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Medikamente ohne Nutzenbewertung
Nach dem Willen der Großen Koalition soll es künftig dem Gemeinsamen Bundesausschuss und den Krankenkassen unmöglich gemacht werden, die Bevölkerung vor den Folgen irreführender Vermarktung bereits zugelassener Medikamente zu schützen. Die Fraktionen von Union und SPD bringen dazu zwei Gesetzentwürfe (18/200 und 18/201) in den Bundestag ein, die noch in diesem Jahr verabschiedet werden sollen.
Arzneimittelmarkt: Rabatt – in guten wie in schlechten Zeiten
In Sachen Arzneimittelkosten fällt den schwarz-roten Unterhändlern bislang nicht viel mehr ein, als die Preise für patentgeschützte Medikamente weiterhin einzufrieren. Das gefährdet vor allem die Investitionsanreize und widerspricht der Idee eines marktwirtschaftlichen Systems. Eigentlich wollte der Gesetzgeber im Jahr 2010 nur das erwartete Defizit in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bekämpfen, indem er die Preise für patentgeschützte Arzneimittel einfror und einen erhöhten Herstellerrabatt verordnete. Mittlerweile – dem Arbeitsmarkt sei Dank – verzeichnet die GKV allerdings einen Milliarden-Überschuss. Eigentlich könnten die dirigistischen Eingriffe der Politik auf dem Arzneimittelmarkt also wie vom Gesetzgeber vorgesehen Ende des Jahres auslaufen.
EHEC
Der Auf-erreger des Jahres 2011. Nach BSE, Vogelgrippe, Schweinegrippe und anderen Attacken aus der Welt der Mikroorganismen waren wir reichlich enttäuscht, dass der Krankheitskeim dieses Jahres so lange auf sich warten ließ. Seit sich die Infektion durch den Krankheitserreger Enterohämorrhagisches Escherischia coli Typ 41 weiter ausbreitet, überlege ich unentwegt, von welchem Pharmariesen Aktien zu kaufen wären. Tipps werden gerne noch angenommen, da ich, in absehbarer Zeit, dermaßen viel Geld mit dieser Kolumne verdienen werde, dass ich nicht mehr wissen werde, wohin damit.
Ärzte fordern von Novartis Akzetanz für "erschwingliche Medikamente"
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen beklagt, das Pharma-Unternehmen Novartis würde sich im Rechtsstreit um das indische Patentrecht "trotz weltweiter Proteste uneinsichtig" zeigen. Die Ärzte "verurteilen das Vorgehen von Novartis, das den Zugang von Millionen Menschen zu erschwinglichen Medikamenten zu erschweren droht". "Wir fordern die Aktionäre auf, während der morgigen Aktionärsversammlung von Novartis in Basel ihre Bedenken gegenüber dem Handeln der Pharmafirma in Indien vorzubringen", so Christophe Fournier, internationaler Präsident von Ärzte ohne Grenzen.
"Wirksame Medikamente erreichen die Kranken nicht"
"Trotz existierender wirksamer Medikamente sterben in Afrika noch immer alarmierend viele Menschen an Malaria", kritisiert die Organisation Ärzte ohne Grnezen. In vielen staatlichen Gesundheitseinrichtungen würden Patienten noch immer mit alten unwirksamen Medikamenten behandelt. Das sei besonders dramatisch, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits vor vier Jahren empfohlen hätte, veraltete Malariamedikamente durch Kombinationspräparate auf der Basis des Wirkstoffs Artemisinin (ACT) zu ersetzen.
Deutsche sparen laut Umfrage an Medikamenten und Arztbesuchen
Die Deutschen haben ihr Gesundheitsverhalten in den vergangenen zwölf Monaten infolge der Gesundheitsreform deutlich verändert und mit großer Mehrheit (77 Prozent) eine oder mehrere "Sparmaßnahmen" ergriffen. Dies ergab eine groß angelegte Studie "Health Care Monitoring 2005" des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG zum deutschen Gesundheitsmarkt. 1.504 Bundesbürger ab 16 Jahren wurden dazu repräsentativ befragt.
Gelockertes Werbeverbot für Arzneimittel: ein "Irrweg"
Werbung für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel darf nicht gelockert werden, fordert der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) für die vom Bundesrat geplante Lockerung. Bisher sei Werbung auch für verschreibungsfreie Arzneimittel bei zahlreichen schwereren Erkrankungen verboten gewesen. Durch eine Änderung des Heilmittelwerbegesetzes und des Arzneimittelgesetzes würden diese Beschränkung künftig fallen. "Mehr Arzneimittelwerbung führt nur dazu, dass die Menschen noch mehr Pillen schlucken - gesünder werden sie dadurch nicht," sagte Edda Müller, vzbv-Vorstand. "Die Ausweitung der Selbstmedikation ist gesundheitspolitisch ein Irrweg."
Kassen sollen chronisch Kranken alle nötigen Medikamente bezahlen
Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) fordert die Rücknahme eines Teils der Gesundheitsreform, der besonders chronisch kranke Menschen belastet. Seit der Herausnahme nicht verschreibungspflichtiger Medikamente aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung könnten sich viele chronisch Kranke notwendige Arzneimittel nicht mehr leisten, kritisierte der Verband. Dazu gehörten unter anderem Augentropfen, Nasensprays, Allergie-Medikamente und Salben.
35.000 Unterschriften für Verhütungsmittel und medizinische Betreuung
35.000 Menschen fordern von der Staatengemeinschaft mehr Engagement im Bereich Verhütung und Gesundheitsversorgung. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) übergab eine entsprechende Petition am Mittwoch an die Vereinten Nationen in New York. Vor zehn Jahren wurden Pläne für Verhütung und Familienplanung auf der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo beschlossen. Doch das größte Problem bei der Umsetzung sei, dass die Industrieländer ihre Versprechen nicht gehalten hätten. Privatpersonen und Organisationen aus Europa und den USA forderten vor allem die Einhaltung der gegebenen Finanzzusagen.
Medikamenten-Produktion auf dem Acker als unverantwortlich kritisiert
Europäische Wissenschaftler wollen mithilfe von gentechnisch veränderten Pflanzen Medikamente auf freiem Feld herstellen. Vom Steuerzahler mit zwölf Millionen Euro subventioniert, sollen in den kommenden Jahren Impfstoffe und Medikamente gegen Aids, Tollwut, Diabetes und Tuberkulose in Pflanzen produziert, anschließend gereinigt und in klinischen Versuchen getestet werden. Das Umweltinstitut München warnte, eine Verunreinigung von Nahrungsmitteln durch die genmanipulierten Pharma-Pflanzen sei unvermeidbar.
Mit mehr Geld der Industrieländer reichen Aidsmedikamente für alle Menschen
In der Nacht vor Beginn der 15. Weltaidskonferenz in Thailand (11.-16. Juli) hat das Aktionsbündnis gegen AIDS in ganz Deutschland mit Demonstrationen sowie Informations- und Kulturveranstaltungen auf die Auswirkungen der globalen AIDS-Epidemie aufmerksam gemacht. In 55 Städten appellierten AIDS-Hilfen, Eine-Welt-Initiativen, Kirchengemeinden und Entwicklungshilfeorganisationen an Bundesregierung und Pharmaindustrie, ihr Engagement gegen die Immunschwächekrankheit zu verstärken. Enttäuscht sind die Mitglieder des Aktionsbündnisses gegen AIDS, dass Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul ihre Teilnahme an der Weltaidskonferenz abgesagt hat.
Mangel an wirksamen Medikamenten gegen Malaria befürchtet
Anlässlich des Afrika-Malaria-Tages am 25. April warnt die Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN vor einem drohenden Mangel an wirksamen Medikamenten. Zwar können neue und schnell wirksame Kombinationspräparate auf der Basis des Wirkstoffs Artemisinin (ACT) inzwischen in vielen afrikanischen Ländern eingesetzt werden. Doch ÄRZTE OHNE GRENZEN zufolge werden dringend Gelder benötigt, damit diese Arzneimittel auch in ausreichender Menge produziert werden. Noch immer sterben ein bis zwei Millionen Menschen jährlich an Malaria.
Magengeschwür-Medikament fördert Intelligenz
Ein Medikament zur Behandlung von Magengeschwüren kann im Alter intelligenzfördernd wirken. Zu diesem Ergebnis ist einer Studie von Wissenschaftlern der University of Edinburgh. Sie führten Tests mit 22 Männern zwischen 52 und 75 Jahren durch. Eine Teilnehmergruppe erhielt das Medikament Carbenoxolon, die Kontrollgruppe ein Blindpräparat. Die in den Proceedings of National Academy of Sciences veröffentlichten Ergebnisse bestätigen, dass das Medikament bereits nach sechs Wochen das Gedächtnis und die verbalen Fähigkeiten verbesserte.
Offener Brief an den BAYER-Konzern fordert: Medikamente nach Kuba liefern
Zahlreiche Initiativen fordern in einem am Mittwoch veröffentlichten Offenen Brief an die Bayer AG ein Ende des Medikamenten-Embargos von Kuba. Der Konzern befolgt das Handelsverbot der amerikanischen Regierung, obwohl BAYER als deutsche Firma hieran nicht gebunden ist. Zu den Absendern des Offenen Briefs gehören die Solidarische Kirche, Cuba Sí, das Bremer Friedensforum, die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und das Netzwerk Kuba. Die Forderung wird von Prof. Wolfgang Methling, Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, sowie von mehreren Abgeordneten unterstützt.
Mehr Forschung für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten
Fünf renommierte Forschungs- und Gesundheitsinstitutionen haben am Donnerstag in Genf gemeinsam mit der internationalen Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN eine neue Non-Profit-Organisation zur Medikamentenforschung ins Leben gerufen. Die so genannte Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi/Initiative für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten) hat sich zum Ziel gesetzt, wirksame Arzneimittel gegen Krankheiten zu entwickeln, an denen vor allem Menschen in ärmeren Ländern leiden. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben ÄRZTE OHNE GRENZEN fünf weitere Institutionen aus Frankreich, Malaysia, Brasilien, Kenia und Indien.
Nachtschichten steigern Krebsrisiko
Forscher der Harvard Medical School und dem Brigham and Women´s Hospital haben bei Frauen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Nachtarbeit und erhöhtem Dick- beziehungsweise Enddarmkrebsrisiko nachgewiesen. Das Ergebnis unterstütze eine frühere Studie, die bei Nachtarbeiterinnnen ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko feststellte. Eine zentrale Rolle komme dabei dem Hormon Melatonin zu, das der Körper in der Nacht produziert. Die Produktion erfolgt allerdings nur im Dunkeln. Künstliches Licht während Nachtschichten senke die Melatonin-Konzentration im Blut, so die Forscher.
Johanneskraut wird apothekenpflichtig
Die Zahl der Verwender von Naturheilmitteln ist in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Mittlerweile setzen 73 Prozent der Deutschen auf die sanfte Medizin aus Pflanzen, wie das Institut für Demoskopie Allensbach in seiner Umfrage "Naturheilmittel 2002" angibt. Eines der gefragtesten Naturarzneimittel ist demnach das Johanniskraut, das seit Jahrhunderten auch in niedrigen Dosierungen als Tee oder Pflanzensaft erfolgreich bei nervlicher Belastung und Stimmungsschwankungen eingesetzt werde. Doch diesen milden, nebenwirkungsarmen Präparaten drohe nun das "Aus", befürchtet die neuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser e.G.
Täglich sterben in Afrika 3.000 Kinder an Malaria
Chloroquin, das billigste und meistgenutzte Medikament gegen Malaria, hat in den meisten Teilen Afrikas seine Wirksamkeit verloren. Die Kindersterblichkeit durch Malaria steigt in vielen besonders schwer betroffenen Regionen an. Durchschnittlich 3.000 afrikanische Kinder sterben täglich an der Tropenkrankheit. Zu diesen alarmierenden Ergebnissen kommt der erste umfassende Bericht zu Malaria in Afrika, den das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF am Freitag gemeinsam mit der WHO vorstellen wird.
NGO fordern: Recht auf Gesundheit und Zugang zu Medikamenten verankern
Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) und Brot für die Welt setzen beim Weltsozialforum einen Schwerpunkt auf das Menschenrecht auf Gesundheit, das die medizinische Behandlung aller Menschen einschließt. Unter dem Titel "HIV/AIDS und das Menschenrecht auf Gesundheit und Leben? Ging es bei dem internationalen Workshop in Porto Allgre mit Vertretern aus Indien, Argentinien, Südafrika, Brasilien und Deutschland um die Frage, wie die Ausnahmebestimmungen der WTO zu lebensverlängernden Aidsmedikamenten umgesetzt werden können und wie die Situation von Aidskranken weltweit verbessert werden kann.
Patientenverband befürwortet Versandhandel mit Medikamenten
Der Allgemeine Patienten-Verband (apv) begrüßt Regierungspläne, den Arzneimittelhandel über das Internet zuzulassen. "Dadurch können die Kassen erhebliche Kosten einsparen", sagte der apv-Vorsitzende Christian Zimmermann in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ddp. Zudem bringe der Versandhandel vor allem für chronisch Kranke eine Erleichterung. Allerdings müsse sicher gestellt sein, dass der Versand von geprüften Apothekern verantwortet werde und die Patienten weiterhin eine sachgerechte Beratung in Anspruch nehmen könnten.