In der Genbank Gatersleben erhalten Züchter und Bauern ebenso wie Forschungseinrichtungen, Entwicklungshilfe-Projekte und Privatpersonen Saatgutproben. Um die Pflanzensorten dauerhaft zu erhalten, betreibt die Genbank eine "Erhaltungszucht". Die eingelagerten Sorten müssen dabei regelmäßig zum Keimen, Wachsen und Blühen gebracht werden, um neues keimfähiges Saatgut zu erhalten. In unmittelbarer Nähe dieser Erhaltungs-Felder wuchs der Genweizen.Für Lea Tanja Hinze war die Zukunft ihres kleinen Sohnes das Motiv für die Teilnahme an der Aktion: "Auch die Generation unserer Kinder muss die Möglichkeit haben, auf das vielfältige Erbe der bäuerlichen Landwirtschaft zurück zu greifen", fordert sie. "Ich fühle mich verpflichtet, den verantwortungslosen Genweizenversuch zu stoppen."
"Wenn wir für diese Feldbefreiung angeklagt werden, sitzen nicht die richtigen Menschen auf der Anklagebank", meint die Landwirtschafts-Studentin Mirjam Anschütz. Die Gentechnikgegner wollen in den nächsten Monaten an vielen Orten über ihre Aktion und die Hintergründe berichten. Sie verweisen darauf, dass über 80 Prozent der Menschen in der Bundesrepublik gegen Gentechnik in der Landwirtschaft sind. Schon 2006 hätten 30.000 Menschen auf einen Aufruf des Münchener Umweltinstitutes hin gegen den Weizenversuch protestiert. "Unsere Aktion ist ein deutliches Zeichen, für das wir viele Unterstützerinnen und Unterstützer haben", so Anschütz.