"Die gentechnische Veränderung des Weizens ist überflüssig", meint NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Winterweizen mit erhöhtem Proteingehalt sei auch mittels konventioneller Züchtung möglich - "ganz ohne Risiken für Natur und Umwelt". Tschimpke erinnert die deutsche Politik an demokratische Prinzipien: Es sei nicht hinzunehmen, dass eine mit öffentlichen Geldern geförderte Einrichtung eine Risikotechnologie einsetze, die von der großen Mehrheit der Verbraucher nicht akzeptiert werde.
BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm meint grundsätzlich, dass Gentechnik "nicht auf den Acker gehört". Der Steuerzahler finanziere hier "zwangsweise" Projekte, die von der Bundesregierung und den Behörden "im Namen der Industrie" forciert würden. "80 Prozent der Bundesbürger lehnen Gentech-Pflanzen ab", betont auch Timm. "Deshalb brauchen wir bei der Gentechnik ein Umsteuern in der Förder- und Forschungspolitik."
Der genmanipulierte Weizen solle den Proteingehalt des Korns erhöhen und "angeblich als Futterpflanze eingesetzt werden". In der EU erfolge die Zulassung von Gen-Pflanzen aber "gleichzeitig für Futter- und Lebensmittel". Daher ist nach Einschätzung der Umweltschützer zu befürchten, dass es bei dem Weizen-Versuch auch um die menschliche Ernährung geht. Weltweit gebe es bisher keinen zugelassenen genmanipulierten Weizen.