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Ungesunde Lebensmittel

Seehofer will "freiwillige" Nährwert-Kennzeichnung

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Nach anfänglicher Skepsis hat sich Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) doch für eine farbliche Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln ausgesprochen. Einen entsprechenden Leitfaden, wonach die Farben rot, gelb und grün für ungesunde, neutrale und gesunde Ernährungswerte stehen sollen, legte Seehofer am 30. Mai in Berlin vor. "Das vereinfacht die Lebensmittelauswahl für eine ausgewogene Ernährung", sagte der Minister. Die Nährwertinformation wird den Angaben des Ministeriums zufolge freiwillig erfolgen. Handelsverbände kritisieren das "Ampel"-Modell als "irreführend".


Auf den Verpackungen der Lebensmittel sollten demnach ihr Energiegehalt, also die Kalorien pro Portion, sowie die Gehalte an Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren und Salz angegeben werden. Diese Zahlen wiederum sollen dem Ampelmodell entsprechend farblich unterlegt werden.

Seinen eigenen Sinneswandel in der Frage begründete Seehofer mit Umfragen, wonach sich die meisten Verbraucher von einer "Ampel"-Kennzeichnung leiten lassen würden. "Diesen Wunsch der Mehrheit können wir uns nicht verschließen", sagte der Minister.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sprach sich gegen "irreführende Ampeln auf Lebensmitteln" aus. "Rot gekennzeichnete Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Kuchen sind nicht automatisch schädlich für den Konsumenten", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Wichtig sei der ausgewogene Verzehr von Fett, Zucker und Salz. Auch bevormunde die "Ampel" den Verbraucher.

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) findet die Farben-Diskussion nach den Worten seines Präsidenten Josef Sanktjohanser "nicht nachvollziehbar". Die Farben seien "willkürlich, widersprüchlich, irreführend, wissenschaftlich nicht zu legitimieren und zudem keine Hilfe für den individuellen Konsum", sagte Sanktjohanser. Vielmehr biete der Handel den Kunden bereits jetzt mit Nährstoffkennzeichnungen "detaillierte und nachvollziehbare Informationen".

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