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Sorgenkind Rotmilan
Das Schutzprojekt „Rotmilan - Land zum Leben“ veröffentlicht einen Praxisratgeber zur Beratung landwirtschaftlicher Betriebe. Sichtbar wird, dass einige Bundesländer den Rotmilan aktiv schützen, während andere dies unterlassen. Seit den 1990er Jahren gehen die Rotmilan-Bestände dort zurück, wo sich die Ackernutzung intensiviert hat. Denn wenn Pflanzen dicht stehen, kann ein über dem Acker kreisender Greifvogel seine Nahrung, zum Beispiel Mäuse, nicht mehr sehen. Wird die Ackernutzung umgestellt, beispielsweise Luzerne angebaut und bewirtschaftet, kann der Rotmilan besser Nahrung finden und seine Jungvögel aufziehen. Auch mit der Anlage von Blühstreifen ent-steht mehr Vielfalt auf dem Acker, die für den bedrohten Greifvogel wichtig ist.
Justin Bieber: Entwarnung - Mally hat neue Eltern
Vor einer Woche wurde bei der Einreise des Sängers Justin Bieber nach Deutschland, dessen Kapuzineraffe "Mally" vom Zoll wegen des Fehlens notwendiger Dokumente beschlagnahmt. Seither ist "Mally" im Tierheim München untergebracht. Keine Dauerlösung, denn isoliert von Artgenossen wird das kleine Äffchen schwerste Verhaltensstörungen entwickeln. Auch eine Rückgabe an Bieber wird daher von Tierschützern abgelehnt. Der Tierschutzverein animal public fordert Bieber auf, seinen Affen einer Auffangstation zu übereignen. In der niederländischen Station "Stichting AAP" lebt ein Pärchen Kapuzineraffen, mit denen "Mally" vergesellschaftet werden könnte.
Grindwale sollen unter Militärversuchen und anderen Lärmquellen leiden
Nach Auffassung der Naturschutzorganisation Pro Wildlife sind Delfine und Wale zunehmend durch den Lärm in den Ozeanen bedroht. "Unsere Kritik richtet sich unter anderem gegen den Einsatz von Militär-Sonar. Dieser kann so laut wie ein startender Düsenjet werden und den Tod von Delfinen und Walen verursachen", meint Sandra Altherr von Pro Wildlife. In den USA hätten in der vergangenen Woche Umweltverbände eine Klage gegen die Sonarversuche der US-Marine in delfinreichen Gewässern eingereicht. Seit 2003 seien diese Sonar-Einsätze verboten. Doch Anfang des Jahres habe das Pentagon das Verbot für zwei Jahre wieder aufgehoben.
Riesen-Kakerlake im Urwald entdeckt
Auf Borneo, der drittgrößten Insel der Welt, wurden in den vergangenen zehn Jahren 360 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Artenschutzorganisation WWF. Dazu gehörten 260 Insekten, 50 Pflanzen, 30 Süßwasserfische, sieben Frösche, sechs Echsen, fünf Krabben, zwei Schlangen und eine Kröte. Auch eine zehn Zentimeter lange Riesen-Kakerlake zähle zu den jüngsten Funden: Es sei die vermutlich größte Schabe der Welt, vermuten die Artenschützer. Die in Deutschland berüchtigte Küchenschabe bringe es vergleichsweise nur auf ein Viertel dieser Länge.
Absolutes Handeslverbot rettet Papageien in letzter Minute
Zwei hochbedrohte Papageienarten - der Gelbwangenkakadu und die Blaukopfamazone - konnten kurz vor dem Aussterben gerettet werden. Ein absolutes Handelsverbot erweitert das existierende Exportverbot Indonesiens und Mexikos. Damit hat illegaler Handel auch Konsequenzen für die Importländer, zu denen auch Deutschland gehört, berichtet die Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Das Exportverbot war umgangen worden indem wilde Vögel als angebliche Nachzuchten in andere Länder geschmuggelt wurden.
Keine Chance für Schweinswale
"Die Chance, Kleinwale in der EU zu schützen, wurde wieder einmal verspielt", so das Fazit der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) über die neue EU-Verordnung zum Schutz von Kleinwalen. Die wirtschaftlichen Interessen der fischereiorientierten Länder hätten, wie üblich, Vorrang vor dem Naturschutz. Eine Analyse der Verordnung durch den GRD hatten erschreckende Fakten aufgedeckt. Wesentliche Punkte des ursprünglichen Verordnungsentwurfs seien verwässert wurden.
Exotische Tier-Souvenirs bleiben oft beim Zoll
Die Schnitzerei aus Elfenbein oder der farbenprächtige Schmetterling hinter Glas: Exotische Urlaubsmitbringsel sind bei Touristen beliebt, können aber bei der Einreise nach Deutschland für erhebliche Probleme sorgen. "Haben Sie etwas anzumelden?" lautet die entscheidende Frage der Zoll-Beamten am Münchner Flughafen. Unter Umständen heißt es dann: Koffer und Taschen öffnen. Ausgestopfte Tiere und präparierte Pflanzen, die beschlagnahmt werden, landen in der Asservatenkammer des Airports.
Vorsicht - Frösche wandern wieder seit dem Wochenende
Auch wenn der Winter nur langsam weicht und die nasse und trübe Witterung uns Menschen noch nicht so recht begeistert: für die Amphibienwelt bedeutet die Aussicht auf milde regnerische Witterung in den nächsten Tagen ideales Frosch-Frühlingswetter. Am Wochenende begann die Wanderung von Fröschen, Kröten und Molchen, teilte der Naturschutzbund Hessen mit (NABU). Biologische Untersuchungen haben gezeigt, dass eine große Zahl der Amphibien nur ein einziges Mal im Leben zur Fortpflanzung kommt - für den Naturhaushalt kommt es deshalb buchstäblich auf jedes Individuum an.
Satelliten-Überwachung soll Delfine retten
Mit drastischen Mitteln wollen die Umweltbehörden in Neuseeland zwei vom Aussterben bedrohte Delfinarten schützen: Satellitenmarkierungen sollen den Meeressäugern Schutz geben. Das Schutzsystem wird derzeit vom neuseeländischen Department of Conservation (DOC) an drei Hector-Delfinen ausprobiert. Diese Delfin-Spezies ist mit rund 7.000 Tieren massiv vom Aussterben bedroht. Ziel des DOC ist es, mehr über die Lebensgewohnheiten der Delfine zu erfahren. Lokale Umweltaktivisten laufen gegen die Idee Delfine mit den elektronischen Etiketten zu versehen Sturm.
Erfolg des UN-Gipfels zum Artenschutz hängt vom Geld ab
Der Erfolg des UN-Gipfels zum Artenschutz (CBD) in Kuala Lumpur, Malysia hängt von der Finanzierung der Schutzmaßnahmen ab. Zwar hätten sich die Teilnehmerstaaten darauf einigen können, bis 2010 ein System von Schutzgebieten an Land und bis 2012 in den Meeren einzurichten. Wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace bereichtet, sei deren Finanzierung jedoch ebenso ungeklärt wie verbindliche Entscheidungen zu ihrer Umsetzung. Von finanziellen Zusagen der Industrieländer machen Brasilien und andere Entwicklungslaäder ihre Zustimmung für verbindliche Arbeitsschritte abhängig. Weltweit sind nach Ansicht von Wissenschaftlern der Universität Cambridge für Schutzgebiete zusätzlich 20 Milliarden Euro jährlich erforderlich.
"Kids for Forests" übergeben Trittin Schatzkarte zum Artenschutz
Mit einer Schatzkarte wiesen heute 25 Greenpeace-"Kids for Forests" (Kinder für den Urwald) Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) den Weg zu mehr Artenschutz. Urwälder und Meere seien die Schatzkammern der Erde. Der Lebensraum von Orang-Utans, Gorillas und Schweinswale solle erhalten bleiben. Mit der Schatzkarte wollen die Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren den Minister auf die nächste Woche beginnende Artenschutzkonferenz (CBD) in Malaysia vorbereiten, an deren Abschluss er vom 18. bis 20. Februar teilnehmen wird.
Mehr Aufmerksamkeit für die Biologische Vielfalt im Alpenraum gefordert
Wie das aktuelle Wissen zur biologischen Vielfalt im Alpenraum zusammengefasst, die existierenden Schutzabkommen stärker verknüpft und eine zielgerichtete Umsetzung der Konventionen gefördert werden können, ließ das UBA in einem Forschungsprojekt untersuchen. Anfang Oktober 2003 diskutierten an der Europäischen Akademie in Bozen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen von sechs Alpenstaaten die ersten Ergebnisse.
Feldgrille ist Insekt des Jahres 2003
Die Feldgrille ist das Insekt des Jahres 2003. Das teilt der Naturschutzbund NABU mit. Die schwarz gefärbten, bis zu zwei Zentimeter langen Feldgrillen sind vor allem wegen ihrer Musik bekannt. Die Grillen selbst sind sehr schreckhaft und verstecken sich bei drohender Gefahr sofort. Die Feldgrille gehört zu den Heuschrecken. Im Gegensatz zu vielen der 80 heimischen Heuschreckenarten kann sie nicht fliegen. Seit 1999 wählen Wissenschaftler ein Tier des Jahres, um auf die artenreichsten Tiergruppen aufmerksam zu machen.
16-jähriger Schüler kritisiert Schulen und Medien
Anlässlich des internationalen Tages der biologischen Vielfalt am Mittwoch kritisiert der 16-jährige Christoph Schneider die schlechte Informationslage zu Themen des Umwelt- und Artenschutzes. Seiner Ansicht nach seien die meisten Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene nur unzureichend über die Problematik des weltweiten Artensterbens aufgeklärt. Der Jugendliche kritisiert vor allem die unzureichende Information der Kinder und Jugendlichen in der Schule. Seiner Erfahrung nach würde man in den Bildungseinrichtungen kaum über das Thema sprechen.