Die Frauenärztin hatte 1992 in der bosnischen Stadt Zenica ein Therapiezentrum für vergewaltigte und kriegstraumatisierte Frauen gegründet. Seitdem engagiert sich "medica mondiale" unter anderem im Kosovo, in Afghanistan und in Liberia.
Der Schwerpunkt der Arbeit liege in Afghanistan, wo sich ihre Organisation unter anderem gegen die Zwangsverheiratung junger Mädchen einsetze, sagte Hauser am Mittwoch. Im Kosovo seien Frauen betreut worden, deren Männer umgebracht und die selbst vergewaltigt wurden. Diese Frauen würden heute wieder mit Würde im Leben stehen und könnten sich eigene Perspektiven aufbauen, betonte die Ärztin.
Hauser sagte, sie wünsche sich, "dass die internationale Politik endlich auf das hört, was Frauen weltweit sagen, dass Frauen partizipieren können an Friedensverhandlungen und die Realität von Frauen ganz anders ins Rampenlicht gerückt wird".
Die 49-Jährige hat für ihr humanitäres Engagement bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Unter anderen erhielt sie den Preis Frauen Europas 1995, den Gustav-Heinemann-Preis und den Peter-Beier-Preis der Evangelischen Kirche Deutschlands. In den ARD-"Tagesthemen" wurde sie 1993 zur Frau des Jahres gewählt.
Träger des Alternativen Nobelpreises ist die gemeinnützige schwedische Right Livelihood Award Stiftung, die bisher 128 Preisträger aus 56 Ländern ausgezeichnet hat.
Mit Hauser werden in diesem Jahr drei weitere Preisträger ausgezeichnet. Die Right Livelihood Awards sind insgesamt mit rund 210.000 Euro dotiert. Die Auszeichnungen werden am 8. Dezember in Stockholm überreicht.