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Bayerischer Erprobungsanbau

Zweifel an der friedlichen Koexistenz von genmanipulierten und anderen Pflanzen

Nach Darstellung des Umweltinstituts München "kontaminiert" genmanipulierter Mais gentechnikfreie Pflanzen "weitaus stärker und über wesentlich größere Distanzen als bislang propagiert". Das gehe aus dem letztjährigen so genannten Erprobungsanbau mit genmanipuliertem Bt-Mais in Bayern hervor. Demnach käme es bei einer Entfernung von 20 Metern zu einer Kontamination von gentechnikfreien Pflanzen durch genmanipulierte von bis zu neun Prozent. Die "Kennzeichnungsschwelle" für Kontaminationen von 0,9 Prozent werde teilweise sogar erst bei 75 Metern Entfernung unterschritten. Der bayerische Landwirtschaftminister Miller habe diese Ergebnisse am gestrigen Mittwoch in Freising bekannt gegeben. Während die CSU jetzt nach Auffassung der Wissenschaftler "langsam zurückrudert", fordern sie "das endgültige Aus für transgene Pflanzen".

Herbizidtolerantes Superkraut

Gentech-Raps überträgt offenbar Resistenzen auf Wildpflanzen

Die Gefahr von superresistenten Pflanzen beim Anbau von genetisch verändertem Raps wird nach Ansicht von Umweltexperten deutlich nach unten gespielt. Wie erst jetzt bekannt geworden ist, haben Wissenschaftler des Centre of Ecology and Hydrology (CEH) in Großbritannien in der Nähe eines Feldes, auf dem genveränderter Raps angebaut wurde, einen herbizidresistenten Ackersenf gefunden. Die Pflanze reagierte auf das Herbizid Liberty nicht, berichtet BBC-Online.

Studie

Keine Pestizidreduktion durch "Integrierten Pflanzenschutz"?

Nach Ansicht des Naturschutzbundes NABU bestehen weiterhin erhebliche Mängel bei der Praxis des Integrierten Pflanzenschutzes in Deutschland. "Der in die Praxis umgesetzte Integrierte Pflanzenschutz ist eine Mogelpackung. Er ist weitgehend unverbindlich, fachlich unzureichend und wird damit seiner möglichen Schlüsselrolle zur Pestizidreduktion nicht gerecht", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke, gestützt auf eine Studie im Auftrag des Naturschutzbundes. Ziel des Integrierten Pflanzenschutzes sei es, durch den Vorrang biologischer, pflanzenzüchterischer und anbautechnischer Maßnahmen die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf ein Minimum zu beschränken. Trotzdem sei bis heute keine wesentliche Entlastung der Umwelt eingetreten. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bleibe auf hohem Niveau, da Richtlinien und Maßnahmen fast nur auf Freiwilligkeit basierten.

Tier- und Pflanzenwelt

Naturparadiese für Uhu, Klappertopf & Co gesichert

Die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe sichert wertvolle Naturgebiete, um die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Während der staatliche Naturschutz immer wieder Ausnahmen für Naturzerstörung zulasse, sei der Erwerb von Flächen durch die NABU-Stiftung die "Garantie für den dauerhaften Schutz unserer wildlebenden Tiere und Pflanzen", so der Stiftungsvorsitzende Hartmut Mai. Ob Trollblumenwiesen, wertvolle blütenreiche Trockenrasen, alte Baumbestände oder wertvolle Feuchtgebiete, der NABU sammelt Spenden für ihren Schutz. Es profitieren verschiedenste Wasservögel, die Wildkatze, der Uhu, Orchideen und viele mehr.

Gatersleben am 12. und 13.6.

Aktionsbündnis veranstaltet Demo und Spaziergang gegen Genpflanzen

Für das kommende Wochenende ruft das Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Sachsen-Anhalts Feldern" zu einem Aktionswochenende gegen Gentechnik in der Landwirtschaft in Gatersleben auf. Am Samstag, den 12.6. 2004 findet zum Tag der offenen Tür des IPK Gatersleben eine Demo gegen Gentechnik in der Landwirtschaft statt. Der Protest richtet sich außerdem auch gegen den auf dem Gelände stattfindenden Freisetzungsversuch mit gentechnisch veränderten Kartoffeln von BASF.

Manipuliert

Gen-Pflanzen verändern Leberfunktion bei Mäusen

Gentechnisch verändertes Soja verändert die Leberstruktur von Mäusen. Wie die Umweltorganisation GM-Watch berichtet, haben Forscher der italienischen Universität Urbino signifikante Modifikationen in einigen den Zellkern betreffenden Merkmalen nachgewiesen. Das Forscherteam habe nachweisen können, dass bei den Mäusen, die mit Gen-Soja gefüttert wurden, unregelmäßig geformte Zellkerne auftraten. Diese seien ein deutlicher Index für eine hohe Stoffwechselrate sowie eine höhere Anzahl nuklearer Poren, die intensiven Molekularaustausch anzeigten.

Keine Patente auf Pflanzen, Saatgut, Tiere und Menschen

Die wahren Kosten der Gen-Patente

Derzeit berät der Deutsche Bundestag über die Umsetzung der Gen-Patentrichtlinie der EU in Deutsches Recht. Die Umsetzung soll warscheinlich noch vor der Sommerpause geschehen. Aus diesem Anlass hat Greenpeace, zusammen mit der Bundesärztekammer und dem Hilfswerk Misereor, am Mittwoch in Berlin das Ergebnis der Dokumentation "Die wahren Kosten der Gen-Patente" vorgestellt. Nach Recherchen von Greenpeace wurden 2003 vom Europäischen Patentamt in München über 100 Patente auf Gene von Mensch oder Tier vergeben, darunter auch auf einige der bekanntesten Erbkrankheiten. "Einen Nutzen von den Gen-Patenten haben die Patentinhaber. Ärzte, Patienten, Landwirte und Züchter geraten in ein Netzwerk von neuen Abhängigkeiten", warnt Dr. Christoph Then, Patentexperte von Greenpeace.

Pflanzenschutz ohne Gift

Düngung mit Schwefel erhöht Nährwert und Krankheitsresistenz von Kartoffeln

Wissenschaftler des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig fanden heraus, dass bei Kartoffeln eine gute Versorgung mit Schwefel (S) die Gesundheit der Pflanzen erhöht. Schwefel ist ein für alle Lebewesen essenzielles Element und kommt in der Natur als Salz (z.B. Bittersalz) oder rein als Schwefelblüte vor und gelangte in der Vergangenheit überwiegend mit dem "sauren Regen" in landwirtschaftliche Böden. In den letzten 20 Jahren sind jedoch die Schwefeleinträge aufgrund von Maßnahmen zur Luftreinhaltung, Senkung des Gehaltes in Kraftstoffen sowie der Herstellung "ballastfreier" Dünger, drastisch von weit über 50 kg/ha auf nunmehr häufig unter 10 kg/ha gesunken.

Patente auf Pflanzen und Tiere verdoppelt

Trotz Verbots Schutz von Schrumpel-Tomate durch Europäisches Patentamt

Die Patentierung von Pflanzen und Tieren nimmt alarmierende Ausmaße an. Nach Recherchen von Greenpeace hat das Europäische Patentamt in München im Jahr 2003 etwa doppelt so viele Patente auf Pflanzen und Tiere erteilt wie noch im Jahr zuvor. Trotz eines ausdrücklichen Verbotes erteilte das Patentamt am 26. November 2003 sogar erstmals ein Patent auf eine ganz normale Züchtungsmethode (Nr. EP 1211926). Betroffen ist eine Tomate, deren Wassergehalt mit Methoden konventioneller Züchtung verringert wurde, so dass sie bei langer Lagerung zwar schrumpelt, aber nicht fault.

Nur fürs Image

Weniger Gentech-Pflanzen mit Nutzen für Verbraucher

Gentech-Konzerne versuchen verstärkt, mit Inhaltsstoffen wie gesunde Pflanzenölen, samenlosen Früchten und vitaminreichen Gemüse um Konsumenten zu werben. Dahinter steckt vor allem der Versuch, das Image von Gentech-Pflanzen zu verbessern. Auf dem Markt würden die neuen Entwicklungen auch in den nächsten fünf Jahren kaum erscheinen. Das zeigt der aktuelle Bericht "Verschobene Marktreife" des Gen-ethischen Netzwerkes e.V. (GeN). Die Studie untersucht, welche neuen transgenen Pflanzen entwickelt werden und wann sie auf den Markt kommen sollen. Ergebnis: Entgegen aller Versprechungen nehme die Anzahl der Versuche mit transgenen Pflanzen, die den KonsumentInnen mehr Nutzen bringen sollen, seit Mitte der 90er Jahre ab. Die Veränderung der Qualität sei technisch schwierig und der ökonomische Erfolg der Produkte ungewiss.

Studie

Gebietsfremde Tiere und Pflanzen verursachen Millionenschäden

Ortsfremde Pflanzen- und Tierarten verursachen nicht nur ökologische, sondern auch finanzielle Schäden in Millionenhöhe. Für 20 solcher so genannter Neobiota berechneten Forscherinnen und Forscher der Goethe-Universität Frankfurt/Main für das Umweltbundesamt die volkswirtschaftlichen Kosten. Allein in Deutschland summierten sie sich im Jahr 2002 auf durchschnittlich 167 Millionen Euro. Die staatlichen Umweltschützer fordern die Bürger auf, keine fremden Arten aus dem Urlaub mitzubringen, Exoten in die Natur zu entlassen oder auch gebietsfremde Arten im Garten anzusiedeln.

Manipuliert

EU und USA streiten um Zulassung von Gen-Pflanzen

Am Freitag haben Vertreter der US-Regierung von der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf endgültig die Einrichtung einer Streitfall-Kommission durchgesetzt. Streitpunkt ist ein seit 1999 in der EU bestehendes vorläufiges Verbot der Zulassung von Gen-Pflanzen, wie die Umweltorganisation Greenpeace berichtet. Die sieht darin einen weiteren Versuch der USA, den Widerstand der europäischen Verbraucher gegen Gentechnik in Lebensmitteln brechen zu wollen. Bereits am 13. Mai 2003 hatten die USA offiziell angekündigt, die EU vor der WTO zu verklagen. Bisher hatte die aber EU die Einberufung eines Streitfall-Panels noch abwenden können. "Mit der Klage vor der WTO ignoriert US-Präsident Bush nicht nur die Interessen der Verbraucher, sondern auch internationales Umweltrecht", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. Die Versuche in Spanien, gentechnisch mainpulierte Pflanzen anzubauen, hätten bisher Chaos verursacht und die umliegenden Felder verseucht.

Indien

Erstmals Salz aus Pflanzen gewonnen

Indische Forscher haben mit Erfolg Salz aus einer Pflanze gewonnen. Für das neue Salz namens "Saloni" wurde bereits ein internationales Patent beantragt. Im Gegensatz zu Meersalz soll es den Forschern vom Central Salt and Marine Chemicals Research Institute (CSMCRI) zufolge verschiedene wichtige Nährstoffe enthalten und damit von gesundheitlicher Relevanz sein. Das Institut hat bereits Salzproben an Unternehmen in Übersee geschickt, um das Marktpotenzial abzuschätzen. "Das erste Feedback ist ermutigend", zitiert die indische Times den CSMCRI-Leiter Pushpito Ghosh.

Treibstoff ohne Zündstoff

Motoröl aus Pflanzen ist zukunftsfähig

Das Motoröl der Zukunft ist pflanzlicher Herkunft, behaupten Forscher des US- Landwirtschaftsministeriums. Chemikern sei es gelungen, eine chemisch modifizierte Version von Speiseöl herzustellen. Es solle eine "grünere" Alternative zu herkömmlichen Motorölen, die auf Petroleum basieren, darstellen. Dessen schützenden Eigenschaften übertreffe es sogar. Das Öl könne bereits in fünf Jahren auf dem Markt sein, berichtet der Chemiker Atanu Adhvaryu auf dem 225. Treffen der American Chemical Society in New Orleans.

Umweltgifte

Landwirte skeptisch gegenüber umweltverträglichem Pflanzenschutz

Die Landwirte in Deutschland bleiben beim Thema umweltverträglicher Pflanzenschutz zurückhaltend. Dies zeigt eine Telefonumfrage des Fraunhofer Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, Schmallenberg, im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Zwar akzeptieren die Landwirte mehrheitlich die gültigen Umweltauflagen für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Und auch die biologische Schädlingsbekämpfung ist kein Tabu für sie. Allerdings fordern die meisten Landwirte im Gegenzug, dass Behörden und Hersteller besser über umweltschonenden Einsatz von Pflanzenschutzmitteln informieren, mehr umweltverträglichere Alternativen angeboten und biologische Schädlingsbekämpfung staatlich gefördert werden.

Pflanzenschutzmittel in Öko-Weizen

Verbraucherministerium fordert sofortige Aufklärung

Der mit dem Pflanzenschutzmittel Nitrofen belastete Öko-Weizen ist nach Angaben des niedersächsischen Agrarministeriums möglicherweise aus Polen nach Brandenburg importiert worden. In dem osteuropäischen Nachbarland dürfe das in Deutschland verbotene Herbizid noch eingesetzt werden, sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister Uwe Bartels (SPD) am Montag. Wäre das der Fall, so könnten auch andere Getreide-Chargen betroffen sein. Derzeit würden bei Getreideimporten aus Nicht-EU-Staaten lediglich Stichprobenkontrollen an den Grenzen vorgenommen.

Gegen Pflanzen-Patente

Konventionelle Medizin für Entwicklungsländer unbezahlbar

Traditionelle Heilpraktiker, Wunder- und Naturheiler spielen in vielen Ländern der Erde noch immer eine größere Rolle als herkömmliche westliche Medizin. Grund dafür sind die fehlende Versorgung durch konventionelle Ärzte in vielen Entwicklungsländern. Das erklärten Wissenschaftler beim Kongress "Building Bridges with Traditional Knowledge", der derzeit in Honolulu/Hawaii stattfindet.