Das Bildungsministerium prüft derzeit den Antrag, bestätigte Ministeriumssprecher Stephan Breiding der Zeitung. "Wir haben unseren Antrag Ende September eingereicht und erwarten eine Antwort bis Ende März", führte Rüssel an.
Bereits vor vier Jahren hatte die "Elterninitiative" eine Voranfrage beim Bildungsministerium gestartet. Seinerzeit hatte das Ministerium signalisiert, dass eine reine Jungenschule gegen das Gebot der gemeinschaftlichen Erziehung von Jungen und Mädchen verstoße und deshalb kaum genehmigungsfähig sei.
Opus Dei werden enge Verbindungen zu Großbanken, Industrie und Medien nachgesagt. Hohe Wertschätzung und Unterstützung genießt Opus Dei offenbar vor allem aus den konservativen Kreisen des Vatikans und von vielen Bischöfen. Kritiker werfen der Organisation sektenähnliche Strukturen und Machtpolitik vor.
Mitglieder von Opus Dei haben offenbar im Franco-Regime Spaniens mitgearbeitet. Auch soll das Opus Dei mit dem chilenischen Diktator Pinochet liiert gewesen sein. Opus Dei verweist hingegen darauf, dass es unter seinen Mitgliedern angeblich auch solche gegeben habe, die mit der (späteren) Regierung Francos eng zusammenarbeiteten, aber auch solche, die das Regime vehement abgelehnt hätten und deswegen manche Sanktionen erlitten hätten. Eine Zusammenarbeit mit Pinochet stellt die Organisation in Abrede.