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Klima-Bündnis und BUND Heidelberg erklären

Ecuador: Die Yasuni-ITT-Initiative und die neuen Erdölfördergebiete

Die ecuadorianische Regierung versteigert erneut Lizenzen zur Erdölerschließung und -förderung an Energiekonzerne. Ein großer Teil der in dieser elften Versteigerungsrunde ausgewiesenen Areale liegen im Amazonasgebiet Ecuadors. Es umfasst knapp drei Millionen Hektar Regenwald und mehr als 80 Prozent der Fläche sind anerkannte indigene Gebiete, in denen sieben indigene Völker leben.

Schulden, Lügen und Profite

British American Tobacco | Philip Morris International - die Gewinner

Rund ein Siebtel des weltweit produzierten Rohtabaks stammt aus Lateinamerika. Es sind vor allem Kleinbäuerinnen und -bauern, die in mühevoller Handarbeit die hochgiftigen Pflanzen säen und ernten. Ihnen gegenüber stehen zwei Rohtabakkonzerne und die großen Zigarettenhersteller Philip Morris International und British American Tobacco. Sie machen die Profite, während den PflanzerInnen nur Schulden, Krankheit und zerstörte Böden bleiben. BLUE 21 erstellte 2010 eine Studie zum Thema. Neben grundlegenden Daten zur Tabakproduktion in lateinamerikanischen Ländern bietet die Studie u.a. Details zur Zigarrenproduktion.

"Zeichen gegen die fortschreitende Konzentration"

Bundeskartellamt erlaubt Großfusion EDEKA/Tengelmann

Das Bundeskartellamt hat am 1. Juli 2008 ein von EDEKA und Tengelmann gemeinsam kontrolliertes Gemeinschaftsunternehmen freigegeben. Die Unternehmen beabsichtigen nach Angaben der Behörde vom Dienstag (1. Juli), die Discountketten Netto Marken-Discount und Plus zusammenzufassen und dann unter dem Namen "Netto Marken-Discount" weiter zu führen. Durch das Vorhaben gelten beide Unternehmen auch beim Supermarktgeschäft – also EDEKA und Kaiser's Tengelmann - nach den gesetzlichen Regelungen als zusammengeschlossen.

Beispiele aus dem Oxfam-Bericht

99 Prozent des Warenwertes als Subventionen

Die Entwicklungsorganisation Oxfam wirft USA und EU vor, jährlich viele Milliarden Dollar illegaler Agrarsubventionen zu zahlen. Der Bericht "Truth or Consequences - Why the EU and the must reform their subsidies, or pay the rice" nennt Beispiele:

Erneute Blockaden möglich

Erdöl-Blockade in Ecuador führte zu Abkommen

In Ecuador ist nach der fast vierzehntägigen Blockade des Erdöltransportes ein Abkommen zwischen den Streikenden der Provinzen Sucumbios und Orellana, der eucadorianischen Regierung und dem US-Ölkonzern Oxy ausgehandelt worden. Damit ist der Streik vorerst beendet und der Ausnahmezustand aufgehoben. Die Unternehmen sicherten nach den viertägigen Verhandlungen zu, in den beiden Förderprovinzen Sucumbíos und Orellana im entlegenen Nordosten des Landes mehr Geld zu sparen zu investieren. Von den 25 Prozent Steuern, die die Firmen auf ihre Einnahmen aus dem Öl-Geschäft zahlen, sollen künftig 16 Prozent direkt an die unterentwickelten Provinzen im Amazonasbecken abgeführt werden. Damit sollen lokale Gesundheits-, Umwelt- und Erziehungsprojekte finanziert werden.

Eingeschränkte Informationen

Ausnahmezustand in den Protestprovinzen Ecuadors

Der Ausnahmezustand, den die ecuadorianische Regierung in den beiden amazonischen Protestprovinzen Orellana und Sucumbíos wegen der Blockade des Öltransportes verhängt hat, hat offenbar dazu geführt, dass zehn Radiostationen ihren Sendungen einstellen mussten und viele Mitarbeiter unter Militärarrest stehen. Aus Sicht der Demonstranten behindert dieses Vorgehen einen Dialog zur Lösung des Problems. Sie fordern weiterhin die Rücknahme des Vertrages mit dem amerikanischen Ölmulti Oxy und Nachverhandlungen, die gewährleisten, dass auch die ecuadorianische Bevölkerung von den Ölgewinnen profitieren können. Am Mittwoch begann - einem Bericht der peruanischen Tageszeitung "El Comercio" zufolge - ein auf acht Tage festgelegtes Krisengespräch zwischen Regierung und Streikenden.

Yasuni-Nationalpark

Ölkonzern plant Straße im Amazonas von Ecuador

Der brasilianische Ölkonzern Petrobras plant den Bau einer Straße durch den Yasuni-Nationalpark im ecuadorianischen Amazonas. Das berichtet die Umweltorganisation Rettet den Regenwald (RdR). Nach Angaben der Organisation ist die Straße eine direkte Folge der so genannten "WestLB-Pipeline", für die bisher keine ausreichenden Ölmengen gefördert werden, um sie auszulasten. Petrobras halte mit 15 Prozent die drittgrößten Anteile an dem Ölkonsortium OCP, das die Pipeline betreibe. Der Yasuni-Nationalpark gehört zu den artenreichsten Wildlife-Gebieten der Erde. Er wurde 1989 international anerkannt, als die UNESCO das Gebiet zum Biosphären-Reservat erklärte.

Fatale Einigung

Forschungsarbeit auf Charles Darwin Station läuft wieder an

Nachdem protestierendenFischer fast zwei Wochen lang die Zufahrt der Forschungsstation blockiert hatten, lief auf den Galapagos Inseln (Ecuador) am vergangenen Freitag der Forschungsalltag auf der Charles Darwin Station in Puerto Ayora wieder langsam an. "Wir sind noch immer unter Schock", sagt der deutscher Biologe Helmuth Rogg, der als Abteilungsleiter auf der Darwin Station arbeitet. Neun Tage lang waren die Station und der Nationalpark von rebellierenden Fischern belagert worden und es wurde gegen Ende immer unklarer, ob die Situation noch friedlich bewältigt werden könnte oder in Gewalt eskalieren würde. Fischer lokaler Kooperativen hatten versucht, mit ihren Protesten die Realisation eines 18-Punkte Katalogs zu erzwingen, der ihnen die Fischerei in dem geschützten Gebiet wesentlich erleichtert und ihnen eindeutige Privilegien zuspricht. Die örtlichen Behörden waren nicht eingeschritten und hatten die Fischer gewähren lassen.

WestLB soll internationale Standards einhalten

Proteste gegen Öl-Pipeline in Ecuador

Gegen den Milliardenkredit der WestLB für den Bau der OCP-Pipeline in Ecuador protestierten am Donnerstag Greenpeace-Aktivisten vor dem Sitz von Peer Steinbrück (SPD), dem Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens, in Düsseldorf. Die Umweltschützer nahmen die Jahresbilanz-Pressekonferenz der WestLB am Freitag, deren größter Anteilseigner die Landesregierung ist, als Anlass für die Aktion. Gleichzeitig reichte Greenpeace in Berlin beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement (SPD), Beschwerde gegen die WestLB ein. Die Organisation wirft der WestLB vor, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen missachtet zu haben. In den Leitsätzen der 30 wichtigsten Industrieländer geht es um Mindeststandards für Wirtschaftsprojekte. Die umstrittene Pipeline soll im Herbst 2003 in Betrieb genommen werden.

WestLB und die Ölpipeline

Umweltschützer forden: Ölfirmen sollen für Schäden in Ecuador haften

Vor einem Monat ist eingetreten, wovor "urgewald", "Rettet den Regenwald" und viele weitere Umweltorganisationen weltweit gewarnt haben: Das wichtigste Trinkwasserreservoir von Ecuadors Hauptstadt Quito, der Papallacta-Stausee, ist verseucht. Und das noch vor Inbetriebnahme der neuen internationalen OCP-Pipeline, bei deren Bauarbeiten durch gröbste Fahrlässigkeit die alte SOTE-Pipeline beschädigt wurde.

Ölpest

Bruch der Ölpipeline in Ecuador

In Ecuador ist in der vergangenen Woche, die staatliche SOTE-Ölpipeline gebrochen. 8.000 bis 10.000 Barrel Rohöl seien durch das Leck über Flüsse bis in den Papallacta-See gelangt, der zu 40 Prozent mit Rohöl bedeckt ist, berichtet die Umweltorganisation Pro Regenwald. Auch die berühmten Thermalquellen von Papallacta seien verseucht worden. Darüber hinaus sei das Rohöl in das Trinkwasserwerk bei Papallacta geflossen. Die Anlage, die etwa 40 Prozent der Einwohner von Quito mit Trinkwasser versorgt, musste geschlossen werden. Die Bevölkerung der Haupstadt Quito wird nun mit Trinkwasser aus einen Stausee an einem anderen Ort notversorgt.

Weltwassertag

Wenn schon Shrimps dann aus Öko-Aquakultur

Erfolg für Shrimps aus Ökologischer Aquakultur: Die feinen Öko-Garnelen sind jetzt auch in Deutschland zu haben. Die Erzeuger, die Öko-Shrimps nach den konsequenten Richtlinien von Naturland großziehen, schonen die Umwelt, verzichten auf jeglichen Chemie- oder Antibiotika-Einsatz und füttern die Tiere mit Öko-Futter. Und - darauf weist Naturland aus Anlass des Weltwassertags am 22. März eigens hin - die Ökologische Aquakultur leistet einen wichtigen Beitrag, die Wasserverschmutzung zu mindern und Mangrovenwälder zu erhalten, ein bedrohter Lebensraum vieler Fischarten.

Öko-Landbau

Ökologisch bewirtschaftete Fläche wird größer

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland nahm im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent zu. Im Ausland betrug das Wachstum mehr als 32 Prozent. Das berichtet der Landbauverband Naturland. Damit betreue der Verband jetzt rund 36.000 Mitglieder in aller Welt. Das stärkste Wachstum in Deutschland verzeichne Naturland in Bayern. Aber auch in Sachsen und Niedersachsen gebe es jetzt erheblich mehr Öko-Bauern, die nach den Naturland Richtlinien wirtschafteten.

Ölpipeline in Ecuador

Umweltschützer aus acht Ländern organisieren Kampagnen gegen die OCP Ölpipeline

Am Montag ging in Deutschland die erste internationale Tagung von Gegnern der ecuadorianischen OCP Ölpipeline zu Ende. An der Tagung nahmen etwa 30 Vertreter von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen aus Ecuador, Argentinien, Deutschland, Kanada, Italien, Spanien, Großbritannien und den USA teil. In all diesen Ländern haben Nichtregierungsorganisationen (NROs) Kampagnen gegen die Firmen und Banken initiiert, die das OCP-Konsortium stützen. Die Kampfansage der NROs hat gute Gründe. Sowohl OCP als auch die WestLB haben sich lange Zeit darauf berufen, dass die Ölpipeline in Übereinstimmung mit Weltbankstandards geplant und gebaut würde. Erst im September 2002 hat jedoch eine unabhängige Studie des ehemaligen Weltbankmitarbeiters und Experten auf dem Gebiet der Weltbankstandards Dr. Robert Goodland gezeigt, dass OCP alle relevanten Weltbankstandards verletzt.

WestLB und die Ölpipeline in Ecuador

Greenpeace verklagt NRW-Landesregierung wegen Untätigkeit

Der Konflikt zwischen Greenpeace und der NRW-Landesregierung um die umstrittenen Kredite für den Ölpipelinebau in Ecuador geht in eine neue Runde. Die Umweltschützer verklagen die Landesregierung heute wegen Untätigkeit beim Verwaltungsgericht Düsseldorf. Der Grund: Im April 2002 hatte Greenpeace eine Aufsichtsbeschwerde bei der Staatskanzlei eingereicht, die sie bis heute nicht beantwortet hat. Greenpeace kritisierte darin die fehlende Kontrolle der in der Satzung der WestLB verankerten Gemeinwohlpflicht und den Verstoss gegen internationale Umweltschutzabkommen. Sechs Greenpeace-Kletterer setzen unterdessen ihren am Dienstag letzter Woche begonnenen Protest an dem 16-stöckigen WestLB-Gebäude in Düsseldorf fort.

Menschenrecht auf Nahrung

"Brot für die Welt"-Partner fordern Umsetzung des Menschenrechts

Die wichtigste Zielvereinbarung des Welternährungsgipfels von 1996 war es, die Anzahl der Hungernden bis zum Jahr 2015 auf die Hälfte zu reduzieren. Im Jahr 2002 hungern weltweit immer noch über 800 Millionen Menschen, kaum weniger als vor acht Jahren. Auf einem von "Brot für die Welt" veranstalteten Vorbereitungstreffen zum Gipfel in Rom diskutieren Vertreter von 12 Partnerorganisationen aus Asien, Afrika und Lateinamerika nun die Frage, wie dies verbessert werden kann.

Ölpipeline in Ecuador

Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen kritisieren Bericht der WestLB

Ein breites Bündnis aus über 30 Umweltschutz- und Eine-Welt-Organisationen hat ein von der WestLB vorgelegtes Gutachten zu der umstrittenen Pipelinefinanzierung in Ecuador scharf kritisiert. "Die unterzeichnenden Nichtregierungsorganisationen halten den Bericht für einseitig und unseriös", heißt es in einer ausführlichen Stellungnahme. "Er offenbart grobe Unkenntnis in Sachen Weltbankstandards und strotzt vor Auslassungen und Fehlinformationen."

Pipeline

Greenpeace verklagt NRW-Landesregierung

Mit der Kreditvergabe für das Pipeline-Projekt in Ecuador habe die Westdeutsche Landesbank in Düsseldorf gegen internationale Umweltschutz- abkommen und gegen ihre eigene Satzung verstossen. Mit dieser Begründung hat Greenpeace heute eine Aufsichtsbeschwerde beim Finanz- Wirtschafts- und Innenministerium in Nordrhein-Westfalen eingereicht. Die Ministerien stehen in der Verantwortung, im Fall von Satzungs- und Gesetzesverstössen durch die öffentlich-rechtliche WestLB einzuschreiten.

Mail-Aktion

Urwaldschutz soll zur Chefsache für den Kanzler werden

Die Umweltorganisation Greenpeace startete am Montag eine bundesweite Email-Aktion zur Rettung der letzten Urwälder. Auf der Greenpeace-Homepage finden Internet-Nutzer einen Aufruf an Bundeskanzler Gerhard Schröder. Inhalt des Schreibens: Schröder soll den Erhalt der letzten großen Urwaldgebiete mit einer Finanzierungsinitiative in Gang bringen. Über den Schutz der weltweiten Urwälder berät die sechste UN-Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention, die am kommenden Sonntag, 7. April, in Den Haag beginnt. Nur wenn die Industrieländer mit konkreten finanziellen Angeboten nach Den Haag reisen, um den Urwaldschutz und die Entwicklung nachhaltiger Nutzungskonzepte umzusetzen, werden auch die Entwicklungsländer zu Zusagen bereit sein, meinen die Umweltschützer.

Erdgastrasse in Ecuador

Greenpeace: Pipelineprojekt ist Irrsinn - Drei Tote bei Protesten

"Unfassbare" Zustände hat das dreiköpfige Greenpeace-Team auf einer zehntägigen Reise in Ecuador vorgefunden, bei der sich die Umweltschützer ein Bild von dem umstrittenen Pipeline-Projekt der Westdeutschen Landesbank (WestLB) verschafft haben. "Man sieht, riecht und spürt einfach, dass das geplante Pipelineprojekt irrsinnig ist", sagt Michaela Braun, Waldexpertin bei Greenpeace. Die so genannte OCP-Pipeline soll von der Pazifikküste im Westen quer durch unberührte Regenwälder bis ins Amazonasbecken Ecuadors führen. "Die Baufahrzeuge haben bereits damit angefangen, sich durch den Urwald zu pflügen um riesige Schneisen für die geplante Öltrasse anzulegen", berichtet Braun.