NGO DIE Internet-Zeitung

Artikel Seite 363
Statt "Bärchen, Smileys und Schnuller"

Gütesiegel für kinderfreundliche Urlaubsdomizile

Mit einem neuen Qualitätssiegel zeichnen der Rheinisch-Westfälische TÜV und der Deutsche Kinderschutzbund ab sofort kinder- und jugendfreundliche Urlaubsdomizile aus. Das europaweit vergebene neutrale Zertifikat "TÜV Service Check - O.K. für Kids" weist darauf hin, dass sich das Hotel oder die Pension ganz besonders um die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen kümmert, wie der TÜV am Dienstag im sauerländischen Willingen berichtete.

Dennoch kein Anti-Mobbing-Gesetz

Moderne Arbeitswelt führt zu Massenproblem Mobbing

Mobbing ist in Deutschland ein Massenproblem: Über 800 000 Arbeitnehmer leiden derzeit darunter, wie die erste repräsentative Studie zum Thema Mobbing ergab, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Hochgerechnet auf die Lebensarbeitszeit werde jeder Neunte einmal in seinem Berufsleben Mobbing-Opfer, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Ulrike Mascher (SPD). Nach Ansicht von Experten begünstigen die härteren Arbeitsbedingungen das Phänomen des Mobbings.

Natura 2000

NABU und BUND fordern Nachmeldungen für europäisches Schutzgebietsnetz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund NABU haben auf einem Bewertungstreffen der EU-Kommission in Den Haag umfangreiche Nachmeldung bedrohter Lebensräume für das europäische Netzwerk NATURA 2000 gefordert. Ein von der EU beauftragtes unabhängiges Institut hat die von den Mitgliedstaaten nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) gemeldeten Gebiete für die atlantische Region bewertet. NABU und BUND legten zuvor eine Studie zu den Gebietsmeldungen vor, die gleichfalls große Versäumnisse in den relevanten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein aufgedeckt hat.

Unwetterkatastrophe in Chile

14 Tote, 68.000 Obdachlose - Kindernothilfe ruft zu Spenden auf

Die Hauptstadtregion Chiles sowie die Küstenstädte Valparaiso und Viña wurden seit der Nacht auf Montag, 3. Juni, von den verheerendsten Regenfällen seit 1926 heimgesucht. Vierzehn Menschen konnten nur noch tot aus den Fluten und Schlammmassen geborgen werden und an die 70.000 mussten aus Armenvierteln und anderen betroffenen Zonen evakuiert werden. In insgesamt 48 Stunden fielen in Santiago mit 505 Millimetern fünfmal mehr Niederschläge als normalerweise in einem ganzen Jahr. Der Regen verursachte Geröll- und Schlammlawinen, durch die zahlreiche Armenviertel zerstört und Häuser verschüttet wurden.

Sommerferien Jugendfreizeitreisen

Noch Plätze bei BUNDjugend und MediaNatureCamp 2002

Die BUNDjugend Hessen veranstaltet auch in diesem Sommer wieder Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche. Vom 29.7. bis 4.8. können 9 bis 12jährige das "Leben auf dem Bauernhof" lernen. Eine Woche lang helfen die Kinder bei allem mit, was auf einem Selbstversorgerhof zu tun ist: Kühe melken, Käsen, Brot backen, Wolle filzen und natürlich die vielen Tiere versorgen. Der Teilnahmebeitrag liegt bei 210,- Euro. Für die 10 bis 12jährigen findet vom 8. bis 18.7. eine Nordseefreizeit auf Hallig Hooge statt. Im Mittelpunkt steht die Erkundung des spannenden Lebensraums Wattenmeer, aber auch Baden gehen, Spiel und Spaß und Ausflüge stehen auf dem Programm. Hier betragen die Kosten 310,- Euro.

Brief der Klimkampagne an kulumbianischen Präsidenten

Bevölkerung in der Region Chocó leidet unter Krieg

Die Bevölkerung in der kolumbianischen Region Chocó - vorwiegend indianische und schwarzkolumbianische Gemeinschaften - leidet massiv unter den Kriegshandlungen zwischen der Guerilla Farc und Paramilitärs. Bei einem einzigen Angriff am 2. Mai sind 117 Menschen getötet, 19 schwer verletzt und weitere 95 Personen leicht verletzt worden. Ein großer Teil der Überlebenden flüchtete daraufhin in die Wälder. Auf Hilfe und Versorgung durch den kolumbianischen Staat warten sie vergeblich.

13. Juni Umwelt-Kinder-Tag

Tausende von Kindern fordern mehr Tier- und Umweltschutz

Am 13. Juni 2002 ist wieder Umwelt-Kinder-Tag. Die Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUNDjugend) richtet diesen bundesweiten Aktionstag seit sieben Jahren im Juni aus - in diesem Jahr steht er unter dem Motto "Tierwelten". Am Umwelt-Kinder-Tag zeigen Tausende von Kindern, dass ihnen die Umwelt nicht schnuppe ist. Mit jeder Menge Einsatz kämpfen sie zusammen mit Freunden oder ihrer Schulklasse für die Rechte großer und kleiner, auffälliger und unscheinbarer Tiere.

"Müllheims Plätze sollen friedlich bleiben"

Friedensrat Markgräflerland protestiert gegen Militärfest am 20. Juni

Bereits am 15. Juni lädt die Deutsch-Französische Brigade zu einem " Brigadehock auf der Standortschießanlage Eschbach" ein, auf dem für Besucher die Gelegenheit besteht, "nach einer kurzen Einweisung mit deutschen und französischen Handwaffen zu schießen." Der FRIEDENSRAT MARKGRÄFLERLAND kann darin, wie auch in der Waffenschau und der Mitfahrt auf Militärfahrzeugen keinen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft erkennen. Am 20. Juni ist ein Fest in Müllheim geplant. Der Friedensrat lehnt beide Veranstaltungen ab und ruft die Gemeinderäte auf, sie abzusagen, zumal inzwischen bekannt ist, dass auch Kinder des deutsch-französischen Kindergarten und der deutsch-französische Grundschule zur Glorifizierung der Brigade herhalten sollen.

"Bund der ökologischen Lebensmittelwirtschaft" gegründet

Bio-Branche zieht Konsequenzen aus Nitrofen-Skandal

Vertreter der Öko-Landbauverbände, der ökologischen Lebensmittelverarbeitung und des Handels haben sich am vergangenen Donnerstag über die Gründung eines gemeinsamen "Bund der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft" verständigt. Initiatoren sind für die Anbauverbände Bioland, Demeter, Gäa und Naturland, für Lebensmittelverarbeitung und Handel der Bundesverband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel (BNN) und namhafte Vertreter der ökologischen Lebensmittelwirtschaft, mit den Unternehmen Alnatura und Frosta AG, sowie die Assoziation Ökologischer Lebensmittelverarbeiter (AÖL) die Vorbereitungsarbeiten mit getragen haben.

Ölpipeline in Ecuador

Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen kritisieren Bericht der WestLB

Ein breites Bündnis aus über 30 Umweltschutz- und Eine-Welt-Organisationen hat ein von der WestLB vorgelegtes Gutachten zu der umstrittenen Pipelinefinanzierung in Ecuador scharf kritisiert. "Die unterzeichnenden Nichtregierungsorganisationen halten den Bericht für einseitig und unseriös", heißt es in einer ausführlichen Stellungnahme. "Er offenbart grobe Unkenntnis in Sachen Weltbankstandards und strotzt vor Auslassungen und Fehlinformationen."

Kosovo-Friedenstruppe KFOR

Die Bundeswehr in der Kosovo-Friedenstruppe KFOR

Am 10. Juni 1999 legte der UNO-Sicherheitsrat mit der Resolution 1244 die völkerrechtliche Grundlage für die militärische Absicherung einer Friedensregelung im Kosovo. Bereits einen Tag später stimmten Bundesregierung und Bundestag der Beteiligung von bis zu 8500 deutschen Soldaten an der internationalen Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) zu. Vorausgegangen waren NATO-Luftangriffe gegen Jugoslawien auch unter deutscher Beteiligung, um ein Ende der Vertreibung der Albaner aus dem Kosovo durch die Regierung in Belgrad zu erreichen.

Tarifstreits

Warnstreiks am Bau begonnen, Stahlverhandlungen dauern an

Mehr als 40 000 Bauarbeiter beteiligen sich seit Freitagmorgen an den bundesweiten Warnstreiks der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Auf rund 2500 Baustellen hätten Beschäftigte der Branche für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt, sagte der IG-BAU-Vorsitzende Klaus Wiesehügel am Freitag in Berlin. Mit dieser hohen Beteiligung seien all diejenigen "Lügen gestraft worden, die in den vergangenen Tagen mangelnde Streikbereitschaft der Kumpels vom Bau herbeireden wollten", sagte Wiesehügel. Die Bereitschaft der Bauarbeiter zum Arbeitskampf sei vorhanden. "Wir müssen jetzt zeigen, dass wir uns wehren können", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Naturverträglicher Donauausbau

BUND lobt Entscheidung des Bundestages

Als historisches Signal für den naturverträglichen Flussausbau in ganz Deutschland sieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und sein größter Landesverband Bund Naturschutz in Bayern die heutige Entscheidung des Deutschen Bundestages für die umweltschonende flussbauliche Variante beim Donauausbau. "Die Entscheidung der Koalitionsfraktionen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen erhält nicht nur ein Stück unersetzbarer bayerischer Heimatnatur, sondern bekräftigt auch den Willen der Bundesregierung europäisches Naturschutzrecht konsequent zu vollziehen", urteilt Professor Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund Naturschutz.

Lückenlose Überwachung befürchtet

Gesellschaft für Informatik warnt vor gläsernem Bürger

„Das geht viel zu weit“ sagte Heinrich C. Mayr, Präsident der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), zu dem vergangene Woche vom Bundesrat verabschiedeten Gesetzantrag, der eine pauschale Vorratsspeicherung aller Internet-Kommunikationsdaten ermöglicht. „Die Herstellung und Verbreitung von Kinderpornografie muss verhindert werden, dabei ist mit aller Härte durchzugreifen“, betonte Mayr, selbst Vater von zwei Kindern. Der erforderliche Schutz vor Kinderpornografie werde hier aber zum Anlass genommen, eine lückenlose Erfassung und unbefristete Speicherung aller Kommunikationsdaten der Internetgemeinde einzuführen.

Städte fördern Fahrradfahrer

Über 60 Fahrradstationen im Bundesgebiet

Service rund ums Rad: Das bieten immer mehr Städte an. In Bremen entsteht jetzt am Hauptbahnhof die 61. Fahrradstation der Bundesrepublik – als attraktives Dienstleistungszentrum mit Fahrradparkhaus, Radverleih, Reparatur- und Technikservice. Die Hansestadt wird mit über 1.500 Fahrrad-Parkplätzen eine „weitere Vorbildfunktion für andere Großstädte einnehmen“, sagte Karsten Hübener, neuer Bundesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) bei der Grundsteinlegung.

Vor der Wahl

BUND bilanziert rot-grüne Umweltpolitik

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat der rot-grünen Bundesregierung in einem Umwelt-Zeugnis bescheinigt, in vier Jahren Regierungsarbeit den umweltpolitischen Stillstand der Kohl-Regierung überwunden zu haben. Der BUND stellte außerdem Kernforderungen für die nächste Legislaturperiode vor, an denen er die Parteien im anstehenden Wahlkampf messen wird. Herausragender Punkt in der Bilanz ist die entschiedene Förderung regenerativer Energien durch Rot-Grün.

New Scientist

Quecksilberwerte in Walfleisch ernüchtern Forscher

Tests an in Japan vermarktetem Walfleisch haben enorm hohe Quecksilberwerte zu Tage gebracht. Seit langem ist bekannt, dass die Tiere Schwermetalle im Gewebe akkumulieren. Die durchschnittlichen Quecksilber-Konzentrationen in den Lebern von Walen und Delfinen von 370 Mikrogramm pro Gramm Fleisch erstaunten die Forscher aber erneut, berichtet das Fachmagazin New Scientist. Die Werte übersteigen den von der japanischen Regierung festgelegten Grenzwert von 0,4 Mikrogramm pro Gramm Fleisch um das 900-Fache.

Blutbad

Bund und Länder einig über Waffenrecht

Sechs Wochen nach dem Blutbad von Erfurt sind sich Bund und Länder über die Verschärfung des Waffenrechts einig. Die zuständige Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses verständigte sich darauf, die Altersgrenze für den Erwerb und den Besitz von Schusswaffen anzuheben, teilten mehrere Innenminister am Rande ihres Treffens in Bremerhaven mit. Für Sportschützen wird die Altersgrenze von 18 auf 21, für Jäger von 16 auf 18 Jahre heraufgesetzt. Die als besonders gefährlich geltenden "Pump-Guns" werden komplett verboten. Zudem sollen sich Personen, die noch nicht 25 Jahre alt sind, vor dem Erwerb einer Schusswaffe einer medizinisch-psychologischen Untersuchung unterziehen.

Für Gorillas ist es fünf Sekunden vor zwölf

Ausrottung der Menschenaffen in Zentralafrika schon fast vollzogen

Für die Menschenaffen in Zentralafrika sieht die Zukunft sehr trist aus. Nach jüngsten Berichten des britischen "Television Trust for the Environment" (TVE) gibt es in einigen zentralafrikanischen Staaten so gut wie keine Gorillas mehr. Korruption, unsichere politische Situationen und Armut bedeuten auch für unsere nächsten Artverwandten den sicheren Tod.

Kunst in Kassel

Samstag startet die Dokumenta11

Von Samstag an ist die nordhessische Stadt Kassel für 100 Tage Mittelpunkt der internationalen Kultur- und Kunstszene. Bei der Documenta11 präsentieren 118 Künstler aus allen Teilen der Welt ihre neuesten Werke. Seit Anfang vergangenen Jahres tourten die Documenta-Macher rund um den Erdball, um auf so genannten Plattformen aktuelle Probleme aus Kunst, Politik und Gesellschaft zu diskutieren. In Kassel - der fünften Plattform - sollen die Ergebnisse der Diskussionen nun einfließen.