Bislang hätten die Bundeskanzlerin und die Bundesminister Steinbrück und Tiefensee eine deutliche Distanzierung von dem Vorhaben erkennen lassen, so Tschmipke. Die dänische Regierung habe bislang noch keine Entscheidung über den Bau der Brücke getroffen. Derzeit erarbeite ein dänisches Expertengremium für ganz Dänemark eine Prioritätenliste über künftige Verkehrsinfrastruktur-Projekte. "Die Beltquerung entspringt allein dem Wunschdenken von Landespolitikern und Wirtschaftslobbyisten", vermutet daher Tschimpke.
Die Bundeskanzlerin müsse die Bedenken der Bundesregierung schon allein wegen der unkalkulierbaren ökonomischen und ökologischen Risiken des Projektes bei dem Gespräch mit ihrem dänischen Kollegen Anders Fogh Rasmussen in Kopenhagen zum Ausdruck bringen.
Jährlich nutzen nach Angaben der Naturschützer bis zu zehn Millionen arktische Wasservögel und bis zu 80 Millionen Landvögel die Passage zwischen Deutschland und Dänemark. "Kollisionen der Tiere mit der Brücke wären vorprogrammiert", so der NABU. Drei Naturschutzgebiete, darunter das international bedeutende Wasservogelreservat Wallnau seien durch das Vorhaben bedroht.
Der NABU hatte Ende September eine Protestkampagne gegen eine feste Fehmarnbelt-Querung gestartet. Seitdem haben sich eigenen Angaben zufolge bislang mehr als 4000 Menschen aus allen Teilen Europas gegen das Projekt ausgesprochen und angekündigt, eine Brücke im Falle der Realisierung nicht zu nutzen.