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Fehmarnbelt-Querung

Naturschützer gegen neue Ostseebrücke

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Anlässlich des Kopenhagen-Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Naturschutzbund NABU "vor den negativen Folgen für Millionen Zugvögel und dem Tourismus gewarnt, die mit dem Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung verbunden wären". Der Bau einer 20 Kilometer langen und 280 Meter hohen "Riesenbrücke" über die Ostsee "mitten in die Vogelfluglinie hinein" gefährdet nach Auffassung von NABU-Präsident Olaf Tschimpke Millionen Zugvögel und bedeute auch das Aus für Fehmarn als Reiseziel für Naturliebhaber. Es sei nicht einzusehen, dass für ein "reines Prestigeprojekt" einer Landesregierung Milliarden Steuergelder zum Fenster hinausgeworfen werden sollten. Die Kieler Landesregierung habe sich mit großer Mehrheit für den Bau der Brücke ausgesprochen. Das rund fünf Milliarden schwere Projekt könne aber nur mit Hilfe von Staatsbürgschaften finanziert werden.


Bislang hätten die Bundeskanzlerin und die Bundesminister Steinbrück und Tiefensee eine deutliche Distanzierung von dem Vorhaben erkennen lassen, so Tschmipke. Die dänische Regierung habe bislang noch keine Entscheidung über den Bau der Brücke getroffen. Derzeit erarbeite ein dänisches Expertengremium für ganz Dänemark eine Prioritätenliste über künftige Verkehrsinfrastruktur-Projekte. "Die Beltquerung entspringt allein dem Wunschdenken von Landespolitikern und Wirtschaftslobbyisten", vermutet daher Tschimpke.

Die Bundeskanzlerin müsse die Bedenken der Bundesregierung schon allein wegen der unkalkulierbaren ökonomischen und ökologischen Risiken des Projektes bei dem Gespräch mit ihrem dänischen Kollegen Anders Fogh Rasmussen in Kopenhagen zum Ausdruck bringen.

Jährlich nutzen nach Angaben der Naturschützer bis zu zehn Millionen arktische Wasservögel und bis zu 80 Millionen Landvögel die Passage zwischen Deutschland und Dänemark. "Kollisionen der Tiere mit der Brücke wären vorprogrammiert", so der NABU. Drei Naturschutzgebiete, darunter das international bedeutende Wasservogelreservat Wallnau seien durch das Vorhaben bedroht.

Der NABU hatte Ende September eine Protestkampagne gegen eine feste Fehmarnbelt-Querung gestartet. Seitdem haben sich eigenen Angaben zufolge bislang mehr als 4000 Menschen aus allen Teilen Europas gegen das Projekt ausgesprochen und angekündigt, eine Brücke im Falle der Realisierung nicht zu nutzen.

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