"Bis auf den öffentlichen Dienst würden alle Wirtschaftsbereiche bei der gleichen Anzahl von Neuverträgen wie im Jahr 2007 eine Förderung bekommen können", folgert die IG Metall. Sie plädiert daher dafür, das Förderkriterium zu ändern. Um in den Genuss des Bonus' zu kommen, müsse ein Betrieb mehr Auszubildende einstellen als in jedem der zurückliegenden drei Jahre.
Nach den Vorschlägen des Bundesarbeitsministeriums dient dagegen die durchschnittliche Ausbildungsleistung in den vorausgegangen drei Jahren als Kriterium für die Förderung. Wenn der Betrieb die Zahl der Lehrstellen über dieses Niveau anhebt, bekommt er den Zuschuss von 4000 bis 6000 Euro pro Ausbildungsplatz. Nun haben die meisten Branchen ihre Angebote zwischen 2005 und 2007 deutlich ausgeweitet. Sie profitieren beim Ausbildungsbonus also von den besonders schwachen Niveaus in 2005 und 2006, die ihren Dreijahresdurchschnitt drücken.
Welch unerwünschte Effekte dies hervorruft, veranschaulicht die IG Metall am Beispiel von Industrie und Handel. In diesem Wirtschaftszweig wurden 2007 genau 367.484 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Im Durchschnitt der drei Jahre 2005 bis 2007 brachten es die Unternehmen jedoch nur auf 340.195 Abschlüsse. Sie könnten also ihren aktuellen Stand von gut 367.000 deutlich herunterfahren und lägen immer noch über dem Stand der drei vorausgegangenen Jahre (340.000).