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Eukalyptus-Zellstoff

Kritik an Tempo-Taschentüchern

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Die Umweltschutzorganisation Robin Wood sorgt sich um den Ressourcenverbrauch durch die Verwendung von Taschentüchern. Kaum jemand denke daran, dass für die Taschentücher Wälder vernichtet würden. Dabei ginge es "problemlos auch umweltfreundlicher - durch sparsamen Umgang mit diesem Wegwerfprodukt und den Einsatz von Recyclingpapier", meint die Organisation. Robin Wood habe zudem nachgewiesen, dass Hygiene-Papier-Produkte bis zu 60 Prozent aus Eukalyptus-Zellstoff bestünden, wofür Eukalyptus-Monokulturen entstanden seien.


Jährlich mehrere Milliarden Päckchen mit je zehn Taschentüchern kaufen die Kunden hierzulande, so Robin Wood. Der ganz überwiegende Teil sei aus frischem Zellstoff hergestellt, für den Bäume gefällt werden müssten, behaupten die Umweltschützer. Verarbeitet zu Taschentüchern werde "dieser wertvolle Rohstoff -- einmal genutzt und weggeworfen -- dem Kreislauf entzogen".

Die Auswirkungen für die Umwelt seien "erheblich". Wälder würden in großem Maßstab vernichtet, nur um aus dem Holz Papier herzustellen. "Inzwischen landet fast jeder zweite, von der Holzindustrie irgendwo auf der Welt eingeschlagene Baum in der Papierproduktion." Auch die Herstellung des Frischfaserpapiers belaste die Umwelt unnötig stark. Dabei werde laut Umweltbundesamt doppelt soviel Energie verbraucht wie bei der Produktion von Recyclingpapier. "Entsprechend mehr klimaschädliche Treibhausgase entstehen", so Robin Wood.

Robin Wood: Procter&Gamble kauft in Brasilien

Mit Faseruntersuchungen habe man nachgewiesen, dass Hygiene-Papier-Produkte bis zu 60 Prozent aus Eukalyptus-Zellstoff bestünden, "denn Eukalyptusfasern machen die Produkte besonders flauschig". Am Beispiel "Tempo" könne man die Folgen erkennen: "Der international agierende Konzern Procter&Gamble kauft den Zellstoff für seine Tempo-Taschentücher in Brasilien. Wo es früher eine vielfältig genutzte Landschaft gab und auch atlantischer Küstenregenwald wuchs, erstrecken sich jetzt Eukalyptus-Monokulturen bis zum Horizont."

Der ansässige Zellstoff-Konzern Aracruz habe die indianische Urbevölkerung von ihrem Land verdrängt und schrecke auch vor Gewalt nicht zurück, behaupten die Umweltschützer. Anwohner klagten darüber, dass Flüsse und Brunnen austrockneten, seitdem es die Eukalyptus-Pflanzen in ihrer Nachbarschaft gebe.

Produktion der Taschentuchmarke "Danke" eingestellt

"Diese Produktion auf Kosten von Menschen und Umwelt müssen Konsumenten nicht unterstützen. Lassen Sie Tempo & Co einfach in den Regalen liegen", rät Peter Gerhardt, Tropenwaldreferent der Umweltorganisation. Eine Alternative seien Taschentücher aus Recyclingpapier mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel". Die hätten allerdings viele Supermärkte nicht mehr im Angebot.

Kürzlich habe auch noch der Papier- und Holzkonzern SCA ("Zewa") die Produktion seiner Recyclingpapier-Taschentuchmarke "Danke" eingestellt. Taschentücher mit dem "Blauen Engel" fände man aber in vielen Bioläden und bei Öko-Versendern. Eine Alternative könnten auch Stoff-Taschentücher sein. Um die Brille zu putzen tue es auch ein einfacher Lappen.

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