Monitor bezeichnet Doping-Test von Athen als Augenwischerei
Harte Kritik an der Anti-Doping-Politik übt das ARD-Magazin MONITOR in seiner Freitag-Sendung (Das Erste, 20.15 Uhr). Im Mittelpunkt der Kritik steht der neue Test auf Doping mit Wachstumshormon (hGH), der in Athen erstmals durchgeführt werden soll. Der Heidelberger Molekularbiologe Werner Franke bezeichnet die Durchführung des Tests während der Spiele als PR-Aktion des IOC: "Da der Nachweis des Tests laut der Wissenschaftler selbst nur 36 Stunden ist, wird also jeder, der an Ort und Stelle im Wettkampf ist, es früh genug abgesetzt haben und es wird nichts nachweisbar sein."
Ende der Naturzerstörung im ukrainischen Donaudelta gefordert
Angesichts der Zerstörung bedeutender Teile des Donaudeltas durch Kanalbauarbeiten auf ukrainischem Gebiete hat der Naturschutzbund NABU das Auswärtige Amt aufgefordert politischen Druck auf die Ukraine auszuüben. "Die Bauarbeiten am Schifffahrtskanal und in den Uferbereichen gefährden einen der großartigsten Naturräume der Erde und die wichtigste Drehscheibe des Vogelzuges im westlichen Schwarzmeerraum", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Auch die Unesco dürfe nicht tatenlos bei der Zerstörung eines ihrer Weltnaturerbegebiete zuschauen. Die Hamburger Firma Möbius Bau, die maßgeblich an der Umsetzung vor Ort beteiligt ist, forderte der NABU auf, unverzüglich die laufenden Bauarbeiten zu beenden.
Tierschützer befürcheten Tötungsaktionen von Straßenhunden für das IOC
Die griechischen Behörden standen bereits im Vorfeld der beginnenden Olympiade in der Kritik der Tierschützer. Der Grund: An den Olympiastätten sollten die dort lebenden Straßenhunde getötet werden. Der daraufhin einsetzende Protest hat dazu beigetragen, dass die Behörden von den ursprünglichen Plänen abgewichen sind. Die Hunde werden eingesammelt und in zentrale Auffangstationen gebracht. Jetzt aber bahnt sich die nächste Katastrophe an. Die Spielstätten und das Olympische Dorf sind eingezäunt, die Helfer kommen nun nicht mehr an die dort noch verbliebenen Hunde heran. Das IOC hat offenbar angeordnet, dass kein Hund an den Stätten zu sehen sein darf. Der Deutsche Tierschutzbund und der ETN befürchten nun, dass diese Erklärung eine kurzfristige Tötungswelle auslöst, die vom IOC toleriert werde.
Verbraucherschützer warnen vor Kostenfallen in Branding-Handys
Zahlreiche Marken-Handys der Spitzenklasse sind gegenwärtig mit Kartenvertrag bei den Mobilfunk-Netzbetreibern für einen Spottpreis zu haben. Doch Vorsicht: Wenn auf dem Handy das Logo des Netzbetreibers prangt, muss man darauf gefasst sein, dass die Funktionsweise des Handys nicht mehr der des Original-Handys des Herstellers entspricht, erklärt Evelin Voß von der sächsischen Verbraucherzentrale. Diese so genannten Branding-Handys sind auf bestimmte Dienste des Netzbetreibers fest voreingestellt. Das erleichtert die Bedienung, wenn man die Datendienste des Netzbetreibers in Anspruch nehmen will, wie etwa Logos, Klingeltöne und Spiele vom WAP-Portal des Netzbetreibers herunter laden, E-Mails schreiben und Bilder versenden. Doch viele Branding-Handys nötigen ihren Besitzern durch eine veränderte Menüführung und Tastenbelegung die neuen Dienste regelrecht auf.
Greenpeace-Schiff "Esperanza" verteidigt gefordertes Schutzgebiet
Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben heute, Donnerstag, an einen Fischtrawler gegen die weitere Zerstörung der Doggerbank protestiert. Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung mit der Besatzung eines zweiten Trawlers. Die Umweltschützer versuchten von Schlauchbooten aus, Bojen in die Öffnung des Netzes zu hängen, das das Fangschiff gerade hinab lassen wollte. Die Besatzung des zweiten Trawlers feuerte mit Leuchtraketen auf das Greenpeace-Flagschiff "Esperanza". Eine Rakete schlug im Mast ein. Greenpeace verlangt, dass die Doggerbank zum Schutzgebiet erklärt wird. Die Aktivisten hatten den Kapitaen des Trawlers zuvor mehrfach aufgefordert, dass "Schutzgebiet Doggerbank" zu verlassen.
UK vergibt Lizenz für therapeutisches Klonen
Britische Wissenschaftler haben grünes Licht für das Klonen menschlicher Embryos für therapeutische Zwecke gegeben. Dieser Schritt soll Forschern helfen zu verstehen, warum Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Diabetes ansteigen. Außerdem soll er die Entwicklung neuer Therapien beschleunigen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature Die Human Fertilisation and Embryology Authority hat bekannt gegeben, dass sie den Forschern am Centre for Life in Newcastle eine Lizenz erteilt. Damit wird in Großbritannien zum ersten Mal eine solche Lizenz eingeführt.
Oregons Küste von Massensterben getroffen
Zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Jahren haben Wissenschaftler vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon eine tote Meereszone entdeckt. Zwischen den Städten Newport und Florence ereignet sich demnach ähnlich wie bereits 2002 ein massives Sterben von Fischen, Krebsen und anderen Wirbellosen. Gründe dafür liegen in einer Kombination aus Wetterlage, Wind und anderen Umweltfaktoren. Nach jüngsten Angaben ist der Sauerstoffgehalt des Wassers so niedrig, dass die meisten Tiere verenden, berichtet die State University of Oregon. 2002 nahmen die Forscher an, sei ein Ausnahmezustand gewesen, der sich so schnell nicht mehr wiederhole. Doch waren auch im Vorjahr die gemessenen Sauerstoffgehalte in den Küstengewässern extrem niedrig gewesen. In diesem Jahr erreichten die Werte allerdings den tiefsten Stand seit 40 Jahren.
Harte Kritik an den Umgehungsstrategien der Spirituosenindustrie
Der stellvertretende finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Initiator des Alkopops-Gesetzes, Reinhard Schultz kritisiert die Pläne der Spirituosenindustrie, kurz nach der Einführung der Steuer auf alkoholische Mischgetränke auf Branntweinbasis, den Alkohol ihrer süssen Mischgetränke künftig aus Bier oder Wein zu gewinnen. Das Vorgehen von Teilen der Spirituosenindustrie beweise, dass es lediglich darum geht, Kinder möglichst frühzeitig an den Alkoholkonsum zu gewöhnen, erklärt Schultz. Das ganze Marketing der Branche ziele auf das Image "Erwachsen durch Alkohol". Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt ins Besondere vor den neuen alkoholhaltigen Energiedrinks. Denn gerade der Mix von Alkohol und Koffein ist heikel, daran ändert sich auch nichts, wenn der Alkohol aus Wein oder Bier stammt.
Gericht untersagt Tierversuch unter Hinweis auf Staatsziel Tierschutz
Das Staatsziel Tierschutz (Artikel 20 a / Schutz der Tiere) zeigt Wirkung. Der 11. Senat des Hessischen Verwaltungsgerichtshof gibt jetzt ein Urteil bekannt, in dem ein Tierversuch u.a. mit Hinweis auf das seit 2002 existierende Staatsziel untersagt wird. (Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, AZ 11 ZU 3040 / 03) Die Begründung: Die Versuche seien ethisch nicht vertretbar und es bestehe keine Notwendigkeit. Vorgenommen werden sollten Versuche an Ratten, um die Gewichtszunahme bei Menschen als Nebenwirkung bei Einnahme des Antipsychotikums Clozapin zu untersuchen. Der Deutsche Tierschutzbund wertet dieses Urteil als Durchbruch.
Tipps zum Umgang mit Lebensmitteln in der Sommerzeit
Nach dem Auftreten von gefährlichen - gegen viele Stoffe resistente Salmonellen - wird die Vorbeugung besonders wichtig, raten die Ernährungsexpertinnen der Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. Salmonellen sind in vielen Speisen vorhanden. Eine Gefahr für die Gesundheit besteht vor allem dann, wenn sich die Keime vermehren. Gerade bei sommerlichen Temperaturen können sich die Erreger von Magen- und Darmerkrankungen stark ausbreiten. Eier, Geflügel und Schweinefleisch sowie daraus hergestellte Speisen, sind dann mögliche Quellen für Lebensmittelvergiftungen.
Empfehlungen für die richtige Mischung in Schultüte und Pausensnacks
Bald ist es wieder soweit! Aufgeregt fiebern die künftigen Erstklässler ihrer Einschulung entgegen. Mit dabei die heiß begehrte Schultüte, oft prall gefüllt mit Süßigkeiten. Damit die Kids gleich fit durchstarten, kommt es hierbei auf die richtige Mischung an. Die Ernährungsexpertinnen der Verbraucherzentrale raten Eltern, neben einer kleinen Auswahl vom Lieblings-Naschwerk auch an alternative Snacks zu denken, wie z. B. Äpfel oder Kirschen, Knuspernüsse oder Trockenfrüchte. Mit selbst gemachtem Popcorn in kleinen bunten Tüten können beispielsweise Lücken der Schultüte ausgepolstert werden.
Worüber das Volk abstimmen darf, sollte es selbst entscheiden
Rechtschreibreform oder Länderneugliederung - worüber sollen die Deutschen abstimmen dürfen? Aus Sicht der Bürgeraktion Mehr Demokratie sollte diese Entscheidung den Bürgern überlassen bleiben. Die laufende Debatte zeige, wie wichtig die Einführung bundesweiter Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheide sei, erklärte Vorstandssprecher Gerald Häfner. "Die Bürger sind der Souverän und wissen selbst am besten, welche Fragen sie bewegen und worüber sie direkt entscheiden wollen", sagte Häfner. Damit dies auch praktisch möglich wird, fordert er die Einführung bundesweiter Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheide. Ein entsprechender Vorschlag von Mehr Demokratie liege schon seit langem vor.
Ehrenamtliches Engagement für Tier und Umwelt soll ausgezeichnet werden
Zum dritten Mal veranstalten "ZDF.umwelt" und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutzwettbewerb "muna" (Mensch und Natur). Hierbei werden Privatpersonen und -initiativen ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich für Projekte zur Erhaltung und Förderung der Natur engagieren. Aber auch Menschen, die sich in besonderer Weise für die Kommunikation von Naturschutzthemen einsetzen, können zu den Preisträgern gehören. Der Startschuss zum diesjährigen Wettbewerb fiel heute Nachmittag in der Sendung "ZDF.umwelt". Fünf Preisträger wird es bei der "muna 2004" geben, von denen jeder mit 5000 Euro belohnt wird.
Neues Aktionsschiff "Beluga II" in Betrieb - "Beluga" geht ins Museum
Das neue Greenpeace-Schiff "Beluga II" ist fertig. Mit einer symbolträchtigen Begegnung von "Beluga II" und "Beluga" auf der Elbe stellte Greenpeace am Freitag das neue Aktionsschiff in Dienst und schickte das alte in den wohlverdienten Ruhestand. "Greenpeace und Schiffe gehören zusammen", sagt Peter Küster, Projektleiter für den Bau der "Beluga II". "Mit der 'Beluga II' haben wir das erste Mal einen Neubau gewagt und damit ein für unsere Bedürfnisse perfektes Schiff bekommen. Klar, dass uns der Abschied von der alten 'Beluga' nach 20 Jahren nicht leicht fällt. Aber wir alle freuen uns auf die Umweltschutzarbeit mit ihrer Nachfolgerin.
Verstöße gegen Pressefreiheit
In der vergangenen Woche auf den Philippinen zwei Journalisten ermordet worden. Laut Reporter ohne Grenzen wurde Arnel Manalo am Donnerstag in Bauan, 80 Kilometer südlich von Manila, erschossen. Er war Korrespondent der Tageszeitung Bulga und des Radio-Senders DZRH. Am vergangenen Samstag wurde Roger Mariano, Moderator des privaten Radio-Senders DZJC-Akyson, in San Nicola im Osten der Philippinen erschossen. Damit sind dieses Jahr bereits vier Journalisten auf den Philippinen getötet worden.
Die Kultusminister sollen an der Rechtschreibung festhalten
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert die Kultusministerkonferenz auf, an der Rechtschreibreform festzuhalten und sich nicht von den Alleingängen verschiedener Verlage unter Druck setzen zu lassen. "Es ist unverantwortlich, wir hier auf Kosten von Kindern, Eltern und Schulen Stimmung gemacht wird, um das Sommerloch zu füllen und die eigene Macht zu demonstrieren", so Marianne Demmer, die Schulexpertin im Geschäftsführenden Vorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Preisexplosion bei Trinkwasser vor allem im Osten erwartet
Dieser Sommer könnte der letzte mit noch relativ moderaten Wasserpreisen sein. Fehlplanungen der Kommunen vor allem in den neuen Bundesländern treiben die Versorgungskosten in die Höhe. Preissteigerungen von bis zu 50 Prozent in den nächsten Jahren schließt ein Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) nicht mehr aus, wie das ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO in seiner nächsten Ausgabe am Montag den 9. August berichtet.
Waldbrände werden stärker
Die Intensität von Waldbränden ist in den vergangenen hundert Jahren deutlich gestiegen. Nach Angaben des WWF sei zu befürchten, dass die aktuellen Waldbrände im Mittelmeerraum ähnlich katastrophale Ausmaße erreichen könnten wie im vergangenen Sommer. Die Umweltorganisation schätzt, dass in den 1990er Jahren so viel Wald verbrannte wie nie zuvor. Schätzungsweise 95 Prozent aller Waldbrände würden vom Menschen verursacht - direkt oder indirekt, absichtlich oder aus Versehen. Niemand wisse genau, wie viele Hektar Wald jedes Jahr ein Opfer der Flammen werden.
"Wahlalternative" streitet über Berliner Volksbegehren
Im Bundesvorstand der "Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit" (WASG) gibt es offensichtlich unterschiedliche Auffassungen über die Ziele des erst Anfang Juli gegründeten Bündnisses. Wie Bundesvorstandsmitglied Helge Meves am Freitag sagte, geht es um die Klärung der Frage, ob sich die "Wahlalternative" an dem Volksbegehren zur Abwahl des rot-roten Senats und möglichen Neuwahlen in Berlin beteiligen soll. Darüber solle nach einer Wahl des Vorstandes der Landesverband entscheiden. Der soll nach dem Willen der Berliner bis Ende August zu einer konstituierenden Sitzung zusammentreten. Nach der Zeitplanung des Bundesvorstandes soll dies erst im Oktober geschehen. Bis dahin setzte der Bundesverband einen kommissarischen Leiter ein.
EU-Softwarepatente bedrohen europäische Software-Industrie und freie Software
Die von der Europäischen Union geplante Legalisierung von Softwarepatenten könnte freie Software und deren Anwender wie auch kleine Software-Firmen und deren Kunden vor erhebliche Probleme stellen. Auch das Projekt, die komplette Münchener Verwaltung auf Linux umzustellen, ist in Gefahr, warnte Grünen-Stadtrat Jens Mühlhaus. Durch die Einführung der Software-Patente drohte der Stadt ein unkalkulierbarer Schaden. Alleine der so genannte "Basic client", den die Stadt München auf den Computern von 14.000 Mitarbeitern installieren will, steht laut Mühlhaus im Konflikt mit über 50 europäischen Patenten. Diese sind zwar vom Europäischen Patentamt im Widerspruch zum aktuellen Recht erteilt worden und daher derzeit nicht durchsetzbar, würden aber durch die EU-Pläne nachträglich legalisiert. Deutschland müsse daher gegen die EU-Richtlinie für Software-Patente stimmen.