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Sind IGeL-Angebote sinnvoll oder Abzocke?
Laserbehandlung bei Krampfadern, professionelle Zahnreinigung oder Hautkrebsfrüherkennung – soll ich beim Arzt wirklich etwas extra zahlen? Patientinnen und Patienten fühlen sich in Praxen oft überrumpelt, wenn ihnen sogenannte IGeL-Angebote gemacht werden. Die Abkürzung steht für „Individuelle Gesundheitsleistungen“, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet werden. Schätzungsweise werden in Deutschland im Jahr 18 Millionen solcher Dienste abgerechnet. Genaue Zahlen oder Qualitätskontrollen gibt es nicht. Der Ratgeber der Verbraucherzentrale NRW „IGeL-Angebote beim Arzt. Was Sie über private Zusatzleistungen wissen müssen“ bietet eine Orientierung auf dem unübersichtlichen Markt.
Neue Gesundheitskarte - Alles eCard oder was?
Vor zehn Jahren wurde das Projekt eCard per Gesetz auf den Weg gebracht, und schon seit 2006 – so der Traum nicht nur von Ulla Schmidt (SPD) und den Aktionären vieler IT-Firmen– sollten die Gesundheitsdaten aller gesetzlich Versicherten per elektronischer Gesundheitskarte von Arzt zu Arzt und auch zu den Krankenkassen fließen und zentral gespeichert werden. Pleiten, Pech und Pannen, aber auch der entschlossene Widerstand von PatientInnen, DatenschützerInnen und aus der Ärzteschaft verzögerten die Umsetzung bis heute. Bislang kann die neue Karte nicht mehr als die alte Krankenversicherungskarte (KVK). Das Foto soll angeblich Missbrauch vermeiden, aber so ernst nehmen es die Kassen mit dem Foto ohnehin nicht. Schließlich besteht in Deutschland schon seit mehreren Jahren eine Versicherungspflicht; so ist die Zahl derjenigen, die mit einer „ausgeliehenen“ Karte zum Arzt gehen könnten, ohnehin nicht sehr groß.
Bremen: Pflege braucht neues Konzept
Elsbeth Rütten war damals vorbereitet. Als ausgebildete Krankenschwester wusste sie, dass sie Hilfsmittel brauchen würde für die erste Zeit zu Hausen nach einer Fuß-Operation:Ein Krankenbett, einen Toilettenstuhl auf Rollen, ein Badewannenbrett hatte sie sich vor der OP verschreiben lassen, Essen auf Rädern hatte sie organisiert. Wie viel Hilfe sie tatsächlich brauchte, fiel ihr aber erst auf, als sie mit ihrem Liegegips allein in der Wohnung war–und mehrere Wochen weder einkaufen noch Medikamente besorgen oder Wäsche waschen konnte. „Man braucht Hilfe im Alltag“, weiß Rütten heute, Jahre später. Doch seit 2005 übernehmen die Krankenkassen nur noch in Ausnahmefällen hauswirtschaftliche Unterstützung. Gleichzeitig entlassen Kliniken seit der Einführung der Fallpauschalen im Jahr 2004 Patienten deutlich schneller als früher. Wenn sich nicht direkt eine Reha-Maßnahme anschließt, entsteht eine Versorgungslücke, die besonders für Senioren zur unüberwindbaren Kluft werden kann. Doch es gibt Ansätze, das zu ändern: In Köln entwickelt seit Herbst ein Arbeitskreis der Kommunalen Gesundheitskonferenz Richtlinien für ein besseres Entlassungs- und Überleitungsmanagement.
Arbeitsrecht: Krankengeld auch nach Krankschreibung am letzten Arbeitstag
Gekündigte oder befristet beschäftigte Arbeitnehmer, die am letzten Tag ihres Arbeitsverhältnisses krankgeschrieben werden, sollen nicht mehr in ein soziales Loch fallen. Die Krankenkasse muss Krankengeld bezahlen, heißt es in einem am Mittwoch, 14.09.2011, schriftlich veröffentlichten Urteil des Landessozialgerichts (LSG) Nordrhein-Westfalen in Essen (AZ: L 16 KR 73/10).
Angela Merkel, keine Verlängerung!
IPPNW die Ärtzeorganisation hat eine gelungene Videobotschaft an unsere Kanzlerlin Angela Merkel:
Passend zum Thema "Chaos in der BRD" ein Zustandsbericht über die Situation der Ärzte in Niedersachsen und der Pleiten der Krankenkassen.
Krankengeld im Ausland nur bei Einhalten der Meldepflicht
Im Krankheitsfall bekommen Arbeitnehmer auf Auslandsurlaub nicht automatisch Krankengeld. Wer während eines Aufenthalts etwa in der Europäischen Union erkrankt, erhält nur dann Krankengeld, wenn er das in europarechtlichen Verordnungen bestimmte Meldeverfahren einhält. Das geht aus einem am Donnerstag (15. Januar) veröffentlichen Urteil des Hessischen Landessozialgerichts in Darmstadt hervor.
AOK-Vorstände kassieren als "Paten" Extrahonorare
Mehrere Vorstände von Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) kassieren nach Informationen des Magazins "Stern" versteckte fünfstellige Sonderhonorare für die Beaufsichtigung kriselnder AOK-Landeskassen. Allein der AOK-Chef von Bayern, Helmut Platzer, erhalte pro Jahr bis zu 30.000 Euro als Aufseher der zuschussbedürftigen Landeskassen in Rheinland-Pfalz und im Saarland, berichtet das Blatt. Der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz, Walter Bockemühl, bestätigte am Mittwoch (27. August) auf Anfrage, für eine Tätigkeit als Aufseher der AOK Saarland Gelder erhalten zu haben.
Barmer Ersatzkasse kassierte zu Unrecht Förderung für Hausarztmodell
Die Barmer Ersatzkasse hat für ihr Hausarztmodell zu Unrecht Fördermittel in zehnfacher Millionenhöhe kassiert. Das entschied am Mittwoch das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel (Az.: B 6 KA 27/07 R). Das vor drei Jahren gestartete Programm, das unter anderem die enge Zusammenarbeit eines von den Versicherten zu wählenden Hausarzts und einer Hausapotheke vorsieht, sei entgegen der Darstellung der Kasse keine "integrierte Versorgung". Die kassenärztlichen Vereinigungen hätten darum keine Anschubfinanzierung leisten müssen. Die zurückzuzahlende Summe beläuft sich nach Schätzungen der Barmer auf 40 bis 60 Millionen Euro.
Jede zweite Arztpraxis in Berlin geschlossen
Aus Protest gegen die Gesundheitsreform ist nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Berlin am Montag etwa jede zweite Arztpraxis geschlossen geblieben. An der Aktion beteiligten sich rund 3000 niedergelassene Ärzte, wie eine KV-Sprecherin sagte. Der Protesttag solle zeigen, welche Einschränkungen künftig auf die Patienten zukommen könnten. Nach Ansicht der Vereinigung gefährdet die Gesundheitsreform die Existenz vieler Arztpraxen.
Jugendgesundheitsuntersuchung wichtiger kostenloser Check für Teenager
Jugendliche leiden seit einigen Jahren immer öfter unter gesundheitlichen Störungen: 20 Prozent der Teenager sind zu dick. Sie bewegen sich zu wenig, essen zu fett, zu süß und zu reichhaltig. Auch Haltungsschäden, Allergien und psychosoziale Störungen treten verstärkt auf. Zudem greifen immer mehr Jugendliche zur Zigarette. Von den 15-jährigen Jugendlichen in Deutschland rauchen mittlerweile 25 Prozent der Jungen und sogar 27 Prozent der Mädchen täglich. In diesem kritischen Alter auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen hilft die Jugendgesundheitsuntersuchung - auch kurz J1 genannt -, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und Spätschäden vorzubeugen. Sie wird von den Krankenkassen bezahlt.
Gesundheitsreform teurer als erwartet
Die bei der Gesundheitsreform eingeführten Chroniker-Programme werden teurer als gedacht. Der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenkassen geht nach Informationen der Tageszeitung "Rheinpfalz" in Ludwigshafen davon aus, dass jährlich rund 160 Euro pro Patient an Verwaltungskosten anfallen. Den Angaben zufolge beliefen sich die Verwaltungskosten der Disease Management Programme (DMP) im Vorjahr auf insgesamt zwölf Millionen Euro. Hinzu kämen Dokumentationskosten von zehn Millionen Euro. Dass diese höheren Ausgaben durch eine effizientere Versorgung der chronisch Kranken wieder aufgefangen würden, sei zu bezweifeln.
Vergiftungs-Informations-Zentrale versorgt Eltern mit Notkoffern
Rund 8.400 Eltern von Kleinkindern im Alter bis zu vier Jahren haben im vergangenen Jahr bei der Vergiftungs-Informations-Zentrale (VIZ) Freiburg wegen eines Vergiftungsunfalls ihrer Kinder angerufen. Nach Angaben der VIZ - für ganz Baden-Württemberg die Anlaufstelle bei Vergiftungsunfällen - ist diese Zahl seit dem Jahr 2001 um über 50 Prozent angestiegen. Wichtig für eine optimale Erstversorgung sei, dass Eltern die richtige Anlaufstelle für schnelle Hilfe kennen und die geeigneten Gegenmittel zur sofortigen Anwendung vorrätig haben. Eine gemeinsame Initiative der VIZ in Kooperation mit dem Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) und der Techniker Krankenkasse (TK) habe nun gezeigt, dass dieses Ziel mit einer Notfall-Box gegen Vergiftungen bei Kindern erreicht werden könne.
Akupunktur-Studie zeigt gute Ergebnisse
Die ersten Studienergebnisse des Modellprojekts "Akupunktur" zeigen gute Ergebnisse für die traditionelle chinesische Behandlungsform. Das berichtet der Medical Tribune Deutschland in seiner jüngsten Online-Ausgabe. An der Studie nahmen 250.000 Patienten und 10.000 Ärzte teil. In der ersten Studie wurde festgestellt, dass Akupunktur dauerhaft gegen Kopf- und Nackenschmerzen hilft. Auch bei Heuschnupfen hätten Erfolge verzeichnet werden können.
Konstruktionsfehler in der Gesundheitsreform
Die Gesundheitsreform ist in der jetzigen Gesetzesversion noch von einem gewaltigen Konstruktionsfehler bedroht. Darauf hat Ellis Huber, Vorstand der Krankenkasse Securvita, aufmerksam gemacht. Man habe vergessen, im Gesetzestext einen Weg zu eröffnen, wie die zentralen Reformpunkte Beitragsrückerstattung, Selbstbehalttarife und Kostenerstattungsprinzip zwischen den Krankenkassen und den Ärzten abgerechnet werden könnten. Damit drohe eine neue Ausgabenexplosion bei den Krankenkassen.
Betriebskrankenkassen gegen Pass beim Apotheker
Nach den Allgemeinen Ortskrankenkassen wendet sich auch der Bundesverband der Betriebskrankenkassen strikt gegen einen Medikamentenpass. Der von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) geplante "milliardenteure" Pass werde die Arzneimitteltherapie nicht verbessern, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme.
Die neuen Gesundheitsgesetze
Mehrere Gesetzentwürfe von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) passierten am Freitag mit rot-grüner Mehrheit den Bundestag. Die Gesetze im einzelnen: