Berlin
- Zeitgenössische Kunst im Jüdischen Museum Berlin
- Konzept zur Nutzung der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin
- Aktion für Volksabstimmung demonstriert vor dem Brandt-Haus in Berlin
- Jugendliche lernen Zeitungsarbeit vom 28. bis 30. November in Berlin
- 1,5 Millionen Besucher im Jüdischen Museum Berlin
- Berlin schiebt direkte Demokratie bei EU-Referendum an
- Trauergottesdienst für die Verkehrstoten in Berlin
- Berlin stockt wegen "Hartz-IV"-Klagen Zahl der Sozialrichter auf
- Grünen-Parteitag in Berlin gestartet
- Grüne Woche Berlin: Guerillamarketing mit D-ROLF aka Dreh-Orgel-ROLF
- Drohnen: Verband zeigte bei ILA in Berlin die Zukunft der unbemannten Luftfahrt
Am Mittwoch waren in Baden-Württemberg vor allem mittelständische Betriebe vom Arbeitskampf betroffen. Nach Angaben der IG-Metall-Bezirksleitung ließen rund 16 000 Metaller in 33 Betrieben im Südwesten die Arbeit ruhen. Seit Beginn der Streiks haben sich damit in Baden-Württemberg über 95 000 Beschäftigte an Arbeitsniederlegungen beteiligt. Die IG Metall fordert weiterhin eine Entgelterhöhung im Gesamtvolumen von 6,5 Prozent. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 3,3 Prozent sowie eine Einmalzahlung geboten. Ohne neues Tarifangebot der Arbeitgeber will die Gewerkschaft vorerst nicht zurück an den Verhandlungstisch.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt warnte in der "Financial Times Deutschland" erneut vor den Folgen des Streiks. Er betonte: "Es ist jetzt schon sicher, dass der Streik in Baden-Württemberg Arbeitsplätze kosten wird." Je länger der Arbeitskampf dauere, desto mehr Aufträge gingen an ausländische Wettbewerber verloren. Kannegiesser verwies darauf, dass die Produktion der Metall- und Elektroindustrie im März gegenüber Februar erneut um drei Prozent gesunken sei. "Von dem versprochenen Frühjahrsaufschwung ist in unserer Branche keine Spur zu entdecken", sagte der Gesamtmetall-Präsident in Köln.
Dessen ungeachtet kündigte die IG Metall an, sie werde die Streiks in Baden-Württemberg fortsetzen. Insgesamt sind am Freitag im Südwesten elf Betriebe mit rund 3500 Beschäftigten zu Streikaktionen aufgerufen. Unter anderem soll auch die König Metall KG von Südwestmetall-Verhandlungsführer Otmar Zwiebelhofer in Gaggenau bestreikt werden.
Wie schon in Baden-Württemberg plant die Gewerkschaft auch in Berlin und Brandenburg für die einzelnen Betriebe jeweils auf einen Tag befristete Streiks. Insgesamt werden der IG Metall zufolge 10 000 Gewerkschaftsmitglieder in 25 Betrieben zum Arbeitskampf aufgerufen. Die Metaller in Berlin und Brandenburg hatten sich Ende April ebenso wie ihre Kollegen aus Baden-Württemberg in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit für Streiks ausgesprochen. Nach Informationen der "WAZ" (Donnerstagausgabe) belastet jeder Streiktag die Kassen der IG Metall mit sechs Millionen Euro. Die Einbeziehung von Berlin und Brandenburg lasse die Kosten weiter steigen, sagte ein Gewerkschaftssprecher der Zeitung.
Am 08-05-2002
Zeitgenössische Kunst im Jüdischen Museum Berlin
Kultur
Unter dem Titel "Zeitgenössische Kunst im Jüdischen Museum Berlin" eröffnet das Haus Ende Mai eine Ausstellungsreihe. Etwa zwei Mal im Jahr werden Arbeiten zeitgenössischer Künstler zu Themen der deutsch-jüdischen Geschichte, Kultur und Identität vorgestellt, wie das Museum am Dienstag in Berlin mitteilte. Den Auftakt machen Arbeiten aus dem Freud-Zyklus des amerikanischen Künstlers Robert Longo. Sie sind vom 30. Mai bis zum 14. Juli zu sehen. Die in New York in den Jahren 1999 und 2000 entstandenen großformatigen schwarz-weißen Zeichnungen zeigen Ausschnitte aus Sigmund Freuds Wohnung in der Wiener Berggasse 19. Sie gehen auf Fotografien zurück, die kurz vor Freuds Emigration am 4. Juni 1938 entstanden. Longo überträgt Details dieser Fotos, etwa die Wohnungstür, die Decke auf der Couch oder Figuren aus Freuds Sammlung, in stark vergrößerte Zeichnungen.
Longo, geboren 1953 in Brooklyn, schuf seit Ende der 70er Jahre ein umfangreiches Werk aus Zeichnungen, skulpturalen Installationen, Reliefs, aber auch aus Musikvideos, Filmen und Bühnenbildern. Thema seines Werks war immer "die Gewalt der durch Medien, Kommerz und Kunst vermittelten allgegenwärtigen Bilderflut".
Am 14-05-2002
Konzept zur Nutzung der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin
Fachkommission übergibt Schlussbericht
Die Fachkommission über eine künftige Nutzung des "Hauses 1/Normannenstraße" hat heute ihren Abschlussbericht Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin, der Staatssekretärin im Bundesministerium des Inneren, Cornelie Sonntag-Wolgast, und dem Berliner Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur, Peer Pasternack, überreicht. Die Vorschläge umreissen ein Dokumentationszentrum "Anatomie der SED-Diktatur - Staatspartei und Staatssicherheit in der DDR". Das "Haus 1" in der Normannenstraße sei aufgrund seiner Geschichte von nationaler Bedeutung und demnach essentieller Teil der Gedenkstättenlandschaft, die sich mit der Aufarbeitung und Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR beschäftigt. Das sanierungsbedürftige Gebäude soll vor allem als Dokumentations- und Bildungszentrum genutzt werden. Dabei sind wissenschaftliche Kooperationen zum Beispiel mit der Gedenkstätte Hohenschönhausen vorgesehen. Außerdem sollen Organisationen, die sich mit dem Themenkomplex befassen, im Haus Arbeitsmöglichkeiten bekommen. Das "Haus 1" wird bereits seit Anfang der neunziger Jahre von Vereinen genutzt, die sich mit der Rolle der Staatssicherheitsdienstes der DDR und der Beratung von Opfern befassen. Die Vielfältigkeit der bereits vorhandenen Nutzungsmöglichkeiten soll dem Bericht zufolge erhalten bleiben und auch weiterhin die Arbeit charakterisieren.
In Anerkennung der historischen Bedeutung des "Hauses 1/ Normannenstraße" hatten der Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien und der Berliner Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Oktober 1999 die Fachkommission eingesetzt. Sie nahm im Januar 2000 unter dem Vorsitz des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Siegfried Vergin ihre Arbeit auf. Vergin war auch Stellvertretender Vorsitzender der Enquete-Kommission "Deutsche Einheit".
Der Kommission gehörten weiterhin an:
Dr. Gabriele Camphausen (ehem. Leiterin der Gedenkstätten Hohenschönhausen und Topographie des Terrors), Dr. habil. Rainer Eckert (Leiter des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig), Dr. h.c. Karl Wilhelm Fricke (Journalist und Publizist, ehem. Stasi-Häftling), Martin Gutzeit (Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen Berlin), Prof. Dr. Klaus-Dietmar Henke (ehem. Leiter des Hannah-Arend-Instituts) und Wolfgang Kusior (ehem. Geschäftsführer der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur).
Am 15-07-2002
Aktion für Volksabstimmung demonstriert vor dem Brandt-Haus in Berlin
Mehr Demokratie e.V.
Anlässlich der Koalitionsgespräche hat die Bürgeraktion „Mehr Demokratie“ am Donnerstag die wiedergewählten Regierungsparteien aufgefordert, die Forderung nach Volksbegehren und Volksabstimmungen in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Zuletzt war im Juni ein entsprechendes Gesetz am Nein der Union gescheitert. Vor dem Willy-Brandt Haus in Berlin übergaben Aktivisten von Mehr Demokratie Rosen für eine "Demokratie in voller Blüte" an die Politiker Marie-Luise Beck und Volker Beck, die für die Grünen an den Koaltionsverhandlungen teilnehmen. Beide versprachen, sie für bundesweite Volksentscheide einzusetzen.
Dazu erklärte Michael Efler vom Bundesvorstand Mehr Demokratie: "Wir erinnern SPD und Grüne heute an ihre Wahlversprechen. Die Aufnahme der Volksabstimmung in den Koalitionsvertrag ist der erste Schritt für einen neuen Anlauf zur Einführung von Volksbegehren und Volksentscheiden. Im Juni haben alle Parteien im Bundestag angekündigt, die Diskussion über die direkte Demokratie nach der Wahl fortzusetzen.“
Diesmal müssten SPD und Grüne frühzeitig auf die CDU/CSU zugehen und die Legislaturperiode für eine ausführliche Diskussion nutzen. Nur so könne die sich anbahnende Trendwende in der Union in eine Zustimmung zur Volksabstimmung umgemünzt werden. Die Initiative will die Koalition dabei unterstützen und kritisch begleiten.
Michael Efler sagte weiter: „Wir brauchen auch deshalb ein Volksentscheids-Gesetz, weil derzeit eine EU-Verfassung erarbeitet wird, die voraussichtlich 2004 zur Abstimmung steht. Alle Parteien im Bundestag, auch die Union, befürworten ein Referendum über die nächste Integrationsstufe der Europäischen Union. Um diese Abstimmung zu ermöglichen, muß zuvor das Grundgesetz geändert werden."
Die Forderungen von Mehr Demokratie würden von dem 80 Verbänden umfassenden Bündnis "Menschen für Volksabstimmung" unterstützt. Dem Bündnis gehören u.a. der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), der Kinderschutzbund, die Gesellschaft für bedrohte Völker, der Sozialverband Deutschlands, die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben, die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer, die Deutsche Sportjugend, Verdi NRW und der Tierschutzbund an.
Am 11-10-2002
Jugendliche lernen Zeitungsarbeit vom 28. bis 30. November in Berlin
Grundlagen-Seminar
Wer schon immer mal selber Zeitung machen wollte, sollte sich das letzte November-Wochenende freihalten: Von Freitag, dem 28. bis Sonntag, dem 30. November 2003 veranstalten die BUNDjugend (Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz) und die Jugendbildungsstätte Haus Kreisau in Kooperation mit der Jugendumweltzeitung Juckreiz und der Jungen Presse Berlin (JPB) ein Grundlagenseminar für Schülerzeitungsmacher und andere medieninteressierte Jugendliche. Auf dem Seminar erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche journalistischen Stilformen es gibt, wie die Recherche abläuft, welche Möglichkeiten das Layout bietet und wie mit der Druckerei zusammengearbeitet werden muss. Die praktische Anwendung steht im Vordergrund, daher schreiben die Jugendlichen eigene Artikel, die auch gleich in der Jugendumweltzeitung Juckreiz abgedruckt werden können.
Die Kosten für das gesamte Seminar betragen inklusive Unterkunft und Verpflegung 30 bis 60 Euro nach Selbsteinschätzung, Ermäßigung ist bei finanziellen Problemen möglich. Wer als Redakteur(in) beim Juckreiz einsteigt, zahlt sogar überhaupt nichts. Anmeldung ist noch bis zum 17. November möglich, Telefon 0179/659 71 04.
Am 10-11-2003
1,5 Millionen Besucher im Jüdischen Museum Berlin
Zwei Jahre nach Eröffnung
Im Jüdischen Museum Berlin ist am Mittwoch der 1,5millionste Besucher seit der Eröffnung am 9. September 2001 begrüßt worden. Damit habe sich der Libeskind-Bau als eine der herausragenden Publikumsattraktionen Berlins und eines der meistbesuchten Museen Deutschlands etabliert, sagte ein Sprecherin. Museumsdirektor W. Michael Blumenthal zeigte sich besonders erfreut darüber, dass sich die Gästezahlen im zweiten Jahr nicht nur auf dem hohen Niveau des Eröffnungsjahres stabilisiert haben, sondern zum Teil sogar angestiegen sind. Zu dem Besuchererfolg der vergangenen Monate habe auch die aktuelle Sonderausstellung "Kontrapunkt - Die Architektur von Daniel Libeskind" beigetragen. Dabei ist erstmals in Deutschland das Modell für Ground Zero und das World-Trade-Center-Gelände in New York zu sehen.
Am 13-11-2003
Berlin schiebt direkte Demokratie bei EU-Referendum an
Bundesratsinitiative
Berlin wird im Bundesrat voraussichtlich eine Initiative für mehr direkte Demokratie starten. Einer Beschlussempfehlung aus dem Europaausschuss folgend hat das Abgeordnetenhaus den Senat am gestrigen Donnerstag aufgefordert, sich in der Länderkammer für bundesweite Volksabstimmungen und ein Referendum zur Europäischen Verfassung einzusetzen. Die Bürgeraktion Mehr Demokratie begrüßte den Beschluss und empfahl, ihn rasch umzusetzen. In dem Antrag heißt es: "Der Senat wird aufgefordert, auf Bundesebene für eine Grundgesetzänderung einzutreten, die erweiterte Möglichkeiten der direkten Demokratie einschließlich eines Volksentscheids über die EU-Verfassung schafft."
"Berlin, im Ländervergleich Schlusslicht in Sachen Bürgerbeteiligung, geht endlich einmal voran", kommentierte Michael Efler, Mitglied im Landesvorstand von Mehr Demokratie. Er hoffe, dass der Senat dem Ersuchen des Abgeordnetenhauses rasch Folge leisten werde, sagte Efler. "Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt. Das Thema Volksabstimmung ist auf der politischen Agenda." Am Montag dieser Woche hatte der Koalitionsausschuss von SPD und Grünen im Bund der Opposition angeboten, über die Einführung von Volksabstimmungen zu verhandeln. Eine positive Reaktion gab es bisher nur von der FDP.
Die Parlamente der anderen Bundesländer forderte der Mehr Demokratie-Sprecher auf, dem Berliner Beispiel zu folgen. Er erinnerte daran, dass sich gerade konservative Landespolitiker in den vergangenen Monaten für eine Volksabstimmung zur EU-Verfassung ausgesprochen hatten: "Ich wende mich ganz besonders an die Ministerpräsidenten Althaus, Böhmer, Müller und Stoiber: Bitte werden auch Sie im Bundesrat aktiv und nehmen Sie Ihren Parteifreunden die Angst vor den Bürgern!"
Ausgegangen war die Berliner Initiative von der FDP. Im Juni 2003 hatten die Liberalen dem Parlament eine Bundesratsinitiative für ein EU-Referendum vorgeschlagen. Diesen Antrag hatte der Europaausschuss am 27. Oktober, diskutiert und abgelehnt. Die Grünen hatten daraufhin vorgeschlagen, im Bundesrat für die von der Regierung geplante Einführung bundesweiter Volksabstimmungen zu werben. SPD und PDS hatten den Antrag abgeändert, den der Ausschuss dann mit den Stimmen von Koalition und FDP verabschiedete.
Am 29-10-2004
Trauergottesdienst für die Verkehrstoten in Berlin
7. November
Die Grünen Radler und die Landesverbände Berlin und Brandenburg des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) gedenken mit Unterstützung der Evangelischen Kirche gemeinsam der immer noch erschreckend vielen Verkehrstoten in einer Demonstration mit anschließendem Gottesdienst am 7. November vor dem Roten Rathaus. "Die Situation für Fußgänger und Radfahrer hat sich in den letzten 10 Jahren trotz der allgemein entspannteren Unfallsituation auf Berliner Straßen nicht wesentlich verbessert. Als Unterzeichner der Berliner Charta für Verkehrssicherheit begrüßen wir die Absicht des Senats, mit Hilfe eines umfangreichen Verkehrssicherheitsprogramms die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten in Berlin bis zum Jahr 2010 um 30 Prozent gegenüber heute zu verringern", betont Elmar Hinz, Vorsitzender des VCD Berlin. Allerdings sei der Handlungsbedarf auch groß, denn im Großstadtvergleich schneide Berlin beim Tötungsrisi-ko für Radfahrer und Fußgänger schlecht ab. Zwar habe sich die Unfallgefahr in Berlin seit 1992 mit 23 Prozent weniger verunglückten und 58 Prozent weniger getöteten Personen insgesamt deutlich reduziert.
Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Radfahrer sei heute aber so hoch wie vor 10 Jahren. Die Situation habe sich sogar verschärft, denn der Anteil der getöteten Radfahrer und Fußgänger an der Gesamtheit aller im Verkehr Getöteten sei in dieser Zeit von 42 Prozent auf 70 Prozent gestiegen. Auch gemessen an ihrem Anteil von 35 Prozent an der Gesamtheit aller Wege trage dieser Personenkreis damit das größte Unfallrisiko, erklärt Hinz.
Laut Berliner Senat hängen mehr als 50 Prozent der Unfälle von der Einstellung gerade der motorisierten Verkehrsteilnehmer ab. Der VCD und die Grünen Radler teilen die Ansicht, dass die Unfallursachen wie Fehler beim Abbiegen, Geschwindigkeitsübertretungen oder Rotlichtvergehen vor allem durch eine Kombination von "harten" und "weichen" Maßnahmen zu beeinflussen seien. "Neben Rasern wird dadurch auch die Zahl der Drogendelikte am Steuer beeinflusst. Beides hat in der Vergangenheit maßgeblich zur traurigen Bilanz von fast einem Verkehrstoten pro Tag in Brandenburg geführt", ergänzt Christoph Rudel, Geschäftsführer des VCD Brandenburg.
"Zu den harten Instrumenten gehören zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen, die den motorisierten Verkehr insgesamt entschleunigen und verringern und auf den für Mensch und Umwelt verträglicheren nicht-motorisierten Verkehr verlagern", konkretisiert Hinz. Beispiele seien Rund-Um-Grün bzw. Diagonalgrün für Fußgänger an Ampeln im Kreuzungsbereich, Herausnahme von LKW-Verkehr aus viel bewohnten Hauptverkehrsstraßen, bauliche Veränderungen zur Unterstützung von Tempo-30 auch auf gefährlichen Hauptstraßen sowie Markierung weiterer Radstreifen auf Fahrbahnen (u.a. auf wichtigen Hauptverkehrsstraßen), die wesentlich sicherer und zwölf Mal günstiger seien als der Bau von Radwegen auf Bürgersteigen.
"Bei fast 100 Prozent aller tödlichen Unfälle mit rechtsabbiegenden LKWs waren Fahrradfahrer in den letzten Jahren in Berlin die Unfallopfer. Wir begrüßen deshalb die Absicht der Bundesregierung, Weitwinkel-Spiegel ab 2005, zwei Jahre früher als von der EU geplant, und auch für Altfahrzeuge ab 3,5 Tonnen verbindlich einzuführen. Das verbessert die Sichtbeziehung zwischen Radfahrern und rechtsabbiegenden LKWs erheblich", betont Christian Schmidt, Initiator der Veranstaltung von den Grünen Radlern.
"Weiche" Maßnahmen wie eine fachübergreifende Mobilitätserziehung in Kitas, Schulen und Fahrschulen ergänzten das Verkehrssicherheitsprogramm des Senats sinnvoll. "Junge Verkehrsteilnehmer müssen systematisch in die Lage versetzt werden, durch eigene Erfahrungen die positiven Seiten der schonenderen Fort-bewegungsarten Fuß, Rad und Öffentlicher Verkehr kennenzulernen. Dann werden sie auch ein Problembe-wusstsein für die Folgen und Belastungen durch den motorisierten Verkehr entwickeln und ihren Lebensstil darauf einstellen können", verdeutlicht Hilla Metzner, Sprecherin des AK Kinder im Verkehr im VCD Berlin.
Um das Bewusstsein für Unfallrisiken zu schärfen, rufen die Initiatoren zur Teilnahme an der Memoriam-Demonstration und Gottesdienst "Wir trauern um die Verkehrstoten" am 7. November 2004 auf. Fahrrad-Skater-Demonstration: Um 14 Uhr ab Rotes Rathaus Gedenk-Gottesdienst im Anschluss: Um 16.00 Uhr in der Marienkirche am Alexanderplatz mit Pfarrer Reinhard Dalchow, Umweltbeauftragter der Evangelische Kirche in Brandenburg und der Oberlausitz.
Am 05-11-2004
Große Retrospektive zum Werk des Fotografen und Kriegsreportes Robert Capa Berlin Er hasste den Krieg und wurde vielleicht gerade deshalb zu einem der bedeutendsten Kriegsfotografen des 20. Jahrhunderts. Robert Capa bannte den Spanischen Bürgerkrieg, den chinesischen Widerstand gegen die japanische Besetzung, den Zweiten Weltkrieg und die Landung der Alliierten, den israelisch-arabischen Krieg und schließlich den Krieg in Indochina auf Fotopapier. Er war ein Spieler und riskierte für ein Foto immer wieder sein Leben. Am 25. Mai 1954 trat der gebürtige Ungar, der mit bürgerlichem Namen Endre Ernö Friedmann hieß, in Indochina auf eine Mine - er wurde tödlich verletzt.
Anlässlich seines 50. Todestages im vergangenen Jahr konzipierte die Bibliotheque Nationale de France in Paris eine umfangreiche Retrospektive zum Werk Capas, die ab Samstag auch im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen ist. Die Schau zeigt rund 300 Arbeiten des Foto-Journalisten und ist die erste große Retrospektive der Werke Capas in Deutschland. Nach Paris ist die deutsche Hauptstadt die zweite und letzte Station der Präsentation, die wegen der Empfindlichkeit der Fotografien nicht weiterreisen kann.
Capa sah sich selbst als Journalist und nicht als Künstler. 1947 gründete er zusammen mit seinem Freund Henri Cartier-Bresson in Paris die legendäre Agentur Magnum Photos. Dass seine Bilder einmal gerahmt im Museum hängen könnten, hätte Capa nie im Leben gedacht, sagte der Biograf und Nachlassverwalter des Fotografen, Richard Whelan, am Freitag in Berlin. Vielleicht wäre es ihm sogar peinlich gewesen.
Zu der deutschen Hauptstadt hatte Capa eine besondere Beziehung. Hier lebte und studierte er von 1931 bis zu seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1933, und hier erschienen in der Illustrierten "Weltspiegel" auch seine ersten Fotos - unter anderen sein berühmtes Trotzki-Porträt von 1932. 1945 kam Capa noch einmal nach Berlin zurück - an seiner Seite seine Geliebte Ingrid Bergmann, mit der er laut Whelan in Berlin "sehr schöne Tage" verbrachte.
Die Ausstellung, die bis zum 18. April läuft, zeigt neben Capas berühmten Kriegsbildern auch unbekannte, zum Teil noch unveröffentlichte Fotografien. Capa fotografierte die Tour de France, Pilgergruppen in Lisieux sowie Künstler wie Pablo Picasso und Henri Matisse. Seien es Berühmtheiten, Soldaten, zivile Kriegsopfer oder Bauern in China, immer hat Capa den einzelnen Menschen in seiner Individualität im Blick. Seine Bilder erwecken stets den Eindruck, den stärksten Moment der jeweiligen Situation erfasst zu haben. Beeindruckend belegt dies unter anderen Capas berühmtes Foto "Tod des Milizionärs" (1936), das einen spanischen Freiheitskämpfer in genau dem Moment zeigt, in dem ihn eine tödliche Kugel trifft.
Capas Art des Fotojournalismus verleihe einer humanistischen Weltanschauung Ausdruck, heißt im Begleitheft zur Ausstellung. Wie keinem anderen sei es ihm gelungen, sowohl den Schrecken des Krieges als auch das Leid der Zivilbevölkerung zu zeigen. Capa dokumentierte, nahm mit seinen Bildern aber auch Anteil. "Wenn Du nicht gut genug bist, bist Du nicht dicht genug dran", sagte er.
Am 24. Jan. 2005
Berlin stockt wegen "Hartz-IV"-Klagen Zahl der Sozialrichter auf
Bald 50.000 "Hartz IV"-Klagen in der Hauptstadt
Wegen der anhaltend hohen Zahl an Klagen von "Hartz IV"-Empfängern will Berlins Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) das Berliner Sozialgericht verstärken. "Wir werden 40 zusätzliche Richterstellen möglichst schon ab nächstem Jahr zu den bisher 85 Sozialrichtern beantragen", sagte die Justizsenatorin dem "Tagesspiegel". Dazu solle dieselbe Anzahl an Rechtspflegern kommen. "Wir können uns da keinen Flaschenhals erlauben, in dem die Klagen hängenbleiben", unterstrich von der Aue. An Deutschlands größtem Sozialgericht wird voraussichtlich in der kommenden Woche die 50.000. Klage im Zusammenhang mit den von der rot-grünen Bundesregierung beschlossenen "Hartz IV"-Regelungen. Sozialrichter Michael Kanert sagte der Zeitung: "Wir können nicht mit den Eingängen Schritt halten". Im ersten Halbjahr 2008 seien rund 3000 Akten liegengeblieben. Allein im Juli habe das Gericht 3046 neue Verfahren verzeichnet, davon 1972 zu den Themen "Hartz IV" und Sozialhilfe. In Berlin bekommen 436.330 Menschen Leistungen nach "Hartz IV".
Am 22-08-2008
Grünen-Parteitag in Berlin gestartet
Programm für die Bundestagswahl
Die Grünen sind am Freitagabend (8. Mai) zu einem dreitägigen Bundesparteitag in Berlin zusammengekommen, um ihren inhaltlichen Kurs für das Wahljahr festzulegen. Die Partei will insbesondere ihr Programm für die Bundestagswahl beschließen. Entschieden wird auch über die Koalitionsfrage, die in den vergangenen Wochen parteiintern für heftigen Ärger gesorgt hatte. Noch am Freitagabend wollten die Delegierten in die Diskussion über das Wahlprogramm einsteigen. Darin versprechen die Grünen unter anderem eine Million neue Jobs in vier Jahren durch Investitionen in Klimaschutz, Bildung und Soziales. Außerdem plädieren sie laut Programmentwurf für einen gesetzlichen Mindestlohn, eine Erhöhung des "Hartz IV"-Satzes und die Einführung einer Garantierente.
In der Energiepolitik bleiben die Grünen bei ihrem Nein zur Atomkraft und zu neuen Kohlekraftwerken. Für die Programmdebatte ist der gesamte Samstag vorgesehen. Insgesamt liegen über 1200 Änderungsanträge zu dem Entwurf vor.
In der Bündnisfrage hat der Parteivorstand auf Druck der Parteibasis vorgegeben, ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf zu ziehen und auf die Eigenständigkeit der Grünen zu setzen. Das Ziel lautet danach, die große Koalition zu beenden und ein schwarz-gelbes Bündnis von Union und FDP zu verhindern. Eine Jamaika-Koalition mit Union und FDP wird offiziell ausgeschlossen.
Am 08-05-2009
Grüne Woche Berlin: Guerillamarketing mit D-ROLF aka Dreh-Orgel-ROLF
Drehorgel-ROLF gibt alles
Er ist berühmter als ein bunter Hund, schrieb schon 1985 die „Budapester Rundschau“ über ihn. Mittlerweile ist er sogar Ehrenbürger im US-Staat Utah. Ohne sein auffallendes Äußeres würde der studierte Verkehrsingenieur glatt als Professor durchgehen. Schon in der DDR war D-ROLF als „Dreh-Orgel-ROLF" ein Star, tingelte mit Trabi und Drehorgel zwischen Kap Arkona und Samarkand durch die Lande, erfreute sein Publikum und brachte die DDR-Obrigkeit in schöner Regelmäßigkeit in Rage. Fast 1000 Seiten Stasi-Akten existieren noch heute über ihn. Selbst die Sowjetische Auslandsabwehr „musste“ sich mit ihm befassen. Doch mit List und Witz gelang es ihm (fast) immer, sich genauso regelmäßig wieder aus den Fängen der Genossen herauszuhangeln. Über zwölf Mal steht der Hallenser im Guinness Buch der Rekorde -neben dem Rekord im Dauer-Drehorgeln, überwiegend mit seiner großen Leidenschaft: dem Trabi. Sei 1989 bereist er mit ihm die ganze Welt. Alle Kontinente hat er mittlerweile mit dem Trabi besucht und war auf allen Olympischen Spielen vertreten. Die Route 66, den Roten Platz, die Seidenstrasse, den Khoumeni Boulevard, die Champs Elysee und Paris-Dakar befuhr er erfolgreich im Zweitakter. Selbst im jetzt umkämpften Timbuktu war er unlängst im Trabi.
So ist er auch nach der Wende über die Grenzen der Bundesrepublik zwischen Hongkong und L.A. bekannt geworden. Ein Netzwerk von Unternehmen nutzt seine Ideen und Bekanntheit für regionale und internationale, hocheffektive Öffentlichkeitsarbeit.
Mit seinem Namen verbinden sich aber immer auch soziale Aktionen besonders für die „action medeor“. Mit ihr unterstützt er zielgerichtet Projekte auf Madagaskar.
Auf der „Gruenen Woche „ Berlin knüpft er zur Zeit mit Hilfe von NGO-online Internationale Kontakte für seine Partner, denen es dank ausgefeilter Strategien gelingt bis auf Platz 1 bei Google vorzudringen.
Mit fröhlichen Grüßen aus BERLIN D-ROLF Becker
Am 21-01-2013
Drohnen: Verband zeigte bei ILA in Berlin die Zukunft der unbemannten Luftfahrt
Pressemitteilung Bundesverband Unbemannte Systeme
Unbemanntes Fliegen wird immer populärer: Im vergangenen Jahr waren bereits 250.000 Drohnen in Deutschland im Einsatz. Ob für private Zwecke oder im professionellen Bereich für Fotoaufnahmen, bei Wartungsarbeiten und Sicherheitseinsätzen. Bei der Luftfahrtmesse ILA in Berlin, die vom 01. bis 04. Juni stattfand, zeigten zahlreiche Aussteller neue Trends aus der Welt der Drohnen. Der vor fünf Monaten in Hamburg gegründete Bundesverband für Unbemannte Systeme (BUVUS) koordinierte einen Gemeinschaftsstand rund um die neue Technologie.
„Drohnen verändern zukünftig nicht nur die Wirtschaft: Unbemannte Fluggeräte werden auch immer häufiger für Polizei- und Feuerwehreinsätze genutzt und können Menschenleben retten“, so Matthias Still, Sprecher des Drohnen-Verbandes BUVUS. „Diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten haben wir in Berlin gezeigt.“ Zahlreiche Branchen verschaffen sich bereits heute per Drohne den „Blick von oben“: In der Medienwirtschaft werden sie für Foto und Film-Aufnahmen genutzt, in der Landwirtschaft zur Überwachung großer Anbauflächen oder für Sicherheitszwecke bei Groß-Events. Zukünftig sollen die unbemannten Flugsysteme auch Pakete ausliefern.
Die Partner am Gemeinschaftsstand in Berlin kamen nicht nur aus der Hansestadt, sondern aus ganz Deutschland und sogar den USA: Mit dabei waren das auf Drohnen-Forschung spezialisierte Institut für Unbemannte Systeme an der Northern Business School (NBS), die Beratungsunternehmen Caballero & Hesselbarth und die Politikberatungs-Agentur DIE AGENDA sowie der Branchendienst „Drone Industry Insights“. Ein weiteres Highlight: Die amerikanische Non-Profit-Organisation „Air Shepherd“, die mit Hilfe von Drohnen Wilderei in Afrika bekämpft, war ebenfalls Partner des Drohnen-Verbandes BUVUS in Berlin.
Der Bundesverband für unbemannte Systeme ist Netzwerk und Interessenvertretung für den Einsatz von Drohnen in Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Er wurde in Hamburg gegründet und strebt eine enge Vernetzung mit der Luftfahrtindustrie, der Logistik-, Energie- und Medien-Branche an. Weitere Informationen unter www.buvus.de
Am 09-06-2016