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Coordination gegen BAYER-Gefahren

NGO  Coordination gegen BAYER-Gefahren

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren versteht sich als kritischer Begleiter des Chemieriesen Bayer. Dem Verein geht es um den Schutz von Umwelt und Gesundheit wie auch um sichere Arbeitsplätze in den weltweiten Bayer-Werken.

Wunder und Gefahren

Wurden die "Wunder der Chemie" früher noch als "Fortschritt für die Menschheit" bejubelt, drohen heute die Gefahren chemischer Giftproduktion zu einer modernen Geißel zu werden. Niemand kann sich mehr entziehen, alle sind betroffen. Kritik und Abhilfe sind nach Auffassung der Coordination gegen BAYER-Gefahren das Gebot der Stunde.

Hervorgegangen aus einer Anwohnerinitiative arbeitet der Verein seit 1978 daran, auf die Risiken der chemischen Großproduktion aufmerksam zu machen, Gefahrenpotentiale zu beseitigen und Alternativen zu entwickeln.

Global Player

Die großen multinationalen Konzerne bestimmen die Politik in allen Regionen der Welt. Einer der großen im "globalen Spiel" ist die Bayer AG. Es gibt kein Land der Erde, in dem Bayer nicht tätig ist.

Die alten IG FARBEN-Schwestern BASF und BAYER dominieren die deutsche und die europäische chemische Industrie, zusammen haben ihre Jahresumsätze 60 Milliarden Euro überschritten. Hinzu kommt ein mindestens ebenso großes Imperium von Beteiligungen und Zulieferfirmen.

"Keine Regierung, kein Politiker und keine Institution kommt an diesem Machtblock vorbei", kritisiert die Coordination gegen BAYER-Gefahren. "Kritik an Bayer ist daher stets prinzipielle Kritik an multinationalen Konzernen im allgemeinen und an der chemischen Industrie im speziellen."

Ein Kreuz für Mensch und Umwelt

Nach Einschätzung der Coordination gegen BAYER-Gefahren gibt es kein Gesetz, keine nationale oder internationale Instanz, die multinationale Konzerne wie die Bayer AG wirksam kontrollieren oder umweltgefährdende bzw. gefährliche Produkte und Produktionsweisen verhindern könnte.

"Dabei sind die Gefahren für Mensch und Umwelt vielfältig: Schädigung der menschlichen Gesundheit, Aushöhlung demokratischer Rechte, Verseuchung der Umwelt, Verletzung von Menschenrechten, Ausbeutung der so genannten Dritten Welt usw.", so die Bayer-Kritiker. "Und neuerdings die gentechnische Manipulation des pflanzlichen, tierischen und auch des menschlichen Lebens."

Seit der größten Chemiekatastrophe in der bisherigen Menschheitsgeschichte in Bhopal/Indien wisse eine breite Öffentlichkeit, daß die Gefahren der chemischen Großproduktion nur mit denen der Kernenergie vergleichbar seien. Die Gefahren der Gentechnik seien "überhaupt nicht mehr kalkulierbar".

Nach Auffassung der Coordination gegen BAYER-Gefahren tragen die großen multinationalen Konzerne "entscheidende Verantwortung für die globalen ökologischen, sozialen, ethischen und politischen Probleme". Im Bayer-Konzern sieht die Organisation "einen der Schrittmacher der chemischen Industrie und ein Beispiel multinationaler Konzernpolitik insgesamt".

Solidarität gegen Konzernmacht

Gegen die globalen Gefahren und die scheinbare Allmacht des Bayer-Konzerns setzt die Coordination gegen BAYER-Gefahren auf Aktion, Information und internationale Solidarität.

Sie sieht sich in der Tradition des Bürgerwiderstandes gegen Bayer, der sich bereits im Jahr 1870 in Wuppertal gegen Bayer formiert hatte.

In der Coordination gegen BAYER-Gefahren arbeiten ehrenamtlich Menschen aus Deutschland und auch aus dem Ausland zusammen. Die Organisation kooperiert eigenen Angaben zufolge mit Partnern in 46 Ländern, innerhalb und außerhalb der vielen Bayer-Werke rund um den Globus.

Ziel ist es, Konzernpolitik transparent und Mißstände in den Werken in aller Welt publik zu machen, Betroffenen zu helfen, Widerstand zu organisieren, Verbesserung zu erkämpfen und Alternativen zu erarbeiten.

Vierteljährlich erscheinen als Infodienste "STICHWORT BAYER" und "KEYCODE BAYER".

Aktion mit Aktien

Seit 1982 ist es für Bayer zudem vorbei mit der gewohnten Ruhe auf den alljährlichen Aktionärsversammlungen in Köln. Ausgestattet mit den Aktien-Stimmrechten vieler KleinaktionärInnen konfrontieren die Kritischen BAYER-Aktionäre - eine Projektgruppe der Coordination gegen BAYER-Gefahren - "die Konzernherren, Banken und GroßaktionärInnen mit den Kehrseiten der BAYER-Profite".

Dabei sei es gute Tradition geworden, Betroffene aus aller Welt einzuladen und persönlich zu Wort kommen zu lassen. "Eine ganz besondere Form der internationalen Solidarität."