DIE Internet-Zeitung

Artikel Seite 274
Rückkehr aus Afrika

Schreiadler gilt als stark gefährdet

Der Schreiadler ist wieder in seine Brutgebiete in Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt. An der Recknitz balzen bereits die ersten Paare. Nur wenige Menschen wissen, dass diese kleine Adlerart zu den Zugvögeln gehört und die Tiere auf ihrem Zug drei Kontinente überqueren. Die "Pommernadler" werden in Europa geboren und ziehen über Asien zu ihren Winterquartieren ins südliche Afrika. Nach der "Roten Liste der Brutvögel Deutschlands" gilt der Schreiadler inzwischen als "stark gefährdet". Nur noch rund 130 Paare brüten bei uns. Auch europaweit zählt der Pommernadler, der seine Beute auch zu Fuß verfolgt, zu den besonders bedrohten Vogelarten.

Zunahme im Bereich Gentechnik erwartet

30 Prozent weniger Tierversuche als vor 30 Jahren

Die Anzahl der Tierversuche hat in den vergangenen drei Jahrzehnten um 30 Prozent abgenommen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Uppsala. Untersucht haben Hans-Erik Carlsson und sein Forschungsteam fast 3.000 wissenschaftliche Publikationen, in denen Tierversuche genannt wurden und haben die Anzahl von Tieren, die in den Versuchen verwendet wurden, verglichen, wie die BBC berichtet.

Internationaler "Sweep Day" am Mittwoch

Verbraucherschutz-Aktionstag gegen dubiose Mobilfunkangebote für Kids

Verbraucherorganisationen und Verbraucherschutzbehörden in ganz Europa und in Australien wollen am Mittwoch an einem gemeinsamen Aktionstag gegen den Missbrauch mit Mobilfunkangeboten vorgehen. Speziell an Kinder und Jugendliche wende sich eine große Zahl an Mobilfunkdienstleistungen. Oftmals werde dabei deren Unerfahrenheit ausgenutzt, und die Kosten würden in der Werbung verschleiert, kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Organisationen kündigten an, das Internet gezielt nach missbräuchlichen Angeboten gegenüber Kindern und Jugendlichen durchforsten zu wollen. Auch Verbraucher können sich an dem internationalen "Sweep Day" beteiligen und dem vzbv Werbung für auffällige Mobilfunkangebote mitteilen.

Flirt-Hotline und Co.

Wie Kinder und Jugendliche angelockt werden

Verbraucherschützer gehen am Mittwoch international gegen missbräuchliche Mobilfunk-Angebote vor, die sich speziell an Kinder und Jugendliche nennen. Der vzbv nennt einige der Tricks, mit denen Kids angelockt und abkassiert werden.

Jugendmedienverbände laden ein

JugendMedienCamp und Zeitungs-Seminar über Pfingsten

Pfingsten mit Kaffeekränzchen bei Oma verbringen? Das kommt für 200 Jugendliche aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin nicht in Frage. Stattdessen packen sie Computer, Foto- und Videokamera, Schreibblöcke und Stifte zusammen, um mitten in der Mecklenburgischen Pampa die Zelte aufzuschlagen. Die Jugendmedienverbände der drei Bundesländer laden vom 28. Mai bis zum 1. Juni schon zum elften Mal junge Medienmacher und solche, die es noch werden wollen nach Kratzeburg bei Neustrelitz zum JugendMedienCamp ein. Für Jugendliche aus Niedersachsen, Hamburg und Bremen gibt es vom 28. bis 31. Mai das JugendMedienCamp NordWest in der Nähe von Hannover. Und wer nicht "mit der Technik in die Pampa" will, kann am gleichen Termin am Grundlagen-Seminar "Medien selber machen" in Berlin teilnehmen - nicht auf dem Zeltplatz, sondern in der Jugendbildungsstätte.

Besonders bei Jungen und Frauen

Mehr befristete Arbeitsverhältnisse und Teilzeit

Immer mehr Deutsche arbeiten in Teilzeit-Jobs oder befristeten Arbeitsverhältnissen. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg zwischen 1991 und 2003 um 51 Prozent auf 7,2 Millionen, berichtete der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, am Dienstag bei der Vorstellung des Mikrozensus 2003 in Berlin.

"Verantwortliche können nicht übersehen haben"

Gutachten im Nitrofen-Skandal widerspricht Staatsanwaltschaft

Zwei Wochen nach Einstellung der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zum Nitrofen-Skandal hat die Verbraucherschutzorganisation foodwatch indirekt schwere Vorwürfe gegen die zuständige Staatsanwaltschaft erhoben. Die Organisation veröffentlichte ein bisher geheim gehaltenes Gutachten der Universität Rostock im Auftrag der Strafverfolger. Die Nitrofenmengen in der betroffenen Lagerhalle reichten aus, um tausende Tonnen Futtermittel zu vergiften, so die Wissenschaftler. Das Gutachten bestätige damit frühere foodwatch-Recherchen, nach denen die Tragweite des Nitrofen-Skandals weitaus größer ist als bisher bekannt, so die Organisation. Nach der Lektüre der Studie liege es auf der Hand, dass die Verantwortlichen die Chemiekalienbelastung nicht übersehen haben könnten, so foodwatch.

Hohe Umweltstandards für die Union

EU-Erweiterung birgt Chancen beim Umweltschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat eine Woche vor der EU-Erweiterungsrunde zu lange Übergangsfristen bei der Umsetzung europäischer Umweltgesetze in den Beitrittsländern kritisiert. Fristen seien zwar manchmal erforderlich, dürften aber nicht dazu führen, dass wichtige Umweltmaßnahmen auf die lange Bank geschoben würden. Das gelte insbesondere für einige der gefährlichsten Atomanlagen der Welt, die schneller als bisher geplant vom Netz genommen werden müssten.

Einzige Gegenstimme kam von den USA

UNO bestätigt Menschenrecht auf Familienplanung

Mit eindeutiger Mehrheit hat die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen das Menschenrecht auf Gesundheit, einschließlich des Rechts auf Aufklärung und Verhütung, bestätigt. Das berichtet die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung.Mit nur einer Gegenstimme sei die Resolution angenommen worden, die jedem Menschen das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung zuspricht. Als einzige Nation hätten die Vereinigten Staaten gegen die Resolution gestimmt. "Für Millionen Menschen in Entwicklungsländern ist es überlebenswichtig, dass sie sich vor Aids und ungewollten Schwangerschaften schützen und entsprechende Gesundheitsversorgung nutzen können", erklärt die stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Renate Bähr.

"Nicht transparent"

Verfassungsrichter fordert Volksabstimmung über EU-Verfassung

Der für Europarecht zuständige Bundesverfassungsrichter Siegfried Broß verlangt eine Volksabstimmung über die EU-Verfassung in Deutschland notfalls auch gegen die Regeln im Grundgesetz. "Ein Referendum ist notwendig", sagte Broß dem Nachrichtenmagazin "Focus". Das gelte unabhängig von der Frage, ob ein solches nach nationalem Verfassungsrecht geboten oder verboten wäre.

"Wehrgerechtigkeit"

Kriegsdienst verkürzen um Wehrpflicht zu retten

Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) will an der bisherigen Einberufungspraxis bei der Bundeswehr festhalten. Er kündigte am Rande eines Truppenbesuchs im rheinland-pfälzischen Speyer an, dass das Ministerium gegen das Urteil des Kölner Verwaltungsgerichtes in Revision gehen werde. Das Gericht hatte die Einberufungpraxis als willkürlich und damit verfassungswidrig verworfen. Der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Reinhold Robbe (SPD), brachte eine weitere Verkürzung des Kriegsdienstes ins Gespräch.

Bayerischer Umweltminister warnt

Auch nach 18 Jahren noch radioaktive Belastung durch Tschernobyl

Auch 18 Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl sind in Bayern Waldpilze und -beeren sowie Wildfleisch oftmals noch radioaktiv belastet. Darauf verwies Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) in einem ddp-Interview in München. Es gebe jedoch sowohl regional als auch zwischen den einzelnen Arten deutliche Unterschiede.

Landesaktionstag am 8. Mai

Auszeichnung für "faire" Gastronomiebetriebe

Der diesjährige Landesaktionstag des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) in Berlin findet am 8. Mai statt. Unter dem Motto "FÖJ geprüft 2004" werden die FÖJler Berliner Gastronome, die fair gehandelte Produkte im Angebot haben, auszeichnen. Die FÖJler haben dafür eine Plakette entwickelt, die an Cafés und Kneipen angebracht werden soll. Zu diesem Zwecke werden die Freiwilligen eine Strecke vom Boxhagener Platz in Friedrichshain bis zum Kreuzberg mit dem Fahrrad abfahren. Berlin liegt in seinem Absatz von fair gehandelten Produkten hinter dem Bundesdurchschnitt.

25. April - Tag des Baumes

Rettet die Weißtanne durch naturnahe Waldwirtschaft

Er wird in Weihnachtsliedern besungen, und er wurde zum Baum des Jahres 2004 gekürt: der Tannenbaum oder besser: die Weißtanne (lateinisch: Abies alba). Doch all ihr Ruhm nützt der Tanne nichts, wenn ihr Bestand nicht stärker gefördert und geschützt wird. Denn die Weißtanne ist in vielen Gegenden gefährdet. Der WWF fordert zum Tag des Baumes am Sonntag, 25. April, dass Wälder, in denen Weißtannen vorkommen, naturnah nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) bewirtschaftet werden.

Afrika-Malaria-Tag

Mangel an wirksamen Medikamenten gegen Malaria befürchtet

Anlässlich des Afrika-Malaria-Tages am 25. April warnt die Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN vor einem drohenden Mangel an wirksamen Medikamenten. Zwar können neue und schnell wirksame Kombinationspräparate auf der Basis des Wirkstoffs Artemisinin (ACT) inzwischen in vielen afrikanischen Ländern eingesetzt werden. Doch ÄRZTE OHNE GRENZEN zufolge werden dringend Gelder benötigt, damit diese Arzneimittel auch in ausreichender Menge produziert werden. Noch immer sterben ein bis zwei Millionen Menschen jährlich an Malaria.

18. Jahrestag vom Tschernobyl-Gau

Initiativen fordern Ende des atomaren Abenteuers und Strahlenroulettes

Die Initiativen der von benachbarten Atomanlagen bedrohten Menschen mahnen, dass auch 18 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl politisch nichts unternommen wurde, eine ähnliche Katastrophe in Deutschland zu verhindern. Weder die 1998 vor Regierungsantritt proklamierten Ausstiegsszenarien von 10 Jahren bei der SPD (Nürnberger Beschlüsse nach Tschernobyl 1986) noch der Sofortausstieg des Programms der Grünen wurden umgesetzt. Statt dessen bleibt das sogenannte Atomausstiegsgesetz, das de facto eine zuvor nicht existierende Laufzeitgarantie der Atommeiler festschreibt und die besorgte Bevölkerung dem brisanten Strahlenroulette ausliefert.

Sprachkurs-Pflicht verlangt

Ausländerbeauftragte fordern Rechtsanspruch auf Integration

Die Ausländerbeauftragten der Bundesländer fordern einen Rechtsanspruch auf Integration. Nach einer Konferenz in Berlin äußerten die Beauftragten am Donnerstag Sorge, dass bei den Verhandlungen über das Zuwanderungsgesetz Integrationsaspekte unter den Tisch fallen. Neben klar formulierten Pflichten müsse es einen Rechtsanspruch zur Teilnahme an Integrationskursen geben, sagte Berlins Integrationsbeauftragter Günter Piening. Zudem bedürfe es einer verlässlichen Finanzierung der Integration. Erstmals sprachen sich die Ausländerbeauftragten dafür aus, auch Betroffene sozial gestaffelt zur Kasse zu bitten.

Besonders bei Jugendlichen

Vereinte Nationen warnen vor Sorglosigkeit gegenüber Aids

20 Jahre nach Bekanntwerden der globalen Bedrohung durch die Immunschwäche Aids hat die Hilfsorganisation der Vereinten Nationen vor einem Nachlassen im weltweiten Kampf gegen die Krankheit gewarnt. Auch in Westeuropa sei die Zahl der HIV-Neuinfektionen im vergangenen Jahr erstmals seit den späten 80er Jahren wieder gestiegen, sagte UNAIDS-Geschäftsführer Peter Piot der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Alarmierend sei vor allem das häufig sorglose Sexualverhalten vieler Jugendlicher. Deutsche Nichtregierungsorganisationen forderten von der Bundesregierung ein stärkeres Engagement im weltweiten Kampf gegen Armut und Aids.

"Nicht zukunftsfähig"

Kindermangel bedroht Wohlstand auch im Westen

Wirtschaftlicher Niedergang und Bevölkerungsschwund bleiben nicht länger auf den Osten beschränkt. "Auch im Westen werden ganze Regionen veröden", konstatiert das Berlin-Institut in einer am Donnerstag präsentierten Demografie-Studie "Deutschland 2020". Fünf West-Problemgebiete haben die Experten ausgemacht. Neben dem Ruhrgebiet als "größter westdeutscher Abstiegsregion" sind dies das Saarland, der Südosten Niedersachsens, Nordhessen und Oberfranken.

Drogenproblem immer jünger

"Komatrinken" dank Alkopops bei Jugendlichen immer beliebter

Nach den Ecstasy-Pillen gibt es bei deutschen Jugendlichen einen neuen Drogen-Trend: Das Komatrinken. Alarmierende Erkenntnisse brachte eine Prognos-Studie zutage, die die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk (SPD), am Donnerstag in Berlin gemeinsam mit dem Drogen- und Suchtbericht vorstellte. Von 2000 bis 2002 sei die Zahl der Jugendlichen, die wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten, um 26 Prozent gestiegen. Nach Ansicht Caspers-Merks tragen vor allem die so genannten Alkopops dazu bei, dass der Einstieg in den Alkoholkonsum "jünger und heftiger" wird.