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Weltnichtrauchertag - Bundestagsinitiative für rauchfreien Arbeitsplatz

Arbeitsmarkt Deutschland Nachrichten

Am

Zigarettenqualm soll aus deutschen Büros möglichst ganz verschwinden. Eine fraktionsübergreifende Initiative des Bundestages sieht vor, die Rechtssicherheit von Nichtrauchern am Arbeitsplatz zu stärken. Die Vorlage, die von 200 Abgeordneten unterschrieben wurde, wird am nächsten Donnerstag, dem Weltnichtrauchertag, im Parlament beraten. Initiator Werner Lensing (CDU) hofft auf einen Erfolg. Die Initiative habe in allen Bundestagsausschüssen eine Mehrheit gefunden, sagte er am Wochenende in Berlin. Der Verband der Cigarettenindustrie (VdC) hält einen gesetzlich verankerten Schutz vor blauem Dunst am Arbeitsplatz hingegen für "überflüssig".


Nachrichten arbeitsplatz

In dem Entwurf zur Änderung der Arbeitsstättenverordnung heißt es: "Der Arbeitgeber hat die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, damit die nichtrauchenden Beschäftigten wirksam vor den Gesundheitsgefahren durch Tabakrauch geschützt sind." Nach Ansicht von Wolfgang Oberrecht, Geschäftsführer beim VdC, ist der effektive Schutz von Nichtrauchern vor Zigarettenqualm schon "Wirklichkeit". Das Bundesarbeitsgericht habe in einem Grundsatzurteil das Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz festgeschrieben. Ein solches Urteil sei "mindestens genauso viel wert wie eine Arbeitsschutzverordnung". "Es stimmt nicht, dass Nichtraucher ihr Recht vor Gericht einklagen müssen", sagte Oberrecht. Von schärferen Regelungen zum Nichtraucherschutz erwartet der Geschäftsführer lediglich "zusätzliches Konfliktpotenzial" und "mehr Bürokratie".

Initiator Lensing versicherte: "Wir wollen die Raucher nicht diskriminieren". Deutschland sei aber als eines der wenigen EU-Länder ohne gesetzlich fixierten Nichtraucherschutz europaweit ein Außenseiter. Strenge Nichtraucherschutz-Gesetze wie in den USA lehnt Lensing allerdings ab: "Das widerspricht meinem Freiheitsverständnis".

Der SPD-Politiker Frank Hofmann will die Initiative unterstützen, obwohl er Raucher ist. Er habe bereits dem letzten Gesetzentwurf zum besseren Schutz von Nichtrauchern zugestimmt, der jedoch keine Mehrheit fand. "Ich würde immer Rücksicht nehmen, sobald der Rauch jemanden stört", sagte der SPD-Obmann im Spenden-Untersuchungsausschuss.

Den Verfassern der Initiative geht es auch darum, im Jugendschutzgesetz einen Passus zum Umgang Minderjähriger mit Zigaretten zu verankern. Dieser sei bisher im Gegensatz zum Umgang mit Alkohol nicht geregelt, betonte Lensing. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW), Eva-Maria Stange, verwies allerdings darauf, dass Kinder und Jugendliche vor allem durch ein gutes Vorbild von Eltern und Lehrern vom Rauchen abgehalten werden. Auslöser dafür, dass zunehmend schon Zwölfjährige zur Zigarette griffen, lägen meist außerhalb der Schule, sagte Stange.

Nach einer dimap-Umfrage im Auftrag von MDR aktuell und "Bild"-Zeitung sind die meisten Raucher dagegen, dass die Zigarettenpreise zugunsten der Behandlung kranker Raucher erhöht werden. Nur zehn Prozent der befragten Deutschen sind bereit, aus diesem Grund für eine Schachtel zehn Mark zu bezahlen, 43 Prozent sprachen sich dagegen aus. 47 Prozent der Befragten gaben an, nicht zu rauchen.

Am 27-05-2001

Fast jeder achte Deutsche fürchtet um seinen Arbeitsplatz

Umfrage

Fast jeder achte Deutsche fürchtet einer Umfrage zufolge um seinen Arbeitsplatz. Eine von der "Financial Times Deutschland" veröffentlichte repräsentative Studie des Meinungsforschungsinstitutes Forsa ergab, dass zwölf Prozent der erwerbstätigen Deutschen Angst vor dem Verlust ihres Jobs haben.

Diesentspreche insgesamt 4,3 Millionen Menschen. Besonders groß sind die Befürchtungen bei den Ostdeutschen. In den neuen Bundesländern fürchtet sogar jeder Vierte (25 Prozent) seine Stelle zu verlieren. Im Westen ist es einer von zehn Arbeitnehmern.

Sollten es mal bei Ihnen zu einer Kündigung am Arbeitsplatz kommen, suchen sie sich einen guten Fachanwalt im Abeitsrecht

Am 27-07-2001

Handelsbetriebe zufrieden - 250.000 Arbeitsplätze in Deutschland gesichert

Dosenpfand

Getränkehandel, Brauereien und die Deutsche Umwelthilfe e.V. ziehen eine positive Bilanz Pfands für Getränkedosen: "Durch die Einführung des Dosenpfands werden in Deutschland 250.000 Arbeitsplätze langfristig gesichert", so Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels. "Allein der auf Mehrweg setzende Getränkefachgroßhandel beschäftigt 51.000 Mitarbeiter bundesweit". Der Behauptung von Hermann Franzen (BDH) vom Wochenende, das Dosenpfand würde 10.000 Arbeitsplätze kosten, widersprach Guder entschieden.

Franzen hatte behauptet, insbesondere kleine Einzelhändler müssten schließen, das Zwangspfand sei ein gigantisches Existenzvernichtungsprogramm. Das Gegenteil ist der Fall: "Gerade die Kleinbetriebe setzen überwiegend auf Mehrweg. Deren Existenz wird durch die Dumping-Preispolitik der großen Einzelhandelskonzerne ruiniert, die Einweg als Instrument im Vernichtungswettbewerb einsetzen. Die Großformen des Handels setzen fast vollständig auf Einweg. Durch das vom OVG-Urteil bestätigte Dosenpfand werden sich gerade kleine Betriebe entscheiden, ganz auf Getränke in Einweg zu verzichten", so Guder.

Wolfgang Brügel, Vorsitzender des Verbands des Deutschen Getränke-Einzelhandels, begrüßt die neuen Regelungen, durch welche die Bedingungen für Einweg-Verpackungen denen für Mehrweg angeglichen werden: "Das Dosenpfand wird einen erheblichen Schub für Mehrweg bringen und im Getränke-Einzelhandel rund 100.000 Arbeitsplätze sichern." Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien, verwies auf die Bedeutung des Mehrwegsystems für die bundesdeutschen Brauereien: "Über 95 Prozent der kleinen und mittelgroßen Betriebe füllen ausschließlich in Mehrweg ab. Dosenabfüllanlagen sind für sie nicht zusätzlich finanzierbar, mit Dumpingpreisen verdrängen die Großbrauereien die umweltfreundlichen Regionalbrauereien." So betrug im vergangenen Jahr der Mehrverkauf der 0,5 Liter Bierdose 6,8 % oder 154,26 Millionen Stück.

Für die Deutsche Umwelthilfe e. V. widersprach deren Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch schließlich der Behauptung, der Verbraucher müsste zukünftig höhere Kosten für seine Getränke bezahlen. "Die Mehrkosten pro Einwegverpackung liegen bei 0,9 Cent, wenn überhaupt. Allerdings ist das Dosenpfand dreimal so hoch wie das Pfand auf Mehrweg. Wer also zukünftig Getränke in Mehrweg kauft, zahlt an der Kasse weniger."

Am 06-03-2002

Deutscher Naturschutzring fand grosse Arbeitsplatzpotentiale

Nachhaltiger Tourismus

Bei der Übergabe des Schlussberichtes „Entwicklung ländlicher Räume und nachhaltiger Tourismus“ an das Bundeskanzleramt verlangte in Bonn der Deutsche Naturschutzring (DNR) neue Initiative zur Förderung des Deutschlandtourismus. DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen, betonte: „mit dem Bundeskanzler Schröder vorliegenden Konzept lassen sich neue Arbeitsplätze in nennenswerter Zahl beim Inlandtourismus schaffen und gleichzeitig Umweltbelastungen reduzieren. Das Bundeskanzleramt ist jetzt am Zuge und muss für die Umsetzung der Empfehlungen des Berichts sorgen.“

Im Jahre 2000 unternahmen die Deutschen 58,5 Millionen Urlaubsreisen mit mindestens einer Übernachtung im Inland und 62 Millionen ins Ausland (51 % aller Urlaubsreisen). Nach den Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) beliefen sich die inlandswirksamen Gesamtausgaben des Tourismus in Deutschland 1995 auf rund 275 Mrd. DM, 8 % des Bruttoinlandsproduktes. Damit liegt die Tourismusbranche in Deutschland umsatzmäßig noch vor der Chemieindustrie bereits an 6. Stelle. Nach Prognosen der Welttourismusorganisation WTO und der EU wird die Zahl der internationalen Gäste in Europa im Zeitraum 1995 bis 2010 um 57 % wachsen. Zwischen 2,2 und 3,3 Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze dürften im Tourismus europaweit geschaffen werden. Nach den Berechnungen des DIW entfielen 1995 etwa 2,8 Millionen Beschäftigte in Deutschland auf den Sektor Tourismus.

Das Konzept enthält nun konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Angebotsstruktur als auch zur Verbesserung der Vermarktung. Von großer Bedeutung seien allerdings auch die Umgestaltung wichtiger Rahmenbedingungen. So müssen die attraktivsten Ferienregionen Deutschlands bequem und direkt mit dem Schienenverkehr erreichbar sein. Die jetzt von der DB AG vorgesehene Streichung zahlreicher IR-Strecken läuft dem direkt zuwider: davon betroffen sind Mittelgebirge (Schwarzwald, Thüringer Wald, Odenwald, Eifel, Hunsrück, die Seen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Bodensee sowie landschaftlich interessante Flusstäler (Saar, Mosel, Obere Elbe, Oder, Ems).

Auch unter Umweltgesichtspunkten ist es sehr sinnvoll, den Deutschlandtourismus zu fördern. So verursachen die Auslandsreisen 59 Millionen von den durch den Tourismus in Deutschland verursachten 74,6 Millionen Tonnen Treibhausgase. Mit Unterstützung der lokalen/regionalen Tourismusverantwortlichen und der Landesmarketinggesellschaften konnte in einem ersten Schritt erreicht werden, das bundesweit 87 Anbieter rund 200 Pauschalangebote zu dem Thema „Natur erleben in Deutschland“ eingereicht haben. Hiervon wurden rund 40 Anbieter mit etwa 70 Angeboten ausgewählt.

Nach den Empfehlungen des Berichts soll durch ein Internetportal die Planung und Vorbereitung zur Durchführung einer Wandertour durch die Verfügbarkeit aller relevanten Daten aus einer Hand erleichtern und Informationen über Unterkünfte, Pauschalangebote mit Gepäcktransport, Kartenmaterial und Streckenführung beinhalten. Eine virtuelle Plattform mit Informationen rund um das „Wanderbare Deutschland“ wird darüber hinaus neue Zielgruppen im Wandertourismus ansprechen.

Am 13-05-2002

Weiterer Arbeitsplatzabbau im Handwerk

Keine Konjunkturbelebung

Das deutsche Handwerk leidet weiter unter der schwachen Konjunktur und rechnet mit einem stärkeren Arbeitsplatzabbau als erwartet. Der Abschwung habe sich im ersten Quartal "auf breiter Front verstärkt", heißt es in dem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Konjunkturbericht des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Sowohl in West- als auch in Ostdeutschland seien die Geschäftslagebeurteilungen der Betriebe in einem ersten Quartal auf den tiefsten Stand seit Aufnahme der bundesweiten Konjunkturberichterstattung im Jahr 1992 gefallen.

ZDH-Generalsekretär Hanns-Eberhard Schleyer sagte, dieses Jahr rechne das Handwerk "allenfalls mit einer schwarzen Null" beim Branchenwachstum. Man müsse schon äußerst zuversichtlich sein, um überhaupt an ein Erreichen dieses in der vorausgegangenen Prognose genannten Ziels zu glauben. Schleyer ging unter Verweis auf die aktuellen Konjunkturprognosen davon aus, dass es im zweiten Halbjahr in der deutschen Wirtschaft zu einem "gewissen Aufschwung" kommen werde. Da dieser aber vor allem von den Exporten geprägt sei, werde das stark binnenmarktorientierte Handwerk hiervon nur in geringem Umfang profitieren.

Die Beschäftigtenzahl im Handwerk dürfte nach der Erwartung des ZDH um deutlich mehr als die zuvor erwarteten 60.000 Personen abnehmen. Allerdings werde der Arbeitsplatzabbau "sicher weniger als 100.000" Beschäftigte betreffen, prognostizierte Schleyer.

Charakteristisch für das erste Quartal sind laut ZDH vor allem zwei Entwicklungen: Zum einen habe sich die Konjunkturentwicklung im westdeutschen Handwerk relativ stärker abgekühlt als im Osten. Dadurch nähere sich das westdeutsche Handwerk der seit Jahren schlechteren Geschäftsentwicklung in den neuen Ländern an. Zum anderen seien nunmehr alle Handwerksgruppen von dem Abschwung erfasst.

Bei ihrer Geschäftslagebeurteilung berichteten laut der ZDH-Umfrage nur noch 58 Prozent der westdeutschen Betriebe über unveränderte oder bessere Geschäfte gegenüber 67 Prozent vor Jahresfrist. In Ostdeutschland gaben 52 Prozent der Betriebe nach 55 Prozent im Vorjahr eine zumindest unveränderte Geschäftslage zu Protokoll. 33 Prozent der west- und 40 Prozent der ostdeutschen Handwerksbetriebe rechnen mit weiter rückläufigen Geschäften in den kommenden Monaten.

Am 30-05-2002

Schlafstörungen: Wissenschaftler empfiehlt Nickerchen am Arbeitsplatz

Schlaf

Millionen von Bundesbürgern wälzen sich nachts schlaflos im Bett. Die Gedanken drehen sich im Kreis. Die Stunden vergehen und der Wecker rückt unerbittlich vorwärts. Mittags dagegen sacken viele am Arbeitsplatz in ein bleiernes Leistungstief und können sich kaum wach halten. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Schlafmangel sind nicht abzuschätzen. Eines jedoch scheint sicher: Der Schlaf ist ein Erfolgsfaktor - vor allem im Beruf. Anlässlich des "Tags des Schlafes" am 21. Juni fordern führende Schlafforscher wie Professor Jürgen Zulley aus Regensburg, diesem Thema mehr Bedeutung beizumessen.

Studien haben ergeben: Menschen, die gut schlafen, werden in der Firma doppelt so häufig befördert wie schlechte Schläfer. Ruhelose Nachtwacher verdienen zudem weniger. "Wer gesund schläft, ist beruflich fit und leistungsfähiger oder umgekehrt: Wer müde ist, macht Fehler", sagt Zulley.

Rund 40 Prozent aller Deutschen leiden Schätzungen zufolge an Schlafstörungen. Bei mehr als zehn Prozent müssen diese medizinisch behandelt werden. Waren früher vor allem ältere Menschen von nächtlicher Ruhelosigkeit betroffen, ist es heute zunehmend die jüngere Generation zwischen 25 und 40 Jahren. "Vor allem bei beruflich sehr aktiven Menschen besteht die Gefahr zu 'überdrehen' und abends keinen Schlaf zu finden", warnt Zulley. Schlaf sei aber wichtig für den Aufstieg auf der Karriereleiter.

"Für einen gesunden Schlaf ist nicht die Dauer, sondern die Qualität entscheidend", so der Wissenschaftler. Ob fünf oder neun Stunden Nachtruhe notwendig sind, sei individuell unterschiedlich. Nicht jeder müsse, wie der durchschnittliche Deutsche, gut sieben Stunden von 23.04 Uhr bis 6.18 Uhr schlafen. Immer wieder werde etwa darauf verwiesen, dass berühmte Persönlichkeiten völlig unterschiedliche Schlafbedürfnisse hatten. So soll Napoleon mit vier Stunden Nachtruhe ausgekommen sein, der Erfinder der Glühbirne Thomas Edison gar nur mit zwei Stunden. Universalgenie Albert Einstein habe aber zwölf Stunden Schlaf gebraucht.

Der individuelle gesunde Schlaf messe sich daran, wie ausgeruht und leistungsfähig man sich am Tag fühlt, sagt Zulley. Gutes Schlafen könne unter anderem durch eine Neueinteilung des Tages erreicht werden. Förderlich sei ein regelmäßiger Tagesablauf - ebenso wie das Planen und Einhalten von kürzeren Pausen. Bei Schlafstörungen sollte nicht zu früh ins Bett gegangen werden, rät der Wissenschaftler. Auch eine ausreichende körperliche Auslastung sei wichtig. Häufiges Erwachen in der Nacht sei dagegen unbedenklich. Die Qualität des gesunden Schlafes werde dadurch nicht notwendigerweise beeinträchtigt.

Auch das berühmte Mittagsnickerchen steigert die Leistungsfähigkeit im Job "deutlich", bestätigt Zulley und fügt hinzu: "Der Mittagsschlaf ist keine Zeichen von Faulheit, sondern steigert die Potenziale des Mitarbeiters." Schon ein kurzes "Abtauchen" von zirca zehn Minuten genüge und könne an jedem Arbeitsplatz praktiziert werden. Die Augen sollten geschlossen und der Kopf - etwa an speziellen Bürostühlen - angelehnt werden. Auch leise Musik über Kopfhörer zu hören oder an positive Dinge zu denken, fördere die geistige Entspannung, rät der Schlafforscher.

Weitere Informationen zur Bedeutung des Schlafes sowie Tipps bei Einschlafstörungen sind im Internet unter www.dags.de sowie unter www.tag-des-schlafes.de zu finden.

Sollten es dann zu einer Kündigung am Arbeitsplatz kommen suchen sie sich einen guten Fachanwalt im Abeitsrecht.

Am 20. Jun. 2002 unter: arbeit

Gefährlicher Arbeitsplatz

Arbeitsbedingungen gefährden Hörvermögen

Bei der Untersuchung von 5.000 Arbeiter in 40 schwedischen Unternehmen ist das Karolinska Institut zur Feststellung gekommen, dass der moderne Arbeitsplatz eine Gesundheitsfalle ist. Einige der Arbeitsplätze sind sogar so gefährlich, dass schwere Unfälle vorprogrammiert sind, berichtet BBC-online. Eine andere Studie der University of Southampton an britischen Arbeitsplätzen ist zu ähnlich erschreckenden Ergebnissen gekommen. Die Forscher haben in diesem Zusammenhang gefordert, dass es bessere arbeitsrechtliche Absicherungen geben müsse. Bei der britischen Studie zählt die Geräuschbelastung am Arbeitsplatz zu den am häufigsten aufgezeigten Problemen. Die Untersuchung des Karolinska Instituts warnt auch vor den Gefahren des Sekundenschlafs während der Arbeit. "Sieben Prozent der Arbeiter schlafen nach eigenen Angaben mehrmals im Monat am Arbeitsplatz ein. Besonders betroffen davon sind junge Schichtarbeiter und ältere Büroangestellte", so Torbjorn Akerstedt.

Die britische Untersuchung, bei der über 22.000 Arbeiter befragt wurden, ergab ein erschreckendes Bild über schwere Hörprobleme bei zwei Prozent der Arbeiter. Die Wissenschaftler nehmen an, dass allein in Großbritannien rund 179.000 Beschäftigte an Hörproblemen aus der Arbeit leiden. Die meisten Betroffenen sind Männer. Ein Sprecher der britischen Gewerkschaft TUC erklärte, dass pro Jahr bis zu 27.000 Beschäftigte vom Arbeitsmarkt verschwinden, weil sie an gesundheitlichen Schäden aus einer Beschäftigung leiden.

Es gebe in Großbritannien mehr Arbeitsunfähige als Arbeitslose, so der Sprecher. "Viele Unternehmer zweifeln immer noch an der Sinnhaftigkeit von arbeitsmedizinischen Vorkehrungen, weil diese mit Kosten verbunden sind", so der Gewerkschafter. "Die Kostenvorteile für den Arbeitsmarkt und den Staat hingegen sehen sie nicht."

Am 03-09-2002

Weniger Umsatz und Arbeitsplätze auch bei Handwerkern

Flaute im Handwerk

Das deutsche Handwerk hat auch im zweiten Quartal Beschäftigungs- und Umsatzrückgänge verzeichnet. Ende Juni 2002 seien 5,8 Prozent weniger Personen im Handwerk tätig gewesen als noch ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Gleichzeitig seien auch die Umsätze der selbständigen Handwerksunternehmen um fünf Prozent gesunken.

Beschäftigungs- und Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahresquartal seien in allen Gewerbegruppen verzeichnet worden, teilte Destatis weiter mit. Den mit 10,7 Prozent stärksten Beschäftigungsrückgang habe es im Bau- und Ausbaugewerbe gegeben. Der stärkste Umsatzrückgang sei im Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe beobachtet worden.

Am 19-09-2002

3000 Arbeitsplätze weniger

Stellenabbau bei der Dresdner Bank

Die von der Allianz übernommene Dresdner Bank tritt noch stärker auf die Kostenbremse und baut rund 3000 weitere Stellen ab. Vorstandsvorsitzender Bernd Fahrholz bestätigte am Donnerstag in Frankfurt am Main den Abbau von 1000 bis 1200 Stellen allein bei der Investmentbanktochter Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW). Nach den von ihm vorgelegten Details des im Juli angekündigten Sanierungsprogramms sollen mit dem kurzfristigen Personlabbau insgesamt 700 Millionen Euro eingespart werden. Damit werden bei der Dresdner Bank nun rund 11 000 der konzernweit 59 000 Stellen wegfallen. Die Bank will damit bis 2003 rund zwei Milliarden Euro einsparen und im nächsten Jahr zur Profitabilität zurückkehren.

Die Restrukturierungskosten für den zusätzlichen Stellenabbau bezifferte Fahrholz auf 300 bis 400 Millionen Euro. Nach den Worten von Allianz-Vorstand Helmut Perlet sollen diese bereits im zweiten Halbjahr 2002 buchungswirksam werden. Neben insgesamt 2000 Stellen im Segment Corporates & Markets sollen im Privat- und Geschäftskundenbereich weitere 1600 Stellen abgebaut werden. Seit Mai 2000 waren dort durch die Zusammenlegung von 300 Filialen schon 2500 Arbeitsplätze weggefallen.

Zur Begründung der zusätzlichen Sparmaßnahmen sagte Fahrholz, die seit Mai 2000 eingeleiteten Bemühungen zur Kostensenkung hätten sich als "nicht ausreichend" für die angestrebte Rückkehr in die Profitabilität erwiesen. Die Dresdner Bank habe im ersten Halbjahr wegen rückläufiger operativer Erträge und hoher Risikovorsorge einen operativen Verlust von 947 Millionen Euro verbucht. Dieser negative Trend dürfte sich angesichts der weiter schwierigen Marktlage im zweiten Halbjahr fortsetzen und solle jetzt umgekehrt werden.

Am 26-09-2002

Streit im Kampf gegen Arbeitslosigkeit

Arbeitsplätze

Die Gewerkschaften bieten den Arbeitgebern im Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit einen "Pakt für Beschäftigung" an. Dieser beinhaltet eine Initiative für mehr Teilzeitarbeit und für eine drastische Senkung der Lohnnebenkosten. Von den Arbeitgebern wurden die Vorschläge am Dienstag umgehend als "Griff in die Kiste der Utopie" zurückgewiesen. Sie forderten ihrerseits einen Umbau der Sozialversicherungssysteme und einen Ausbau privater Zusatzversicherungen.

DGB-Chef Michael Sommer sprach sich für einen Freibetrag von 250 Euro im Monat aus, um die Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber unter 40 Prozent zu senken. Ein Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt von 1000 Euro müsste dann nicht über 20 Prozent Sozialabgaben abführen, sondern nur 15,4 Prozent. Selbst bei einem Einkommen von 2500 Euro würde die Quote nur auf 18,5 Prozent steigen.

Auf diese Weise könne ein Zuwachs an Arbeitsplätzen "im sechs- oder gar siebenstelligen Bereich" erreicht werden, zeigte sich Sommer überzeugt. Das entstehende Einnahmedefizit von 30 Milliarden Euro will der DGB über eine Anhebung der Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte finanzieren. Ferner soll es eine Steuer in Höhe von einem Prozent für Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf alle Bruttoeinkommen und einem Prozent auf alle entnommenen Gewinne geben.

Weiter forderte Sommer die Arbeitgeber auf, "ihre Totalblockade gegen Teilzeitarbeit aufzugeben". Wenn etwas mehr als eine Million Arbeitnehmer ihre Arbeit um durchschnittlich 20 Prozent reduzieren würden, könnten 250 000 neue Arbeitsplätze entstehen. Denkbar seien "solidarische 70, 80 oder 90-Prozent-Modelle", um die Arbeitszeit zu verkürzen, sagte er.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt lehnte die Vorschläge als "realitätsfern" und "nicht umsetzbar" ab. Gerade die höher bezahlten Tätigkeiten seien nicht teilbar. Eine Umlage der Kosten für Sozialabgaben auf höhere Steuern werde zudem das Problem nicht lösen. "Jede Art von Steuererhöhung ist Gift für die Konjunktur", warnte Hundt.

Handwerkspräsident Dieter Philipp forderte als Alternative mehr Freiräume im Steuer- und Sozialbereich. Dieser würde den Firmen wieder Mut zu Investitionen machen. Aus Sicht der Industrie kann zudem nur mit Kürzungen der Ausgaben im Gesundheits- und Rentenbereich die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden.

Eine Neuauflage des Bündnis für Arbeit in dieser Wahlperiode wird derweil immer wahrscheinlicher. Sommer betonte, die Gewerkschaften wollten das Bündnis "sehr ernsthaft wiederbeleben". Allerdings müsse bei den Runden "tatsächlich etwas herauskommen" und mehr Beschäftigung entstehen. Handwerkspräsident Philipp betonte für die Arbeitgeberseite: "Wir werden nichts mehr verbal positiv begleiten, was nicht auch umgesetzt wird."

Die Union setzt nach Angaben von CDU-Chefin Angela Merkel auf betriebliche Bündnisse für Arbeit und forderte die Bundesregierung auf, für solche Initiativen Rechtssicherheit zu schaffen.

Am 14-01-2003

Handwerk befürchtet weiteren Umsatzrückgang und Entlassungen

Arbeitsplatzabbau

Das deutsche Handwerk kommt auch 2003 nicht aus der konjunkturellen Talsohle. Der Zentralverband des Deutsche Handwerks (ZDH) befürchte im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang um "mindestens ein Prozent" und den Verlust von 100 000 weiteren Stellen, falls es nicht schnell zu einer deutlichen Verbesserung des wirtschaftlichen Umfeldes komme, sagte ZDH-Präsident Dieter Philipp am Dienstag in Berlin. Um auf die schwierige Lage im Handwerk aufmerksam zu machen, sollten in neun deutschen Großstädten vom 24. Januar bis 10. Februar Kundgebungen, Protestmärsche und Aktionstage des Handwerks stattfinden, für den 10. Februar sei eine zentrale Kundgebung in Berlin geplant.

2002 hatte das Handwerk nach Angaben Philipps fast fünf Prozent Umsatzrückgang und einen Abbau von rund 300 000 Stellen zu verzeichnen. Philipp warnte, etwaige höhere Umsatzrückgänge würden direkt zu Arbeitsplatzverlusten in entsprechender Größenordnung führen. Eine bisher vorhandene "Pufferwirkung" bestehe wegen der deutlich verschlechterten Eigenkapitallage des Handwerks inzwischen nicht mehr. "Für Zwischenfinanzierungen ist kein Geld mehr da", machte Philipp deutlich. Dies sei eine neue Entwicklung, die das Handwerk schmerze.

Mit Blick auf die Gesamtwirtschaft unterstrich Philipp, man dürfe inzwischen nicht mehr davon ausgehen, "dass uns der Export immer aus den roten Zahlen reißt". 2002 habe die deutsche Wirtschaft noch wegen der Exportentwicklung "knapp eine rote Null erreicht", doch das Polster aus dem Export sei geschrumpft.

Nötig sei nun "eine Binnenmarkt-orientierte Wirtschafts- und Finanzpolitik". Ein entsprechender, seit langem eingeforderter Paradigmenwechsel solle nun offenbar eine Chance bekommen. Das Handwerk wolle solchen Bemühungen "zu einem Schub verhelfen".

Der ZDH begrüßte die Initiative von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), die Gespräche im Bündnis für Arbeit "in neuer und verbesserter Form" wieder aufzulegen. "Sie sollten nun so schnell wie möglich und mit klaren Zeit- und Zielvorgaben anlaufen", forderte Philipp. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) habe mit seiner "Offensive für den Mittelstand" und den Vorschlägen für einen flexibleren Kündigungsschutz bereits "Akzente gesetzt, die zur Hoffnung berechtigen".

Am 21-01-2003

Mehr Stress und Angst am Arbeitsplatz

Arbeit

Immer mehr Erwerbstätige in Deutschland leiden unter Stress und Angst am Arbeitsplatz. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) und der Frauenzeitschrift "Woman" zu Angst auslösenden Faktoren am Arbeitsplatz. Von den über 1000 befragten Erwerbstätigen gab jeder fünfte an, die gesundheitlichen Belastungen durch Stress und Angst seien in den vergangenen drei Jahren "deutlich stärker" geworden. Von einer "etwas stärkeren Belastung" gingen weitere 30 Prozent der Befragten aus.

Rund 40 Prozent sähen keine Veränderung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz.

Der Studie zufolge habe auch jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland Angst um seinen Arbeitsplatz. Eng damit verbunden sei die Sorge vor eigenen Fehlern beim Job. Jeder dritte Arbeitnehmer fürchtet sich hiervor, Frauen mehr als Männer. Auch von Mobbing am Arbeitsplatz fühlten sich Frauen deutlich stärker betroffen als ihre männlichen Kollegen. Insgesamt bereite dies jedem Fünften Sorge. Vor Konflikten mit ihrem Chef oder ihren Kollegen würden sich 14 Prozent der Erwerbstätigen fürchten.

Am 24-02-2003

Kündigungen bei Großkonzernen

Arbeitsplätze

Die schwache Konjunktur zwingt viele deutsche Großkonzerne zu einem massiven Personalabbau. Laut einer Umfrage des "Handelsblatt" plant jedes zweite Dax-30- Unternehmen eine Verringerung seiner Mitarbeiterzahl. Demnach werden mindestens 30.000 der insgesamt zwei Millionen deutschen Arbeitsplätze der Dax-Konzerne wegfallen. Sollte sich der Irak-Krieg weiter in die Länge ziehen, würden noch mehr Jobs gestrichen. "Spitzenreiter" beim Jobabbau sei die Deutsche Telekom, die allein in diesem Jahr 15.000 Stellen streichen will.

Generell seien besonders Technologiefirmen und Banken betroffen, schreibt das Handelsblatt weiter. Die hochverschuldete Deutsche Telekom wolle durch die Jobkürzungen und weitere Maßnahmen bald wieder profitabel werden. In einem Interview mit der "Financial Times Deutschland" (FTD) bekräftigte Konzernchef Kai-Uwe Ricke erneut den Plan, bis zum Ende des laufenden Jahres den Schuldenberg von 64 Milliarden Euro auf 49,5 bis 52,3 Milliarden Euro abzubauen. Dies soll teils durch Verkäufe, teils durch eine Erhöhung des Cash Flows bewerkstelligt werden. Zum Verkauf stehe etwa die Telefonbuchsparte DeTeMedien, die rund eine Milliarde Euro bringen könnte, aber Ricke schließt auch einen Verkauf von T Mobile USA (ehemals Voicestream) nicht mehr aus.

Hinter der Telekom sei die BA/CA-Mutter Hypo-Vereinsbank der zweitgrößte „Jobkiller“, so das Handelsblatt weiter. Das Finanzinstitut wolle 2.800 Stellen in Deutschland streichen, die Deutsche Bank 1.900 Jobs. Auch der Mischkonzern Linde werde 2003 mehr als 1.000 Mitarbeiter vor die Türe setzen. Andere Großkonzerne wie etwa die Lufthansa versuchten vorerst, durch alternative Maßnahmen wie etwa einem Einstellungsstopp und flexiblen Arbeitszeiten Kündigungen zu vermeiden. Auch beim Autobauer Daimler-Chrysler, beim Handelsriesen Metro und bei der deutschen Börse sind laut Handelsblatt keine Entlassungen geplant.

Am 03-04-2003

Gifte am Arbeitsplatz gefährten Millionen

Gesundheitsschutz

In der EU sind ein Fünftel der Beschäftigten, das sind 32 Millionen Menschen, sind krebserzeugenden Substanzen ausgesetzt. So zitiert die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (OSHA) neueste Forschungsergebnisse. 22 Prozent der Arbeitnehmer atmeten zumindest während eines Viertels ihrer Arbeitszeit Rauch und Dämpfe ein und zwei Drittel der 30.000 gängigsten Chemikalien in der EU würden keinen vollständigen und systematischen toxikologischen Tests unterzogen. Die Agentur hat nun im EU-Parlament die erste gesamteuropäische Kampagne zur Minimierung der von Chemikalien, biologischen Stoffen und sonstigen bei der Arbeit verwendeten gefährlichen Substanzen ausgehenden Risiken eingeleitet. Ziel sei es, das Risiko beim Umgang mit Gefahrenstoffen bei der Arbeit zu minimieren.

Die Hochrisikobranchen reichten vom Baugewerbe, der Landwirtschaft über die Druck- und Reinigungsindustrie bis zur Automechanik und das Gesundheitswesen. Die bestehenden Risiken erhöhten sich, wenn Vorschriften nicht eingehalten würden und über die Gefahren nicht ausreichend informiert werde, so die Kritik. Bei einer der Studien sei etwa festgestellt worden, dass sich nur zwölf Prozent der Unternehmen ihrer gesetzlichen Pflichten bewusst waren.

Gefahrenstoffe hätten einen wesentlichen Anteil an den 350 Millionen wegen arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen verlorenen Arbeitstagen, sowie an den sieben Millionen beruflich bedingten Erkrankungen in der EU, erklärt die zuständige EU-Kommissarin für Beschäftigung und Soziales, Anna Diamantopoulou. Die Kampagne der Agentur stellt laut Diamantopoulou einen wichtigen Schritt zur Lösung dieser ernsten, aber oft noch verborgenen Probleme dar. Zur Förderung der Aktion wolle die Agentur im Rahmen ihrer Kampagne, die im Mittelpunkt ihrer im Oktober stattfindenden Europäischen Woche für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit stehen werde, Infomaterialien über Risiken und Lösungen bereitstellen.

Am 14-05-2003

Strahlen von funkgesteuerten Computernetzwerken bedenklich

Strahlen am Arbeitsplatz

Der Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp), Prof. Dr. Klaus Buchner, fordert einen Stopp des Ausbaus von sogenannten "Wireless Local Area Networks (WLAN)" in Schulen, Universitäten und Arbeitsplätzen. Hierbei handelt es sich um funkgestützte Computernetzwerke, die mit der gleichen gepulsten Strahlung arbeiten wie die Mobilfunktechnologie. Die Feldstärken dieser Strahlung liegen 1.000 mal höher als in Fällen, wo bereits Gesundheitsschäden beobachtet wurden. Dazu zählen Kopfschmerzen, Schwächung des Immunsystems und sogar Erbschäden, so der Atomphysiker Buchner. "Nach unserem heutigen Kenntnisstand kann von einer Unbedenklichkeit dieser Funknetze keine Rede sein. Deshalb sollten sie vor allem aus Schulen so schnell wie möglich wieder entfernt werden", warnt Buchner.

Insbesondere die Kommunen sind zum Handeln aufgerufen. So hat beispielsweise die Gemeinde Gräfelfing im Hinblick auf Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk beschlossen, im Rahmen ihres Beschaffungswesens keine drahtlosen Kommunikationsmittel anzuschaffen und/oder zu betreiben (Bluetooth, WLAN, PLC). Grundsätzlich fordert die ödp die Senkung der Grenzwerte im Rahmen der Mobilfunktechnologie. Und solange dies nicht erfolgt, so Buchner weiter, hilft nur eins: "Den Computer zu verkabeln bzw. Infrarot zu verwenden!"

Am 19-05-2003

BEE zur Arbeitsplatzstudie des bremer energie instutes

Handwerklich miserabel

Als "handwerklich miserabel und in sich widersprüchlich" weist der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) das Arbeitsplatzgutachten des bremer energie institutes zurück. Das Institut behauptet, die Förderung Erneuerbarer Energien gefährde mehr Arbeitsplätze als durch sie geschaffen werden. Der Windverband hatte in der vergangenen Woche aktuelle Zahlen veröffentlicht. Demnach sind gegenwärtig 45.400 Menschen in Deutschland im Bereich der Windkraft beschäftigt. "In der gesamten Branche der Erneuerbaren Energien sind es über 130.000 Jobs", erläutert Nitzschke.

Zur Behauptung der Gutachter, die Kosten für Erneuerbare Energie belasteten die Volkswirtschaft so stark, dass an anderer Stelle mehr Arbeitsplätze verloren gingen, erklärt der BEE: "Damit die Gutachter zu dieser Behauptung kommen konnten, haben sie den Wert des Stromes aus erneuerbaren Energien künstlich kleingerechnet." So werde Windstrom vom bremer energie institut nur mit 1 Cent je Kilowattstunde bewertet, während der Strommarktpreis gegenwärtig bei über 3 ct/kWh liegt und steigt. Mit dieser Rechnung isoliere sich das Bremer Institut von allen renommierten Instituten in Deutschland, so Nitzschke. Hätten die Gutachter beispielsweise mit dem Strompreis an der Leipziger Strombörse gerechnet, wären sie zu positiven Beschäftigungseffekten gekommen - das würde im Gutachten sogar explizit eingeräumt. Damit seien dieSchlussfolgerungen im Gutachtentext schlicht hinfällig.

Am 24-02-2004

Mehrbelastungen am Arbeitsplatz verursacht Erkrankungen

Außertarifliche Mitarbeiter in chemischen Industrie

Die Mehrbelastungen von außertariflichen Mitarbeitern an ihren Arbeitsplätzen in der chemischen Industrie gefährden mittlerweile die Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von Werksärzten großer Unternehmen der chemischen Industrie (VAA). Von allen befragten Werksärzte wird der Zusammenhang zwischen Mehrbelastungen am Arbeitsplatz sowie der Angst um den Arbeitsplatz und Erkrankungen bestätigt. Die Mediziner weisen darauf hin, dass die Klagen der Mitarbeiter über Beschwerden im Zusammenhang mit diesen Mehrbelastungen deutlich zugenommen haben. Durchschnittlich wird von einer Verdopplung in den letzten zwei Jahren ausgegangen.

Etwa 20 Prozent der außertariflichen Mitarbeiter, so die Schätzungen der Ärzte, leiden unter gesundheitlichen Problemen durch zunehmende Arbeitsbelastungen. Die Folge: vorrangig Arbeitsunfähigkeit zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten.

Als wahrscheinliche Gründe für Erkrankungen werden am häufigsten eine zu hohe Arbeitsbelastung, die ständigen Umorganisationen und die Angst um den eigenen Arbeitsplatz genannt. Sie führen vorrangig zu Bluthochdruck, Herz-Kreislaufstörungen, Depressionen und Schlafstörungen.

Um die Probleme zu entschärfen, schlagen die Werksärzte eine Reihe von Maßnahmen vor: Sie fordern von den Unternehmensleitungen mehr Sensibilität. Außerdem sollten die Umorganisationen zügig beendet sowie Planungssicherheit und Perspektiven für die Mitarbeiter gegeben sein. Weiterhin sind klare Arbeitsvorgaben sowie bessere Führungs- und Kommunikationsstrukturen notwendig.

Um die Arbeit der Werksärzte zu unterstützen, müssen alle Mitarbeitergruppen im Unternehmen ein größeres Problembewusstsein für diese Thematik entwickeln. Ausreichende personelle und finanzielle Mittel für Prävention und Gesundheitsförderung sind erforderlich. Vorgeschlagen wird auch, dass Mitarbeitervertretungen, Personalmanagement und Werksärzte gemeinsam betriebsspezifische Konzepte erarbeiten.

Die meisten Mediziner berichten für die von ihnen betreuten Unternehmen, dass zwar präventive Maßnahmen gegen Erkrankungen durch Mehrbelastungen am Arbeitsplatz angeboten werden, vorrangig aber nur Stressseminare.

Am 09-06-2004

Bahn-Betriebsräte fürchten um Arbeitsplätze

Schieneninfrastruktur

Betriebsräte aus dem Schienenverkehrsbereich warnen vor einem Kahlschlag in der Schieneninfrastruktur in Deutschland. Hintergrund ist die Absenkung der Investitionsmittel in der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes. Eine halbe Million Arbeitsplätze seien akut gefährdet. Die Betriebsräte fordern daher den Bundesverkehrswegeplan ohne Abstriche umzusetzen. Die derzeit vom Bund vorgesehenen Mittel reichten "für die Finanzierung der Projekte des Bundesverkehrswegeplans nicht aus."

Zu der Initiative hatten sich Betriebsräte der Bahnen sowie aus den Bereichen Bahnindustrie und Verkehrswegebau zusammengefunden. Hintergrund ist die mittelfristige Finanzplanung des Bundes, in der bis 2008 ein jährliches Abschmelzen der Schieneninvestitionsmittel bis auf 2,2 Milliarden Euro vorgesehen sei. Damit sei "selbst das Bestandsnetz in der jetzigen Ausdehnung gefährdet", so die Kritik. Die Arbeitsplätze in den betroffenen Branchen würden "leichtfertig aufs Spiel gesetzt." Im Bundesverkehrswegeplan seien 2003 noch 4,3 Milliarden jährlich für den Schienenausbau vorgesehen gewesen.

"Wir fordern, dass die politischen Zusagen der Bahnreform endlich eingehalten werden", sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates der DB AG, Günter Kirchheim. "Alle im Bundesverkehrswegeplan aufgelisteten Bauvorhaben im vordringlichen Bedarf müssen umgesetzt werden." Auch müssten die Schieneninvestitionsmittel auf dem Niveau von fünf Milliarden Euro pro Jahr verstetigt werden.

Am 30-06-2004

Statt Arbeitsplätzen künftig nur noch Ein-bis-zwei-Euro-Jobs

Raus aus der Statistik

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) geht nach Informationen der "Financial Times Deutschland" davon aus, dass die zukünftigen Jobs für Arbeitslose mit Stundenlöhnen von ein bis zwei Euro bezahlt werden. "Man kann für einen sozialversicherungspflichtigen glosen-Job fünf bis sechs Stellen dieser Art schaffen", sagte Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der BA, der Zeitung. Solcherart Beschäftigte würden nicht mehr als Arbeitslose gezählt. Sie hätten auch nicht - wie bisher - nach zwölf Monaten Arbeit wieder Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Die Bundesregierung plant dem Blatt zufolge im nächsten Jahr die massive Ausweitung der öffentlich geförderten Beschäftigung für Arbeitslose. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sei bisher bei den Trägern beliebt gewesen, weil damit die Teilnehmer nach der Maßnahme wieder Arbeitslosengeld bekamen - und die Kommune entlastet war. Diesen Drehtüreffekt wolle man versperren.

Damit durch die Jobs keine reguläre Beschäftigung verdrängt werde, sollten die angestrebten Arbeitsgemeinschaften von kommunalen Trägern und Arbeitsagenturen Beiräte einsetzen, in denen auch die Wirtschaft vertreten sein würde, um die Integrationsprogramme zu diskutieren. Teilnehmer an den Programmen würden dem Bericht zufolge nicht mehr in der Statistik mitgezählt und reduzierten so die Zahl der Arbeitslosen.

Am 30-07-2004

Arbeitgeberpräsident gegen bisherige gesetzliche Arbeitsplatzgarantie für Mütter

"Interessante Idee"

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt fordert eine Überprüfung der familienpolitischen Leistungen. "Bisher führt unsere großzügige Familienförderung mit 150 Milliarden Euro weder zu mehr Geburten noch zu einer vernünftigen Integration der Eltern in den Arbeitsmarkt. Hier müssen wir umsteuern," sagte Hundt dem in Düsseldorf erscheinenden "Handelsblatt" laut Vorabbericht. Vor allem die gesetzliche Arbeitsplatzgarantie von drei Jahren für Mütter gehe nach seiner Ansicht "an der betrieblichen Realität vorbei". Dagegen sei die Einführung eines einjährigen Elterngeldes eine interessante Idee, sagte Hundt.

"Ich meine, wir müssen über eine Verkürzung der Elternzeit und eine Konzentration der Transferleistungen diskutieren, um junge Eltern schnell wieder ins Arbeitsleben zu integrieren und die Motivation für mehr Kinder zu erhöhen," forderte Hundt.

Die Wirtschaft sehe er schon aus Eigeninteresse familienpolitisch in der Pflicht, sagte der Arbeitgeberpräsident. "Familie steht für Kinder, für soziale Sicherheit und für eine wertorientierte Erziehung. Alle drei Aspekte sind für die Wirtschaft bedeutend. Zudem können wir es uns angesichts eines verschärften Fachkräftemangels nicht leisten, auf gut qualifizierte Frauen und Mütter zu verzichten.".

Allerdings sei ein Betriebskindergarten nicht für jedes Unternehmen sinnvoll. Außerdem dürfe der Staat die Verantwortung für 1,2 Millionen fehlende Betreuungsplätze für Kleinkinder "nicht auf uns abwälzen", so Hundt.

Am 13-04-2005

Offensive für Wärmedämmung und Arbeitsplätze gefordert

Energiesparen

Mit einem Konzept "Vorrang für Arbeitsplätze durch Umweltschutz" wollen der Deutsche Naturschutzring (DNR) und die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Durch mehr Wärmedämmung soll das Klima geschützt werden und Arbeitsplätze entstehen. 80 Prozent aller Wohngebäude entsprechen nach Darstellung der Verbände nicht mehr den heutigen Standards. Noch immer werde erst ein Bruchteil dessen saniert, was möglich wäre. "Jede Milliarde, die in die Wohngebäudesanierung investiert wird, schafft oder sichert mindestens 20.000 Arbeitsplätze", so IG BAU-Chef Klaus Wiesehügel.

Die beiden Verbände begrüßen, dass die große Koalition das CO2-Gebäudesanierungsprogramm deutlich aufstocken will - laut Koalitionsvertrag auf 1,5 Milliarden Euro. "Hier liegt die Zukunft von Klima und Bauwirtschaft gleichermaßen", meint Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen Naturschutzrings.

Gemeinsam wollen DNR und IG BAU die Energieeinsparung und Energieeffizienz stärker in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit bringen. Es gehe darum, Investitionen anzuregen und Arbeitsplätze zu schaffen. In den Bereichen Erneuerbare Energien, Energetische Gebäudesanierung und Ökologischer Landbau könnten bis zum Jahr 2020 bis zu 630.000 Arbeitsplätze entstehen.

Am 23-11-2005

Gewerkschaft TRANSNET startet Aktion gegen Arbeitsplatzabbau bis 2009

Regionalverkehr

TRANSNET macht gegen die vorgesehene Kürzung der Regionalisierungs- mittel mobil. Nach Plänen der Großen Koalition in Berlin sollen diese Gelder bis 2009 um über 3,1 Milliarden Euro gekürzt werden. Den Ländern stünden dann noch 5,9 Milliarden Euro für die Bestellung von Nahverkehrsleistungen zur Verfügung. Die Gewerkschaft startet deshalb ihre Aktion "Zug um Zug". "Wir wollen damit verhindern, dass mit diesem Kahlschlag ganze Zugverbindungen und viele Arbeitsplätze gestrichen werden", sagte TRANSNET-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zimmermann. Bundesweit sollen bei den Fahrgästen und auf der Internetseite der Gewerkschaft Unterschriften gesammelt werden. In Planungen sei aber auch, bundesweit Betriebsversammlungen bzw. eine Vollversammlung von Betriebsräten an einem zentralen Ort durchzuführen.

Zimmermann sagte, dass "rund 8.500 Arbeitsplätze akut bedroht sind, sollten sich die Vorhaben durchsetzen." Besonders betroffen seien dabei Nordrhein-Westfalen und Bayern mit einem Minus von jeweils 1.300 Stellen und Baden-Württemberg mit rund 900 Arbeitsplätzen. "Deshalb sind diese Pläne auch "beschäftigungspolitisch fatal", warnte das Vorstandsmitglied der Gewerkschaft.

Der TRANSNET-Vorstand verwies darauf, dass bereits 2003 mit Erfolg gegen die damaligen Kürzungspläne vorgegangen werden konnte. Seinerzeit sollten die Mittel im Zuge der Debatten um den Subventionsabbau um jährlich vier Prozent reduziert werden. Am Ende gab es eine einmalige Kürzung um zwei Prozent. "Wir werden die angekündigten, angedrohten oder andiskutierten Kürzungsvorhaben nicht hinnehmen", kündigte Zimmermann an. TRANSNET setze besonders auf die Bundesländer, die der Reduzierung der Mittel im Bundesrat zustimmen müssen. "Erste Äußerungen der Verantwortlichen stimmen uns hier zuversichtlich", bemerkte er mit Blick auf die Ankündigung einiger Ministerpräsidenten diese Kürzungen nicht zu akzeptieren. Außerdem stünden in fünf Bundesländern im kommenden Jahr Landtagswahlen an.

Das Vorstandsmitglied der Gewerkschaft bekräftigte zudem die Forderung von TRANSNET, die Regionalisierungsmittel einer Zweckbindung zu unterwerfen. "So wird verhindert, dass diese Gelder in den Landeshaushalten versickern können." Außerdem müsse eine Berichtspflicht der Länder gegenüber dem Bund eingeführt werden. "Dann herrscht Transparenz", stellte Zimmermann fest. Insgesamt äußerte sich der Gewerkschafter entrüstet über das Vorhaben der Großen Koalition in diesem Punkt. "Was hier passiert, steht im krassen Gegensatz zu dem, was die Koalition eigentlich umsetzen will." Die vorgesehene Kürzung sei "verkehrspolitisch kontraproduktiv, weil damit Staus zunehmen werden, ökologisch unsinnig, weil der Verkehr auf die Straße verlagert wird, ökonomisch fragwürdig, weil die Mobilität der Menschen behindert wird und beschäftigungspolitisch fatal, weil Tausende Arbeitsplätze bedroht sind."

Am 28-11-2005

Bundesagentur für Arbeit weist offenbar zu viele offene Stellen aus

Arbeitsplätze

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) weist offenbar mehr offene Stellen aus, als tatsächlich vorhanden sind. 43 Prozent der Stellen, die bis zu einem halben Jahr als offen registriert sind, seien nicht mehr verfügbar, hieß es im ZDF- Wirtschaftsmagazin "WISO" am Montag. Das Magazin beruft sich auf eine Studie des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, das im Auftrag der Bundesagentur die Statistik der offenen Stellen geprüft habe. Betrachtet man sämtliche offenen Stellen ohne zeitliche Begrenzung, seien knapp ein Drittel nicht mehr frei.

Die Bundesagentur für Arbeit bestätigte dem Sender die Zahlen. Die Arbeitgeber meldeten ihre Stellen, die sie zwischenzeitlich besetzt haben, nicht wieder in dem Maße ab, wie sie das tun sollten, sagte BA-Sprecher John-Philip Hammersen dem Sender. Zum anderen frage die Behörde aber auch nicht genug bei den Arbeitgebern nach, räumte er ein.

Alfons Schmid vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur forderte, die BA müsse ihr Meldeverfahren verbessern, "um die offenen Stellen zu erfassen, die wirklich frei sind". BA-Sprecher Hammersen sagte, bis eine stimmige Statistik vorhanden sei, werde "sicherlich ein Jahr ins Land gehen".

Am 27-02-2006

Deregulierung soll bis 2020 Millionen Arbeitsplätze schaffen

Zukunftsforschung

Nach Darstellung des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnten durch den Abbau von Vorschriften und Bürokratie in Deutschland bis zum Jahre 2020 mehr als vier Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Instituts, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. "Die neuen Jobs führen aber nicht automatisch zum Abbau der Arbeitslosigkeit, sondern mobilisieren vor allem die stille Reserve an Erwerbstätigen", sagte IW-Direktor Michael Hüther. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen könne bis zum Jahr 2020 um bis zu eine Million gesenkt und damit nahezu halbiert werden, meint das Institut.

Die Studie des IW basiert auf einem so genannten Regulierungsindex, der 5000 Einzeldaten aus 28 Industrieländern vergleicht. Auftraggeber der Untersuchung war die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die im wesentlichen von den Arbeitgebern finanziert wird.

Der Studie zufolge liegt der Regulierungsindex in Deutschland fast doppelt so hoch wie in den angelsächsischen Ländern und deutlich höher als in den Ländern Skandinaviens. Da diese Länder im Durchschnitt eine bessere Beschäftigungssituation aufweisen würden, forderte der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, von der deutschen Politik "mehr Autonomie im Bildungswesen, mehr Flexibilität bei Lohnfindung und Kündigungsschutz in den Betrieben sowie weniger Bürokratie".

Aus der Studie geht allerdings auch hervor, dass die Erwerbstätigenquote auf dem freiesten Arbeitsmarkt, den USA, nur unwesentlich höher als auf dem angeblich am stärksten regulierten Arbeitsmarkt, Deutschland, ist.

In Frankreich hatten Proteste gegen eine geplante Lockerung des Kündigungsschutzes jüngst dazu geführt, dass die Regierung das entsprechende Gesetz wieder zurückzog. IW-Direktor Hüther hat jedoch "keine Sorgen vor Protesten". Es gebe keine Alternative zur Deregulierung, da die Kosten für das bestehende System schließlich zu hoch würden.

Am 18-04-2006

Angeblich jeder dritte Arbeitnehmer ohne unbefristeten Vollzeitarbeitsplatz

Hans-Böckler-Stiftung

In Deutschland haben immer weniger Beschäftigte einen unbefristeten Vollzeitarbeitsplatz. Das sei das Ergebnis einer Berechnung der Hans-Böckler-Stiftung, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Danach hatten im Jahr 2005 bereits 34,5 Prozent der Arbeitnehmer entweder eine Teilzeitstelle, eine Zeitarbeitsstelle, einen Minijob oder einen befristeten Arbeitsvertrag. Laut Hans-Böckler-Stiftung waren dies 2001 nur 31,3 Prozent.

Unter den beschäftigten Frauen arbeiten sogar mehr als die Hälfte (53,9 Prozent) inzwischen nicht mehr in unbefristeter Vollzeit, heißt es weiter. Das seien rund fünf Prozent mehr als noch 2001.

Am 22-09-2006

ALG-II-Bezieher muss Autokauf selbst finanzieren

Fahrten zum Arbeitsplatz

Geringverdiener mit ergänzendem Arbeitslosengeld (ALG) II können nicht auf staatliche Unterstützung bei der Auto-Finanzierung zählen. Das geht aus einem Urteil des hessischen Landessozialgerichtes in Darmstadt hervor, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Die Richter entschieden, weder Zins- noch Tilgungsraten für ein Kfz-Darlehen seien einkommensmindernd. Das aber wäre nötig, damit ein Geringverdiener, der aus seiner Arbeit monatlich weniger als 345 Euro und daher zusätzlich ALG II erhält, Anspruch auf einen höheren Satz der Lohnersatzleistung hätte.

Tilgungsraten müsse der Sozialhilfeträger grundsätzlich nicht übernehmen, hieß es in der Urteilsbegründung. Und auch Darlehenszinsen, die im konkreten Fall 140 Euro monatlich betrugen, seien nicht als einkommensmindernd zu berücksichtigen. Dem Kläger stehe wie allen anderen Erwerbstätigen nur die Entfernungspauschale für Fahrten zum und vom Arbeitsplatz zu.

Der Kläger wollte die Arbeitsagentur per einstweiligem Rechtsschutz verpflichten, die 140 Euro vom Einkommen abzuziehen und entsprechend höhere Leistungen zu beziehen. Damit hatte er jedoch in nunmehr zwei Instanzen keinen Erfolg. Der Beschluss des obersten hessischen Sozialgerichtes ist nach dessen Angaben unanfechtbar. (Az. L 9 AS 213/06 ER)

Am 10-01-2007

Kabinett beschließt Maßnahmen gegen Schwarzarbeit

Ausweispflicht am Arbeitsplatz

Zur Eindämmung von Schwarzarbeit will die Bundesregierung die Ausweispflicht am Arbeitsplatz ausweiten. Statt des nicht fälschungssicheren Sozialversicherungsausweises sollen Arbeitnehmer in Branchen, die besonders von Schwarzarbeit betroffen sind, künftig Ausweispapiere mitgeführen, heißt es einem Aktionsprogramm, das vom Bundeskabinett am 4. Juni in Berlin gebilligt wurde. Die Ausweispflicht solle auch vom Arbeitgeber kontrolliert werden, der bei Unterlassung ein Bußgeld entrichten müsse.

Auch plant die Bundesregierung die Einführung einer Sofortmeldung zum Zeitpunkt der Beschäftigungsaufnahme. Derzeit ist der Beginn einer Beschäftigung erst mit der nächsten Lohnabrechnung zu melden. Zur besseren Überwachung sollen auf einigen Großbaustellen dauerhafte Prüfungsstützpunkte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Zollverwaltung eingerichtet werden.

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge gehen durch Schwarzarbeit zwei bis drei Millionen reguläre Arbeitsplätze verloren.

Am 04-06-2008

2007 fast eine Million Arbeitsunfälle und 1,4 Millionen verunglückte Schüler

621 Tote am Arbeitsplatz

Nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) stieg im vergangen Jahr die Zahl der Arbeitsunfälle um 1,2 Prozent auf 959.714. Die Zahl beruht auf Meldungen der Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger. Im Schnitt waren es 26,8 Unfälle pro 1000 Vollzeitbeschäftigte, so DGUV-Geschäftsführer Joachim Breuer am Dienstag (10. Juni) bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Berlin. Breuer zufolge gab es im vergangenen Jahr zudem 1,38 Millionen Schulunfälle, 2006 waren es 1,40 Millionen.

62 Schulunfälle endeten tödlich, im Jahr zuvor starben 82 Schüler. Insgesamt verstarben im vergangenen Jahr 621 Menschen an den Folgen eines Arbeitsunfalls.

Kritik übte Breuer am Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Unfallversicherung, über das der Bundestag derzeit berät. Die neuen Meldepflichten, die das Gesetz den Arbeitgebern auferlegen wolle, verursachten enorme zusätzliche Kosten und bedeuteten einen "Bürokratieschock für die Unternehmen", sagte Breuer.

Am 10-06-2008

Krebshilfe unterstützt EU-Vorstoß für Rauchverbot am Arbeitsplatz

"Der beste Gesundheitsschutz"

Die Deutsche Krebshilfe hat den Vorstoß von EU-Arbeitskommissar Vladimir Spidla für ein generelles Rauchverbot am Arbeitsplatz begrüßt. "Das ist der beste Gesundheitsschutz - endlich auch für die in der Gastronomie beschäftigten Arbeitnehmer", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Umsetzung einer EU-Richtlinie führe dazu, dass für alle 16 Bundesländer das gleiche, umfassende Rauchverbot gelten würde. "Derzeit haben wir in Deutschland einen Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen, der nur zur Verwirrung führt", kritisierte Nettekoven. Er bemängelte zugleich, dass derzeit auf Länderebene Rauchverbote nach und nach verwässert würden.

EU-Länder wie Irland oder Italien haben jetzt schon ein fast vollständiges Rauchverbot in Restaurants oder am Arbeitsplatz. Derzeit befragt die EU-Kommission Arbeitgeber und Gewerkschaften zu Spidlas Plänen. Ein Gesetzesvorschlag wird möglicherweise erst von der neuen EU-Kommission eingebracht, die im Herbst 2009 ihre Arbeit aufnimmt. Einer europaweiten Richtlinie, die ein Rauchverbot festschreibt, müssten dann auch noch das Europäische Parlament und die EU-Staaten zustimmen.

Am 28-10-2008

Solarwirtschaft kritisiert Kürzungspläne der Bundesregierung

Verlust tausender Arbeitsplätze

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) übt scharfe Kritik an Plänen der Regierungskoalition, die Solarstromförderung zum 1. Juni um 16 Prozent zu reduzieren. Das gegenüber der Gesetzesvorlage von Bundesumweltminister Norbert Röttgen um zwei Monate verschobene Inkrafttreten der Förderabsenkung sei keine substantielle Hilfe für die Branche. "Sollten diese Kürzungspläne umgesetzt werden, droht eine Insolvenzwelle und der Verlust tausender Arbeitsplätze", warnt BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig.

Dies sei vor dem Hintergrund existenzgefährdend, dass bereits zum 1. Januar 2011 erneut eine deutliche Reduzierung der Fördersätze vorgesehen sei.

Die Solarbranche appelliert an die Bundesregierung, den Produktionsstandort Deutschland durch eine Nachbesserung der Kürzungspläne im weiteren Gesetzgebungsverfahren zu erhalten.

Am 11-02-2010

Arbeitsrecht: LAG Düsseldorf stärkt Behinderte bei Kündigung

Auch späte Schwerbehinderten-Anerkennung kann Arbeitsplatz retten

Behinderte Arbeitnehmer können drei Wochen nach Erhalt einer Kündigung dem Arbeitgeber noch ihre Schwerbehinderung mitteilen und sich damit auf ihren Sonderkündigungsschutz berufen. In begründeten Fällen, etwa wenn gerade das Anerkennungsverfahren noch läuft, kann diese Drei-Wochen-Frist auch kurz überschritten werden, entschied das Landesarbeitsgericht (LAG) Düsseldorf in einem aktuell veröffentlichten Urteil vom 08.09.2011 (AZ: 5 Sa 672/11).

Geklagt hatte ein 54-jähriger behinderter Sachbearbeiter. Sein Arbeitgeber hatte ihm am 28.01.2011 wegen zahlreicher Krankheitstage gekündigt. Bis zu diesem Zeitpunkt war bei dem Mann ein Grad der Behinderung (GdB) von 40 Prozent festgestellt worden. In seiner Klageschrift führte er an, dass er schwerbehindert sei und das Integrationsamt der Kündigung hätte zustimmen müssen.

Die Kündigung sei daher unwirksam. Nur wenig später, gut drei Wochen nach Erhalt der Kündigung, wurde auch ein GdB von 70 anerkannt.

Der Arbeitgeber meinte, dass der Sachbearbeiter sich nicht auf den Sonderkündigungsschutz für schwerbehinderte Beschäftigte berufen könne. Die Zustimmung des Integrationsamtes zur Kündigung sei erst ab einem GdB von 50 erforderlich. Bei dem Kläger sei es zum Kündigungszeitpunkt nur ein GdB von 40 gewesen. Zwar könne auch noch bis zu drei Wochen nach Erhalt der Kündigung dem Arbeitgeber die Schwerbehinderteneigenschaft nachträglich mitgeteilt werden. Der 54-Jährige habe diese Frist jedoch um einige Tage verpasst.

Das LAG betonte, dass es sich bei der vom Bundesarbeitsgericht festgelegten Drei-Wochen-Frist nur um eine „Regelfrist“ handele. Werde der Arbeitgeber erst kurz nach Ablauf der Frist über die Schwerbehinderteneigenschaft informiert, sei dies zumindest in begründeten Fällen „unschädlich“. Im konkreten Fall hätte der Arbeitgeber daher das Integrationsamt einschalten müssen.

Wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falles hat das LAG die Revision zum Bundesarbeitsgericht in Erfurt zugelassen.

RA Thorsten Blaufelder

Am 03-11-2011

Stress: Arbeiten bis zum Umfallen

Veranstaltung zur psychischen Belastungen am Arbeitsplatz

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz machen die Beschäftigten krank und wirken sich in beträchtlichem Maße negativ auf die sozialen Sicherungssysteme und unsere Volkswirtschaft aus. Der Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2012 zeigte einmal mehr, dass etwas geschehen muss. Wir brauchen eine Anti-Stress-Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor krank machenden psychischen Belastungen. Diese muss die gesamte Arbeitsorganisation im Betrieb inklusive Fragen der Arbeitszeit umfassen. Ebenso muss dafür gesorgt werden, dass die Unternehmen Gefährdungsbeurteilungen machen, eine Dokumentationspflicht eingeführt wird und die Aufsichtsbehörden effektiver kontrollieren.

Die Grünen wollen mit einer Anti-Stressverordnung, die das psychische Gefährdungspotenzial technischer Entwicklungen am Arbeitsplatz aufgreift und Handwerkszeuge entwickelt, psychische Erkrankungen zukünftig verhüten. Am 8. März soll der Vorschlag der Grünen vorgestellt und mit Besuchern, Mitgliedern, Gewerkschaftern, Betriebs- und Personalräten und Fachleuten aus dem Bereich Gesundheitsschutz diskutiert werden.

Neben dem Sprecher für Wirtschaftspolitik der Grünen Bundestagsfraktion, Dr. Tobias Lindner, stehen als Referenten der SAP Betriebsrat Ralf Kronig und Klaus Spohn-Logé vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt zur Verfügung. Bezirkstagsmitglied und Betriebsrat Walter Altvater moderiert.

Veranstalter ist GewerkschaftsGrün Rheinland-Pfalz. Mehr Informationen zu GewerkschaftsGrün unter rlp.gewerkschaftsgruen.de

Veranstaltung am Freitag, 8 März 2013 um 18:30 Uhr bei den Grünen Ludwigshafen, Rathausplatz 12.

Am 04-03-2013

AOK macht Stress am Arbeitsplatz verantwortlich

Fehlzeiten

Wenn Mitarbeiter wegen Krankheit ausfallen, sieht der AOK-Bundesverband zunehmend die Zumutungen der Arbeitswelt am Werk. Dabei ist der Anteil der Menschen, die nach eigenen Angaben im Beruf unter Druck stehen, seit 2005 gleich geblieben. Zunehmender Leistungsdruck, die Verdichtung der Arbeit und die Erwartung, dass Beschäftigte ständig erreichbar sind und schnell reagieren – all das führe zu Burn-Out und Missbrauch von Drogen und Aufputschmitteln. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Krankenkasse AOK in seinem „Fehlzeiten-Report 2013“. Sicherlich können Überlastungen im Beruf das Risiko zu erkranken erhöhen. Der Generalverdacht, die Arbeitsbedingungen würden die Beschäftigten immer kränker machen und in die Sucht treiben, ist aber unangebracht.

Immerhin liegt der Anteil der Menschen, die häufig unter Termin- und Leistungsdruck leiden, seit 2005 konstant bei etwa einem Drittel, so das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Auch der Anteil derer, die von der Arbeit überfordert sind, ist in etwa gleich geblieben: Etwa 5 Prozent der Beschäftigten fühlen sich fachlich und 18 Prozent vom Ausmaß der Arbeit überfordert.

Eine andere repräsentative Befragung, das European Working Conditions Survey, ergab, dass etwa 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland keine Hinweise habe, dass die Arbeit ihre Gesundheit beeinträchtigen könnte. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat die Daten dieser Befragung tiefer analysiert und darüber hinaus herausgefunden, dass Beschäftigte trotz Stress ebenso häufig zufrieden sind wie ihre stressfreien Kollegen (Arbeit in Deutschland – Die Beschäftigten sind zufrieden).

Alle Befragungen zeigen, dass die große Mehrheit der Beschäftigten mit der Arbeit zufrieden ist. Dieser Befund lässt sich kaum mit der These in Einklang bringen, die Arbeitsbedingungen würden immer schlechter und zunehmend eine Gefahr für die Gesundheit der Beschäftigten. Im Gegenteil: Angesichts des demografischen Wandels räumen die Unternehmen der Gesundheit ihrer Mitarbeiter einen immer höheren Stellenwert ein und bieten etwa Sportkurse und ärztliche Untersuchungen an, um die Belegschaft fit zu halten. Immer mehr Unternehmen widmen sich auch dem Thema Führung, um die Beschäftigungsfähigkeit und die Gesundheit der Angestellten zu erhalten.

Ansprechpartner im IW: Dr. Oliver Stettes, Telefon: 0221 4981-697

Am 22-08-2013

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