"Die DGB und die EVG steht für die Tarifeinheit, weil die Spaltung der Arbeitnehmer für keine Berufsgruppen langfristig gut ist und insbesondere die Schwachen ins Abseits stellt. Gewerkschaften haben nur Sinn, wenn sie Solidargemeinschaften aller sind und nicht die Ellenbogenmentalität ihre Politik bestimmt", stellte Kirchner fest. Weil der Einzelne und die Schwachen ihre Interessen nicht durchsetzen können, haben sich Gewerkschaften gegründet. "Wenn die Starken nicht mehr für die Schwachen eintreten sondern anfangen, sich die Rosinen herauszupicken, leiste dieser persönlichen Egoismus der Endsolidarisierung der Beschäftigten Vorschub. Wir als EVG wollen das nicht", so Kirchner. Die Gesellschaft müsse sich im klarem werden, welche Gewerkschaften für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und damit auch für die Zukunft in diesem Land besser sind, stellte Kirchner fest.
Der Vorsitzende der EVG widersprach in diesem Zusammenhang der immer wieder zitierten Einschätzung, dass so genannte Spartengewerkschaften erfolgreicher in der Interessenvertretung ihrer Mitglieder seien. "Zumindest für den Bahnbereich ist dies falsch", so Kirchner. Wer sich die Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre anschaue müsse feststellen, dass im Vergleich zur gewerkschaftlichen Konkurrenz die Gesamtbilanz für die EVG positiv ausfällt.
"Gerade die letzten Abschlüsse beweisen, dass mehr für die Kolleginnen und Kollegen raus geholt haben. Zudem gestalten wir attraktive Zusatzleistungen, die Andere so nicht bieten", stellte Kirchner fest.
Jetzt sei der Gesetzgeber gefordert einen entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten, der auch einer zu erwartenden verfassungsrechtliche Überprüfung Stand hält. Und der von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen wird.