DIE Internet-Zeitung
Musik gegen Sklaverei

Musikalische HeimatKlänge verbinden Afrika und Amerika

Am

Zum 14. Mal lädt das Festival "HeimatKlänge" in Berlin zu einer musikalischen Weltreise ein. Vom 11. Juli bis zum 26. August sollen zahlreiche Konzerte im Tempodrom am Ostbahnhof die "Moderne Afrikas im transatlantischen Austausch mit dem schwarzen Amerika" zeigen, wie die Veranstalter in Berlin mitteilten. Unter dem Titel "Soul 2 Soul Afrika - Amerika" wird das Festival eine Hommage an den 1997 verstorbenen Fela Kuti sein, der als "Godfather der Afrika-Amerika-Connection, Saxophonist, Trompeter, Pianist, Sänger, Poet, Politiker, Komponist und afrikanischer Agitator der Black Power Bewegung" beschrieben wird. Moderne afrikanische Kunstentwicklungen sind Thema der Ausstellung "The Short Century - Eine neue Sicht auf die Geschichte Afrikas", die parallel vom Haus der Kulturen der Welt im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt wird.


Die Musiker wollen zeigen, wie sich Sklaverei, Kolonisation und Migration in der heutigen afrikanischen und amerikanischem Musik niedergeschlagen haben. HeimatKlänge stellt dazu sieben "urbane Projekte" unter anderen mit Sono de Villes, The Shrine Synchro System, Omar Sosa, der Garifuna All Star Band und den Mahotella Queens vor. Die Soul 2 Soul Lounge lädt freitags und samstags zum After-Concert DJ Club ein.

Afrikanische Friedenstruppen mit Entwicklungsgeldern finanzieren

Zweckentfremdet

Der Verband Entwicklungspolitik (VENRO) verurteilt den Beschluss der EU-Rates für Allgemeine Angelegenheiten und Außenbeziehungen, Afrikanische Friedenstruppen aus dem Europäischen Entwicklungsfonds (EEF) zu finanzieren. Für friedensschaffende Maßnahmen sollten nicht Gelder verwendet werden, die eindeutig für zivile Aufgaben der Armutsbekämpfung und Entwicklung zweckbestimmt seien, so die Kritik. "Hier werden Ziele und Aufgaben miteinander in einer Weise vermengt, die wir aus entwicklungspolitischer Sicht ablehnen müssen", erklärte der Venro-Vorsitzende Reinhard Hermle. Zwar könne angesichts der zahlreichen Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent die Sinnhaftigkeit der Schaffung einer Afrikanischen Friedensfazilität (AFF) nur unterstützt werden. "Aber der Europäische Entwicklungsfonds darf nicht zum Steinbruch für alles und jedes werden, was die EU im Rahmen einer verstärkten Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik wichtig findet, ohne für neue Aufgaben zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung zu stellen", sagte der Venro-Vorsitzende.

Der Beschluss des EU-Rates sei auch deshalb fragwürdig, weil die internationale Staatengemeinschaft nicht genug Mittel für die Realisierung der Millenniums-Entwicklungsziele wie Halbierung der extremen Armut, Grundbildung für alle Kinder, Bekämpfung von Malaria und AIDS bereit stelle und hier besonders hinsichtlich der afrikanischen Länder große Defizite bestünden. "Dafür sollten die EEF-Gelder eingesetzt werden und nicht für militärische Aufgaben", so Reinhard Hermle weiter.

Am 19-11-2003

Landmine tötet sechs CARE-Mitarbeiter in Angola

Afrika

Sechs Mitarbeiter der Hilfsorganisation CARE kamen bei der Explosion einer Landmine in Angola ums Leben. Die Entwicklungshelfer arbeiteten für ein CARE-Trainingsprogramm für Kleinbauern in der angolischen Provinz Bié. Als ihr Traktor über eine Landmine fuhr, starben fünf der Mitarbeiter bei der Explosion: Jose Kuvenge, Elias Bambi Samaria, Joao Chissapa, Adelino Kanguende und Nicolau Tomas. Der sechste Mitarbeiter, Antonio Salvador, erlag drei Tage später im Krankenhaus seinen Wunden. Der Traktorfahrer, Paulino Quintas, erlitt Kopfverletzungen und befindet sich außer Lebensgefahr. "Wir trauern über den Verlust von sechs wertvollen Freunden, Kollegen und Mitarbeitern und verstärken gleichzeitig unser Engagement für die Menschen in Angola", sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von CARE Deutschland. "Tragische Unfälle wie diese machen deutlich, wie wichtig es ist, Menschen in Nachkriegsregionen aktiv dabei zu unterstützen, die langwierigen Folgen kriegerischer Konflikte zu überwinden."

Angola ist weltweit eines der weitflächig vermintesten Länder der Welt: ein Erbe des Jahrzehnte langen Bürgerkriegs, der erst im vergangenen Jahr beendet wurde. "Die Explosion von Landminen zählt zu den größten Gefahren, denen CARE-Mitarbeiter hier und in allen afrikanischen Ländern ausgesetzt sind", sagt Doug Steinberg, Leiter des CARE-Büros in Angola.

Mindestens 15.000 bis 20.000 Menschen werden jedes Jahr durch die Explosion einer Landmine getötet, so die Schätzungen der International Campaign to Ban Landmines (ICBL). Über 70 Länder der Welt sind durch Landminen verseucht, meist in ihren ärmsten Regionen, in denen Menschen durch Feldarbeit und Landwirtschaft überleben. Viele der hier getöteten Minenopfer werden nicht registriert.

Die "Ottawa-Konvention" (1997) über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, Herstellung und Weitergabe von Antipersonen-Minen sowie über deren Vernichtung wurde bisher von 141 Ländern ratifiziert und von neun weiteren Ländern unterzeichnet. 44 Länder, darunter die USA, haben der Konvention noch nicht zugestimmt. CARE kämpft in 70 Ländern der Welt für die Überwindung von Not und Armut, und fordert alle Regierungen der Welt dringend dazu auf, die Ottawa-Konvention nicht nur zur unterzeichnen, sondern auch konsequent umzusetzen.

Am 19-12-2003

Größter Waldbestand in Afrika in Gefahr

Kahlschlag im Kongo

Nach Angaben von PRO WILDLIFE ist der größte Waldbestand Afrikas in Gefahr. Die neue Übergangsregierung in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) will mit Hilfe der Weltbank bis Oktober 2004 die gesamten Waldflächen des Landes in Nutzungskategorien einteilen. Dies wäre der Startschuss für einen massiven Holzeinschlag von geplanten sechs bis zehn Millionen Kubikmeter Tropenholz pro Jahr. "Die Zerstörung dieser Urwälder wäre ein ökologisches Desaster", befürchtet Dr. Sandra Altherr, Biologin bei PRO WILDLIFE. Eine so weitreichende Abholzung in den wichtigsten Tropenwaldgebieten Afrikas hätte schlimme Folgen für Schimpansen, Gorillas, Waldelefanten und andere bedrohte Arten. Bonobos, auch Zwergschimpansen genannt, kämen z.B. nur in der DRC vor. Die Münchner Artenschutzorganisation fordert die Bundesregierung als einen der Geldgeber der DRC auf, auf eine Korrektur der Abholzungspläne hinzuwirken.

Die Waldflächen der DRC blieben bisher wegen der Bürgerkriegssituation von großflächigem, kommerziellem Holzeinschlag weitgehend verschont, viele internationale Firmen ließen ihre Konzessionen ruhen. Doch nun einigten sich Weltbank und Interimsregierung auf eine massive Ausdehnung der Holzwirtschaft. Eine Fläche von 60 Millionen Hektar Regenwald, größer als die Fläche Frankreichs, wird nach Angaben der Weltbank als nutzbar eingestuft. "Sollten diese Pläne wahr werden, käme dies einem Kahlschlag in wichtigen Rückzugsgebieten für zahlreiche bedrohte Wildtiere gleich", betont Dr. Sandra Altherr. Durch den Holzeinschlag werden selbst abgelegenere Waldgebiete zugänglich gemacht, Wilderer können so in die letzten intakten Lebensräume von Gorillas und Bonobos eindringen. Die Jagd auf Wildtiere ist neben der Lebensraumzerstörung die größte Gefahr für die Artenvielfalt in Zentralafrika.

Der Handel mit Tropenholz aus Afrika boomt. Holzarten wie Iroko und Sapelli werden zu Gartenmöbeln, Fensterrahmen und Furnierhölzern verarbeitet. Bereits existierende illegale Holzeinschläge erhalten nach Befürchtung von PRO WILDLIFE durch den geplanten Kahlschlag weiteren Auftrieb. Zudem wurden die Volksstämme, die die Wälder bislang bewohnen, bei den Nutzungsplänen offenbar nicht miteinbezogen. Deutschland gehört zu den Geldgeberländern für die Wirtschaftsförderung in der Demokratischen Republik Kongo. PRO WILDLIFE fordert deshalb Bundesministerin Wieczorek-Zeul auf, sich für eine Kurskorrektur in der DRC einzusetzen. Deutschland gehört neben Portugal und Frankreich zu den Hauptimporteuren für afrikanische Tropenhölzer.

Am 08-03-2004

Trotz Wilderei mehr Nashörner in Afrika

Aber noch keine Entwarnung

Wenn die aktuellen Trends in der Bestandsentwicklung der afrikanischen Nashörner weiter anhalten, könnten die bedrohten Dickhäuter vor dem Aussterben bewahrt werden. Eine Expertengruppe der Weltnaturschutzunion IUCN und des WWF legte nun aktuelle Zahlen vor, die Grund zur Hoffnung geben: Die Zahl der Spitzmaulnashörner, die noch Mitte der 1990er Jahre bei rund 2.500 Tieren stagnierte, wird auf 3.600 geschätzt. Noch besser sieht es bei den Breitmaulnashörnern aus, die vor rund einhundert Jahren bereits als ausgestorben galten. Ihr Bestand ist auf rund 11.000 Tiere angestiegen. Die Artenschützer des WWF wiesen allerdings darauf hin, dass es heutzutage nur noch einen Bruchteil des einstigen Nashorn-Bestands in Afrika gibt, und warnten vor verfrühtem Optimismus. "Wir werden weiter für den Schutz der Nashörner kämpfen müssen", sagte Stefan Ziegler, Artenschutzexperte des WWF. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es schätzungsweise 400.000 Spitzmaulnashörner. Inzwischen sind die Tiere in mehreren Ländern bereits ausgerottet.

Den Grund für den rasanten Rückgang sieht der WWF vor allem in der Jagd. Wilderer töten die Tiere wegen ihres Horns, das zum Beispiel als Fieber senkendes Mittel in der chinesischen Medizin verwendet wird. Der internationale Handel mit Rhinozeros-Hörnern ist seit 1977 verboten. Alle Staaten, in denen heute noch Nashörner in freier Wildbahn leben, haben die Jagd untersagt. Doch die Nachfrage nach Nashorn-Präparaten sei nach wie vor ungebrochen und steige mit dem wachsenden Wohlstand in vielen asiatischen Ländern sogar an, so der WWF. Auf dem Schwarzmarkt würden mehr als 15.000 US-Dollar für ein Kilo der begehrten Hornsubstanz geboten.

Um der Jagd auf die bedrohten Tiere Einhalt zu gebieten, schicken Naturschutzorganisationen die Nashörner ins Exil: So seien bereits viele der "letzten afrikanischen Zweihörner" aus besonders gefährdeten Gebieten umgesiedelt und so vor dem Tod durch das Gewehr gerettet worden. Neben diesen "Feuerwehrmaßnahmen" sollen Anti-Wilderer-Patrouillen und Aufklärungskampagnen die Nashörner schützen. Frühere Versuche, die Nashörner durch das Absägen des Horns zu entwerten, führten nicht zum gewünschten Erfolg: Wilderer töten angesichts der horrenden Preise, die für das Horn gezahlt werden, auch Tiere mit Hornstümpfen. Sogar vor Jungtieren mit ihren winzigen Hornansätzen machen sie nicht Halt. Außerdem sind die Tiere ohne ihr Horn in der Selbstverteidigung zum Beispiel gegenüber Löwen eingeschränkt.

Am 25-06-2004

Holzkonzern zahlt Schmiergelder in Afrika

Wald

Der deutsch-schweizerische Holzkonzern Danzer soll Schmiergelder an Beamte in Zentralafrika und in Kamerun gezahlt haben. Das berichtet die Umweltorganisation Greenpeace. Darüber hinaus kaufe die Danzer Tochterfirma Interholco wissentlich Holz von der kamerunischen Firma MMG, die Holz unerlaubt einschlage. Greenpeace beruft sich dabei auf einen firmeninternen Bericht über eine Dienstreise zu den Partnerfirmen in Afrika, der von einem der beiden Interholco Geschäftsführer, René Giger, geschrieben sei und Greenpeace vorliege. "Firmen wie Danzer sind auf Profit um jeden Preis aus", meint dazu Greenpeace-Waldexpertin Sandra Pfotenhauer. "Sie machen sich mitschuldig an der Zerstörung der afrikanischen Urwälder." Die Danzer-Gruppe zähle mit einem Umsatz von rund 500 Millionen Euro zu den weltweit größten Herstellern von Hartholzfurnieren.

Giger schreibe in seinem firmeninternen Bericht, dass ihm bezüglich Schmiergeld, sogenanntes Bakschisch, in Afrika drei Philosophien auffielen: "In Douala (Kamerun) wird man erpresserisch genötigt, Bakschisch in Hunderttausenden von FF (Francs) zu gewähren und zahlt diese auch grosszügig. In Kongo (Kinshasa) versucht Herr H. (Mitarbeiter einer Tochterfirma Danzers) zurückhaltend zu sein, ist aber trotzdem, wo notwendig, bereit zu bezahlen." Bei der Danzer-Tochterfirma IFO sei man bei Androhung von Strafgeldern "schon bereit, diese mit einem Cadeaux (Geschenk) zu erledigen."

Aus dem Bericht gehe hervor, dass die Danzer- Tochterfirma Interholco AG wissentlich von Firmen wie MMG in Kamerun Holz kaufe, die illegal Holz einschlagen würden. In einem Brief von Interholco an Greenpeace heiße es dagegen: "Interholco lehnt es selbstverständlich ab, von Gesellschaften Holz zu kaufen, die illegalen Holzeinschlag betreiben".

"Der Fall Danzer ist ein Beispiel mehr dafür, dass wir endlich ein Gesetz gegen den Import von Holz aus illegalen Quellen und Urwaldzerstörung brauchen", so Pfotenhauer. Der Umweltministerrat der EU hatte gestern der Kommission empfohlen, Möglichkeiten für eine Änderung der Gesetzeslage zu prüfen, aber keine konkreten Maßnahmen gegen den Import von Holz aus illegalen Quellen beschlossen. Verbraucher sollten daher beim Kauf von Holzprodukten unbedingt auf das Siegel des FSC für Holz aus ökologisch und sozial verantwortungsbewusster Waldbewirtschaftung achten.

Am 29-06-2004

UN-Welternährungsprogramm warnt vor "stillem Tsunami" in Afrika

Aids/HIV

Sechs Monate nach der Tsunami-Flutkatastrophe hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) vor den Konsequenzen eines "stillen Tsunami" gewarnt, der in Afrika Hundertausende töte. Aids sei im südlichsten Afrika die häufigste Todesursache. "Diese vergessenen Notfälle sind oft die tödlichsten Krisen", sagte WFP-Regionaldirektor Mike Sackett. Bereits im Jahr 2010 werde jedes fünfte Kind im südlichen Afrika Waise sein, sagte Sackett. Die Lebenserwartung der Menschen sei seit Mitte der 90er Jahre um durchschnittlich 22 Jahre gesunken.

Am schlimmsten betroffen seien die Kinder. Sie verlören nicht nur ihre Eltern und müssten ihre Geschwister versorgen - sie verließen auch die Schule und bekämen keine Ausbildung mehr. "Die Welt hat soviel Mitgefühl für die Opfer der Tsunami-Katastrophe gezeigt", sagte Sacket. "Jetzt müssen wir die gleiche Hilfsbereitschaft für die Ärmsten und Hungrigsten in Afrika zeigen." Er warb um mehr Gelder für die Projekte des WFP, die im südlichen Afrika weniger als 10 Prozent der benötigten Finanzmittel erhalten hätten.

Die Organisation wies in Bonn auch auch auf die Krise im Sudan hin. "Wir müssen bald nicht nur bis zu 3,5 Millionen Menschen in Darfur ernähren, sondern auch die Menschen im Süden und Osten des Sudan", sagte Holdbrook Arthur, WFP-Regionaldirektor. Nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg sei die Infrastruktur zerstört. "Jetzt kehren die Menschen in ihre Heimatorte zurück, und wir müssen die Chancen nutzen, die uns das Friedensabkommen gegeben hat", sagte Arthur. "Wir müssen den Menschen helfen, ihr Leben wiederaufzubauen." Die WFP-Hilfsaktion im südlichen Sudan habe allerdings erst knapp 40 Prozent der benötigten 302 Millionen US-Dollar erhalten.

Am 22-06-2005

Bundeswehr setzt Überwachung am Horn von Afrika fort

Kontrolle von Handelsschiffen

Im Rahmen der so genannten "internationalen Anti-Terror-Operation Enduring Freedom" ist die deutsche Marine an der Seeraumüberwachung sowie an der Überprüfung von Handelsschiffen am Horn von Afrika beteiligt. Am kommenden Sonntag verlässt die Fregatte "Lübeck" ihren Heimathafen Wilhelmshaven und nimmt Kurs auf das 5000 Seemeilen entfernte Horn von Afrika. Dort soll sie ihr Schwesterschiff "Karlsruhe" ablösen. Zur Zeit sollen dort etwa 240 Soldaten eingesetzt sein. Es ist nur wenig darüber bekannt, in welchem Maße und zu welchen verschiedenen Zwecken die Überwachung des Seeverkehrs tatsächlich durchgeführt wird. Nach Angaben der deutschen Marine "schützen" die deutschen Einheiten in der TASK FORCE 150 gemeinsam mit "Koalitionskräften" aus den USA, Frankreich, Italien, Großbritannien und Pakistan die Seeverbindungslinien im Operationsgebiet Rotes Meer mit dem Bab el Mandeb, Golf von Aden, Arabischen See, dem Golf von Oman bis hin zur Straße von Hormus. "Der Auftrag gliedert sich auf in die drei Komponenten Identifikation, Überwachung und Aufklärung. Der Seeverkehr am Horn von Afrika wird möglichst umfassend beobachtet und dokumentiert. Ziel ist es, den Transport von Personen und Gütern (z.B. Waffen, Munition, Drogen) zu unterbinden, die der Unterstützung des internationalen Terrorismus dienen."

Der deutsche Einsatzverband habe das Recht auf Kontrolle von Handelsschiffen bei begründetem Verdacht auf Unterstützung des Terrorismus. "Zur Überprüfung von Mannschaft, Ladung und Papieren geht ein dafür speziell ausgebildetes Kommando an Bord verdächtiger Schiffe. Diesen Vorgang nennt man Boarding." Bei "eindeutigen Beweisen" für die Unterstützung terroristischer Organisationen oder Aktionen sind laut Marine auch Zwangsmaßnahmen, wie etwa die Umleitung in Häfen zur weiteren Untersuchung von Schiff und Besatzung möglich.

Die Bestimmungen dafür seien im Einzelnen in den so genannten Rules of Engagement (Einsatzregeln) festgelegt, die der Geheimhaltung unterliegen.

Die Führung der Operation "Enduring Freedom" liege beim amerikanischen Regionalkommando USCENTCOM, dessen Hauptquartier in Tampa/Florida untergebracht ist. Befehlshaber ist der amerikanische General Tommy R. Franks. Die Bundeswehr ist im Hauptquartier von USCENTCOM mit einem Verbindungskommando vertreten.

Am 10-08-2005

Bundeswehr erfüllt am Horn von Afrika unklare Überwachungsaufgaben

20.000 Schiffe "abgefragt"

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung bezeichnete den Einsatz der Deutschen Marine am Horn von Afrika als wichtigen Beitrag im so genannten internationalen Anti-Terror-Kampf. Dieser Auftrag werde von der Bundeswehr hervorragend erfüllt, sagte Jung am Mittwoch bei einem Truppenbesuch der Marine-Einheit in dem ostafrikanischen Land Djibouti. In Djibouti seien derzeit 250 deutsche Soldaten im Einsatz, so Jung. Die Bundeswehr beteilige sich hier mit der Fregatte "Lübeck" an der Überwachung der Seewege. Seit Beginn des Einsatzes Anfang 2002 wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums rund 20.000 Schiffe "abgefragt", in knapp 100 Fällen wurde ein Schiff inspiziert. Wonach die deutschen Soldaten in den Handelsschiffen suchen, was sie genau "überwachen" und was sie gefunden haben, erfährt die Öffentlichkeit nicht. Ein Ende dieser Mission ist laut Jung nicht abzusehen. Für die Zukunft verbessert werden solle die Möglichkeit der deutschen Kriegsschiffe, auch in die Hoheitsgewässer beispielsweise von Oman oder Jemen einfahren zu dürfen. Hierhin sollen sich mehrfach "verdächtige Schiffe" geflüchtet und sich damit der Kontrolle der deutschen Soldaten entzogen haben. Der Öffentlichkeit wurde allerdings nicht mitgeteilt, wodurch sich die Schiffe verdächtig gemacht haben sollen.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes ist Dschibuti ein Land in strategisch wichtiger Lage, das sich durch Stabilität in der Krisenregion am Horn von Afrika auszeichne. Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1977 besitze das Land "einen starken französischen Stützpunkt" mit 2.500 bis 3.000 Soldaten. Die USA bauten ihre neue Militärbasis mit derzeit rund 2.000 Personen im Camp Lemonnier kontinuierlich aus und werteten Dschibuti als Afrika gen strategischen Partner am Horn von Afrika.

Seit 2002 stütze sich die Operation "Enduring Freedom" unter Beteiligung des deutsche Afrika nekontingents "zur Terrorbekämpfung und zur Sicherung der Wasserwege" am Horn von Afrika in Dschibuti ab. Deutsche Bundesverteidigungsminister hätten in diesem Zusammenhang mehrfach Dschibuti besucht. "Einen Höhepunkt der bilateralen Beziehungen stellte der Besuch von Bundespräsident Köhler in Dschibuti am 06.12.2004 dar", schreibt das Auswärtige Amt.

Seit Mitte 2002 ist den Angaben zufolge wieder eine Bundeswehrberatergruppe in Dschibuti tätig, "die Ausstattungs- und Ausbildungshilfe bei den Polizeikräften leistet, insbesondere der Modernisierung des einzigen landesweiten Kommunikationsnetzes". Das Projekt sei im März 2005 für weitere drei Jahre verlängert worden.

Am 22-12-2005

EMS fördert Bildung in Afrika, Asien und dem Nahen Osten

Schwerpunkt der Projektförderung ab 2014

Die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) setzt ihren Förderschwerpunkt für den Zeitraum 2014 - 2016 auf kirchliche und berufliche Bildung sowie auf den Bereich „Bewahrung der Schöpfung“. Das hat der EMS-Missionsrat auf Empfehlung der internationalen Kommission zur Vergabe von Fördermitteln für Projekte und Programme auf seiner Sitzung im Juni entschieden. Für 2014 - 2016 wurden 76 Projektanträge aus den zehn Ländern der EMS-Gemeinschaft bewilligt, für die insgesamt jährlich 1.360 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Die Gelder für den Bildungsbereich machen 55 Prozent der bewilligten Mittel aus.

„Mit der Förderung von Bildung setzen wir zwei Akzente“, erläutert Ulrike Schmidt-Hesse, Leiterin der Abteilung Mission und Partnerschaft. „Im schulischen und beruflichen Bereich unterstützen wir vor allem gesellschaftlich benachteiligte Gruppen wie etwa Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im ländlichen Südafrika; in der kirchlichen Aus- und Fortbildung tragen wir dem großen Bedarf der EMS-Mitglieder nach theologischer, gesellschaftspolitischer und seelsorgerlicher Fortbildung ihrer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden Rechnung. In allen Projekten geht es um unser Zeugnis als Christinnen und Christen in sozial, kulturell und religiös pluralistischen Gesellschaften“, so Schmidt-Hesse.“

„Beim Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung hat sich in den Kirchen das Bewusstsein entwickelt, dass Christen hier eine besondere Verantwortung haben“, so Christine Grötzinger, Koordinatorin der EMS-Programm- und Projektförderung. „Viele Kirchen der EMS-Gemeinschaft haben eigene Arbeitsbereiche für ökologische Fragen eingerichtet. Bis 2016 fördern wir verstärkt Initiativen zur Klimagerechtigkeit und zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, zum Beispiel Aufforstungsprojekte in Indonesien und die Einrichtung von „Climate Justice Ministries“ in allen 22 Diözesen der Kirche von Südindien. Ebenso unterstützen wir die politische Lobbyarbeit der Kirchen“.

Die EMS fördert neben den Bereichen Bildung und „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ auch Programme zur Weitergabe des Evangeliums, in der Diakonie und zur Armutsbekämpfung.

Am 25-06-2013

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