Im vergangenen Jahr hatte die Privat-Universität vor dem finanziellen Aus gestanden. Durch die Umwandlung in eine Stiftungsuniversität und die Unterstützung finanzkräftiger Förderer sollte die Einrichtung wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen.
"Auflagen" eines Unternehmens für eine Universität
Droege wollte der Hochschule über einen Zeitraum von sieben Jahren zwölf Millionen Euro zur Weiterentwicklung zur Verfügung stellen. Geknüpft wurde diese Unterstützung an Einsparungen, eine Reakkreditierung durch den Wissenschaftsrat und an die Suche weiterer Sponsoren. Diese "Auflagen" seien nicht erfüllt worden, sagte Droege.
Zudem sei Brahm-Droege über die im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung gegründete Gesellschaft "Allianz für Bildung" nicht ausreichend informiert worden, hieß es. So sei ihr unter anderem die Besetzung der Gesellschafterpositionen nicht mitgeteilt worden.
Brahm-Droege sagte, dass es ihr "aufrichtig leid" tue, dass ihr Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Privat-Universität nicht fortsetzen könne. "Nach wie vor bin ich von dem innovativen Hochschulkonzept der Universität überzeugt", betonte sie.
Privat-Uniersität wehrt sich gegen "massiven Einfluss auf die Freiheit von Forschung und Lehre"
Die Privat-Universität kritisierte, dass das Familienunternehmen Droege "massiven Einfluss auf die Freiheit von Forschung und Lehre" nehmen wollte. So habe das Unternehmen unter anderem vorgeschlagen, 90 Stellen in der Hochschule abzubauen. "Ein solcher Stellenabbau steht im Widerspruch zu den mit Droege vereinbarten Wachstumszielen", erklärte Uni-Präsident Birger Priddat.
Auch das Mitglied des Stiftungskuratoriums, August Oetker, kritisierte das Vorgehen des Unternehmens: "Das Verhalten der Familie Droege war in den letzten Monaten nicht korrekt."
Nach Angaben der Privat-Uni ist nun die Zusammenarbeit mit Droege "vollständig eingestellt" worden. Durch die Rücknahme der Finanzierung gerate die Hochschule aber nicht in eine finanzielle Schieflage, hieß es. Um die Zukunft der Privat-Uni zu sichern, sei ein neues Trägerkonsortium gegründet worden, das als "verlässlicher Partner die Universität begleiten" werde. Zudem beaufsichtige ein unabhängiger Aufsichtsrat die Gesellschaft.
Das NRW-Wissenschaftsministerium wollte die Vorgänge zunächst nicht kommentieren. Ein Sprecher des Ministeriums sagte in Düsseldorf lediglich: "Wir lassen uns von der Hochschule über Hintergründe und mögliche Auswirkungen in Kenntnis setzen."