Seehofer habe die Weichen in entscheidenden Momenten in die falsche Richtung gestellt, meint die Organisation. Mit der Änderung der Kriterien für die einzelbetriebliche Investitionsförderung im Mai 2006 seien der Aufstockung von Viehbeständen keine Grenzen mehr gesetzt. "Anstatt das Wachstum von leistungsfähigen Betrieben zu fördern, sollte Seehofer die Extensivierung der Milchviehhaltung unterstützen, um die Überproduktion einzudämmen", sagte Wiggerthale.
Seehofer habe den Rotstift bei jenen Subventionen angesetzt, die zu einer Eindämmung der Überproduktion beitragen könnten, kritisiert Oxfam. Der finanzielle "Kahlschlag" bei den Mitteln zur Förderung der ländlichen Mittel auf EU-Ebene sei nicht ausgeglichen, sondern mit dem Beschluss zum Bundeshaushalt vom 22. Juni 2006 sogar noch verstärkt worden.
Seehofer betreibt nach Auffassung von Wiggerthale "Klientelpolitik zugunsten der rationalisierten Großbetriebe, während die Gelder für den Ökolandbau zusammengestrichen werden".