sei. In zwölf Fällen sei der belastete Schlamm im Landschaftsbau oder in der Landwirtschaft verwendet worden.
Das Untersuchungsprogramm wurde Anfang 2007 nach erhöhten PFT-Funden in nordrhein-westfälischen Gewässern gestartet. Eine "unmittelbare Gefahr" für Umwelt und Gesundheit besteht nach Einschätzung Gönners nicht, da die Chemikalie "noch nicht" in größerem Umfang ausgewaschen worden und ins Grundwasser gelangt sei. Sie hätte aber kein Verständnis dafür, wenn die aktuellen Befunde vom Bund ignoriert würden.
Perfluortenside (PFT) werden aufgrund ihrer schmutz-, farb-, fett- und wasserabweisenden Eigenschaften in zahlreichen Industrie- und Konsumprodukten eingesetzt.