Über die Eignung des Salzstocks bei Gorleben gebe es bislang noch keine hinreichenden Erkenntnisse, so Gabriel. Man könne Gorleben aber auch nicht ausschließen. Da bereits hohe Summen in den Standort investiert worden seien, komme eine Alternative nur bei einem wirklich höheren Sicherheitsgewinn in Frage.
Die wendländische Initiative "X-tausendmalquer" forderte von Gabriel, Konsequenzen aus den Pannen im Atommülllager Asse zu ziehen. "Aus Asse lernen, heißt auf Gorleben verzichten und den Atomausstieg umsetzen", sagte Sprecher Jochen Stay. Die radioaktiven Abfälle müssten für eine Million Jahre sicher verwahrt werden. Im Salzbergwerk Asse, das einzustürzen und voll Wasser zu laufen droht, sei dies nicht einmal für wenige Jahre gelungen. Trotzdem werde jeden Tag in den Reaktoren weiter Atommüll produziert, dies sei ein "Skandal auf Kosten der kommenden Generationen".
Auch die Umweltorganisation Robin Wood verlangte eine Absage an Gorleben als Endlager-Standort. Die von Gabriel propagierte Suche nach anderen Standorten finde bislang nicht statt, bemängelte Robin Wood-Sprecher Dirk Seifert.
Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Renate Künast, sagte, die Asse habe gezeigt, dass Salz eben nicht automatisch das beste Wirtsgestein sei.
Die Links-Fraktion in Niedersachsen bezeichnete das Symposium als "Alibi-Show". Viel deute darauf hin, dass dort Gorleben als Endlagerstandort "hoffähig gemacht werden soll".
Zum Auftakt des Symposiums wollen Atomkraftgegner am Donnerstag gegen ein Endlager in Gorleben protestieren. Vor dem Veranstaltungsort wollen sie einen etwa sieben Meter hohen Förderturm errichten, um symbolisch Probebohrungen zur Erkundung eines Atommüllendlagers direkt unter der Hauptstadt vorzunehmen, kündigte eine Sprecherin der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg an. "Irgendwo muss der Müll ja hin", sagte sie.