Generell in Deutschland verbotene Gifte habe das Labor in zehn Proben (12 Prozent) gefunden, so Greenpeace. In 14 weiteren Produkten (17 Prozent) steckten Substanzen, die für das betroffene Obst oder Gemüse nicht zugelassen seien.
Gesetzliche Sonderregelungen und behördliche Ausnahmen
Die Organisation räumte ein, dass es in Einzelfällen hierbei allerdings gesetzliche Sonderregelungen und behördliche Ausnahmen geben könne. Eine Unterscheidung zwischen generellem Verbot und Verbot für eine Kultur sei erklärbar, so Greenpeace: "Man könnte meinen, was für Getreide erlaubt ist, kann dem Kopfsalat nicht schaden. Doch so einfach ist es nicht. Gifte, die beispielsweise in der Getreideernte nicht mehr nachweisbar sind, sorgen im Salat für hohe Rückstände und landen so in unserem Essen."
Greenpeace fordert harte Sanktionen
Greenpeace forderte erneut Konsequenzen: "Mit verbotenen Pestiziden gefährden Bauern die Gesundheit der Verbraucher und schädigen die Umwelt. Handel und Einsatz von illegalen Pestiziden sind keine Kavaliersdelikte, sondern müssen endlich als Straftat behandelt werden", fordert Hofstetter. Darüber hinaus seien die Kontrollen zu verbessern sowie illegal tätigen Bauern die Subventionen zu streichen. Im Herbst 2006 habe Greenpeace gezeigt, "wie einfach Landwirte illegale Pestizide im Agrarhandel erwerben können".
Warnungen vor spanischer Paprika
Neben den deutschen Agrarprodukten hat Greenpeace auch ausländische Ware untersuchen lassen. Dabei sei besonders brisant, dass in jeder zweiten spanischen Paprikaprobe (12 von 23) das hochgefährliche Insektengift Isofenphos-Methyl gefunden worden sei. Dieses sei in der EU nicht zugelassen. Die Organisation vermutet, dass es aus China illegal nach Spanien eingeschleust wurde. Selbst in China sei der Einsatz des Giftes bei Obst und Gemüse verboten, so Greenpeace weiter.
Bereits am 20. Dezember 2006 habe das baden-württembergische Verbraucherschutzministerium vor spanischer Paprika gewarnt. Handel und Behörden scheinen allerdings keine Konsequenzen aus dieser Warnung gezogen zu haben, so das Resumee der Organisation: "Greenpeace wurde bei Lebensmitteln fündig, die am 12. Januar gekauft wurden."