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Mit großer Mehrheit

Europaparlament kippt umstrittene Software-Patent-Richtlinie

Das Europaparlament hat am Mittwoch mit überraschend großer Mehrheit die sogenannte Software-Patent-Richtlinie der EU-Kommission abgelehnt. 648 der 680 anwesenden Abgeordneten stimmten gegen den vor allem von Großkonzernen begrüßten Entwurf, 14 dafür, 18 enthielten sich. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen hatten vor den Planungen gewarnt, die es ermöglicht hätten, Computerprogramme an sich patentieren zu lassen. Nach ihrer - von Globalisierungskritikern und Netz-Aktivisten wie auch dem Deutschen Bundestag geteilten - Ansicht genügt auch für Software das Urheberrecht. Dem Richtlinien-Entwurf fehlte nach Ansicht seiner Kritiker eine klare Abgrenzung patentierbarer Erfindungen zu reiner Software und deren Bestandteilen wie mathematischen Algorithmen. In den letzten Monaten waren die Lobby-Anstrengungen der Industrie immer stärker geworden, doch auch immer mehr Bürger und Unternehmen hatten gegen die ihrer Ansicht nach katastrophalen Auswirkungen des Entwurfs protestiert. Das Europaparlament zog jetzt die Konsequenzen und lehnte erstmalig in seiner Geschichte in zweiter Lesung ein Gesetz ab.

Münchner-Linux-Projekt gefährdet

EU-Softwarepatente bedrohen europäische Software-Industrie und freie Software

Die von der Europäischen Union geplante Legalisierung von Softwarepatenten könnte freie Software und deren Anwender wie auch kleine Software-Firmen und deren Kunden vor erhebliche Probleme stellen. Auch das Projekt, die komplette Münchener Verwaltung auf Linux umzustellen, ist in Gefahr, warnte Grünen-Stadtrat Jens Mühlhaus. Durch die Einführung der Software-Patente drohte der Stadt ein unkalkulierbarer Schaden. Alleine der so genannte "Basic client", den die Stadt München auf den Computern von 14.000 Mitarbeitern installieren will, steht laut Mühlhaus im Konflikt mit über 50 europäischen Patenten. Diese sind zwar vom Europäischen Patentamt im Widerspruch zum aktuellen Recht erteilt worden und daher derzeit nicht durchsetzbar, würden aber durch die EU-Pläne nachträglich legalisiert. Deutschland müsse daher gegen die EU-Richtlinie für Software-Patente stimmen.

Linux op Platt

Ein komplettes Betriebssystem auf Plattdeutsch

Eine Handvoll tapferer Sprachritter im Norden Deutschlands versucht, dem Computer Plattdeutsch beizubringen. Als geeignete Plattform haben sich die EDV-Experten das freie Betriebssystem Linux ausgesucht. Seit Monaten wird auf diversen Ebenen programmiert und übersetzt, was menschliches und elektronisches Hirn hergeben.

Kostenlos und sicher

Linux - frei verfügbares Computer-Betriebssystem

Linux ist ein kostenloses und frei verfügbares Computer-Betriebssystem. Es wurde 1991 von dem damals 21-jährigen finnischen Studenten Linus Benedict Torvalds erfunden und entwickelt. Er konnte sich das teure kommerzielle Betriebssystem Unix, das bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten auf Großrechnern eingesetzt wird, nicht leisten. Deshalb schrieb er sich einfach ein eigenes, Unix nachempfundenes System und gab ihm in Anlehnung an seinen Vornamen und an das Unix-System den Namen Linux.

Linux und Co.

Brasilien setzt auf Open Source

Brasilien setzt unter der Präsidentschaft Luiz Inacio Lula da Silvas auf Open Source Software. Der neu ernannte Chef des nationalen IT-Institutes ITI, Sergio Amadeu, will alle Regierungsstellen ermutigen, auf Linux und Co. umzusteigen. "Wir haben im Bereich der Bundesregierung einige Open-Source-Inseln. Wir wollen aber einen ganzen Kontinent schaffen", sagte Amadeu. Demnächst sollten die mehr als 400.000 elektronischen Wahlmaschinen auf Open Source umgestellt werden, berichtet AustralianIT.

Open-Source

SCO will Lizenzgebühren für Linux

Die SCO Group hat angekündigt von den Benutzern des populären Open-Source-Betriebssystems Linux Lizenzgebühren verlangen zu wollen. Dabei beruft sich der Konzern auf seine Urheberrechte über Teile von Linux, wie das Wall Street Journal berichtet. SCO wolle nun jene Unternehmen, die Linux verwenden, über sein Vorhaben informieren und behalte sich rechtliche Maßnahmen vor falls diese einer Lizenzgebühr nicht zustimmen sollten. Insgesamt könnte SCO durch die Vergabe von Lizenzen mehrere Milliarden Dollar einnehmen. Einer Sprecherin von IBM zufolge hätte SCO aber bisher keinen konkreten Quellcode anzeigen können, der die Urheberrechte verletzt hätte: "SCO verlangt von den Kunden Lizenzgebühren aufgrund von Behauptungen, aber nicht von Fakten".

Betriebsprogramme

Rund 15 000 Computerfans zu Kongress und Messe in Karlsruhe erwartet

Mindestens 15 000 Computerfans werden zu dem am Donnerstag in Karlsruhe beginnenden Linuxtag erwartet. Der mit einer Messe kombinierte Kongress gilt als europaweit größte Veranstaltung rund um das freie Computer-Betriebssystem Linux. Das Konkurrenzprodukt zum Windows-System des Softwaregiganten Microsoft hatte erst Ende Mai für großes Aufsehen gesorgt. Damals entschied die Stadt München, bei den 14 000 städtischen Computern auf Linux umzusteigen. Dies werde sich "wie ein roter Faden durch das Programm ziehen", sagte Linuxtag-Pressesprecher Andreas Gebhard am Dienstag.