Der aus Costa Rica stammende Rechtsprofessor hatte 2006 während einer zehntägigen Reise mit Wissenschaftlern, Politikern sowie Eltern und Lehrern in Deutschland gesprochen und der UNO dann den Bericht vorgelegt, der hierzulande eine heftige Kontroverse auslöste.
Munoz sagte am 23. Juli, wenn sich die Bundesregierung mit einer Stellungnahme zu dem Bericht zu viel Zeit lasse, werde er um eine Reaktion bitten. Die Vizechefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marianne Demmer, sagte, Deutschland müsse den Bildungs-Anforderungen eines hoch entwickelten Industrielandes gerecht werden. "Damit niemand argumentieren kann, in anderen Ländern ist es viel schlechter als bei uns", sagte sie.
Munoz kritisierte in scharfer Form Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen in Bildungssystemen weltweit. "Der neoliberale Ansatz unterhöhlt die Bildung", sagte er. Mehr als 100 Millionen Jungen und Mädchen hätten keine Chance auf Unterricht, rügte Munoz. Weitere 100 Millionen könnten zwar Unterricht besuchen, würden aber aus ökonomischen, ethnischen oder religiösen Gründen diskriminiert. Mädchen hätten es dabei besonders schwer. Sie seien in vielen Ländern die "unsichtbaren Arbeiterinnen" im Haushalt und oft ende ihre Schulzeit, wenn sie in jungen Jahren verheiratet würden.