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Bio wächst: starke Nachfrage nutzen
Die heute veröffentlichten Zahlen der Bundesregierung zum Öko-Landbau zeigen, dass die deutschen Öko-Flächen 2013 um knapp 2 % gewachsen sind. Trotzdem hinkt die heimische Produktion weiter der steigenden Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln hinterher. „Die Potentiale des starken Öko-Absatzes, der 2013 um mehr als 7 % zulegen konnte, werden in Deutschland nicht genutzt“, kommentiert der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein und gibt zu Bedenken: „Die Vorzüge des Öko-Landbaus kommen damit verstärkt dem Ausland zugute, wo man das mangelnde Flächen-wachstum in Deutschland ausgleicht.“ Die Erzeugerländer profitieren vom Öko-Landbau am Markt, durch sauberes Trinkwasser, eine vielfältige und artenreiche Landschaft sowie eine art-gerechte Haltung der Bio-Tiere und mehr Arbeitsplätzen im ländlichen Raum.
Kakao: SÜDWIND fordert mehr Engagement der Industrie
Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften fordern seit mehreren Jahren, dass sich alle Beteiligten der Wertschöpfungskette von Kakao zusammenschließen und gemeinsam dazu beitragen, die Situation der Kakaobauern zu verbessern. Vor diesem Hintergrund begrüßt SÜDWIND, dass im soeben gegründeten "Forum Nachhaltiger Kakao" Verarbeiter der Kakaobohnen, Hersteller von Schokolade, Einzelhändler, Zertifizierungsorganisationen, Entwicklungshilfeorganisationen, Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher gemeinsam nach Wegen suchen, die Situation in den Anbauländern zu verbessern. "Es ist zu hoffen, dass das Forum ergebnisorientiert arbeitet und binnen kurzer Zeit einen Rahmen dafür festlegt, dass die deutsche Industrie Verbesserungen in den Anbaugebieten umsetzt. Angesichts der gravierenden Missstände in den Anbauländern muss schnell gehandelt werden", so Friedel Hütz-Adams, Kakaoexperte bei SÜDWIND.
Seehofer will "freiwillige" Nährwert-Kennzeichnung
Nach anfänglicher Skepsis hat sich Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) doch für eine farbliche Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln ausgesprochen. Einen entsprechenden Leitfaden, wonach die Farben rot, gelb und grün für ungesunde, neutrale und gesunde Ernährungswerte stehen sollen, legte Seehofer am 30. Mai in Berlin vor. "Das vereinfacht die Lebensmittelauswahl für eine ausgewogene Ernährung", sagte der Minister. Die Nährwertinformation wird den Angaben des Ministeriums zufolge freiwillig erfolgen. Handelsverbände kritisieren das "Ampel"-Modell als "irreführend".
Linke sprechen von "moderner Sklaverei" bei Lebensmittel-Discountern
Die Linksabgeordnete Sabine Zimmermann wirft Discountern wie Schlecker, Lidl, Aldi, Norma, Netto oder KiK "moderne Sklaverei" vor. Hunderttausende Verkäuferinnen würden bei diesen Ketten elementare Menschenrechte vorenthalten. "Arbeitsstress, Überwachung und ungeregelte Arbeitszeiten bestimmen den Alltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Zimmermann. Und die Geschäftsführung verweigere die Gründung von Betriebsräten. "Das widerspricht der Deklaration der Vereinten Nationen, nach der jeder das Recht besitzt, Interessenvertretungen zu bilden."
Lockerung der Grenzwerte für Bisphenol A in Lebensmitteln
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren kritisiert die Lockerung der Grenzwerte für die Chemikalie Bisphenol A in Lebensmitteln. Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind Menschen der Chemikalie in Lebensmitteln "dadurch ausgesetzt, dass die Substanz in bestimmten Kunststoffen und anderen Materialien verwendet wird, die für Artikel wie Flaschen und Konservendosen Anwendung finden". Nach Auffassung der Coordination gegen BAYER-Gefahren können negative Auswirkungen für die Gesundheit der Bevölkerung nicht ausgeschlossen werden. "Die Entscheidung der EU erfolgte auf Druck der Chemie-Industrie, da der bestehende Grenzwert häufig überschritten wurde und Anwendungsbeschränkungen drohten", kritisiert die Organisation.
Ausweitung des Dumpingverbots auf Lebensmittel-Exporteure gefordert
Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) fordert eine Ausweitung des von Agrarminister Horst Seehofer und Wirtschaftsminister Michael Glos geplanten Verbots von Dumping bei Lebensmitteln. Nach Vorstellung des Entwicklungsdienstes soll das Dumping-Verbot auch bei Exporten in die Dritte Welt gelten. Nach Darstellung der Organisation führen europäische Exporthändler - ganz ähnlich wie Discounter im europäischen Lebensmittelhandel - "Preiskämpfe" auch bei der Ausfuhr von Agrarerzeugnissen in Entwicklungsländer. Das Dumping von Fleisch ungesicherter Qualität auf den Märkten Afrikas sei "Normalzustand".
Neue Vorschriften für Enzyme, Aromen und andere Lebensmittel-Zusatzstoffe
Die EU-Kommission hat ein Paket von Gesetzes-Vorschlägen angenommen, durch das erstmalig einheitliche EU-Rechtsvorschriften über Lebensmittelenzyme erlassen und derzeit geltende Bestimmungen über Aromen und Zusätze geändert werden sollen. Die Vorschriften haben laut Kommission neben einer Aktualisierung unter anderem zum Ziel, "ein vereinfachtes einheitliches Zulassungsverfahren für Lebensmittelzusatzstoffe, -aromen und -enzyme zu schaffen". Die Zulassung soll auf wissenschaftlichen Stellungnahmen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) basieren. Die Empfehlungen dieser Behörde stellen beispielsweise auch bei gentechnischen Produkten die wesentliche Grundlage für die Entscheidungen der EU-Kommission dar. Auf dem Gebiet der Lebensmittelenzyme will der Verordnungsentwurf "voneinander abweichende einzelstaatliche Rechtsvorschriften" durch neue einheitliche EU-Vorschriften ersetzen. Bisher konnte das EU-Parlament bei Zulassung von Zusatzstoffen mitentscheiden. Nach Vorstellung der EU-Kommission soll das EU-Parlament künftig bei der Zulassung von Enzymen, Aromen und Zusatzstoffen nicht mehr beteiligt werden.
Lebensmittel-Konzerne der Regenwaldzerstörung beschuldigt
Zum UN Tag der Biologischen Vielfalt am 21. Mai setzt Greenpeace seinen Protest gegen den US-Agrarkonzern Cargill in drei Ländern fort. Cargill unterstütze mit seinem Soja-Geschäft die Zerstörung des größten und artenreichsten Regenwaldes der Erde. Der Konzern fördere die Ausweitung des Soja-Anbaus im Regenwald durch Kredite, landwirtschaftliche Maschinen und Logistik. Cargill beziehe die Sojabohnen von Farmern, die den Urwald zerstörten sowie in illegale Landnahme und Sklaverei verwickelt seien. Die nach Europa exportierte Soja diene hier als Futter für Masttiere wie Schweine, Rinder oder Kühe.
Schlachtabfälle sollen in Lebensmittelproduktion gelandet sein
Die Staatsanwaltschaft Memmingen ist offenbar einem internationalen Fleischskandal auf der Spur. Sie ermittelt gegen einen Firmenchef, der Schlachtabfälle, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet gewesen seien, in die Lebensmittelproduktion geschleust haben soll. Es gehe um Geflügelkarkassen und Schweineschwarten, die eigentlich nur zur Herstellung von Tierfutter zugelassen seien. Nach Informationen des Magazins "Stern" stehen die Deggendorfer Frost GmbH und ihre Muttergesellschaft, die Kollmer Fleisch und Kühlhaus GmbH aus Illertissen im Allgäu, unter Verdacht.
Gültigkeit von Bahn-Fahrkarten vom Lebensmittel-Discounter unklar
Der geplante Verkauf von Bahn-Fahrkarten beim Lebensmitteldiscounter Lidl trifft auf scharfe Kritik von Verbraucherschützern. Grundsätzlich sei gegen neue Vertriebskanäle zwar nichts einzuwenden, so die Verbraucherzentrale Sachsen, doch verstoße die Werbung gegen die Gebote von Preisklarheit und Preiswahrheit. Während Lidl auf seiner Homepage informiere, dass ICE-Züge ohne Aufpreis benutzt werden könnten, heiße es bei der Deutschen Bahn, dass die Fahrkarten im ICE-Sprinter und den Zügen der DB NachtZug sowie CityNightLine nur gegen Aufpreis genutzt werden könnten.
Bei Lebensmitteln wird gestrickst und getäuscht
Die "Illusion", sämtliche Lebensmittel seien zu Discount-Preisen zu bekommen, beruht auf weit verbreiteter Verbrauchertäuschung. Das meint der Verbraucherzentralen-Bundesverband (vzbv). Anlässlich der Eröffnung der Internationalen Grünen Woche in Berlin kritisierte vzbv-Vorstand Edda Müller am Mittwoch, viele Kennzeichnungen hielten nicht, was sie versprechen. Eine steigende Zahl von Verbrauchern lege beim Lebensmittelkauf auf besondere Qualitäten Wert. Deshalb versuchten Warenhersteller die Verbraucher in die Irre zu führen. Den Verbrauchern zunehmend wichtige Aspekte seien beispielsweise eine sozial-, tier- oder umweltgerechte Herstellung. Auch Herkunft und regionale Verankerung zählten dazu. Vor allem bei den beiden letzten Kriterien sowie bei der Tierhaltung werde getäuscht, so der Verbraucherzentralen-Bundesverband.
Neues Nachweisverfahren für tierische Lebensmittel vorgestellt
Ein neues Verfahren zum Nachweis von herkömmlichen oder gentechnisch veränderten Futter-Pflanzen in Fleisch, Milch und Eiern hat Greenpeace am Dienstag mit Vertretern aus Wissenschaft und Lebensmittelwirtschaft in Bonn vorgestellt. Die im Auftrag der Umweltschutzorganisation erstmals an Schweinen angewandte Technik weise im Fleisch nach, welche Futter-Pflanzen die Tiere erhalten haben. Dazu wird das Tierfutter mit einem Marker besprüht, der sich aus einer speziellen Mischung von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen zusammensetzt. Die Markierung kann bei anschließenden Laboranalysen im Fleisch und Blut der Schweine identifiziert werden. Nach Ansicht von Greenpeace ergeben sich mit dem Markierungssystem neue Möglichkeiten, den Einsatz von Futtermitteln mit oder ohne Gentechnik für tierische Lebensmittel zu kontrollieren.
Kinder brauchen keine funktionellen Lebensmittel mit Zusatzvitaminen
Viele Nahrungsmittel werden speziell für Kinder beworben und mit angeblich gesundheitsfördernden Zusätzen wie Vitaminen oder Mineralien versehen. Laut einer Untersuchung des Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund (FKE) wird meistens mit Vitaminen der B-Gruppe und Calcium, gefolgt von den Vitaminen C und E beziehungsweise Eisen angereichert. Aus wissenschaftlicher Sicht bestehen Zweifel, ob zugesetzte Substanzen in gleicher Weise vom Körper aufgenommen werden wie Wirkstoffe, die von Natur aus in Lebensmitteln enthalten sind. Außerdem kann es, je nach Verzehrsmenge, zu einer Überversorgung und damit verbunden zu unerwünschten Wirkungen kommen.
Umfassende Kennzeichnung auch bei losen Lebensmitteln gefordert
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen unterstützt die vom Bundesministerium für Verbraucherschutz geplante Einführung einer umfassenden Kennzeichnungspflicht unverpackt angebotener Lebensmittel. Der Handel hingegen malt schwarz und prognostiziert das Ende der Bedienungstheken, den Verlust tausender Arbeitsplätze sowie eine Verarmung der Sortimentsvielfalt. 15.000 Konsumenten hatten schon 2002 im Rahmen der Rote Karte-Aktion "Ich will wissen, was drin ist" mit ihrer Unterschrift dieser Forderung Nachdruck verliehen.
Schraubdeckel könnten Babynahrung und Fruchtsaft verunreinigen
Babybreie und Fruchtsäfte, die in Glasbehältern verpackt sind, enthalten möglicherweise eine für die Gesundheit bedenkliche Substanz: 2-Ethylhexansäure (2-EHA) kann in hoher Dosierung das Ungeborene schädigen sowie Haut, Augen und Atemwege reizen. Die Säure, die meist nur in sehr geringen Mengen nachgewiesen worden ist, stammt aus den Schraubdeckeln, die die Glasbehälter verschließen, vermuten Wissenschaftler der Universität Würzburg.
Tipps zum Umgang mit Lebensmitteln in der Sommerzeit
Nach dem Auftreten von gefährlichen - gegen viele Stoffe resistente Salmonellen - wird die Vorbeugung besonders wichtig, raten die Ernährungsexpertinnen der Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. Salmonellen sind in vielen Speisen vorhanden. Eine Gefahr für die Gesundheit besteht vor allem dann, wenn sich die Keime vermehren. Gerade bei sommerlichen Temperaturen können sich die Erreger von Magen- und Darmerkrankungen stark ausbreiten. Eier, Geflügel und Schweinefleisch sowie daraus hergestellte Speisen, sind dann mögliche Quellen für Lebensmittelvergiftungen.
Ausgaben für Lebensmittel sinken
Deutsche Konsumenten sind knauseriger geworden, wenn es um das Essen geht. Während sich die Gesamtausgaben für privaten Konsum von 1962/63 bis zum Jahr 2000 verdoppelt haben, gaben sie im Jahr 2000 davon durchschnittlich nur noch 16 Prozent für Lebensmittel und Essen außer Haus aus, halb soviel wie 1962/63. Das haben WissenschaftlerInnen aus dem Forschungsverbund "Ernährungswende" analysiert und die Ergebnisse im jetzt veröffentlichten Diskussionspapier "Lebenszykluskosten für Ernährung" dokumentiert.
Einspruch gegen Gen-Weizen-Versuchsanbau
Greenpeace will Einspruch gegen den geplanten Versuchsanbau von Gen-Weizen in Bernburg in Sachsen-Anhalt einlegen. Das gab die Umweltschutzorganisation am Freitag bekannt. Auch der Verband der Großbäckereien, Ökobauern aus der Region und der Kirchenpräsident Helge Klassohn protestieren gegen den Versuch. Über die Freisetzung wird in den nächsten Wochen vom für die Genehmigung zuständigen Robert-Koch-Institut in Berlin entschieden. Am Freitag endete die öffentliche Beteiligung am Genehmigungsverfahren und damit die Einspruchsfrist. Mit diesem Versuch würde erstmals in Deutschland Gen-Weizen im Freiland angebaut.
Verfahren zur Unterscheidung ökologischer und konventioneller Lebensmittel
Neue wissenschaftliche Methoden können ökologische von konventionellen Lebensmitteln aus Anbauversuchen unterscheiden. Mit ihren Ergebnissen bot eine Gruppe von Forschern der Universität Kassel in Witzenhausen und von privaten Forschungseinrichtungen, der KWALIS Qualitätsforschung Fulda GmbH, Dipperz, und der EQC GmbH, Weidenbach, reichlich Diskussionsstoff. Bislang konnte die Produktqualität von Lebensmitteln der beiden Produktionsverfahren analytisch nicht unterschieden werden.
Neue Wege in der Lebensmittelkennzeichnung vorgeschlagen
Neue Wege in der Lebensmittelkennzeichnung hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gefordert. "Die Lebensmittelkennzeichnung alten Stils ist in der Sackgasse", so vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller. "Wir brauchen eine Neuausrichtung mit den Zielen: Aussagekraft, Verständlichkeit, Verlässlichkeit und Glaubhaftigkeit der Kennzeichnung", sagte Edda Müller beim Verbraucherpolitischen Forum des vzbv anlässlich der Grünen Woche. Damit die Verbraucher durch bewusste Kaufentscheidungen ihren Beitrag zur Agrarwende leisten und somit ihrer Verantwortung gerecht werden könnten, brauchen sie umfassende und verständliche Informationen.