Nach Auffassung von Höll stellt die Antwort des Finanzministeriums "eine skandalöse Einschränkung der politischen Arbeit dar". Das Steuergeheimnis dürfe nicht "zum Schutzschild milliardenschwerer prominenten Steuerschuldner werden", kritisiert die steuerpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Wegen des zwingenden öffentlichen Interesses, das in diesem Fall vorliege, müsse das Steuergeheimnis aufgehoben werden, fordert Höll.
Die Verantwortung für die Verzögerung des Verfahrens müsse vollständig geklärt werden: "Es ist ein politischer Skandal, dass die 'Kleinen' steuerlich geschröpft werden und die 'Großen' ungeschoren davonkommen", so Höll.
Völlig unverständlich sei auch, dass selbst Fragen, die mit den steuerlichen Details des Falles Flick nichts zu tun hätten, nicht beantwortet worden seien: etwa ob die Bundesregierung an den Verhandlungen beteiligt gewesen sei und wie oft es vorkomme, "dass - wie im Fall Flick geschehen - ein Rechtshilfeersuchen an die USA scheitert".
"Flicks Schatten ist offenbar so gewaltig, dass selbst eine statistische Frage durch die Regierung zum Steuergeheimnis erklärt wird. Diese Bevormundung des Parlaments ist völlig inakzeptabel", meint die Bundestagsabgeordnete.