Zuvor hatte eine Münchner Anwaltskanzlei medienwirksam verkündet, sie vertrete ein US-amerikanisch-deutsches Investorenkonsortium. Dessen Mitglieder wollten zwar anonym bleiben, hätten jedoch ein Modell parat, wonach bis zu 800 Abeitsplätze bei BenQ gerettet werden könnten. Nur der zuständige Insolvenzverwalter habe nicht auf die Angebote reagiert, monierte Rechtsanwalt Andreas Kloyer. Der so Angesprochene ließ hingegen wissen, es gebe kein entscheidungsfähiges Angebot, allenfalls eine Interessensbekundung. Diese enthielte zudem Bedingungen, deren Erörterung außerhalb seines Entscheidungsbereiches lägen.
Beobachter sehen in der Düsseldorfer Initiative einen letzten Versuch, doch noch Teile der früheren Siemens-Handysparte zu retten. Es kursieren Vermutungen, dass die angeblichen Investoren massive Staatsbeihilfen beziehungsweise Bürgschaften einfordern, das eigene Risiko jedoch gering halten wollen. Dies wurde bislang von keiner beteiligten Seite bestätigt oder dementiert. Angeblich plant das Investorenteam einen verstärkten Vertrieb der BenQ-Handys in die USA.
Für viele Gewerkschafter und Belegschaftsangehörige ist die NRW-Initiative eine Bestätigung ihrer stets verkündeten Hoffnung, dass eine Rettung des Betriebes möglich ist. "Endlich bewegt sich etwas in die richtige Richtung" kommentierte ein bayerischer IG-Metall-Vertreter die Ankündigung von Frau Thoben. Verhaltener kommentierte das der BenQ-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Leucker. "Wir wissen nicht, was die Investoren dort vortragen". Dennoch werde er an dem Gespräch teilnehmen.