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Rohstoffe als Kapitalanlage: Reale Werte als Sicherheit in der Krise?

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Sind Rohstoffe als gewinnbringende Kapitalanlage für jedermann geeignet? Andreas Kaus geht dieser Frage nachBanken und Vermögensverwalter empfehlen für private Portfolios einen Rohstoffanteil zwischen 5% und 15% als optimal. Die Begründungen für Rohstoffe als Baustein eines Portfolios sind die zusätzliche Risikostreuung, die Partizipation an dem steigenden Rohstoffbedarf der Welt und die Sicherung vor Inflation. Die einzelnen Beweggründe in Rohstoffe zu investieren, ist z.B. bei Edelmetallen wie Gold und Silber der Werterhalt auch in Krisen, denn spätestens die Vorgänge in Zypern haben gezeigt, dass bei einer Bank gelagertes Kapital sich sehr schnell auflösen kann. Auch die jüngste Gesetzgebung und laufende Gesetzgebungsverfahren in Europa und selbst in der Schweiz in Bezug auf die Reihenfolge der „Rettungsmaßnahmen“ bei strauchelnden Banken trägt eher zur Sorge statt zur Hoffnung für das eigene Kapital bei. Es benötigt nicht mehr als einen Federstrich einer Regierung und das Geld ist weg. So sind reale Werte, also Immobilien, Grund und Boden, Beteiligungen an wertschöpfenden Unternehmen und eben auch Rohstoffe, alles Sachwertinvestitionen, die Sicherheit schaffen können.


Einer der Gründe für die Investition in Rohstoffe ist also die Teilhabe an einer künftigen Verteuerung der ausgewählten Rohstoffe, also eine Spekulation auf eine Preissteigerung. Das kann gut ausgehen oder auch nicht.

Ein anderer Grund ist der Werterhalt bei nichtverderblichen Rohstoffen mit geringen Lagerkosten (z.B. Edelmetalle, Industriemetalle, etc.) in Folge von großen Krisen wie der zur Zeit latenten Währungs- und Verschuldungskrise. Gold kann natürlich durchaus an Wert verlieren, jedoch kann es niemals ganz wertlos werden. Wie die Geschichte gezeigt hat, ist dies bei Geldvermögen jeglicher Art immer anders gewesen.

Rohstoffinvestments über die Börse

Doch lohnt es sich auch genau hinzusehen, mittels welcher Finanzinstrumente die Fonds und gemanagten Portfolios in der Regel investiert sind, denn die Investitionen geschehen überwiegend nicht als physischer Kauf der Rohstoffe. Häufig wird die Teilhabe an der Preisentwicklung von Rohstoffen über Terminkontrakte dargestellt. Dabei gibt es jedoch einen Haken, denn die Terminkontrakte sind üblicherweise kurz und so müssen immer wieder neue Kontrakte gekauft werden, wobei die sogenannten „Rollkosten“ entstehen. So muss die Wertsteigerung des ausgewählten Rohstoffes erst die Rollkosten verdienen, bevor ein Gewinn beim Anleger entsteht. Kapitalanlagen in diesem Bereich mit der Ausrichtung auf verminderte Rollkosten sind z.B. Indexfonds wie der "db x-trackers DBLCI-OY Balanced ETF" (WKN DBX1LC) oder der "ComStage ETF Commerzbank Commodity ex-Agriculture" (WKN: ETF090). Dies sind also Wetten auf steigende Preise, allerdings keine Investition in physische Rohstoffe.

Ein anderer Weg ist die Investition in börsennotierte Rohstoffaktien als Direktinvestment oder über entsprechende Fonds. Der dahinterliegende Gedanke ist, dass steigende Rohstoffpreise die Gewinne von Rohstoffunternehmen steigen lassen. Tatsächlich entwickeln sich solche Aktien jedoch ähnlich wie der Aktienmarkt mit zusätzlich höheren Wertschwankungen. Ein gutes Beispiel für diese Art der Kapitalanlagen ist der ETF iShares STOXX Europe 600 Basis Resources (WKN A0F5UK). Der Vorteil von Rohstoffaktien ist, dass ein gut aufgestelltes Unternehmen auch Geld verdient, wenn sich der Preis des Rohstoffes nicht erhöht und als Dividende für den Investor ausschütten kann. Doch auch hier gilt, ein Unternehmen kann Konkurs gehen, wenn z.B. die Preise der Rohstoffe sinken und das Unternehmen nicht schnell genug die Kosten entsprechend senken kann.

Direkte Rohstoffinvestments

Die Investition in echte physische Rohstoffe lässt sich jedoch mit dem Kauf von Edelmetallen wie Gold und Silber am besten realisieren. Entsprechend der eigenen Vision wie stark eine Staats-, Währungs- und Wirtschaftskrise werden kann, wird das Metall im Bankdepot oder zu Hause gelagert. Wenn wir an die Vorgänge in Zypern denken, ist es bei deutscher Gründlichkeit denkbar, dass bei einem solchen Fall in Deutschland auch die Golddepots bei Banken nicht vergessen werden. Mit einer Investition in Edelmetalle erziele ich also einen bestimmten Werterhalt, da diese anders als Währungen nie ganz wertlos werden kann. Einen Ertrag erzielen Edelmetalle wie alle Rohstoffe jedoch nicht. Wenn ich Gewinne haben möchte, bin ich auf künftige Wertsteigerungen angewiesen.

Ein weiterer Weg, der nicht allen Investoren offen steht, ist die Investition in die Erschließung von Minen. Die geologischen Voruntersuchungen von Minen sind technisch heute so effizient, dass ein Verlustrisiko kaum darin besteht, nicht das zu finden, was die geologischen Gutachten versprochen haben, sondern im politischen Risiko. Denn die Minen, in die investiert werden können, liegen eben nicht im Schwarzwald oder der Uckermark, sondern eher in Ländern wie Nigeria, Sudan und Mali, um nur einige zu nennen. Eines der rohstoffreichsten Länder der Erde und zugleich mit niedrigem politischen Risiko ausgestattet, ist die Mongolei. Aufgrund der geringen Kapitalisierung des Landes sind hier solche Investitionen möglich. Sie eignen sich unter anderem wegen der sechsstelligen Mindestinvestitionssummen nur für erfahrene Investoren. Ein solches Rohstoffinvestment verdient Geld durch die zu schaffende Wertschöpfung der Erschließung einer Mine und ist somit nicht von steigenden Rohstoffpreisen abhängig.

Der Verfasser (Andreas Kaus) dieses Artikels ist seit über 20 Jahren im Kapitalanlage- und Investmentgeschäft tätig und berät Family Offices und Vermögensverwalter zu internationalen Investment-Opportunities. Kontakt: andreas (@) kaus.me

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