Gegründet worden sei die DFU laut Knabe "auf hintergründiges Betreiben von SED und DDR-Staatssicherheitsdienst" als Ersatz für die verbotene KPD. Mit der Friedensunion als "Tarnorganisation und Sympathisantensammelbecken" habe die SED Einfluss auf die Politik Westdeutschlands nehmen wollen. Die umfänglichen Geldmittel der "winzigen Partei" stammten dem Historiker zufolge "zum großen Teil aus der DDR". Laut einer geheimen Information für das Politbüro von 1973 erhielt die DFU von der SED angeblich jeden Monat 277.000 D-Mark.
Thierse kritisierte die Aufnahme von zwei DDR-Blockparteien in die CDU
Immer wieder gibt es Vorwürfe in der Politik bezüglich der Bezüge von Parteien und Politikern zur DDR. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hatte der CDU im August vorgeworfen, sie habe nach der Wende "zwei SED-hörige, lammfromme Blockparteien übernommen, die Mitverantwortung für das DDR-Unrecht tragen". Eine Partei mit dieser Vergangenheit habe "jedes moralische Recht verloren", anderen Parteien Vorhaltungen zu machen. Die Union versuche seit Jahren "mit öffentlichem Lärm" gegen andere, die eigene "unbequeme Vergangenheit" zu verdrängen.
Lafontaine: Frau Merkel war FDJ-Funktionärin für Propaganda und Agitation
Links-Fraktionschef Oskar Lafontaine hatte der Union im Juni die DDR-Vergangenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgehalten. In einer Fernseh-Sendung hatte Lafontaine dem damals dem bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) gesagt: "Ich will Sie mal aufklären: Sie haben eine Jungkommunistin, eine überzeugte Jungkommunistin zur Kanzlerin gewählt. Ist Ihnen das überhaupt klar?" Lafontaine weiter: "Frau Merkel war FDJ-Funktionärin für Propaganda und Agitation. Das konnte nur eine überzeugte Jungkommunistin." Spöttisch fügte der Linke-Chef hinzu: "Seien Sie doch stolz auf Ihre Integrationsleistung."