DIE Internet-Zeitung

Artikel Seite 314
Brasilien

Zweiter Journalist innerhalb einer Woche getötet

Reporter ohne Grenzen ist zutiefst entsetzt über die Ermordung von Edgar Ribeiro Pereira de Oliveira, Besitzer der Wochenzeitung Boca do Povo in Campo Grande, Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso do Sul. Unbekannte hatten den 43-Jährigen am Dienstag gegen 18 Uhr erschossen. Erst am 3. Juni war die Journalistin Melyssa Martins Correia getötet worden.

Bürgerkrieg in Afrika

World Vision hilft Flüchtlingen in Liberias Hauptstadt

In den westlichen Vororten von Liberias Hauptstadt Monrovia wird weiterhin gekämpft. Die Situation im Zentrum der Stadt, das inzwischen mit Flüchtlingen überfüllt ist, bleibt äußerst gespannt, auch wenn der Ablauf des Ultimatums an Präsident Charles Taylor noch keine sichtbaren Folgen hatte. Trotz der Schießereien und zahlreicher Plünderungen gelang es den World Vision-Mitarbeitern gestern, Medikamente in das zentrale Sportstadium zu bringen, wo inzwischen mehr als 15.000 Menschen Zuflucht gesucht haben. Die Medikamente werden zur Behandlung von Malaria, Diarrhoe und Kriegsverletzungen benötigt.

15 Prozent der Tiere bedroht

Bevölkerungswachstum verursacht Artensterben

Wenn die Weltbevölkerung im gleichen Maß ansteigt, werden in den kommenden 50 Jahren weitere 15 Prozent der Tiere zu bedrohten Arten. Betroffen davon seien nicht nur Lebewesen in Entwicklungsländern, sondern überall auf der Welt, berichtet der Anthropologe Jeffrey McKee von der Ohio State University in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins "Biological Conservation". Der Wissenschaftler hat die Bevölkerungszahlen von 230 Staaten genauer untersucht, um demografische Daten wie Wachstum und Bevölkerungsdichte zu ermitteln. Nach Angaben des Wissenschaftlers lassen sich danach 88 Prozent der gefährdeten Spezies ablesen. Das bedeutet, dass die Forscher genau vorhersagen könnten, welche Arten speziell gefährdet seien, wenn die Bevölkerung weiter um den Faktor x wachse.

Gorilla im Sägewerk

Proteste gegen Handel mit Urwaldholz

Mit einer Protestktion protestieren 40 Greenpeace-Aktivisten seit Mittwoch morgen bei der Firma “Fritz Offermann Sägewerk und Holzimport” in Preußisch-Oldendorf in Nordrhein-Westfalen gegen den Handel mit Holz aus den letzten Urwäldern Afrikas. Die Umweltschützer kletterten auf den Entladekran des Sägewerks und richten dort ein Camp ein. Auf einem Transparent am Kran forderte ein gezeichneter Gorilla: „Finger weg von meiner Heimat!“ Die Firma Offermann zählt zu den größten deutschen Importeuren und Verarbeitern von Urwaldholz aus Afrika.

Ohne Strom und Wasser

Kämpfe vertreiben Einwohner aus Liberias Hauptstadt

Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat einen Teil des Personals aus der seit Tagen umkämpften liberianischen Hauptstadt Monrovia abgezogen. Die Helfer blieben aber weiterhin mit einem dreiköpfigen Team vor Ort, berichtet die Organisation. Nach eigenen Angaben funktioniere die Wasserversorgung nicht mehr, und die Krankenhäuser hätten keinen Strom. Viele Bewohner Monrovias seien geflohen, um sich vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen.

EU-Mitgliedsstaaten tagen

NGOs fordern Ende der Argrarsubventionen

Aus Anlass der Tagung der Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten vom 11. bis zum 13. Juni fordern Nichtregierungsorganisationen, die Subventionierung von Exporten in Entwicklungsländer einzustellen. Auf dem Treffen sollen die Minister die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Abschluß bringen. Grundlage dafür sind die Vorschläge von Agrarkommissar Fischler vom Januar 2003, für den die Entkoppelung der Subventionen von der Produktion einer der Grundpfeiler seiner Reformvorschläge ist. Das sei zwar „ein Schritt in die richtige Richtung“, aber das Problem des Dumping sei damit nicht gelöst, kritisiert Marita Wiggerthale, Agrarreferentin bei Germanwatch.

Kinder haben Rechte

Daumenabdrücke gegen Kinderarbeit

Zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni startet das Deutsche NROForum Kinderarbeit die „Aktion Daumenabdrücke“: Auf Postkarten sollen „Daumenabdrücke“ zur Unterstützung der Forderungen des Forums gesammelt werden, das für einen Politikwandel eintritt. Es sei höchste Zeit, dass auch die Welthandelsorganisation WTO, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank auf eine Politik verpflichtet würden, die den Kindern diene. In diesem Sinne müsse die Globalisierung politisch gestaltet werden. Es dürfe keine schrankenlose Liberalisierung des Welthandels und des internationalen Finanzsystemes geben, so die Kritik. Allerdings werde ein generelles Verbot von Kinderarbeit keinen Erfolg haben.

Vorgetäuschter Geldtransfer

E-Mail-Betrüger verurteilt

Ein niederländisches Gericht hat sechs Amsterdamer wegen E-Mail-Betruges zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren verurteilt. Zwei der Täter müssen Berichten niederländischer Medien zu Folge auch je 205.702 Euro an eines ihrer Opfer zurückzahlen, berichteten die niederländischen Behörden. Ihre Tricks seien die seit den 80er-Jahren bekannten Täuschungen mit angeblichen Lotterie-Gewinnen oder Bitten um Hilfe beim Transfer grösserer Geldmengen gewesen.

Töten für die Forschung

Wieder Walfang in Island

Islands Harpunen könnten bereits diesen Sommer wieder Wale töten. Das ist das Ergebnis einer aktuelle Studie der Artenschutzorganisationen Pro Wildlife, Whale & Dolphin Conservation Society (WDCS) und der Humane Society of the United States (HSUS). Die Studie zeige, dass Island hinter verschlossenen Türen die Wiederaufnahme des Walfangs nach 14 Jahren Pause vorbereitet habe, so die Organisationen. Auf der am kommenden Montag in Berlin beginnenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) solle ein als "streng vertraulich" markierter Antrag Islands diskutiert werden, 500 Wale im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprogramms zu töten.

700 000 Gäste

Karneval der Kulturen nach Unfall abgebrochen

Ein tragischer Unfall hat den Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende in Berlin überschattet. Drei Menschen wurden bei einem Unwetter am Sonntagabend lebensgefährlich verletzt, als auf einem Straßenfest in Kreuzberg eine Windböe ein als Eingangsportal genutztes Gerüst umwarf. Die "Werkstatt der Kulturen" als Veranstalter brach daraufhin den Karneval ab. Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit dem Bezirksamt getroffen worden, sagte ein Sprecher. Ursprünglich war das multikulturelle Fest bis Pfingstmontag geplant.

Lärmschutz

Flughafen Zürich will Flugbeschränkungen gerichtlich aushebeln

Die Fluggesellschaft Swiss International und der Flughafen Zürich wollen mit einstweiligen Anordnungen die von deutschen Behörden erlassenen Beschränkungen im Luftverkehr aushebeln. Die Anträge gingen in der vergangenen Woche beim 8. Senat des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg ein, wie das Mannheimer Gericht am Dienstag mitteilte. Entschieden werde darüber nach dem 15. Juli. Bis dahin hat die Bundesrepublik Zeit zur Stellungnahme.

Spektakel für Verstand und Sinne

Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin und Potsdam

Wissenschaft zum Anfassen, Mitmachen und Staunen ist am Samstag in Berlin und Potsdam zu erleben. Zur Langen Nacht der Wissenschaften von 17.00 bis 1.00 Uhr bieten sechs bekannte Forschungseinrichtungen ein vielfältiges Programm für kleine und große Leute, sagte der Präsident der Technischen Universität (TU), Kurt Kutzler, am Dienstag. Das Event spreche den Verstand und die Sinne an. Eingebettet werden Informationen über und Proteste gegen den Sparkurs des Berliner Senats.

Saale-Elbe-Kanal unwirtschaftlich

Kanalbau für ein Schiff pro Quartal

Der geplante Saale-Elbe-Kanal ist nach Beobachtungen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) "nicht nur das umstrittenste, sondern auch das absurdeste Projekt des neuen Bundesverkehrswegeplans". Nach Auswertung der Zahlen des Hafenumschlags Halle teilte der Verband mit, dass im ersten Quartal nur jeweils ein Schiff be- und eines entladen worden sei, obwohl Saale und Elbe genügend Wasser und somit auch eine ausreichende Fahrrinnentiefe aufgewiesen hätten. Auch nach Fertigstellung des Kanals werde es keine Belebung der Schifffahrt geben, wenn nicht auch die Elbe ausgebaut werde, zitiert der BUND ein Schreiben des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffer an Verkehrsminister Manfred Stolpe. "Der einzige Zweck des Kanalprojekts scheint somit darin zu bestehen, den anschließenden Ausbau der Elbe zu erzwingen", kritisieren die Umweltschützer.

Demnächst Mehrweg bei Discountern?

Einwegpfand-Gegner zunehmend isoliert

Wird es ein letztes Aufbäumen der Einweg-Lobby? Am Mittwoch trifft sich Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) mit Vertretern von Handel und Industrie, um noch mal über das Pflichtpfand für Einweg-Verpackungen zu reden. Am Wochenende hatte der Einweg-Wasserkonzern Nestle durch seinen Deutschland-Chef Gustav-Alex Quast vor einer Getränkenot als Folge des Dosenpfands gewarnt und die Bevölkerung zu Vorratskäufen aufgefordert. Dagegen erklärten der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels, der Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien und die Genossenschaft Deutscher Brunnen, es gebe durchaus genug Mehrwegverpackungen, um auch die Nachfrage eines heißen Sommers zu decken.

Alternative zu EURATOM

Ein Artikel zur Atomenergie für die europäische Verfassung

Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW schlägt vor, den EURATOM-Vertrag abzuschaffen und durch einen Verfassungsartikel in der Europäischen Verfassung zu ersetzen. Wir dokumentieren den Verfassungsartikel und seine Begründung im Wortlaut:

Bomben bei Wittstock

Bombodrom gefährdet Menschen und Tiere

Mit der vom Bundesministerium der Verteidigung beabsichtigten Errichtung eines neuen Bombenabwurfgeländes bei Wittstock entstehen auch neue Gefahren für Tiere und Menschen im Havelland. Darauf macht die Grüne Liga Brandenburg aufmerksam. Die Routen der Ausflugkorridore, die die Flugzeuge im Tiefflug durchquerten würden sowohl von Seltenen Vögeln als auch von Segelfliegern durchquert. Beide werden nicht vom Radar erfasst. Der Weiteren sei ein Gebiet betroffen, in dem im Herbst zahlreiche Kraniche, sowie Wildenten und Wildgänse rasteten.

Zwei Tage ohne neue Erkrankung

Sars im Rückzug

Der SARS-Ausbruch hat laut Weltgesundheitsorganisation WHO den Höhepunkt überschritten. Dies gelte für alle betroffenen Länder einschließlich der von der Lungenkrankheit am schlimmsten heimgesuchten Nation China zu. Die Stellungnahme erfolgte nachdem in China zwei Tage in Folge über keinen neuen SARS-Fall berichtet wurde. In China sind laut Angaben der Behörden allerdings zwei weitere Patienten an der Lungenkrankheit gestorben, in Hongkong einer.

Stellenvermittlung

Jobs in der Landwirtschaft im Internet

Der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Raiffeisenverband und die Land24 GmbH starten im Internet unter www.landjobs.de erstmals eine nationale Lehrstellen-Börse für Berufe in der Landwirtschaft. Landwirte und Lehrlinge haben ab sofort unbegrenzte Möglichkeiten, kostenlos ihre Angebote und Gesuche bundesweit im Internet anzubieten.

"Sanity Food"

Verbraucher legen mehr Wert auf Qualität der Nahrung

Die Kombination aus Convenience Food, Functional Food und Bio-Einflüssen bestimmt in der Zukunft den Markt der Lebensmittelindustrie - der Trend geht hin zum "Sanity Food". So lautet das Ergebnis der jüngsten Studie der Gesellschaft für Innovative Marktforschung (GIM). Demnach ist in den letzten Jahren eine zunehmende Sensibilisierung der Verbraucher auf dem Nahrungsmittelmarkt eingetreten. Nahrung müsse nicht nur einfach zuzubereiten und reich an gesunden Inhaltsstoffen sein, sondern auch immer häufiger ökologisch korrekt – wenn auch nicht immer eine Überzeugung dahinter stehe.

Freude bei ProSiebenSat.1

Kauf von KirchMedia geplatzt

Die Übernahme des ehemaligen Medienimperiums von Leo Kirch durch den US-Milliardär Haim Saban ist geplatzt. Der Insolvenzverwalter der KirchMedia und die Saban Capital Group haben einvernehmlich den Rücktritt von dem entsprechenden Vertragswerk erklärt. Dies teilten die involvierten Parteien am Mittwochabend, in getrennten Presseaussendungen mit. Die Übernahme der insolventen Kirch-Gruppe war im März durch ein umfangreiches Vertragswerk besiegelt worden.