Übersicht
Hintergrund
Seit Ende September liegt ein Vorschlag des Bundeskabinetts zu Laufzeitverlängerungen der deutschen Kernkraftwerke vor. Diese Woche wird der Bundestag über diesen Entwurf entscheiden. Alle unabhängigen Gutachten sprechen sich gegen die bestehenden Ideen aus, weil Laufzeiten die Energiewende verzögern und verteuern. Auch die Bevölkerung steht mit klarer Mehrheit gegen die Ideen des Bundeskabinetts. Die Wähler orientieren sich um, die amtierenden Parteien verlieren Stimmen. Es bleibt die Hoffnung, dass sich viele Abgeordnete diese Woche persönlich für einen Umbau hin zu Erneuerbaren Energien und gegen eine bremsende Laufzeitverlängerung entscheiden und so den Glauben an eine unabhängige Politik erhalten.
Kernkraft bremst und verteuert
Kernkraftwerke stehen mit einem Großteil ihrer Leistung sehr unflexibel im Stromnetz und blockieren dadurch die Leitungen. Der Anschluss von erneuerbaren Stromproduzenten wird deshalb immer häufiger hinausgezögert.
Immer öfters werden Erneuerbare Energien gedrosselt oder Strom muss gegen Bezahlung an Verbraucher abgegeben werden. Diese zusätzlichen Kosten zahlt der Verbraucher über die EEG-Umlage. Das verteuert den Systemumbau. Laufzeitverlängerungen verschärfen diese Situation.
Flexible Gaskraftwerke haben mit Laufzeitverlängerungen einen Marktnachteil und werden unrentabel. Das schädigt vor allem kommunale Energieversorger. Zudem benötigen unsere Stromnetze gerade die gut regelbaren und klimafreundlichen Gaskraftwerke. Ohne sie verzögert sich die Energiewende und kostet am Ende mehr.
Volkswirtschaftlicher Renner Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien gelten als teuer. Das Gegenteil ist der Fall. Auf der Strombörse bringen uns die Erneuerbaren Energien über den Merit Order Effekt einen klaren Preisvorteil. Von 2005 bis 2008 waren das immer zwischen 3 und 5 Milliarden Euro jährlich. Allerdings hat die Photovoltaik in den letzten 2 Jahren vermehrt teure Kraftwerke vom Markt gedrängt. Der Spareffekt bei den Börsenpreisen ist deshalb voraussichtlich enorm gestiegen. Leider liegen für 2009 und 2010 noch keine Berechnungen vor.
Die Einnahmen bleiben dank dem Erneuerbaren Energien Gesetz häufiger bei mittelständischen Firmen, Landwirten oder Kommunen und dadurch in der Region. Laut dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung betrug die kommunale Wertschöpfung im Jahr 2009 mindestens 6,6 Milliarden Euro. Zusätzlich fließen Steuergelder über mittlerweile 340.000 Arbeitsplätze in die gemeinsamen Staatskassen und entlasten damit den Steuerzahler.
Auch bei konservativer Einberechnung der externen Kosten werden die Erneuerbaren Energien zum deutlichen volkswirtschaftlichen Plusgeschäft. Diese wirtschaftlichen Tatsachen ignorieren die derzeitigen Entscheidungsträger ebenso wie die Interessen der Bevölkerung.
Die Aktion „Post an Merkel“
Trotz der Stille von Seiten der Regierung, haben sich über 40 Organisationen und Bürger nicht entmutigen lassen und Postkarten in ihrem näheren Umfeld gesammelt. Seit Juni diesen Jahres bekam Frau Merkel tägliche Post (während der Sommerpause nur wöchentlich), immer mit wechselnden Anschreiben und informativen Zahlen und immer ohne Reaktion.
Mittlerweile hat Frau Merkel mindesten 1.958 Postkarten und 56 Briefe bekommen. Hinter diesen Postkarten stehen über 31.741 Freunde und Bekannte der Unterzeichner (unrealistische Zahlen wurden dabei nicht berücksichtigt). Heute bekommt Frau Merkel die letzte Sendung. Auch der letzte Brief enthält – wie alle anderen – eine relevante Zahl in Bezug auf erneuerbare Energien oder Atomkraft.
Relevante Zahl aus der Sendungen 56: 315 Karten für 315 Kraftwerke
Weltweit befinden sich 435 Atomkraftwerke in Betrieb. Diese Kraftwerke produzierten 2003 2,54% der weltweit notwendigen Endenergie. Ausgehend von diesen Zahlen würden die 315 Kraftwerke, denen wir heute unsere Karten widmen, 1,84% des weltweiten Endenergiebedarfs decken. Die 17 deutschen Kernkraftwerke decken demnach gerade einmal 0,01% des weltweiten Endenergiebedarfs. Dies zeigt, dass die Kernkraft mit effektivem Klimaschutz nichts zu tun hat und schließt mit der Zahl 1 gleichzeitig den Kreis zu unserer ersten Karte.
Alle Briefe an Frau Merkel und viele weitere Informationen stehen auf der Webseite www.nein-zu-atomkraft.de als Download zur Verfügung.
Für Fragen steht Ihnen Frau Trudel Meier-Staude (089-35653344 oder 0177-598 33 97) von projekt21plus gerne zur Verfügung.