Die "Lockerung der Ladenschlusszeiten" sei ein Schritt in die richtige Richtung, um einen Anstieg von Produktivität und Wachstum im deutschen Einzelhandel zu bewirken, so das DIW. Das zeige auch ein Vergleich mit dem britischen Einzelhandelssystem, das seit der Deregulierung "die beste Produktivitätsentwicklung" aufweise.
Eine Teil-Liberalisierung, wie sie derzeit in Deutschland praktiziert werde, könne die wirtschaftliche Leistungskraft des Einzelhandels jedoch "verringern, wenn die neuen Spielräume von den im Markt befindlichen Unternehmen für mehr Differenzierungen bei den Öffnungszeiten genutzt werden. Der Preiswettbewerb könnte so abgeschwächt und die Verbraucher könnten insgesamt schlechter gestellt werden."
Die jetzige Regelung der Ladenöffnungszeiten auf Länderebene "benachteiligt bundesweit operierende Handelsketten, die aufgrund bestehender regionaler Unterschiede die verlängerten Öffnungszeiten nicht vollständig nutzen können", kritisiert das DIW.
Darüber hinaus erschwerten oder verhinderten Bau- und Planungsrichtlinien vor allem "die Markteintritte großflächiger Einzelhandelsunternehmen", die nach Darstellung des Wirtschaftsforschungsinstituts "den Wettbewerb erhöhen und damit zu Preissenkungen führen könnten, von denen eher Verbraucher mit einem niedrigeren Einkommen und Familien profitieren". Es sollten daher "die restriktiven Bau- und Planungsvorschriften für den Einzelhandel" entschärft werden, fordern die Wirtschaftsforscher.