Hintergrund des Parteiausschlusses ist der Leserbrief Larchers in der "FAZ" vom Januar dieses Jahres. Darin hatte er die Agenda 2010 des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) heftig kritisiert und zur Wahl der Linken aufgerufen.
Formal gesehen könne man ihm zwar parteischädigendes Verhalten vorwerfen, weil er zur Wahl einer anderen Partei aufgerufen habe, räumte von Larcher ein. "Ich halte das Vorgehen der SPD aber nicht für zeitgemäß", sagte er. Die Kommission hätte sich vielmehr mit seinen Beweggründen für seinen Leserbrief in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" auseinandersetzen sollen. "Zu dieser Betrachtung war die Kommission nicht bereit", sagte er.
Larcher, der beim globalisierungskritischen Netzwerk Attac engagiert ist, erneuerte abermals seine Einschätzung zur SPD. Er glaube, "dass die SPD eine Konkurrenz von links braucht, wenn sie wieder zum sozialdemokratischen Kurs zurückfinden soll". Er sei fest davon überzeugt, "dass Deutschland eine starke Sozialdemokratie und eine große linke Volkspartei braucht". Leider sehe es im Moment so aus, als würde die SPD immer weiter aus dieser Rolle heraustreten. Das tue der Bundesrepublik "nicht gut", fügte der Politiker hinzu.